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Archiv für die Kategorie ‘Wintersport’Normalerweise beginnt ein Arbeitstag für Sesselbahnmitarbeiter des Skigebiets „Jakobshorn“ um 7.30 Uhr mit der Fahrt von der Talstation der Jakobshornbahn hinauf zur Ischalp. Ich bin heute bei dieser Fahrt nicht mit dabei, um diese Uhrzeit bin ich noch in Schmitten auf dem Weg zur Bushaltestelle: Sonntags fährt der erste Bus von Schmitten nach Davos um 7.36 Uhr, wochentags gibt es zwei frühere Verbindungen, um 6:06 und um 6.36 Uhr. Damit ich auch sonn- und feiertags pünktlich in Davos sein kann, hatte ich mir in den letzten beiden Wintern ein Personalzimmer gemietet. Diese Saison habe ich mit meinem Chef vereinbart, dass ich an Sonn- und Feiertagen eine Stunde später anfangen kann: Eine perfekte Lösung. Arbeitsbeginn ist heute also erst um 8.30 Uhr. Fünf Minuten später bin ich an der Ischalp und um 8.45 Uhr erreiche ich nach einer Fahrt mit der Gipfelbahn die Bergstation der Jakobshornbahn. Von dort aus fahre ich auf meinen frisch gewachsten Skiern über die Standardpiste zur Talstation des Usser Ischs ab. ⛷ Dank meiner Sportuhr kann ich diese Fahrt erstmals aufzeichnen und sehe, wie schnell bzw. wie langsam ich auf dieser Strecke unterwegs bin: Na so was, auf Skiern bin ich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h fast schneller unterwegs als mit dem Rad! Und das, obwohl die Bedingungen nicht wirklich optimal sind: Die Sicht ist aufgrund von Schneefall eingeschränkt und die Pistenverhältnisse sind eher bescheiden. An der Talstation angekommen, löse ich den Techniker ab, der mich vertritt. Bis zur Mittagszeit bin ich dann nicht nur damit beschäftigt, darauf zu achten, dass unsere Gäste nicht zu Schaden kommen, sondern vor allem mit Schneeschippen. In der Mittagspause bin ich auf Tourenskiern unterwegs: Bei Garmin gibt es keine Aktivität „Tourengehen“, so dass ich diese Aktivität unter „Schneeschuhlaufen“ speichere. Ich bin nach meinem kleinen Aufstieg in einem „Tourengeher-High“ und mit mir und meinem Universum sehr zufrieden. Schneller als gedacht ist Feierabend und zusammen mit meinem Kollegen fahre ich zur Ischalp ab. Dort erwischen wir gerade noch so die Bahn, die um 16.30 Uhr nach unten gondelt und ich anschließend den Bus, der um 16.55 Uhr nach Schmitten fährt. Das nenne ich perfektes Timing! Perfekt sind auch die Lebensmittel, die ich zu mir nehme:
PS: Am Lift funktioniert die Zählung der Gäste immer noch nicht. Aber eines ist sicher, es sind mehr als gestern! PPS: Morgen und übermorgen habe ich frei, am Mittwoch lerne ich dann die beiden Kollegen kennen, die in dieser Saison mit mir zusammen am Usser Isch arbeiten werden. Das Skigebiet rund ums Jakobshorn bleibt dieses Wochenende noch geschlossen. Aber auf der gegenüberliegenden Talseite, im Skigebiet „Parsenn“, ist am Wochenende eine Piste geöffnet, so dass man dort die ersten Abfahrten der Wintersaison 2022/2023 absolvieren kann. Da am Vormittag das Wetter noch einigermaßen freundlich ist, stürze ich mich ins Abenteuer und wage mich zusammen mit Guido auf die Piste. Mich kostet es nichts, da das Skigebiet zu den Davos Klosters Bergbahnen gehört und ich als Mitarbeiterin eine Saisonkarte besitze. Hier sind wir an der Station „Weisfluhjoch“ und bereiten uns auf die erste Abfahrt vor: Die geöffnete Piste führt hinunter zur Parsennhütte: Ich bin begeistert, ich habe das Skifahren nicht verlernt: Aber ich merke auch, dass es für meine Beine eine ungewohnte Anstrengung ist, so dass ich nach zwei Stunden, als die Sonne sowieso verschwunden ist und es merklich kälter wird, genug für heute habe. Um uns nicht in die Menschenmassen, die mit der Bahn vom Weissfluhjoch nach unten fahren, einreihen zu müssen, wagen wir uns über die noch nicht offiziell freigegebene Piste hinunter zur Station „Höhenweg“: Während der Abfahrt müssen wir etliche, aktive Schneekanonen passieren, so dass wir leicht gepudert ankommen. Das tut aber dem Vergnügen, über eine fast menschenleere Piste abfahren zu können, keinen Abbruch! Glücklich und zufrieden machen wir uns um 14.25 Uhr auf den Nachhauseweg. Den Nachmittag und Abend verbringen wir gemütlich zu Hause, ich unter anderem mit einer einstündigen Yogaeinheit. Meine Mahlzeiten:
Ich „verzichte“ heute wie gestern bewusst auf Fleisch. Aber ich bin an beiden Tagen auch ohne Fleisch ganz zufrieden. Meine letzte Mahlzeit liegt über vierundzwanzig Stunden zurück, als ich heute um 12.30 Uhr ein Stück Leber vom Lamm genieße. Nach der langen Essenspause schmeckt die knapp eine Woche gelagerte Leber so himmlisch wie schon lange nicht mehr. Interessante Informationen zum Thema Intervallfasten beim Sport sind übrigens hier zu finden: Intervallfasten im Sport. Fünf Stunden später beginnt meine zweite und letzte Mahlzeit des Tages:
Vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen, ist für mich übrigens eine enorme Herausforderung. Ich schlafe mit vollem Magen nämlich weitaus besser als mit leerem. Aber mal schauen, vielleicht lässt sich das ja ändern. Ob mit einer Änderung meiner Essgewohnheiten gesundheitliche Verbesserungen einhergehen, bleibt abzuwarten. Aber es kann bestimmt nicht schaden, sich einer Herausforderung zu stellen. Am Nachmittag stellen Guido und ich uns einer weiteren Herausforderung: Wir leihen uns an der Bergstation der Hochgratbahn zwei Sportrodeln aus: Die Rodeln sind massiv gebaut und das müssen sie auch sein, um auf der zu bewältigenden Strecke bestehen zu können. Ich bin jedenfalls heilfroh, als Bremshilfe Grödeln an den Füßen zu haben, denn trotz weichem Schnee kommen die Rodeln ganz schön in Fahrt. Guido ist wie immer bei solchen Aktionen weitaus wagemutiger als ich und verpasst aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit eine Kurve. Gott sei Dank an einer strategisch günstigen Stelle: Aber schließlich kommen wir doch heil und wohlbehalten an der Talstation an. Eines steht für uns beide fest: Auf Skiern fühlen wir uns wohler. Aber wahrscheinlich fehlt uns beim Rodeln nur die Übung! PS: Vor der Abfahrt mit den Rodeln spazieren wir auf den Gipfel des Hochgrats. Auf dem Gratweg: Der Blick nach Norden auf Prodelkamm und Oberstaufen: Blick auf die Allgäuer Hochalpen: Den Gipfel vor Augen: Der Blick vom Gipfel hinüber zum Rindalphorn: Es schneit bis in den Vormittag hinein und auf den Krokussen, auf denen sich gestern noch zahlreiche Bienen tummelten, liegt heute eine Neuschneedecke: Die Decke aus Neuschnee liegt natürlich nicht nur auf den Krokussen, sondern auch auf den Bergen. Nach meinem Dienst im Fitnessstudio gibt es daher nur ein Ziel für mich, die Pisten rund um den Imberg. Um etwa 13 Uhr begegne ich Guido, der schon eineinhalb Stunden vor mir gestartet ist, „zufällig“ an der Bergstation des Fluhexpresses. Somit können wir die restlichen dreieinhalb Stunden bis zum Betriebsschluss der Lifte gemeinsam genießen. Ein Genuss ist das Skifahren am Imberg heute nicht nur wegen des Neuschnees: Die Zahl der aktiven Wintersportler ist überschaubar, immer wieder sind wir allein auf den Pisten unterwegs. Parade der Pistenfahrzeuge an der Bergstation der Imbergbahn: Der Blick von der Bergstation des Fluhexpresses auf Oberstaufen: Die schwarze Piste, die zum Alpengasthof Hochbühl führt: Auf dem Bild sieht sie gar nicht so steil aus wie in Wirklichkeit. Hier bin ich mal nicht an Guidos Seite, sondern hinter ihm: Immer wieder vergnügen wir uns auch abseits der Pisten: Als wir unser Pistenvergnügen beenden, ist der Schnee rund um Oberstaufen Vergangenheit. Aber in der Nacht soll es noch einmal schneien. Spätestens ab Mittwoch ist dann jedoch erneut der Frühling mit Temperaturen über zehn Grad Celsius am Zug. Mein Speiseplan:
Die erste Mahlzeit findet statt, bevor es auf die Piste geht, die zweite danach. Skifahren macht nicht nur hungrig, sondern auch müde, so dass ich sicherlich weit vor Mitternacht im Bett verschwinden werde. PS: Vor meinem Dienst im Fitnessstudio absolviere ich ein vierzigminütiges Krafttraining. Heute regnet es in Oberstaufen. Ganz anders ein paar Höhenmeter weiter oben im Skigebiet des Hündles: Hier fällt der Niederschlag weiterhin als Schnee. Guido und ich machen uns daher am frühen Nachmittag auf, um ein letztes Mal in dieser Saison die Pisten des Skigebiets Hündle/Thalkirchdorf zu befahren. Am Wochenende ist nämlich Saisonschluss und die Vorbereitungen für die Sommersaison beginnen. Es schneit nicht nur, es weht zudem ein heftiger Wind. Aber beides mindert das Vergnügen, über fast unberührte Pisten fahren zu können, kein bisschen: Lockerer Neuschnee auf einer vom Regen verdichteten Altschneedecke beschert uns ein einmaliges Fahrvergnügen. Nur die Talabfahrt ist mit Vorsicht zu genießen. Hier ist der Schnee nass und schwer. Um 16.00 Uhr stehen wir nach drei Stunden Pistenvergnügen in strömendem Regen an der Talstation der Hündlebahn. Kaum zu glauben, dass uns ein paar Minuten zuvor noch Schneeflocken umtanzten! Meine Mahlzeiten:
Kurz zu meiner aktuellen, körperlichen Fitness: Meine Muskelkraft hat eindeutig zugenommen. Mein Körpergewicht allerdings auch, so dass mir Klimmzüge weiterhin schwerfallen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf! |