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Archiv für Juli 2020In der aktuellen Ausgabe des Oberstaufener Mitteilungsblatts ist folgende Anzeige zu lesen: Meine Nachfolge als Gärtnerin soll also jetzt auch geregelt werden. Wobei das „Überwachen“ der Pflanzen eigentlich nicht zu meinem Aufgabenbereich gehört. Aber gut, die Zeiten ändern sich, wie auch an dem „m, w, d“ zu sehen ist. Meine Mahlzeiten:
Die „Goldpfirsiche entdecke ich heute erstmals im regionalen Supermarkt: Sie sehen nicht nur so aus, sie schmecken auch wie Pfirsiche, die ich während meiner Aufenthalte auf Sizilien kennengelernt habe. Um 18 Uhr sind Guido und ich mit der Käuferin unserer Wohnung, ihrem Partner und dem von uns beauftragten Makler verabredet. Vor dem in der nächsten Woche stattfindenden Termin beim Notar sollen letzte Kleinigkeiten geklärt werden, die Käuferin will sich außerdem nochmals in der Wohnung umsehen. Ganze zweieinhalb Stunden dauert das Treffen und in dieser Zeit kommt außer der Käuferin fast niemand zu Wort. Ab und zu stellt sie Fragen und die beantworten Guido oder ich dann kurz und ohne viel Schnörkel, bevor sie erneut das Wort ergreift. Trotzdem gehört sie für mich zur Gruppe der sympathischen Zeitgenossen, sie ist halt so, wie sie ist. Nach den zweieinhalb Stunden ist dann für Guido und mich ein längerer Spaziergang angesagt, der aufgrund der späten Uhrzeit zum Teil im Dunklen stattfindet. Die Ruhe im Kapfwald trägt dazu bei, dass auch in unseren Köpfen wieder Ruhe und kein Wortgewitter mehr herrscht. Meine Mahlzeiten:
Keine Ahnung warum oder wieso, aber heute morgen fallen mir im regionalen Supermarkt Orangen ins Auge. Daher kaufe ich mir eine „Sommerorange“, die überraschend lecker schmeckt. Nach dem Frühdienst findet ein Treffen mit meinem Chef und meinen beiden Nachfolgern statt. Mein Weggang macht aber nicht nur zwei, sondern gleich drei Leute glücklich: Auch für meine Tätigkeit als Putzfee findet sich jemand. Nur ein Nachfolger für meine Arbeit als Gärtnerin ist leider noch nicht in Sicht. Aber gut, ich bleibe ja noch einen Monat hier in Oberstaufen und vielleicht findet sich ja bis Anfang September auch jemand für die Gartenarbeit. Es ist auf jeden Fall schon einmal ein gutes Gefühl, dass im Fitnessstudio alles geregelt ist.
PS: Es spricht sich langsam herum, dass ich Oberstaufen verlasse. Ich bin schon oft in meinem Leben umgezogen, aber noch nie wurde mein Wegzug von so vielen Menschen bedauert wie hier. Vielleicht kein Wunder, denn so wohl wie hier habe ich mich noch nicht einmal in Liersberg, wo ich Haus und Garten mein Eigen nennen konnte, gefühlt. Ich schreibe heute eine weitere Bewerbung für die Bergbahnen Davos Klosters, dieses Mal allerdings nicht für den Außen-, sondern für den Innendienst. Ansonsten verläuft der Tag ruhig und mehr oder weniger ereignislos. Meine Mahlzeiten:
Es es sind die vorerst letzten Avocados der Sorte „Torox“, in der nächsten Tagen werde ich mit der „Hass“ vorliebnehmen müssen. PS: Die dunklen Wolken, die um 19 Uhr über Oberstaufen hängen, sehen zwar bedrohlich aus, verziehen sich aber lautlos: Erst gegen 22 Uhr geht ein heftiger Gewitterregen nieder. Übers Handy von Deutschland aus in die Schweiz zu telefonieren, geht ziemlich ins Geld. Telefonate in die Schweiz, die man über Skype führt, sind dagegen ein Schnäppchen. Nach dem Aufladen eines Guthabens kann ich daher am Nachmittag für ein paar Cent telefonisch Nachforschungen in Sachen Bewerbungen anstellen. Das Ergebnis: So wie es aussieht, muss ich mich weiterhin in Geduld üben. Nun denn, Geduld gehört als Mutter von vier Kindern durchaus zu meinen Kernkompetenzen.
Die Querrippe stammt vom Immenstädter Metzger und und ist mäßig mit Fett durchzogen. Es ist das erste Stück Rindfleisch nach einmonatiger Rindfleischabstinenz. Vielleicht habe ich dieser Abstinenz den himmlischen Geschmack zu verdanken. |