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Archiv für die Kategorie ‘Schweiz/Liechtenstein’Seit Freitag sind wir nicht mehr allein im Haus, das schöne Herbstwetter hat einige Ferienwohnungsbesitzer nach Schmitten gelockt. Heute ist es zwar nicht mehr ganz so sonnig wie in den letzten Tagen, aber immer noch schön genug, um einen Aufstieg in größere Höhen zu wagen: Über die Schmittner Alp wandern Guido und ich hinauf zum Hübel, einer vor dem Tiaun liegenden, 2234 Meter hohen Rasenschulter: Die Lärchen haben inzwischen ihr buntes Herbstkleid verloren, trotzdem sieht die Landschaft weiterhin wunderschön aus. Die Berghütte Martrüel: Vom Hübel aus steigen wir weiter Richtung Tiaun auf. Der endlos erscheinende Südwestgrat des Tiauns mit Guido: Je höher wir kommen, desto kälter und windiger wird es. Aber weder Kälte noch Wind halten uns davon ab, weiter aufzusteigen. Während ich am Fuße des Tiauns noch daran zweifle, den Gipfel erreichen zu können, wächst mit jedem Höhenmeter die Zuversicht, es doch bis ganz nach oben zu schaffen. Und schließlich ist es tatsächlich so weit, wir stehen gut ein Jahr nach unserer Erstbesteigung des Tiauns wieder auf dem 2705 Meter hohen Gipfel des Tiauns: Der Blick vom Gipfel über den Tiaungrat Richtung Norden : Rechts vom Grat liegen Spitzig Gretli und Sandhubel, links davon der Guggernellgrat. Spitzig Gretli und Sandhubel solo: Der Blick Richtung Osten: Der Blick Richtung Süden: Der Blick Richtung Westen mit Guggernellgrat und Lenzer Horn: Etwas unterhalb des Gipfels schaut der Guggernellgrat mit den bizarren Felsformationen „Mann“ und „Wib“ noch beeindruckender aus: Der Abstieg erfolgt anfangs über die Aufstiegsroute, oberhalb des Hübels wenden wir uns dann allerdings westwärts Richtung Cheglplatz. „Kegelplatz“, das ist die passende Bezeichnung für die wild durcheinander liegenden Felsbrocken, die wir hier vorfinden: Ein ganz besonders großer „Kegel“: Der Blick vom Cheglplatz zurück zum Tiaun: Innehalten am Cheglplatz: Viel Zeit zum Innehalten bleibt allerdings nicht, da wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Schmitten sein wollen. Der weitere Abstieg erfolgt auf direktem Weg über Zaplina und Acla. Nach fünf Stunden und vierzig Minuten sind wir wieder zurück in Schmitten. Von Kälte und Wind ist hier nichts mehr zu spüren, hier machen sich nur leere Mägen bemerkbar. Meinen Magen beruhige ich nach einer warmen Dusche und Dehnungsübungen. Die Mahlzeitenübersicht:
Während des Aufstiegs lasse ich mir außerdem einige Löwenzahnblüten schmecken. PS: Danke für dieses unverhoffte Gipfelglück. Unsere heutige Wanderung führt von der Haustür aus über Alvaneu Dorf bis zur Bushaltestelle „Brienz, Belfort“: Alvaneu Dorf liegt wie Schmitten auf einer Terrasse über dem Albulatal. Der größten Teil der Terrasse wird als Weidegelände, über das sich einige Spazier- und Wanderwege erstrecken, genutzt. Der Blick von einem der Wege Richtung Osten auf den Muchetta: Richtung Norden sind Piz Linard und Piz Mulain sowie ein Zipfel vom Lenzer Horn zu sehen: Der Blick auf Alvaneu Dorf: Hinter Alvaneu Dorf führt der Weg über lichtdurchflutete Waldwege.
Unterwegs esse ich außerdem etwa ein Dutzend Hagebutten. Nach drei doch eher trüben Tagen strahlt heute die Sonne vom wolkenlosen Himmel und lädt zu einer längeren Wanderung ein: Es geht hinauf zur Alp da la Creusch und dem oberhalb der Alp liegenden Lai Grond: Zu Beginn wandern wir über schmale Pfade durch einen Nadelmischwald bergauf. Intensiv duftende Kiefern säumen einen Teil des Wanderwegs: Hier sind wir schon oberhalb der Baumgrenze auf Weiden der Alp da la Creusch und blicken auf die Südwestflanke des Guggernells mit dem eindrucksvollen Tobel von Bova Gronda: Am Lai Grond, dem größten von zahlreichen kleinen Bergseen oberhalb der Alp da la Creusch: Ein weiterer Bergsee: Rast auf einer Weide oberhalb der Alp mit Blick auf zahlreiche Gipfel: Abstieg von der Weide hinunter zu den Gebäuden der Alp: Blick nach Nordwesten zum Lenzer Horn: An der Alp da la Creusch: Laut Wegweise sind es von hier aus zweieinhalb Stunden zurück nach Schmitten. Es geht aber deutlich schneller, wenn man wie wir den Weg über die Weiden abkürzt. Zurück in Schmitten: Abwärts sind wir schneller unterwegs als angegeben, aber insgesamt brauchen wir deutlich mehr Zeit als die für die Tour angegeben vier Stunden, nämlich gut fünfeinhalb. Fünfeinhalb Stunden, in denen wir Sonne und Landschaft intensiv genießen .
PS: Am Abend plagen mich Kopfschmerzen. Die Ursache ist schnell gefunden: Zu wenig Flüssigkeitsaufnahme während der Tour. Das ist ein Fehler, den ich leider nicht zum ersten Mal mache. Aber bis morgen früh ist sicherlich wieder alles im Lot. Von unserer Terrasse aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Bergüner Stöcke. Auf direkter Linie liegt der Piz Ela und vor ihm zwei Aussichtsgipfel, der 2229 Meter hohe Chavagl Pitschen und der 2443 Meter hohe Chavagl Grond: Die Idee, von wenigstens einem dieser beiden Aussichtspunkte auf Schmitten hinunterzuschauen, spukt mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf. Zusammen mit Guido kann ich diese Idee heute endlich in die Tat umsetzen: Wir fahren mit dem Auto nach Filisur und starten von einem in der Nähe der Albula-Landwasser Kraftwerke gelegenen Parkplatz aus zu unserer Wanderung: Anfangs geht über einen schmalen Pfad, später über einen Fahrweg durch den Rözenwald aufwärts. Ein Blick vom Wanderweg auf Schmitten und Filisur: Je höher wir kommen, desto mehr leuchtet die Natur um uns herum. Der Blick von Prosot Pitschen, einer Ansammlung von Hütten, auf den Chavagl Grond: Auf dem Weg von Prosot Pitschen nach Pradatsch liegt der Piz Ela im Blickfeld: Von Pradatsch aus geht es über einen markierten Pfad weiter Richtung Chavagl Pitschen: Blick vom Pfad auf Tinzenhorn und Piz Coulmet: Kurz oberhalb der Waldgrenze verlassen wir den markierten Pfad und steigen weglos über Steilgras zum Chavagl Grond auf. Am Gipfelziel: Der Chavagl Grond entpuppt sich als breiter Grasrücken mit einem beeindruckenden 360 Grad Panorama: Östlich liegen unter anderem Chrachenhorn, Gipshorn und Piz Ducan, weiter südlich folgen Piz Kesch und Piz Üertsch: Von Süd bis Südwest erheben sich die Bergüner Stöcke, im Westen sind Piz Toissa und Piz Beverin zu sehen, im Norden erstreckt sich die Strelakette: Wenn man sich näher an die Nordostflanke des Chavagl Grond heranwagt, sieht man hinunter auf Filisur, Alvaneu Dorf und Schmitten: Der Grasrücken im Vordergrund ist der Chavagl Pitschen. Um diesen zu erreichen, steigen wir in steilem Gelände über die Westflanke ab: Der Blick vom Chavagl Pitschen auf Alvaneu Dorf, Schmitten und Filisur: Vom Chavagl Pitschen führt uns der markierte Pfad zurück nach Pradatsch: Ein Blick zurück auf Lenzer Horn und Aroser Rothorn: Auf dem Bild sind außerdem Alvaneu Dorf, Aclas Dafora, Hetta de las Noursas und am linken Bildrand sogar Propissi Saura zu erkennen. Der mit Lärchennadeln bedeckte Wanderweg nach Pradatsch: Solche Wanderwege sind Balsam für die Füße. Kurz hinter Prosot Pitschen hält ein von oben kommendes Auto neben uns. Der Fahrer fragt, ob wir mit ihm hinunter nach Filisur fahren wollen. Ja, wir wollen! Vor uns liegt nämlich ein gut fünf Kilometer langer Abstieg, der hauptsächlich über eine Fahrstraße führt und damit kein Vergnügen für Füße und Kniegelenke ist. So stehen wir früher als erwartet wieder vor unserem Auto. Dank des Engels legen wir nur knapp 14 statt der normalerweise 19 Kilometer zurück. An den 1450 zurückgelegten Höhenmetern ändert sich durch die Mitfahrgelegenheit jedoch nichts. Vielleicht liegt es an den Höhenmetern, vielleicht an der frischen Höhenluft oder aber an den vielen Eindrücken, die während der Tour auf uns einwirken, jedenfalls bin ich nach der Tour ziemlich müde. Ein kurzer, fünfminütigen Schlaf wirkt allerdings Wunder: Anschließend bin ich wieder fit genug, um die heute gemachten Bilder auszuwählen und zu bearbeiten sowie den Tagebucheintrag fertigzustellen. Um 21.30 Uhr unterbreche ich die Arbeit, um meinen Magen zufriedenzustellen: Es liegt zwar noch Lammfleisch im Kühlschrank, aber dies ist nicht besonders anziehend. Karotten, Avocados und Salat sind weitaus attraktiver:
Interessant ist meine nachlassende Begeisterung für Salat. Die letzten zwei Tage stand er gar nicht auf meinem Speiseplan, heute reicht eine für meine Verhältnisse eher kleine Portion. PS: In älterer Literatur werden Chavagl Grond und Chavagl Pitschen auch als Gross Ross und Klein Ross bezeichnet. PPS: Danke für diesen wunderbaren Tag. Unsere heutige Spazierrunde führt über Plaun sulla Sesa, Aclas Davains und Alvaneu: Der Aufstieg von Plaun sulla Sesa nach Aclas Davains über einen schmalen, durch einen Nadelmischwald führenden Pfad, gleicht einer Meditation: Ich bin versunken im Hier und Jetzt, genieße die wunderbare Natur um mich herum und die Ruhe, die sie ausstrahlt. Manchmal ist es so still, dass nur die eigenen Schritte zu hören sind und wenn ich stehenbleibe, umhüllt mich vollkommene Stille. Auf meinem Speiseplan stehen heute zwei Mahlzeiten
Die Mehlbeeren sperren deutlich früher als die letzten beiden Male durch ein pelziges Gefühl im Mund. Deshalb bleibt es bei gerade einmal 75 Gramm, obwohl mehr zur Verfügung stehen. |