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Von Schmitten aus auf den MuchettaSchon oft habe ich den Muchetta, einen der Gipfel, der von unserer Terrasse aus zu sehen ist, fotografiert und die Bilder hier im Tagebuch veröffentlicht. Aber obwohl er in Sichtweite liegt, waren Guido und ich noch nie auf seinem Gipfel. Der Grund: Er liegt auf der anderen Seite des Albulatals, von Schmitten aus muss man erst einmal 300 Meter zum Landwasser absteigen, um dann auf der anderen Talseite mit dem langen Aufstieg beginnen zu können. Natürlich könnte man auch das Auto zur Hilfe nehmen und von Filisur aus mit dem Aufstieg beginnen, aber das erschien uns immer zu umständlich. Heute ist es aber dann doch so weit, wir wagen es, von zu Hause aus Richtung Muchetta zu starten. Zu Beginn geht es frohgemut hinab zum Landwasser-Viadukt und von dort aus weiter nach Filisur. Hier nähern wir uns Filisur, der Gipfel im Hintergrund ist der Muchetta: Von Filisur, das auf rund 1000 Höhenmetern liegt, geht es zu Beginn über einen Fahrweg nach oben. Fahrwege zu begehen ist immer etwas langweilig, andererseits kann man hier komplett abschalten und per Autopilot gehen. Und das mache ich dann auch. Der Blick vom Fahrweg hinab nach Filisur und über das Albulatal: Bei Bod da Jonda auf 1750 Höhenmetern wird der Weg dann etwas wanderfreundlicher, erfordert aber auch mehr Aufmerksamkeit: Hier erreichen wir die auf knapp 1900 Höhenmetern gelegenen Hütten von Curtins Dador: Auf rund 2100 Höhemmetern liegt schließlich die baumfreie Gipfelregion des Muchettas vor uns: Die letzten Höhenmeter empfinde ich wieder einmal als extrem anstrengend. Ob dies heute daran liegt, dass ich am Morgen nur den Saft einer Schlangengurke zu mir genommen habe? Nun ja, wie dem auch sei, ich mache es wie Beppo Straßenkehrer und setze einen Schritt vor den anderen. Und so kommt der Gipfel langsam aber sicher näher und näher: Schließlich ist es geschafft, ich kann mich auf dem 2585 Meter hohen Vorgipfel niederlassen und die Aussicht genießen: Auf dem Vorgipfel befindet sich nicht nur ein kleines Holzkreuz, sondern auch ein Wegweiser und ein Gipfelbuch. Die ersten Einträge dieses Jahres stammen vom Juni, vorher scheint die Besteigung nicht möglich zu sein. Die über die Jahre hinweg gemachten Einträge halten sich insgesamt in Grenzen und das verwundert uns schon ein bisschen: Der Gipfel ist einfach zu besteigen und die Aussicht von hier oben phänomenal. Das von Westen nach Norden reichende Panorama: Nach ausgiebiger Gipfelrast machen wir uns an den Abstieg mit Blick hinunter ins Albulatal: Die Überschreitung des Grats Richtung Büelenhorn, und damit den Besuch des Hauptgipfels, müssen wir aufgrund der späten Uhrzeit, es ist 18 Uhr, als wir uns an den Abstieg machen, leider auf einen anderen Tag verschieben. Hinunter geht es nicht über Filisur, sondern über Jenisberger Alp und Jenisberg. Auf dem Weg zur Jenisberger Alp: Hier ist im Hintergrund Davos zu sehen: Ein Blick zurück zum Vorgipfel: Der steile, aber wunderschöne Abstieg durch einen Lärchenwald: Hier ist der Weg weniger schön: Aber es kommt noch schlimmer: Wir erreichen einen Wegabschnitt, der früher mit Drahtseilen gesichert war. Diese liegen allerdings mittlerweile nutzlos am Boden. Immerhin hängt an der heikelsten Stelle des Wegs noch ein Reststück: Ohne dieses Reststück wäre die Überquerung dieser Rinne ein noch waghalsigeres Unternehmen: Kommt man hier ins Rutschen, landet man im Gebirgsbach und wenn man Pech hat, unter einer Schneebrücke. Nach diesem abenteuerlichen Wegabschnitt geht es wieder recht gemütlich zu den Hütten der Jensiberger Alp weiter: Von der Jenisberger Alp führt ein Fahrweg hinunter nach Jenisberg. Der Blick über Jenisberg und Davos-Wiesen, das auf der anderen Talseite liegt. Schließlich erreichen wir den Bahnhof von Davos-Wiesen und damit vertrautes Gelände. Von hier aus finden wir auch im Dunklen nach Hause, aber so weit kommt es dann doch nicht: Achteinhalb Stunden nach Beginn unserer Wanderung erreichen wir in der Dämmerung um 21.30 Uhr Schmitten. Die Tour in der Übersicht: Fazit der Tour: Der Muchetta bietet eine wunderbare Aussicht über das Albulatal und die Mulde nach Davos. Der Aufstieg von Filisur aus ist lang, erfordert aber wenig alpinistisches Können. Wer es etwas spannender möchte, kann den Gipfel von Monstein aus besteigen: Dieser Weg führt über das 2808 Meter hohe Büelenhorn und den Stulsergrat. Diese Route werden Guido und ich irgendwann sicherlich ausprobieren. Für morgen ist allerdings erst einmal ein Erholungstag angesagt. 💚 Zu meiner Nahrungsaufnahme: Während des Abstiegs esse ich zahlreiche Löwenzahnblüten und vier Walderdbeeren. Nach der Tour lasse ich mir um 22.00 Uhr 400 Gramm Schweinekotelett mit einer dicken Speckschicht schmecken. PS: Während der Wanderung fotografiere ich nicht nur die Landschaft, sondern wie immer auch zahlreiche Alpenblumen. Hier ist nicht nur eine dieser Blumen, sondern auch zwei ihrer Besucher zu sehen: PPS: Das Video zur Tour: PPPS: Guidos Tourenbericht: Filisur → Muchetta → Jenisberg.
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Diese Seite wurde zuletzt am 14. Februar 2024 um 18.17 Uhr GMT geändert. |