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Archiv für die Kategorie ‘Literatur’Die Motivation, heute etwas Größeres zu unternehmen, hält sich aufgrund der vorhergesagten, recht sommerlichen Temperaturen in Grenzen. Aber gegen eine kleine Wanderung in höheren Lagen ist nichts einzuwenden. Wir fahren daher mit Bus und Bahn nach „Bernina Diavolezza“ und wandern von dort aus zum Lej da Diavolezza. Die meisten anderen Gäste der Diavolezza (rätoromanisch: Teufelin) und von denen gibt es heute zahlreiche, fahren mit der Gondel hinauf zum Berghaus „Diavolezza“. Wir sind auf unserem Weg nach oben allein unterwegs. Die Talstation der Gondel: Der steile Weg nach oben, rechts unten im Bild ist der Parkplatz der Diavolezzabahn, in der Bildmitte das „Val da Fain“ und links Piz Albris zu sehen: Val da Fain und Piz Alv: Blick auf den Piz Lagalb, den wir Ende September 2021 besuchten: Auf halben Weg nach oben muss ein Bach überquert werden. Normalerweise sicherlich kein Problem, aber durch die Regenfälle der letzten Zeit ist ein sehr großer Schritt notwendig, um auf die andere Seite zu kommen. Oder aber ein vorsichtiges Herantasten: Noch ein Stückchen weiter oben geht es über ein von Saharastaub bedecktes Schneefeld weiter: Mit Trailrunningschuhen an den Füßen ist das eine recht rutschige Angelegenheit! Geschafft: Der Blick während des Aufstiegs auf den Lago Bianco: Das nächste Schneefeld auf dem Weg nach oben, das wir aber am linken Rand umgehen können: Ganz so problemlos wie gedacht, ist die Umgehung dann doch nicht: Die Ankunft am Lej da Diavolezza: Mit uns vor Ort ist ein Fischer, der nach Kanadischen Seesaiblingen, mit denen der See besetzt ist, Ausschau hält. Die Fische interessieren Guido und mich weniger, wir genießen die traumhaft schöne Umgebung: 😍 Vom See aus führt ein Wanderweg weiter hinauf zur Diavolezza. Dieser Weg erscheint uns allerdings aufgrund der Wegverhältnisse, das Gelände ist steil, steinig und so wie es aussieht, zum größten Teil schneebedeckt, nicht empfehlenswert. Wir laufen daher auf dem Wanderweg, der zum „Ospizio Bernina“ führt, weiter. Erst müssen wir allerdings den Ova da Diavolezza überwinden: Ein Blick zurück auf den See: Schon bald liegt erneut der Lago Bianco und unser Ziel, das „Ospizio Bernina“, zu unseren Füßen: Der Blick nach oben fällt auf den schneebedeckten Piz Palü: Es ist ein Hochgenuss, durch diese herrliche Bergwelt zu wandern: Blick auf den Lej d’Arlas, einem weiteren der zahlreichen Seen im Gebiet der Diavolezza: Unter uns liegt ein Schneefeld, das überquert werden muss, ein Schneefeld, unter dem ein Bergbach dahinfließt. Irgendwie fühlt sich das für uns nicht gut an und das, obwohl wir von oben sehen, das zwei Wanderer die Überquerung unbeschadet überstehen. Wir verlassen daher den Wanderweg vor dem Schneefeld: Und überqueren den Bergbach an der Stelle, an der er unten dem Schnee hervortritt. Um keine nassen Füße zu bekommen, müssen wir hier die Schuhe ausziehen: Ab ins eiskalte Wasser: Auf der anderen Bachseite finden wir bequeme Steine, auf denen wir uns niederlassen, unsere Füße trocknen und unsere Schuhe wieder anziehen können. Am Lej d’Arlas: Im weiteren Wegverlauf sind immer wieder kleinere und größere Bachläufe zu überwinden: Gott sei Dank gucken immer genug Steine aus dem Wasser hervor, die man als Tritte benutzen kann! Hier ist zur Abwechslung mal Gras und kein Wasser unter unseren Füßen: Lago Bianco und Ospizio Bernina rücken näher: Der Lago Bianco verdankt seine Farbe und seinen Namen der Gletschermilch aus dem Cambrena-Gletscher. Auf der Staumauer des Lago Biancos, hinter mir ist der Cambrena-Gletscher zu sehen: Der Blick von der Staumauer über den Lej Nair: An der Staumauer des Lago Bianco liegt die Wasserscheide zwischen Süden und Osten. Während das Wasser aus dem Lago Bianco ins Mittelmeer fliesst, sucht sich das Wasser des Lej Nair über den Inn und die Donau den Weg ins Schwarze Meer: Kurz vor Erreichen der Bahnstation „Ospizio Bernina“ fährt der Bernina-Express an uns vorbei: An der Bahnstation „Ospizio Bernina“ endet unsere traumhaft schöne Wanderung über den Lej da Diavolezza: Mit zehn Kilometern Länge entspricht die Wanderung unserer Vorstellung von „klein“: Sie ist klein, aber oho! 🤩 PS: Der Name „Diavolezza“ entstammt einer Sage:
Quelle: Wie die Diavolezza zu ihrem Namen kam. PPS: Guidos Tourenbericht: Lej da Diavolezza → Lago Bianco. Vor ein paar Tagen habe ich Buch „Böses Gemüse“ von Dr. Steven R. Gundry fertig gehört: Zu Lesen komme ich zurzeit eher weniger, aber dem Hören eines Buches steht auch während der Arbeitszeit am Lift nichts im Weg. Der Originaltitel des Buches lautet übrigens „The Plant Paradox“. Er ist meiner Meinung wesentlich passender als der ziemlich reißerische, deutsche Buchtitel. In seinem Buch berichtet Dr. Steven R. Gundry, ein amerikanischer Kardiologe, von seinem eigenen Leidensweg und den Leidenswegen seiner Patienten. Erlösung von dem Leiden fanden sowohl er als auch seine Patienten mit Hilfe einer lektinfreien Ernährung. Näheres über Autor und Buch findet man im Rohkost-Wiki: Buchbesprechung Dr. Steven R. Gundry: Böses Gemüse Heute steht ein Intervalltraining auf dem Trainingsplan. Nach zehnminütigem Aufwärmen geht es zur Sache: Ich laufe fünfmal je drei Minuten den Fahrweg zur Schmittner Alp hinauf, zwischendurch ist jeweils eineinhalb Minuten Erholung angesagt. Mein Maximalpuls liegt bei dieser Trainingseinheit bei 165 bpm. Insgesamt bin ich einschließlich Auslaufen 55 Minuten unterwegs und lege in dieser Zeit 7,2 Kilometer und 285 Höhenmeter zurück. Am Nachmittag trainiere ich meine Kraft im Davoser Fitness-Studio. Zwei Yoga-Einheiten, eine nach dem Lauf und eine zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit, runden mein heutiges Bewegungsprogramm ab. So sehen meine Mahlzeiten aus:
Die letzte Mahlzeit findet tatsächlich schon um 17.10 Uhr statt. Ich bin so vertieft in ein Buch, das erste, das ich seit langer, langer Zeit lese, dass ich eine geplante letzte Mahlzeit mit Grünfutter ausfallen lasse. Das Buch ist von Daniel E. Liebermann und trägt den Titel „Unser Körper – Geschichte, Gegenwart, Zukunft: Vielleicht schreibe ich in ein paar Tagen mehr dazu. Am Morgen blickt man vom Jakobshorn auf ein gewaltiges Wolkenmeer: Nicht nur ich bleibe hier stehen und fotografiere dieses Naturschauspiel. Im Verlaufe des Tages schweben unzählige weiße Wolken über den blauen Himmel und begeistern durch ihre Vielfalt. Hermann Hesse hat den Zauber weißer Wolken in einem Gedicht festgehalten. Es ist im Tagebuch-Eintrag vom 22. November 2020 zu lesen: Himmelslandschaften. Die einzige Mahlzeit des Tages lasse ich mir nach Feierabend zu Hause schmecken:
PS: Um 21.05 Uhr fahre ich zurück nach Davos. Um diese Uhrzeit fährt kein Postbus, sondern ein Taxiunternehmen mit einem Kleinbus. Zu meiner großen Überraschung wurde der alte Kleinbus vom letzten Jahr durch einen nigelnagelneuen ersetzt. Mir fällt heute dieses Buch „zufällig“ in die Hände: Es passt zu meiner melancholischen Stimmung, die ich alles andere als behandlungsdürftig empfinde:
Meine Mahlzeiten:
PS: Seit heute bin ich offiziell von Corona genesen. 🙏🏻 Ich hätte nicht gedacht, dass ich wirklich so lang brauche, um wieder auf die Beine zu kommen. |