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Archiv für September 2018Auf dem Weg von der Talstation der Hochgratbahn über die Brunnenauscharte zum Gipfel des Hochgrats finde ich in der Nähe der Mittleren Simatsgund-Alpe die ersten Habgebutten der Saison: Hagebutten sind für mich immer wieder ein Hochgenuss. Aroma, Konsistenz und Größe, da passt einfach alles! Nach dem kleinen, aber feinen Imbiss geht es zügig die Brunnenauscharte hinauf. Ich notiere nicht jedes Mal die Zeiten, die ich für diesen Aufstieg benötige, aber ich glaube, so schnell wie heute bin ich noch nie gewesen: Nach gerade einmal 65 Minuten liegen knapp 1000 Höhenmeter hinter mir und ich stehe auf dem Gipfelplateau des Hochgrats. Hier ist einiges los, denn auf die Idee, bei dem herrlichen Sonntagswetter in die Berge zu gehen, kommen auch andere Menschen: Aber der Hochgrat besteht ja nicht nur aus der Gipfelregion. Guido und ich wandern also ein Stück bergab und können so in aller Ruhe das Bergpanorama genießen: Neben mir blüht einer der letzten Enziane: So sieht mein heutiger Speiseplan aus:
Die Walnüsse stammen mittlerweile von einem anderen Anbieter und sind nicht mehr ganz so frisch wie die ersten. Es sind daher einige Nüsse dabei, bei denen sich das Häutchen nicht mehr abziehen lässt. Lecker schmecken sie aber trotzdem. Nach den überaus ereignis- und tourenreichen Tagen dieser Woche versuche ich heute am Samstag den Weg zurück in den Alltag zu finden. Sehr hilfreich auf diesem Weg ist nicht nur ein Besuch bei einem Kollegen im Fitnessstudio, sondern auch eine mehrstündige Putzaktion in unserer Wohnung. Guido nutzt den tourenfreien Tag, um das Video vom Salewa Klettersteig zusammenzustellen: Herrlich, dass ich meine Kletterkünste in diesem Video auch einmal zu Gesicht bekomme! Zu einem gemeinsamen Spaziergang kommen wir vor lauter Arbeit erst nach Einbruch der Dunkelheit, aber ein bisschen Bewegung und frische Luft in der Dunkelheit sind besser als nichts. Meine Mahlzeiten:
PS: Später am Abend aktualisiere ich den Bericht meiner Zahnsanierung im Rohkost-Wiki: Bericht: Zahnsanierung nach Umstellung auf instinktive Rohkost. Viel Gutes gibt es da im Moment leider nicht zu berichten. Es ist schon schade, dass der Zustand meiner Zähne mit der omnivoren Rohkost noch nicht einmal stabil bleibt, während sich der allgemeine Gesundheitszustand seit der Umstellung deutlich gebessert hat. Aber so ist es halt und ich werde weiterhin wahrheitsgemäß über alles berichten, was mir auf meinem Rohkostweg passiert. Denn diesen Weg will ich weitergehen, er fühlt sich nämlich weiterhin richtig für mich an. Heute Nachmittag um 15.38 Uhr beginnt mein 59. Lebensjahr. Es ist kaum zu glauben, dass ich schon so lange auf der Erde weile. Körperlich fühle ich mich noch wie Mitte 20, allein die vielen grauen Haare auf dem Kopf und die Falten im Gesicht zeugen davon, dass ich mindestens doppelt so alt bin. Geistig fühle ich mich dagegen mindestens wie 100, aber das ist eigentlich ein schönes Gefühl. Meine Geburtstagsfeier fand ja gestern schon auf dem Gipfel der Trettachspitze statt, deshalb lasse ich es heute ruhig angehen. So kann ich auch die vielen Geburtstagswünsche entgegennehmen, die mich im Laufe des Tages telefonisch und schriftlich erreichen. Vielen, vielen Dank an alle, die an mich gedacht haben. Bei so vielen guten Wünschen kann das neue Lebensjahr nur wunderbar werden. Mein Geburtstagsessen sieht so wie an jedem anderen Tag aus. Schließlich esse ich jeden Tag das, was mir am besten schmeckt. Das sind im Moment vor allem Trauben, aber auch frische Walnüsse und Fleisch:
Die letzte Mahlzeit dauert natürlich bis weit nach Mitternacht, denn 130 Gramm frische Walnüsse sind nicht so schnell geschält und gegessen. Aber ich liebe solche ausgedehnten Mahlzeiten, sie sind überaus meditativ. PS: Weil es so wunderschön war, noch ein Stück von meinem gestrigen Geburtsgeschenk: Die ersten Bergspitzen leuchten im Sonnenlicht des neuen Tages auf. Mein Geburtstag ist zwar erst morgen, aber ich kann heute schon eines meiner Geburtstagsgeschenke in Empfang nehmen: Guido schenkt mir eine von einem Bergführer geführte Tour auf das Matterhorn der Allgäuer Alpen, die Trettachspitze. Natürlich gehe ich nicht allein, sondern zusammen mit Guido. Ohne ihn wäre das Vergnügen ja nur halb so groß! Treffpunkt mit dem Bergführer ist um 6.00 Uhr an der Fellhornbahn bei Oberstdorf, deshalb kriechen wir schon gegen vier Uhr ziemlich verschlafen aus den Federn. Aber die Müdigkeit verschwindet schnell bei dem Gedanken an die bevorstehende Tour. Um kurz vor sechs Uhr steht dann der Bergführer vor uns, sein Name ist Stefan. Er macht einen lockeren, aber auch sehr ruhigen Eindruck. Für ihn ist diese Tour wohl so eine Art Spaziergang. Ein Taxi bringt uns dann vom Parkplatz aus auf einer für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße nach Einödsbach, der südlichsten Siedlung Deutschlands. Einödsbach liegt am Ende des Stillachtals auf 1113 Metern Höhe und besteht aus drei Häusern sowie der Kapelle St. Katharina. Von Einödsbach aus führt uns der Bergführer über einen steilen Pfad im Licht der Stirnlampen zur Hinteren Einödsberg-Alpe hinauf. An dieser Alpe kamen Guido und ich im August 2015 auf einer Wanderung auf Spätengund- und Wildengundkopf schon einmal vorbei. Dieses Mal gehen wir allerdings nicht über die Gipfel, sondern nehmen einen Weg, der am Fuße der beiden Gipfel entlangführt. Hier ist eines der wenigen Bilder, die unterwegs entstehen, mein Blick ist auf unser heutiges Gipfelziel gerichtet: Das Erwachen des Tages in den Bergen zu erleben, ist ein wunderschönes Erlebnis! Ich mache bei dieser Tour zwar keine Bilder, aber Guido filmt die Tour, soweit es ihm möglich ist. Ich werde das Video irgendwann als Nachtrag veröffentlichen! Über Geröll und Schnee geht es am Fuße der Trettachspitze bis zum Einstieg, an dem die eigentliche Kletterei beginnt. Anfangs vom Bergführer am kurzen Seil gesichert, erklettern Guido und ich die ersten Felsstufen, bis es dann ernst wird: Stefan klettert vor und sichert uns von oben von einem Stand aus. Guido und ich hängen an einem Seil, das heißt, wir müssen mehr oder weniger synchron klettern. Da ich vorausgehe, muss ich aufpassen, dass ich Guido nicht auf die Finger trete, wenn ich nach einem geeigneten Tritt suche. Aber irgendwie bekommen wir das gemeinsame Klettern an einem Seil ganz gut hin und mit jedem Höhenmeter, den wir zurücklegen, offenbart sich ein immer spektakulärerer Ausblick nach unten. Schließlich erreichen wir die Gratschneide und können in der Sonne und mit einer fantastischen Aussicht weiterklettern. Meine Gefühle lassen sich nicht mit Worten beschreiben, ich komme mir vor wie in einem wunderbaren Traum. Das Klettern klappt mit jedem Höhenmeter besser (mittlerweile sind auch die eingefrorenen Finger wieder aufgetaut) und viel zu schnell liegt der Gipfel auch schon vor uns. Wir erreichen ihn ziemlich genau um 11.11 Uhr. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, hier oben zu stehen und mein Herz ist voller Dankbarkeit, diesen Moment erleben zu dürfen. Im Augenblick des Gipfelglücks denke ich auch keinen Moment an den bevorstehenden Abstieg, so dass ich unsere ausgiebige Gipfelrast ungetrübt genießen kann. Ein Blick in das Gipfelbuch: Irgendwann heißt es aber Abschied vom Gipfelglück nehmen, schließlich wollen wir hier nicht übernachten! Guido und ich klettern die ersten Meter am kurzen Seil gesichert ab, dann richtet der Bergführer erneut einen Stand ein und sichert unsere Kletterei von oben. Allerdings schlägt er uns beim nächsten Stand vor, dass Guido und ich uns lieber von ihm abseilen lassen sollen, weil es so schneller geht. Das machen wir dann auch, obwohl ich mich beim Abseilen zu zweit nicht gerade wohlfühle. Denn hier müssen Guido und ich noch viel mehr als beim Klettern auf einer Linie bleiben, sonst wird es unangenehm bzw. sogar gefährlich. Aber schließlich stehen wir wieder wohlbehalten auf einem schneebedeckten Geröllfeld am Fuße der Felswand: Zügig geht es von hier aus wieder zurück nach Einödsbach, wo wir vom Gasthof aus noch einmal in aller Ruhe unser heutiges Gipfelziel betrachten können: Rechts von der Trettachspitze liegen übrigens Mädelegabel und Hochfrottspitze, zwei Gipfel, die Guido und ich irgendwann auch noch besuchen wollen. Von Einödsbach aus laufen wir über Asphalt zurück zum Parkplatz. Auch wenn es „nur“ fünf Kilometer sind, bin ich heilfroh, dass ich meine Laufschuhe mitgeschleppt habe. Mit den schweren Bergschuhen an den Füßen wäre die Strecke gefühlt sicherlich dreimal so lang geworden! Um 16.40 Uhr erreichen wir wohlbehalten den Parkplatz und verabschieden uns von unserem Bergführer Stefan, der uns so sicher und kompetent geführt hat, dass ich die Tour von Anfang bis Ende genießen konnte. Okay, das Abseilen zu zweit war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, jedenfalls am Anfang und gerade als es anfing, Spaß zu machen, war es auch schon zu Ende. Aber das war wirklich nur ein klitzekleiner Schönheitsfehler. Zurück zu Hause gehe ich erst zum Kaufmarkt, um Nachschub an Trauben zu besorgen, dann unter die Dusche und schließlich an den Küchentisch. Das gibt es an diesem denkwürdigen Tag bei mir zum Essen:
PS: Während meine Lust auf Berge weiter am Zunehmen ist, schwärmt meine Schwester von ihrem Paradies an der Küste Australiens. Aber wir sind uns einig: Egal ob Berge oder Küste, das Wichtigste ist eine einigermaßen intakte Natur um uns herum. PPS: Danke von Herzen für diesen wundervollen Tag. PPPS: Einen Tourenbericht von Guido und das Video veröffentliche ich später an dieser Stelle. Nachtrag vom 12.02.2019: Das Video ist fertig: Welch schöne Erinnerung. Bis zum Wochenende ist weiterhin sonniges Herbstwetter vorhergesagt. Es herrschen also ideale Bedingungen für Bergtouren aller Art. Gott sei Dank können Kollegen meinen Dienst im Fitnessstudio übernehmen, so dass ich den Rest der Woche Urlaub nehmen und zusammen mit Guido auf Tour gehen kann. Heute steht die Besteigung des Wiedemerkopfs, eines 2165 Meter hohen Gipfels in der Nähe des Prinz-Luitpold-Hauses, auf dem Programm. Wie bei der Besteigung des Hochvogels nutzen wir unsere Fahrräder als Auf- und Abstiegshilfe: Um 11.50 Uhr starten wir mit den Fahrrädern von Hinterstein aus und erreichen nach 75 Minuten den Abstellplatz für unsere Fahrräder im Bärgündeltal. Weitere 75 Minuten benötigen wir zu Fuß bis zum Prinz-Luitpold-Haus. Von hier aus führt ein schmaler Pfad mehr oder weniger horizontal unter der Nordwand des Wiedemerkopfs entlang. Zehn Minuten später teilt sich der Pfad Der Weg auf den Wiedemerkopf verläuft nun am Fuße der Nordwestflanke mit Blick auf Schneck und Höfats entlang: Hier ist ein Richtungswechsel angesagt: Nach dem Überwinden eines Felsabsatzes, bei dem erstmals die Hände zum Einsatz kommen, folgt schrofiges Gehgelände, bis dann im oberen Teil weitere Klettereien im I. Grad anstehen. Teilweise ist der Fels mit Drahtseilen abgesichert: Im oberen Teil der Flanke liegt noch reichlich Schnee vom letzten Wochenende: Auf dem Gipfelplateau liegen nur noch Schneereste und es herrscht eitler Sonnenschein: Im Hintergrund sind auf dem obigen Bild der Große Daumen und der Hindelanger Klettersteig zu sehen. Auf dem Gipfelplateu sehen wir dann, dass das Gipfelkreuz nicht den eigentlichen Gipfel markiert, sondern nur die Schulter eines Gratausläufers. Guido erkundet das weitere Gelände: Allerdings nicht sehr weit, denn eine Überschreitung des Wiedemerkopfs ist zwar möglich, aber auch etwas heikel. Für uns steht heute allerdings nur eine Genusswanderung auf dem Programm! Und Genuss bietet das Panorama auf der Schulter des Gratausläufers mehr als genug, besonders der Blick auf die Fuchskarspitzen und den Hochvogel ist genial: Der Abstieg erfolgt bis zum Wegweiser auf gleichem Weg, dann folgen wir einem Pfad Richtung Himmeleck, immer den Schneck vor Augen, bis der Weg nach rechts ins Bärgündeltal hinabführt: Mit unseren Fahrrädern geht es schließlich in flottem Tempo zurück zum Parkplatz in Hinterstein. Sechs Stunden und fünfundvierzig Minuten sind wir insgesamt unterwegs. In dieser Zeit legen wir 33 Kilometer und 2155 Höhenmeter zurück. Danke für diesen tollen Urlaubstag. So sehen meine Mahlzeiten aus:
PS: Heute ist frühes Zubettgehen angesagt, morgen wollen Guido und ich nämlich schon um 4.30 Uhr zu einer Tour aufbrechen. PPS: Das Video zur Tour: |