|
Archiv für die Kategorie ‘Natursport’Ich kann erstmals seit Tagen in der Nacht mehr als zwei Stunden hintereinander schlafen uns so bin ich am Morgen einigermaßen ausgeschlafen. Der Blick auf die Amselflue gleich zu Beginn der Wanderung: In der Nähe des Nidel Löffels, ich habe keine Ahnung, wie dieser Wegabschnitt zu seinem merkwürdigen Namen kommt, Hier liegt der Geissweidengrat vor uns: Wie man sieht, sind die Heidelbeerbüsche oberhalb der Baumgrenze schon herbstlich gefärbt. Kurz vor der Hauderalp: Die Hauderalp: Der Blick von der Hauderalp zum Mäschengrat: Das Begrüßungskomitee der Hauderalp: Von der Hauderalp aus geht es weiter nach Oberalp. Der Blick von den Hütten der Oberalp auf Monstein: Der Wanderweg führt zwischen den Hütten der Oberalp hindurch: In Monstein beenden wir unsere Wanderung, zwei Postbuslinien bringen uns zurück nach Schmitten. Während der Wanderung sind alle Beschwerden verschwunden. Am Abend kommen sie jedoch leider wieder.
Während der Wanderung kann ich mir außerdem einige rote Johannisbeeren schmecken lassen: Tagsüber merke ich kaum noch etwas von der Gürtelrose, aber nachts lässt sie mich immer noch nicht richtig schlafen. Heute Nacht ist es wieder einmal besonders schlimm. Trotz durchwachter Nacht oder gerade deswegen will ich auf Tour gehen. Start der Wanderung ist der Bahnhof von Spinas, ein kleiner Weiler an einem Ende des Albulatunnels. Spinas ist nicht das erste Mal Startpunkt für eine Wanderung: Von Spinas über die Fuorcla Crap Alv nach Preda und Himmlische Ruhe im Val Bever. Heute will ich einen neuen Weg erkunden und durch das Valletta da Bever aufsteigen. Zu Beginn geht es steil durch einen Nadelwald hinauf: Der Blick während des Aufstiegs zurück auf Spinas: Nach Verlassen des Waldes läuft der Weg entlang eines Gebirgsbaches: Begleitet vom Plätschern des Bachs steige ich höher und höher. Ein Blick zurück: Am Rasensattel von Margunin: Hier standen Guido und ich auf dem Weg zum Piz Ot schon einmal: Geplant Piz Padella (2855m), ausgeführt Piz Ot (3247m). Auf den Piz Ot zieht es mich heute nicht, ich will schließlich vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sein. Im Westen ragt der Piz Ot auf: Richtung Norden kann man an geeigneter Stelle hinunter auf Spinas schauen, im Hintergrund ist der Piz Üertsch zu sehen: Der Blick Richtung Osten hinunter ins Val Bever und auf Bever: So unscheinbar der Gipfel auch ist, immerhin gibt es hier ein Gipfelbuch: Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch geht es erst weglos, dann einem Wanderweg folgend hinunter zur Alp Muntatsch: Noch ein Blick auf Bever und das weite, von der Inn durchflossene Tal: Einfach nur schön ist es hier: ❤️ Die Alp Muntatsch: An der Alpe endet der Wanderweg und es geht über einen Fahrweg weiter Richtung Tal: Bei Muntarütsch verlasse ich den Fahrweg und laufe über einen ins Val Bever führenden Wanderweg weiter. Unten in Tal mündet der Wanderweg erneut in einen Fahrweg, der zudem von zahlreichen Baustellen gesäumt wird. Die letzten zwei Kilometer zurück nach Spinas sind daher landschaftlich nicht besonders reizvoll. Aber insgesamt ist die Wanderung von Spinas über Margunin und den Cho d’Valletta wunderschön: Die Fahrt von Spinas zurück nach Hause verläuft ohne besondere Vorkommnisse und so kann ich mich um 19.30 Uhr nach einer erfrischenden Dusche der ersten und einzigen Mahlzeit des Tages widmen:
PS: Morgen heißt es früh aufstehen, egal, ob ich gut schlafen kann oder nicht: Ich arbeite im Dorfladen. Einschlafen kann ich gut. Aber von drei bis um fünf Uhr ist an Schlaf nicht zu denken, so dass die Schlafdauer sehr zu wünschen übrig lässt. Vormittags dümple ich daher ziemlich lustlos vor mich hin. Erst nach einem Mittagsschlaf fühle ich mich einigermaßen fit und ausgeruht. Nach einer Mahlzeit mit Lammfleisch fühle ich mich dann sogar fit genug für eine Wanderung in die Höhe: Ich steige über Acla nach Raglauna auf, quere die Bova Gronda und kehre über Plaun sulla Sesa zurück nach Schmitten: Der Blick von Acla zu den Bergüner Stöcken: Bei Raglauna: Die Querung der Bova Gronda wurde in diesem Jahr fußgängertauglich gemacht: Reges Treiben bei Plaun sulla Sesa: Der Abstieg von Plaun sulla Sesa hinunter nach Schmitten ist aufgrund der einbrechenden Dunkelheit nicht ganz ohne. Aber ich komme heil in Schmitten an und das ist das Wichtigste! Während der Wanderung spüre ich kaum etwas von der Gürtelrose. Kaum bin ich jedoch zu Hause, meldet sie sich wieder. Nun ja, ich kann trotzdem nicht die Nacht über auf Wanderschaft gehen.
Heute wird die Menge der Esskastanien durch die verfügbare Menge begrenzt. Dreieinhalb Stunden Schlaf, zwei Stunden von zehn bis um zwölf, eineinhalb Stunden von halb zwei bis um drei, mehr kommt in dieser Nacht nicht zusammen. Eigentlich hätte es gereicht, um kurz vor vier Uhr aufzustehen, aber was will man machen, wenn man vor Aufregung (oder was auch immer) nicht schlafen kann? Guido ist ebenfalls schon um kurz nach drei Uhr wach, so dass wir uns gegenseitig trösten können: Einen Tag, ohne richtig ausgeruht zu sein, werden wir schon überleben! Bei mir kommt halt noch das Drama mit der Gürtelrose dazu, aber die verhält sich am frühen Morgen still. Ich bleibe also bei meinem Plan, zumindest von Pradatsch bis zur Ela-Hütte mitzugehen, das sind gerade einmal 1,5 Kilometer und 250 Höhenmeter. Wenn ich dort merke, dass ich nicht fit genug bin, um weiterzugehen, warte ich hier auf die Rückkehr der Männer. Insgesamt sind wir zu viert, Jan, der Bergführer, Andreas, ein Nachbar sowie Guido und ich. Um halb vier treffen Andreas, Guido und ich uns mit Jan vor dem Dorfladen. Von dort aus geht es mit Jans Auto über Filisur zu den auf rund 2000 Höhenmetern gelegenen Hütten von Pradatsch, die man über einen bewilligungspflichtigen Fahrweg erreichen kann. Um 5.15 Uhr beginnt die eigentliche Tour und wir laufen ausgerüstet mit Stirnlampen hinauf zu Ela-Hütte. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich es genieße, durch die sternenklare Nacht zu laufen. Dem Wanderweg folgen wir eineinhalb Kilometer bis auf 2450 Höhenmeter, dann geht es geführt von Jan weglos weiter: Hier strahlt das Tinzenhorn im Licht der Morgensonne über uns: Und wir strahlen mit dem Tinzenhorn um die Wette: Noch sind wir nicht angeseilt, das Gelände ist zwar steil, aber gut zu begehen: Dann aber macht Jan Halt und gibt die Anweisung Helm und Klettergurt zu montieren. Mittlerweile steht die Sonne schon hoch am Himmel und ich nutze die Gelegenheit, mich außerdem von meiner Jacke zu befreien. Jan vorne weg, ich dahinter, hinter mir Guido und zum Schluss Andreas, so geht es weiter über Geröll und Schrofen im Zickzack-Kurs den Berg hinauf: Schließlich erreichen wir den sogenannten Frühstücksplatz, eine auf 300 Metern gelegene Platte, die unter dem markanten Felsaufschwung des Nordostgrats liegt. Hier legen wir eine kurze Rast ein: Und genießen die Aussicht. Hier ist im Vordergrund der breite Rasenrücken des Chavagl Grond zu sehen: Vom Frühstücksplatz aus geht es zu Beginn noch recht gemütlich auf einem Geröllband an der Felswand entlang. Mittlerweile sind wir allerdings nicht mehr alle in einer Reihe angeseilt: Jan als Führer ist in der Mitte, ich an einem Ende des Seils und Guido und Andreas am anderen Ende. Hier liegt die erste, richtige Kletterpassage vor Andreas, Guido und mir: Während Andreas, Guido und ich geschützt vor Steinschlag warten, klettert Jan den ersten von drei Risskaminen hinauf. Ich darf von Jan gesichert, es gibt auf der Strecke zum Gipfel mehrere Haken, an denen sehr gut gesichert werden kann, als erste hinterher. Gut, dass ein bisschen etwas vom Klettern in der Halle hängen geblieben ist, sonst wäre ich hier weitaus mühsamer hoch gekommen! Andreas und Guido haben es etwas schwerer als ich, da sie sich im Team nach oben arbeiten müssen. Die weiteren Kletterstellen sind weitaus einfacher, so dass Guido, Andreas und ich gesichert durch Jan direkt hintereinander hochklettern können: Trotzdem kommen wir natürlich deutlich langsamer voran, als zu zweit, bzw. allein mit einem Bergführer. Aber die Stimmung im Team ist super gut. Die nächste Kletterei: Kurz unterhalb des Gipfels queren wir in die Nordwand, anschließend geht es durch eine Verschneidung zurück auf den Gipfelgrat. Und um zehn Uhr ist es dann so weit, wir stehen auf dem 3173 Meter hohen Gipfel des Tinzenhorns. Andreas hat eine Drohne dabei und Guido filmt die Tour, daher erspare ich mir an dieser Stelle Bilder vom Panorama. Allerdings kann es noch dauern, bis das Video fertig ist. Wer mag, kann sich derweil gerne bei Wikipedia das 360° Grad Panorama anschauen: Tinzenhorn. Laut Jan kann lassen sich rund 1900 Gipfel von hier aus ausmachen. So sind Richtung Norden unter anderem Säntis, Schesaplana, Zimba und Sulzfluh zu erkennen, Richtung Osten sieht man auf Piz Kesch und Piz Ela, im Südosten liegt das Berninamassiv mit Piz Bernina und Piz Palü, um Süden Piz Julier, im Südwesten Piz Forbesch sowie Piz Arblatsch. Richtung Westen blickt man bis zu den Berner Alpen mit Finsteraarhorn und Schreckhorn, im Nordwesten liegt der Tödi, um nur einige der zahlreichen Gipfel um ums herum zu nennen. Das Panorama ist mehr als beeindruckend, vor allem, wenn man wie wir solch ein Glück mit dem Wetter hat. Irgendwann ist es dann Zeit für den Abstieg. Jan sichert dieses Mal von hinten bzw. von oben, während Andreas zusammen mit Guido vorangeht bzw. klettert. Wenn die beiden sicher stehen, folge ich: Und Jan klettert zum Schluss ungesichert hinterher. Man merkt, dass er hier schon als Kind herumgeklettert ist! Hier warten Andreas, Guido und ich in der Nordostwand auf Jan: Abstieg durch einen der drei Risskamine: Während Guido und Andreas hinunter klettern, lasse ich mich zwischendurch gerne von Jan abseilen: Auch beim Abstieg strahlen wir um die Wette: Schließlich kommen wir an die Stelle, an der wir Klettergurt, Helm und Seil montiert haben und befreien uns wieder von diesen Ausrüstungsgegenständen. Statt wie beim Aufstieg den Bot Radond auf dem Wanderweg zu umrunden, steigen wir beim Abstieg direkt über Geröll ab: An der Ela-Hütte legen wir eine längere Rast ein: Ich wechsle nach einem kühlen Fußbad im Wasser des Brunnens meine Schuhe. Meine Füße sind sehr dankbar, dass sie in den Trailrunning-Schuhen weiterlaufen können! Sehr gemächlich kehren wir zum Auto zurück und Jan bringt uns Andreas, Guido und mich zurück nach Schmitten. Die Tour ist zu Ende, aber die wunderschöne Erinnerung daran wird uns unser Leben lang begleiten. PS: Hier ist ein Link auf Jans Seite: Es kann ja sein, dass der ein oder andere Leser dieses Eintrags die Tour nachgehen will: PPS: Wie der Rest des Tages verläuft, darüber berichte ich in einem separaten Eintrag. Am Morgen sind von unserer Terrasse aus zum ersten Mal seit Tagen wieder die Bergüner Stöcke zu sehen: Auch das in der Mitte liegende Tinzenhorn hat eine Ladung Schnee abbekommen. Da wir mittlerweile den nächsten Dienstag als Tourentag vereinbart haben, hoffen wir, dass bis dahin der Schnee wieder verschwunden ist. Mein Bewegungsprogramm besteht aus einer Wanderung über Tieftobel, Leidboden und das Landwasserviadukt, einer Trainingseinheit mit dem Rollentrainer und zwei Yoga-Einheiten, einer morgendlichen und einer abendlichen. Auf der rund 10 Kilometer langen Wanderung, die ich zusammen mit Guido unternehme, fotografiere ich zum gefühlt hundersten Mal das Landwasser-Viadukt: Auf den Wiesen von Zalaint entdecke ich diese beeindruckende Spinne: Es ist, wie man schon vermuten kann, eine Wespenspinne. Die Wespenspinne bevorzugt sonnige, offene Standorte mit niedriger bis halbhoher Vegetation und hoher Heuschrecken-Population. Nun, da hat sie sich mit den Wiesen von Zalaint einen perfekten Sitzplatz ausgesucht! Meine virtuelle Trainingseinheit auf dem Rollentrainer führt durch Kalifornien: Ich radle in 57 Minuten knapp 15 Kilometer durch den Redwood National und State Park. Die durchschnittliche Herzfrequenz liegt dabei bei 109 bpm, ich absolviere also ein perfektes Grundlagentraining. Mal schauen, ob sich das Grundlagentraining auf dem Rad auf meine läuferische Leistung auswirkt. Das gibt es im Laufe des Tages zum Essen:
PS: Hier der Link auf einen Artikel, in dem ausgeführt wird, warum Läufer von Radtraining profitieren können: Besser Laufen durch Radtraining. |