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Archiv für die Kategorie ‘Literatur’Mir fällt heute dieses Buch „zufällig“ in die Hände: Es passt zu meiner melancholischen Stimmung, die ich alles andere als behandlungsdürftig empfinde:
Meine Mahlzeiten:
PS: Seit heute bin ich offiziell von Corona genesen. 🙏🏻 Ich hätte nicht gedacht, dass ich wirklich so lang brauche, um wieder auf die Beine zu kommen. Nicht nur das Zimmer in Davos hat mein Arbeitsleben als Sesselliftmitarbeiterin sehr viel angenehmer gestaltet als letzte Saison, auch die Entdeckung von Hörbüchern. Heute stoße ich auf das Buch „Der holistische Mensch“ von Prof. DDr. Johannes Huber: Im ersten Teil geht es um die körperliche Liebe, Zeugung, Schwangerschaft und Geburt und selbst ich als Biologin und vierfache Mutter bekomme hier Dinge zu hören, die mir bisher unbekannt waren. Okay, ich gebe zu, in den letzten Jahren war mein Interesse für neue, wissenschaftliche Erkenntnisse mehr oder weniger gleich Null.
Quelle: Wir Omamutterkind-Mischwesen. Ich komme heute bis zur Hälfte, die andere Hälfte muss bis zum Samstag warten, meinem nächsten Arbeitstag am Lift. Morgen bin ich im Dorfladen tätig, am Freitag habe ich frei. Für die Zeit am Lift sind Hörbücher optimal, aber wenn ich zu Hause bin, lese ich doch lieber selbst.
Es gibt heute also ausnahmsweise mal kein Fleisch. Aber solange etwas Fettes auf meinem Speiseplan steht, ist das okay! Morgens schneit es leicht und es ist ziemlich kalt. Am Zweier-Sessellift, den ich heute ausnahmsweise als Transportmittel zum Usser Isch wähle, zeigt die Anzeigetafel, wie kalt: Im Laufe des Tages lässt der Schneefall nach und ab und zu lässt sich sogar die Sonne sehen. Aber es bleibt kalt, rein gefühlt sogar sehr kalt, weil ein eisiger Wind über die Pisten bläst. Der Andrang der Gäste hält sich daher in Grenzen. Die Arbeitszeit vergeht trotzdem wie im Flug, da ich am Morgen dieses Hörbuch entdecke: Musikhören und das Hören von Büchern ist Gott sei Dank während der Arbeitszeit erlaubt, sonst wäre ein Arbeitstag am Lift manches Mal ziemlich langweilig.
Die „Vorspeise“ um 17 Uhr esse ich in meinem Zimmer in Davos, das Hauptgericht am Esstisch in Schmitten. PS: Um 20.06 Uhr fahre ich mit dem Postbus zurück nach Davos. Am Sonntag war Guido allein unterwegs und stieg mit Hilfe von Schneeschuhen zum 2764 Meter hohen Sandhubel hinauf. Für die rund 9 Kilometer lange Strecke, auf der 1500 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigte er gerade einmal zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten. Der Tourenplaner veranschlagt für diese Strecke vier Stunden und zwanzig Minuten. Im Sommer wohlgemerkt und nicht im Winter, wenn erschwerte Bedingungen herrschen. Eine Kamera hatte Guido an diesem Tag nicht dabei und so schlägt er vor, dass wir heute die Tour gemeinsam unternehmen, so dass er sie mit der Kamera festhalten kann. Ich bin skeptisch, ob ich diese Strecke unter den aktuellen Bedinungen überhaupt bewältigen kann, aber gerne bereit, es zu versuchen. So starten wir um 11.30 Uhr Richtung Sandhubel. Die ersten 500 Höhenmeter können wir ohne Schneeschuhe zurücklegen, der Weg hinauf nach Pardela ist schnee- und eisfrei. An einer kleinen Hütte oberhalb von Pardela schnallen wir die Schneeschuhe an und marschieren mit Blick auf den Tiaun weiter: Rund eineinhalb Kilometer geht es noch recht gemütlich weiter, dann beginnt der steile Aufstieg Richtung Martrüel: Bis auf die Höhe von Martrüel empfinde ich den Aufstieg als anstrengend, aber machbar. Bis zum Sandhubel sind es jedoch von hier aus weitere vier Kilometer und 700 Höhenmeter, eine Strecke, die mir endlos vorkommt: Mehr als einmal bin ich kurz davor, aufzugeben. Aber dann denke ich an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende, setze einen Fuß vor den anderen und schließlich ist es geschafft, wir erreichen nach drei Stunden und fünfunddreißig Minuten den Gipfel des Sandhubels. Ich bin froh, dass ich ein schneefreies Plätzchen finde, um mich setzen zu können, denn ich bin so k.o. wie schon lange nicht mehr. Ein paar Minuten der Erholung reichen allerdings, dann kann ich mich über die vollbrachte Leistung freuen: Und natürlich das herrliche Panorama genießen. PS: Danke für diese Tour, die mich bis an meine Grenzen und darüber hinaus geführt hat: 🙏🏻 PPS: Meine Mahlzeiten:
PPPS: Das Geheimnis von Beppo Straßenkehrer:
Die Tage werden kürzer und da wir nicht gerne im Dunklen unterwegs sind, verkürzt sich auch der Zeitraum, der uns für Touren zur Verfügung steht. Klar, wir könnten uns nicht erst um elf, sondern schon um acht Uhr auf den Weg machen, dann bliebe immer noch reichlich Zeit. Aber sowohl Guido als auch ich nutzen den Vormittag meist für andere Aktivitäten, so dass es vorerst bei den späten Startzeiten bleiben wird. Den Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung, das Dorf Tschiertschen, erreichen wir nach fast zweistündiger Fahrt mit zwei Postbuslinien. Tchiertschen liegt auf der linken, südlichen Talseite des Schanfiggs, das Chur und Arosa miteinander verbindet. Umsteigehaltestelle ist Chur, Araschgerrang, mit Blick auf Chur: Auf Tschiertschen wurden wir im letzten Jahr aufmerksam, da dort eine Wohnung angeboten wurde. Zu einer Besichtigung kam es allerdings nicht, da uns die Lage – vor allem für mich als Arbeitssuchende – zu abgeschieden schien. Einen Besuch ist Tschiertschen jedoch auf jeden Fall wert: So wurde es im Jahr 2020 zum schönsten Bündner Bergdorf gekürt. Wie wir heute mit eigenen Augen feststellen können, zu Recht: Der Dorfkern wird von zahlreichen, alten Holzhäuser, die stilgerecht renoviert wurden, und neuen Holzbauten geprägt: Vom Tschiertschen aus wandern wir über die Häuser von Clüs und durch den schattigen Oberwald hinauf zu den auf rund 1900 Höhenmetern gelegenen Weiden der Schafalp. Der Blick von der Schafalp auf das Aorser Weisshorn: Anschließend geht es auf einem sehr sonnigen Weg weiter nach Innerurden. Die Herbstsonne zu spüren, tut einfach nur gut! Der Blick von Innerurden zurück auf den Wanderweg: Der Weg, der von Innerurden hinauf zum Urdensee führt, liegt teilweise im Schatten: Hier kommen uns nicht nur zwei „normale“ Biker, sondern auch drei motorisierte Biker entgegen. Der steile Aufstieg über den „Geisterhang“ endet am Geisterstein: Hier und rund um den Urdensse soll laut einer Sage, der Geist eines „bösen“ Senns umgehen:
Quelle: Bergwelten: Der Urdensee Der Blick über den sagenumwobenen Urdensee: Vom Urdensee aus geht es weiter hinauf zum Urdenfürggli. Auf diesem Streckenabschnitt schwebt die Urdenbahn, die das Urdenfürggli mit dem Hörnligrat, einem Passübergang, der Tschiertschen und Arosa miteinander verbindet, über uns: Der Abstieg vom Urdenfürggli nach Lenzerheide ist durch zahlreiche Downhillabfahrten für Biker ziemlich verschandelt. Trotzdem können wir ihn in der Sonne gehend genießen. Der Scharmoiner Speichersee: Um diesen See ranken sich keine Sagen. Und das, obwohl wir während des Abstiegs ziemlich trödeln. Fazit der Tour: Tschiertschen ist sehens- und der Aufstieg zum Urdensee erlebenswert. Und wenn die Sonne sanft das Gesicht streichelt, wird sogar der Abstieg vom Urdenfürggli nach Lenzerheide zum Vergnügen.
Bisher ist es mir nicht gelungen, hier in der Schweiz frische Algen aufzutreiben. In den letzten Wochen wurde die Lust auf jedoch Algen so stark, dass ich einen Versuch mit getrockneten wage: Sie stammen aus dem Davoser Bioladen. Vor dem Verzehr weiche ich sie in Wasser ein. |