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Archiv für April 2022Seit heute gehört eine dritte eine Qi Gong-Übung zu meiner morgendlichen Routine: Da es bis in den Nachmittag mehr oder weniger heftig regnet, erledige ich in den folgenden Stunden vor allem Hausarbeiten. Ab und zu muss das halt auch mal sein! Nachmittags hört der Regen aber auf und so bleibt vor dem Abendessen Zeit für eine kleine Spazierrunde. Das Kraut, das mir heute am meisten auffällt, ist der Wilde Spinat: Ein paar seiner Blätter und Blütenstände bereichern später meinen Speiseplan:
Der Schweinespeck ist heute fetter als üblich und eine wahre Delikatesse. Nach zwei Tagen ohne eine intensivere Ausdauertrainingseinheit geht es am frühen Morgen wieder flotten Schrittes bergauf: Zuerst nach Acla und dann weiter nach Raglauna, wo ich kühles Bergwasser genießen kann: Weil das Wetter im Gegensatz zum 24. April deutlich freundlicher ist, gehe ich dieses Mal weiter: Ich will schauen, ob die Überquerung des von der Bova Gronda herunterziehenden Schmittner Bachs schon möglich ist. Wie der Blick zurück zeigt, ist sie möglich: So weit gekommen, will ich noch ein Stück höher hinauf und 2000 Höhenmeter erreichen. Auf dem Weg nach oben passiere ich diese malerische Jägerhütte: Bald sind die 2000 Höhenmeter und damit die Schneegrenze erreicht. Und nun? Umkehren, obwohl es nur noch 270 Höhenmeter bis zur Alp da la Creush (Kreuz-Alpe) sind? Nein, umkehren kommt nicht in Frage, ich marschiere mal über Schnee, mal über braune Weideflächen oder freie Straßenränder weiter nach oben: Der Blick auf den oberen Teil der Bova Gronda: Schließlich liegt sie vor mir, die Alp da la Creusch: Ich nehme mir hier viel Zeit, genieße die Ruhe, die Sonne und die herrliche Aussicht. Der Blick nach Westen auf Piz Mulain, Lenzer Horn und Piz Mosch: Im Südwesten ist neben vielen anderen Gipfel der Piz Curvér zu sehen: Die im Süden liegenden Bergüner Stöcke: Im Südosten blickt man auf die Gemeinden Filisur und Bergün sowie zahlreiche Gipfel wie Piz Ot oder Chrachenhorn: Im Norden geht der Weg in den Sommermonaten mit Blick auf Pizza Naira und Aroser Rothorn weiter über die Furcletta nach Lenzerheide oder nach Arosa: Nach der ausgiebigen Rast steige ich anfangs mehr oder weniger auf dem Aufstiegsweg nach unten. An einer Kreuzung verlasse ich diesen dann aber und laufe über die Weidefläche „Plaun sulla Sesa“ statt über den Schmittner Bach zurück nach Hause: Schlussendlich kommen so über 1000 Höhenmeter und 18 Kilometer zusammen: Ein schöne Tour, die hungrig macht! So gibt es heute zwei statt einer Mahlzeit:
PS: Im Laufe des Nachmittags ziehen immer mehr Wolken auf und für morgen ist sogar Regen vorhergesagt. Die Natur kann das Wasser gut gebrauchen. Und ich einen Ruhetag! Der Vormittag im Dorfladen verläuft entspannt, über besondere Ereignisse kann ich nicht berichten. Auch nachmittags ist es extrem ruhig im Laden und wenn eine Kundin nicht drei Geschenkkörbe bestellt, abgeholt und bezahlt hätte, hätte ich einen Minusrekord in Sachen Umsatz verbuchen können. Nach getaner Arbeit freue ich mich vor allem auf mein Abendessen. Neben Salat, Champignons und Schweinespeck landet heute auch Chinakohl in meinem Magen:
Chinakohl stand bisher eher selten auf meinem Speiseplan, genauer gesagt ganze zwei Mal seit Beginn der Tagebuchaufzeichnungen. Ein Bild gibt es bisher weder im Tagebuch noch im Wiki. Es ist an der Zeit, dass sich das ändert: Vom Geschmack her ist er sehr mild, die für Kohlgewächse charakteristischen Senföle sind wohl nur in geringer Menge enthalten. Er enthält außerdem Vitamin C, Folsäure und Vitamine der B-Gruppe. An Mineralstoffen liefert er unter anderem Kalium, Eisen und Magnesium. Ingeborg Münzing-Ruef schreibt im „Kursbuch gesunde Ernährung“, dass der Chinakohl ein unkompliziertes Gemüse ist. Nun ja, instinktiv roh verzehrt ist eigentlich jedes Gemüse unkompliziert. Der Vormittagsdienst im Dorfladen geht schnell vorbei. Nicht, weil viele Kunden zu bedienen wären, sondern weil ich für morgen die Bestellung machen muss und mit einer Kundin ein langes, nettes Gespräch führe. Ein bisschen ungewohnt ist es dann schon, um die Mittagszeit Feierabend zu machen. Mittwoch nachmittags bleibt der Laden nämlich geschlossen. Aber so bleibt genug Zeit, zusammen mit Guido eine kleine Wanderung zu unternehmen: Es geht von Schmitten über Leid- und Schönboden zum Bahnhof von Davos-Wiesen und von dort aus mit Zug sowie Bus wieder zurück nach Schmitten. Der Weg von Schönboden nach Davos-Wiesen verläuft durch einen Nadelwald, aber ab und zu lichten sich die Bäume und geben Blicke auf die umliegende Landschaft frei: Mit flotten Schritten geht es am Ende der Wanderung über das Wiesener Viadukt: Zwei Minuten nach Erreichen des Bahnhofs fährt nämlich schon unser Zug ein. Unterwegs esse ich einige Löwenzahnblüten, am Abend gibt es als Beilage zum Schweinespeck Gemüse statt Wildkräuter:
PS: Am morgigen Donnerstag bin ich wie gewohnt vormittags und nachmittags im Dorfladen aktiv. Um 8 Uhr starte ich zu einer Ausdauertrainingseinheit: Ich steige flotten Schrittes rund 700 Höhenmeter über Pardela und Schmittner Alp bis zur Alp Afiein und etwas darüber hinaus auf, so dass ich schlussendlich auf gut 2000 Höhenmetern stehe. Hier kam der Niederschlag der heutigen Nacht als Schnee herunter: Auf dem Weg zurück zur Schmittner Alp: Eine der Hütten der Schmittner Alp: Rund um die Hütte wachsen zahlreiche Frühlings-Anemonen, die aufgrund des nächtlichen Niederschlags etwas mitgenommen aussehen: Am späten Nachmittag bin ich nochmals unterwegs, dieses Mal zusammen mit Guido: Wir marschieren zum bei Flisur bzw. Alvaneu Bad liegenden Schaftobel. Dort waren wir am 25. Mai letzten Jahres schon einmal: Abenteuerliche Wanderung durch das Schaftobel bei Filisur. Heute kommen wir allerdings nicht so weit wie beim letzten Mal: Hier ist kein Durchkommen, es sei denn, man ist bereit, Kopf und Kragen zu riskieren. Und dazu sind wir nicht bereit. Uns bleibt daher nichts anderes übrig, als auf unserem Aufstiegsweg zurückzukehren: Um 20 Uhr sind wir wieder zurück zu Hause, eine halbe Stunde später lasse ich mir ein Abendessen schmecken:
Als „Vorspeise“ gibt es während der Wanderung zahlreiche Blüten vom Löwenzahn. |