Archiv für die Kategorie ‘Natursport’

geschrieben von Susanne am 3. Juni 2023 um 20.27 Uhr
Kategorie: Ernährung, Fahrradtouren, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Für den Nachmittag sind Regenfälle und Gewitter vorhergesagt, große Unternehmungen fallen also ins Wasser. Aber kurz zur Alp Afiein hinaufradeln und schauen, wie es dort aussieht, das ist möglich. Rein gefühlt war ich noch nie so schnell an der Alp wie heute, aber da ich nicht auf die Uhr geschaut habe, als wir losfuhren, kann ich es nicht mit Sicherheit sagen. Mit dabei habe ich den neuen Trinkbeutel, so dass ich zum Trinken nicht mehr anhalten muss, sondern während der Fahrt immer wieder kleine Schlucke Wasser zu mir nehmen kann. Das klappt prima. :daumen: An der Alp Afiein lassen wir unsere Räder stehen und laufen Richtung Hübel:

Auf der Weidefläche der Alp blühen zur Zeit zahlreiche Wildblumen, unter anderem Kugelblumen, die hier in Gesellschaft des Frühlingsheidekrauts anzutreffen sind:

Besonders auffällig leuchten die Hornveilchen:

Das letzte Mal, als wir auf dem Hübel standen, umtanzten uns Schneeflocken: Hike- & Bike-Tour auf den 2234 Meter hohen Hübel bei Regen und Schneefall. Heute bleibt es trocken, ja, Richtung Lenzer Horn sieht es sogar recht freundlich aus:

Der weiße Stern auf dem obigen Bild markiert die ungefähre Lage der Alp da la Creusch. Sie liegt hinter dem Hügel und ist daher nicht zu sehen. Was aber zu sehen ist, ist der Fahrweg, der hinauf zur Alpe führt und den ich vor ein paar Tagen hinaufgestrampelt bin: Eine Radtour zur Alp da la Creusch.

Ein Blick hinauf zum Tiaun zeigt, dass ein Aufstieg mittlerweile möglich ist. Aber wir sind vorsichtig und verschieben unseren Besuch auf einen anderen Tag. Nicht, dass uns dort oben noch ein Gewitterregen überrascht! Stattdessen gehen wir über einen alten, nicht mehr gepflegten Wanderweg Richtung Kegelplatz:

Schade, dass der Weg nicht mehr gepflegt wird, denn von dort aus hat man einen wunderbaren Blick über den Kegelplatz. Auch der Eingang der Erzgruben ist zu sehen:

Wir folgen dem Weg, bis Schnee das Weitergehen unmöglich macht und steigen dann zum Kegelplatz ab. Von dort aus geht auf einem offiziellen Wanderweg zurück zur Alp Afiein. Vor uns liegen hier die Bergüner Stöcke, im Tal ist Filisur zu sehen:

Zurück an der Alp Afiein:

Zurück nach Schmitten fahren wir über Pardela. Auf dieser Strecke gibt es einige Abschnitte, die ich bisher immer geschoben habe. Mit meinem neuen Rad traue ich mich dieses Mal, sie zu fahren. Mein Adrenalinspiegel erreicht daher während der Abfahrt Höchstwerte! Aber mein Mut wird belohnt, ich komme heil unten an. :engel: Zur Beruhigung meiner Nerven lasse ich mir nach unserem Ausflug ein Stück Schweinespeck schmecken. Eigentlich sollte es Lammfleisch geben, aber das war nicht lieferbar. Aber der Schweinespeck passt heute sowieso besser, das Universum hat also wieder einmal die richtigen Weichen für mich gestellt. 🙏🏻 Mein Speiseplan:

  • 9.15 Uhr: 375 Gramm Granatapfelkerne, 190 Gramm Apfel „Pink Lady“
  • 18.00 Uhr: 120 Gramm Endiviensalat, 130 Gramm Chinakohl, 135 Gramm braune Champignons, 540 Gramm Schweinespeck

Außerdem lasse ich mir auf dem Weg zum Hübel Löwenzahnblüten und ein paar Blütenstände und Blätter des Vergissmeinnichts schmecken:

PS: Die kleinen Funkgeräte haben heute ihren ersten Einsatz im Gelände: Wir können uns auch über hügeliges Gelände hinweg gut verständigen. :daumen:

geschrieben von Susanne am 27. Mai 2023 um 22.44 Uhr
Kategorie: Ernährung, Fahrradtouren, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Vor knapp einer Woche, genauer gesagt am 22. Mai, wollten wir hinauf zur Ela-Hütte, ich zu Fuß und Guido mit dem Rad. Damals war der Fahrweg wegen eines Felssturzes gesperrt, so dass wir umplanen mussten und schließlich auf dem Motta Palousa gelandet sind. Wir hoffen aber, dass der Fahrweg mittlerweile wieder offen ist und starten heute zusammen von zu Hause aus. Auf Rädern natürlich, mein neues Rad muss schließlich eingefahren werden. :froehlich:

Zuerst fahren wir über den Wanderweg, der von Schmitten über das Landwasser-Viadukt nach Filisur führt, steil hinunter ins Tal. Anschließend geht es relativ flach entlang der Albula. Nach etwa sieben Kilometern treffen wir auf den hinauf ins Val Spadlatsch und damit Richtung Ela-Hütte führenden Fahrweg. Er ist offen, das große Abenteuer, mit dem Rad der Ela-Hütte näherzukommen, kann also beginnen.

Vom Tal bis zur Hütte sind auf einer Strecke von etwa 10 Kilometern über 1200 Höhenmeter zu überwinden. Damit ist klar, dass ich mein Rad wieder einmal über weite Strecken schieben muss. Die ersten 500 Höhenmeter hinauf bis zu den Hütten von Sela kann ich aber sogar in Sattel sitzend zurücklegen. Darauf bin ich richtig stolz! Danach geht es mal schiebend, mal radelnd für mich weiter. Guido ist derweil schon weit voraus und außer Sichtweite. Irgendwann bin ich so k.o., dass ich noch nicht einmal mehr relativ flache Streckenabschnitte radeln kann. Aber laufen kann ich noch und so geht es Schritt für Schritt weiter nach oben. Bei den Hütten von Prosot Pitschen teilt sich der Weg, man kann entweder über die Alp Prosot gehen oder aber an ihr vorbei. Nach rund einem Kilometer treffen die beiden Wege dann wieder zusammen. Ich wähle den Weg über die Alpe, da dieser mir von unserer Wanderung auf Chavagl Grond und Chavagl Pitschen in Erinnerung geblieben ist: Von Filisur auf Chavagl Grond und Chavagl Pitschen. Bald darauf erreiche ich Pradatsch:

Hier ist immer noch keine Spur von Guido bzw. seinem Rad zu sehen, also schiebe ich weiter. Kurz hinter den Hütten von Pradatsch treffe ich dann endlich auf Guidos Rad. Wie schön, jetzt geht es zu Fuß ohne das Rad weiter. :erleichtert: Da Guido nicht zu sehen ist, nehme ich an, dass er weiter zur Ela-Hütte aufgestiegen ist. Ein kurzer Blick zurück auf unsere Räder, dann folge auch ich dem zur Hütte führenden Wanderweg:

Unterhalb der Hütte ist der Weg größtenteils noch schneebedeckt, so dass ich weglos aufsteige und schließlich ziemlich k.o., aber glücklich und zufrieden die Hütte erreiche:

Guido treffe ich hier allerdings nicht an. Kann es sein, dass er noch weiter aufgestiegen ist? Aber dann hätte er mir doch über Telegram eine Nachricht geschickt. Gehört, dass eine Nachricht angekommen ist, habe ich nicht. Ich schaue aber trotzdem vorsichtshalber nach und siehe da, Guido hat tatsächlich eine Nachricht geschickt. Die liest sich gar nicht gut: Nachdem er sein Rad abgestellt hat, ist er mir entgegengelaufen. Allerdings hat er nicht den Weg über die Alp Prosot, sondern den anderen genommen. Wir sind also aneinander vorbeigelaufen! Der Versuch, ihn telefonisch zu erreichen, ist erfolglos: Hier oben an der Hütte ist kein Mobilnetz verfügbar. Ich hoffe, dass er jetzt schon wieder bei den Rädern ist und wenn er die Räder sieht, wird er sich wohl denken, dass ich weitergelaufen bin. Wie auch immer, ich gehe ihm jedenfalls entgegen. Und endlich sind wir dann wieder vereint und bewältigen die letzten Höhenmeter hinauf zur Hütte gemeinsam. Hier stehe ich zum zweiten Mal am heutigen Tag neben der Ela-Hütte:

Im Sommer führen von der Hütte aus Wanderwege über Orgel- und Ela-Pass. Beide Pässe kennen wir von dieser Wanderung: Zum Pass digls Orgels am Fuße des Tinzenhorns. Aktuell sind die Wanderwege noch schneebedeckt und so können wir nur noch ein kleines Stückchen weglos weitergehen:

Hier ragt das imposante Tinzenhorn über mir auf:

Dort hinauf wollen wir irgendwann in diesem Jahr. Allerdings nicht allein, sondern mit Bergführer, damit unser Besteigungsversuch nicht schon vor dem Gipfel endet. :updown: Bei diesem Steinmann mitten im Gelände rasten wir und lassen das Tinzenhorn auf uns wirken:

Schließlich geht es zurück zur Ela-Hütte:

Das Dorf, das weit in der Ferne über der Hütte zu sehen ist, ist Schmitten. Man kann sogar unser Haus erkennen! Auf dem Weg zurück nach Pradatsch:

Schließlich erreichen wir unsere Räder und damit beginnt der am wenigsten anstrengende Teil der Tour, die Abfahrt hinunter ins Tal:

Mit dem neuen Bike fühlt sich die Abfahrt super an. :daumen: Ich fahre zudem deutlich schneller als mit meinem alten und Guido muss daher weitaus weniger lang auf mich warten als früher. So mühsam der Aufstieg war, so mühelos ist der Abstieg! Aber unten im Tal ist die Tour noch nicht zu Ende: Schmitten liegt dreihundert Höhenmeter oberhalb des Tals. Die ersten Meter hinauf sind Schieben bzw. Tragen der Räder angesagt:

Das ist hier noch ein harmloseres Stück des Weges, teilweise sind große Stufen zu überwinden. Die letzten Meter hinauf nach Schmitten können wir dann aber wieder im Sattel sitzend zurücklegen. Ja, sogar ich schaffe es erstmals, die zwei Kilometer von Zalaint nach Schmitten hinaufzuradeln. Insgesamt lege ich heute über 35 Kilometer und fast 1800 Höhenmeter zurück:


Guido kommt auf noch mehr Höhenmeter, da er auf der Suche nach mir weit abgestiegen ist. Ich bin nach der Tour ziemlich k.o., aber auch sehr stolz auf die vollbrachte Leistung. Und sehr zufrieden mit meinem Entschluss, ein neues Rad gekauft zu haben. Es fährt sich super gut, sowohl im Auf- wie auch im Abstieg und die Shimano 12-fach Schaltung ist ebenso leicht zu handhaben wie die Rohloff Gangschaltung vom alten Rad. Bei aller Begeisterung ist aber eines sicher: Morgen brauche ich einen Ruhetag! Zu guter Letzt, meine Mahlzeiten:

  • 9.00 Uhr: 645 Gramm Melone „Galia“
  • 18.10 Uhr: 115 Gramm Eigelbe
  • 21.15 Uhr: 340 Gramm Karotten, 160 Gramm Zedernkerne, 20 Gramm Petersilie

Die Eigelbe esse ich mehr oder weniger direkt nach unserer Rückkehr, die letzte Mahlzeit nach einer längeren Yoga-Einheit. Gute Nacht! :stern:

PS: Damit wir uns im Gelände ohne verfügbarem Mobilnetz nicht noch einmal verpassen, überlegen wir, uns Funkgeräte anzuschaffen.

geschrieben von Susanne am 26. Mai 2023 um 22.26 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Nach einem gemütlichen Vormittag zu Hause starten wir um 13 Uhr von Glaris Ortolfi aus zu einer Wanderung Richtung Amselflue. Auf der Amselflue selbst und vor allem auf dem Gebiet des Amselbodens liegt noch zu viel Schnee, aber wir, hoffen, dass wir wenigstens den 2450 Meter hohen Augstberg erreichen können. Von Ortolfi aus geht es zu Beginn über einen Wanderweg hinauf zur Bärentaler Alp:

Der Weg führt entlang des Bärentalbachs:

Hier sind wir schon oberhalb des Bärentaler Alp und schauen zurück auf Leidbach- und Älplihorn:

Auf etwa 2000 Höhenmetern verlassen wir den weiter zur Chummeralp führenden Wanderweg und steigen weglos auf:

Links oben im Bild ist Davos zu sehen. Die ersten, kleineren Steinmänner tauchen auf, im Hintergrund ist die Amselflue bzw. der Amselturm zu sehen:

Hier liegt der von der Bärentaler Alp gut zu erkennende große Steinmann hinter mir, auf der anderen Talseite ist der Weg, der von Jatzmeder zur Äbirügg führt, zu erkennen:

In südwestlicher Richtung liegen die Bergüner Stöcke:

Je höher wir kommen, desto kälter wird es, zudem bläst ein heftiger Wind. Irgendwann ist es an der Zeit, Jacken und Stirnbänder auszupacken. Es ist zwar kalt hier oben, aber wunderschön:

Am heutigen Ziel, dem Gipfel des Augstbergs, im Hintergrund sind der schneebedeckte Amselboden und die Amselflue zu sehen:

Trotz Kälte und Wind machen wir hier eine längere Rast und Guido lässt die Drohne hinauf zum Amselturm fliegen:

Hier hocken wir, Schutz auf der windabgewandten Seite suchend:

Während die Drohne im Landeanflug ist, schaue ich auf mein Handy und sehe, dass ich einen Anruf von Ochsner Sport erhalten habe. Ist vielleicht mein neues Fahrrad schon abholbereit? Ein Rückruf bestätig meine Vermutung, ich kann, wenn ich will, das Rad heute noch holen. Ich will, so viel ist klar. Aber reicht die Zeit, rechtzeitig vor Ladenschluss in Davos zu sein? Unseren ursprünglichen Plan, über Chummer- und Staffel-Alp abzusteigen, müssen wir schon mal fallen lassen, der schnellste Weg nach unten führt über den Aufstiegsweg. Trotz der Eile bleiben wir immer wieder stehen und bewundern die Landschaft:

Es ist einfach zu schön hier oben. :sonne: Zurück an der Bärentaler Alp:

Auf den letzten Metern sind wir flott unterwegs und erreichen kurz vor der Abfahrt des Busses die Haltestelle. Eine halbe Stunden vor Ladenschluss sind wir dann bei Ochsner Sport und ich kann mein neues Bike in Empfang nehmen. Gut sieht es aus, mal schauen, ob es sich auch so gut fährt, wie es aussieht! :froehlich: Jetzt müssen wir es nur noch nach Hause bringen.

Das ist gar nicht mal so einfach. Die Graubündner Postbusse haben zwar am Heck eine Halterung für Räder, aber da muss man sein Rad erst einmal hinaufbringen. Ich allein würde das nie schaffen. Das Herunterholen des Rads stellt sich dann als noch schwieriger heraus. Aber schließlich ist es geschafft, Guido, das Rad und ich landen heil vor unserem Haus. Kurz darauf kommt eine Nachbarin vorbei. Sie will eventuell mein altes Bike übernehmen. Das nenne ich einen perfekten Staffelwechsel! Ich bin so aufgekratzt von unserer Tour und von der Tatsache, ein neues Rad zu besitzen, dass ich mich erst einmal mit Yoga-Übungen zur Ruhe bringe, bevor es ans Essen geht. Zum Abendessen gibt es Fleisch und Knochenmark vom Rind mit Grünfutter als Beilage. Der Mahlzeitenüberblick:

  • 9.15 Uhr: 375 Gramm Granatapfelkerne
  • 11.20 Uhr: 1300 Gramm Wassermelone
  • 20.35 Uhr: 10 Gramm Eierschale, 140 Gramm Krachsalat, 20 Gramm Petersilie, ein kleines Stückchen Peperoni, 400 Gramm Fleisch und 110 Gramm Knochenmark vom Rind

PS: Danke für diesen erlebnisreichen Tag. 🙏🏻

PPS: Unsere Tour in der Übersicht:

geschrieben von Susanne am 22. Mai 2023 um 22.00 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Der Weg von der Alp Ozur bis zur Alp Era ist etwa zwei Kilometer lang und ein gut begeh- bzw. befahrbarer Weg. Wir erreichen die Alp Era also ziemlich flott. So früh im Jahr sind die Weiden dieser Alp noch verlassen und so können wir auch hier die Schönheit der Landschaft ungestört genießen:

Das erste Mal war ich im Juni letzen Jahres hier, zusammen mit Guido nach seiner legendären Abfahrt durchs Tobel: Wegloser Aufstieg zur Alp Era, Abstieg durchs gesperrte Schaftobel. Der Abstieg durchs Schaftobel war damals abgesehen von einer Stelle gut machbar, deshalb bin ich zuversichtlich, dass auch heute alles gut geht. Auf dem Weg hinunter Richtung Schaftobel, ab und zu muss Guido das Rad hier schieben:

Aber meistens fährt er und ich laufe hinterher:

Hier schaue ich hinauf auf einen Grat des Piz Mitgels:

Irgendwann wollen wir hier hinauf und wenn alles gut geht, über diesen Weg den Gipfel des Piz Mitgels erreichen. Heute geht es aber erst einmal weiter bergab. Hier passiere ich die erste Schlucht auf dem Weg zum Schaftobel:

Hier kommt auch Guido mit seinem Rad gut auf die andere Seite. Anders sieht es hier aus:

Dieses Bild stammt vom letzten Jahr, heute sieht es hier fast noch schlimmer aus. Wir wollen es aber trotzdem über die im folgenden Bild markierte Linie wagen, auf die andere Seite zu kommen:

Die Alternative wäre, zurück zur Alp Era zu kehren und das wäre mit dem Rad ebenfalls eine ziemliche Schinderei. Guido bewegt sich und sein Rad als erster Richtung Bachbett:

Ich rutsche mehr oder weniger aufrecht hinterher. :updown: Guido und Rad glücklich im Bachbett und auf der Suche nach einer geeigneten Stelle, um den Bach zu überqueren:

Susanne am Bachbett und dabei, ihre Schuhe auszuziehen:

Wie im letzten Jahr will ich barfuß über bzw. durch den Bach. Dass die Schuhe bei der Überquerung trocken bleiben, ist nämlich sehr unwahrscheinlich. Und mit nassen Schuhen zu laufen ist noch unangenehmer als mit nassen Schuhen zu radeln! Susanne im Bachbett:

Nach einer kurzen Verschnaufpause wagen wir den Aufstieg. Wobei ich keinerlei Mühe habe, hinaufzukommen, ich krabbele halt mehr oder weniger auf allen Vieren nach oben und das geht eigentlich ganz gut. Guido, der sein Rad ebenfalls hinaufbringen muss, hat wesentlich mehr Mühe:

Langsam, Schritt für Schritt und mit viel Schweiß ist es schließlich geschafft, Guido, Susanne und das Rad stehen sicher auf der anderen Seite der Schlucht. Hier ist der Wanderweg wieder gut erhalten. Und was passiert dann? Als ich meine Schuhe anziehen will, fällt mir ein Schuh aus der Hand und kullert schnurstracks den Hang hinunter. Gott sei Dank nicht bis ins Bachbett, er bleibt in Sichtweite liegen. Der steile Abstieg zum Schuh erscheint mir dank einiger kleiner Lärchen, die hier stehen, machbar und so mache ich mich auf den Weg nach unten und nach erfolgter Bergung des Schuhs auch wieder nach oben:

Puh, das wäre ja ein Ding gewesen, wenn ich den weiteren Weg mit nur einem Schuh hätte zurücklegen müssen. Das wäre ja noch schlimmer gewesen, als mit nassen Schuhen zu laufen! Während ich noch dabei bin, die Schuhe an meinen Füßen zu befestigen, erkundet Guido das weitere Terrain. Ich folge ihm locker joggend bis zur ersten Brücke. Die sieht ganz und gar nicht gut aus, aber da Guido schon auf der anderen Seite steht, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich ebenfalls über die Brücke zu wagen:

Ich mag gar nicht schauen, wie es unter der Brücke aussieht! Im letzten Jahr war diese Brücke noch in einem sehr guten Zustand. Auf dem Weg zu Brücke Nummer zwei kann ich mich dann erst einmal erholen, hier habe ich festen Boden unter den Füßen. Die zweite Brücke ist wie die erste in einem weitaus schlechteren Zustand als im letzten Jahr und während der Überquerung begleiten mich auch hier leicht ungute Gefühle:

Wie lange dаs wohl noch hält:

Der dieser Brücke folgende Wegabschnitt war im letzten Jahr nicht nur gut begehbar, sondern auch gut befahrbar. Dieses Jahr liegen Steine über Steine auf dem Weg, die ganze Hangseite scheint im Rutschen zu sein. Mein Gesichtsausdruck sagt hier sicherlich mehr als Worte:

Ich denke mit einem unguten Gefühl an den weiteren Weg, vor allem an das Stück, dass wir Anfang Mai nicht überqueren wollten. Um meine Nerven zu beruhigen, ergreife ich am Wegesrand liegendes Werkzeug, eine Schaufel und einen Pickel:

Solchermaßen ausgerüstet fühle ich mich schon viel besser! Die Überquerung der dritten Brücke ist auch kein Vergnügen:

Auf der anderen Seite des Tobels geht es nicht besser weiter. Hier liegen noch größere Felsstücke auf dem Weg:

Dieser Wegabschnitt hat auch schon bessere Zeiten gesehen:

Nur nicht ausrutschen, sonst lande ich noch im Bach:

Nach mir passiert auch Guido diese Stelle unbeschadet. Nun liegt nur noch eine Herausforderung vor uns, bevor wir auf sicherem Boden stehen:

Guido geht dieses Mal voraus und balanciert sich und das Rad über das Geröll:

Ich folge, nachdem Guido und Rad in Sicherheit sind:

Hier sieht man gut, wie steil es nach unten geht! Letzte Bilder vom Schaftobel, bevor es hinunter ins Tal geht:

Den Blick auf den Wasserfall werden wir wohl auch in Zukunft genießen können, aber Guido und ich gehen davon aus, dass dies unsere letzte Tour durchs Schaftobel war. Eigentlich schade, aber heute ist uns klar geworden, dass das Instandhalten dieses Weges ein Ding der Unmöglichkeit ist. Und vielleicht waren wir heute sogar die letzten, die auf dieser Strecke unterwegs waren. Was bleibt, sind die Erinnerungen an die abenteuerlichen Touren durchs Tobel:

Hier mache ich erst einmal wieder Schluss, der dritte und letzte Teil des heutigen Tages folgt in Kürze. :smile:

PS: Auf der Seite www.ride.ch sind aktuell noch folgende Zeilen zu lesen:

Im Albulatal verstecken sich viele Highlights, die kaum jemandem bekannt sind. Dazu zählt der Felsenweg durch das Schaftobel, der es mit dem Val d’Uina im Unterengadin durchaus aufnehmen kann. Er ist Bestandteil der Weltklasse-Abfahrt von der Alp Era.

Eine Aktualisierung der Beschreibung wäre durchaus angebracht!

geschrieben von Susanne am 22. Mai 2023 um 21.30 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Um 10 Uhr geben wir das Leihrad wieder ab und unterhalten uns mit dem Mechaniker, welches Bike nun am besten zu mir passt. Die erste Entscheidung, die getroffen werden muss, betrifft die Größe des Rahmens. Ich liege mit meiner Körpergröße zwischen M und L und der Mechaniker schlägt vor, dass er bis morgen Räder beider Größen zur Verfügung stellt, damit ich ausprobieren kann, welche Größe besser passt. Heute hat er nur Räder in Größe M fertig montiert. Wir vertragen uns also auf morgen.

Nach einem Einkauf beim Coop fahren Guido und ich zurück nach Hause und überlegen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen können. Zwecks Trainingszwecken will ich zur Ela-Hütte aufsteigen und zwar von zu Hause aus. Das bedeutet, erst einmal 300 Höhenmeter hinunter ins Tal zu gehen und anschließend über 1000 Höhenmeter nach oben, je nachdem wie weit man kommt. Rund um die Ela Hütte liegt nämlich noch Schnee. Guido ist nicht so der Fan von langen Wanderungen und will die Tour mit dem Bike bewältigen. Er nimmt zudem das Auto zur Hilfe und startet von Filisur aus. Oder will starten, den während ich mittlerweile unten im Tal angekommen bin, kommt sein Anruf: Der Fahrweg hinauf zur Ela-Hütte ist wegen eines Felssturzes gesperrt.

Wenn wir gemeinsam etwas unternehmen wollen, müssen wir uns also ein anderes Ziel suchen und das machen wir auch: Guido holt mich mit dem Auto vom Parkplatz des Landwasser-Viadukts ab und zusammen fahren wir nach Surava. Von dort aus geht wie schon am 7. Mai über Aclas hinauf zur Alp Ozur. Wenn die Schneelage es zulässt, wollen wir dieses Mal aber weiter bis zum Aussichtspunkt Motta Palousa aufsteigen. Auch bei dieser Tour sind über 1000 Höhenmeter zu überwinden, bis zum Aussichtspunkt sogar 1300. Während Guido hinaufradelt, laufe ich zu Fuß. Am siebten Mai war ich mit dem Fahrrad unterwegs und musste schieben. Ohne Fahrrad komme ich heute deutlich schneller voran. :daumen: Die sieben Kilometer lange Strecke bis zur Alp Ozur zieht sich aber auch ohne Rad ziemlich in die Länge. Wie immer in solch einer Situation erinnere ich mich an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende und seine Lebensphilisophie: Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken. Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken. Und so geht es Schritt für Schritt nach oben und irgendwann habe ich es tatsächlich geschafft, ich erreiche die Alp Ozur. Der Weg von der Alp zum Aussichtspunkt ist dann nur noch ein Kinderspiel. Gudio wartet dort schon auf mich und beobachtet meinen Aufstieg:

Ankunft beim Gipfelsteinmann und der Blick Richtung Nordosten über das Landwassertal:

Im Südosten ragt der Crap la Massa hinter uns auf und links dahinter ist der Gipfel des Piz Mitgels zu erkennen:

Piz Forbesch und Piz Arblatsch liegen in südlicher Richtung:

Im Westen liegt der Piz Curvér:

Der Blick Richtung Norden geht über den offiziellen Aussichtspunkt hinaus zur Stätzer-Horn-Kette, rechts im Bild liegt der Piz Linard:

Wunderschön ist es hier oben und wir genießen die herrliche Aussicht und die Ruhe. Irgendwann stellt sich dann aber doch die Frage, wie es wieder hinuntergehen soll. Für Guido ist die Sache klar, er muss zurück zu seinem Rad, das oberhalb der Alp Ozur steht. Dann könnte er den Aufstiegsweg abfahren oder aber versuchen, über den Schaftobel von Alvaneu abzufahren. Von seiner Abfahrt durch den Tobel schwärmt er nämlich noch immer. Die Aufnahmen vom Juni 2022 sind hier zu sehen:

Ich dagegen könnte so wie Anfang September 2019 nach Cunter absteigen. Allerdings habe ich keine ruhige Minute, wenn ich weiß, dass Guido durchs Schaftobel fährt und so beschließen wir schlussendlich, die Tour durchs Schaftobel gemeinsam zu wagen, Guido mit dem Rad, ich zu Fuß. Auf dem Weg vom Aussichtspunkt zurück zur Alp Ozur ist wie beim Aufstieg ein kleines, aber tiefes Schneefeld zu überqueren:

Gut, dass jemand schon vor uns hier war und wir in seine Fußstapfen treten können! Von der Alp Ozur aus folgen wir dem Wanderweg Richtung Alp Era:

Wie es ab der Alp Era weitergeht, schildere ich in einem weiteren Eintrag. Hier für alle, die nach dem Besuch der Motta Palousa wieder zurück nach Surava wollen, diese Tour in der Übersicht: