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Archiv für die Kategorie ‘Gedichte’Ich stelle heute nicht zum ersten Mal fest, dass mein Bedürfnis, nach draußen zu gehen, in der neuen Wohnung merklich nachgelassen hat. Das ist eigentlich kein Wunder, denn hier kann ich auch von zu Hause aus Sonnenschein und eine wunderbare Aussicht genießen. Außerdem verschaffe ich mir durch regelmäßige Yogaeinheiten ausreichend Bewegung. Die täglichen Spaziergänge sind dann aber trotzdem das Tüpfelchen auf dem i. Nicht nur ich bin immer wieder von den wandlungsfähigen Himmelslandschaften fasziniert. So bringt Hermann Hesse seine Liebe zu Wolken in zahlreichen Gedichten zum Ausdruck. Hier ist eines davon:
Von der Poesie zur profanen Nahrungsaufnahme: Eine Kiwi und eine Handvoll Sonnenblumenkerne, die ich vor dem Verzehr etwa zwei Stunden einweiche, bilden etwas Abwechslung im täglichen Einerlei:
Wenn ich Sonnenblumen esse, muss ich immer an die „Die Abenteuer des starken Wanja“ von Ottfried Preussler, eine Lieblingsgeschichte meiner Kindheit, denken. Null Grad Celsius und kalter, böiger Ostwind, unter diesen Bedingungen sind selbst zu normalen Zeiten nur sehr wenig Menschen unterwegs. Durch die herrschende Ausgangssperre sind es nochmals weniger, so dass Guido und ich auf unsere Sonntagswanderung zu den Buchenegger Wasserfällen kaum einer Menschenseele begegnen. Da Busfahren für uns zurzeit nicht erlaubt ist, laufen wir von zu Hause aus los: Der Blick von Weißach auf Hündle, Prodel und Hochgrat: Der Blick von Steibis zurück auf Weißach und Oberstaufen: An den Buchenegger Wasserfällen: Der Blick von Buchenegg auf Hochgrat und Seelekopf: Meine Mahlzeiten:
Der Löwenzahn stammt von einer Wiese am Rande von Oberstaufen, der Bärlauch aus dem Garten, den ich betreue. PS: Diese Zeilen finde ich heute bei Facebook:
Die Zeilen stammen aus dem Gedicht „Keeping quiet“ von Pablo Neruda. Manchmal, wenn nicht allzu viel Persönliches zu berichten ist, bin ich versucht, das ein oder andere aktuelle Thema wie zum Beispiel den Klimawandel oder die Flüchtlingskrise aus meiner Sicht zu beleuchten. Meist kommt dann aber schon kurz vor dem Verfassen, spätestens aber dann, wenn ich solch einen Tagebucheintrag veröffentlichen möchte, eine Botschaft des Universums, die mich davon abhält. Heute kommt eine solche Botschaft in Form eines Gedichtes von Goethe, das den Titel „Lebensregel“ trägt:
Statt über aktuelle Themen zu referieren beziehungsweise zu philosophieren, fasse ich mich also heute wieder einmal kurz und berichte nur, was bei mir los ist: Vor meinem Dienst im Fitnessstudio absolviere ich ein halbstündiges Krafttraining. Hinterher mache ich es mir zu Hause gemütlich, weil es tagsüber zu heiß für größere Unternehmungen ist. Am Abend bin ich dann zwei Stunden im Garten aktiv. Dort sind seit Anfang dieser Woche die ersten Blüten des Roten Sonnenhuts zu bewundern. Die Vertreter der Gattung werden auch Igelköpfe genannt. Diesen Namen verdanken sie den Blütenboden bildenden, geraden Spreublättern, die an Igel erinnern: So sehen meine Mahlzeiten aus:
Der Lachs zusammen mit der frischen Alge „Ramallo“ ist wieder einmal eine Offenbarung. Am 4. Juni lief ich über Kalzhofener und Muttener Höhe, heute drum herum: 16,1 Kilometer beträgt die Streckenlänge des Laufs beim Tourenplaner von outdooractive.com, gerundete 15,2 Kilometer bei der App Runtastic: Auch die Höhenmeter unterscheiden sich deutlich. Ich kann mir wohl aussuchen, was besser passt! Nach dem Lauf entspanne ich mich auf der Vibrationsplatte und dehne mich an den Geräten des Beweglichkeitszirkels des Fitnessstudios. Anschließend beginnt mein Arbeitsvormittag im Fitnessstudio. Den Nachmittag verbringe ich in den eigenen vier Wänden, am Abend geht es dann zusammen mit Guido noch einmal nach draußen: Wir spazieren rund um den Staufen. Unterwegs können wir ein wunderbares Naturschauspiel beobachten: Regenbogen über den Hügeln einer anmutigen Landschaft, so nennt sich ein Gedicht Goethes:
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Statt einer zweiten Mahlzeit mit Fleisch gibt es zu später Stunde Mandeln. Sie sind eigentlich erst für morgen vorgesehen. Aber ihr dezenter Duft ist so anziehend, dass ich ihnen schon heute nicht widerstehen kann. PS: Meine Laufrunde kann man natürlich auch als Wanderung genießen. Knapp vierundzwanzig Stunden nach der Extraktion des Zahnes fühle ich mich wieder fit genug für einen morgendlichen Dauerlauf: Ich starte um 6.50 Uhr vom Fitnessstudio aus und laufe über Mohr- und Hompessen-Alpe hinauf zur Juget. Dort angekommen, genieße ich kurz die herrliche Aussicht: Anschließend laufe ich Kalzhofener Berg und Muttener Höhe zurück nach Oberstaufen. Hier ist der Weg schmal, mal geht es hinauf, mal hinunter, mal durch den Wald, mal über Weiden. Ich trainiere auf diesem Streckenabschnitt also nicht nur meine Ausdauer, sondern wie bei jedem Traillauf auch meine Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit. Von Buflings aus geht es dann über Asphalt zurück zum Fitnessstudio. Am Ende der Trainingseinheit zeigt mir die App Runtastic folgendes Ergebnis an: Am Nachmittag bin ich mit Schrothkurgästen unterwegs: Wir wandern die rund fünf Kilometer lange Strecke von Steibis zur Talstation der Hochgratbahn. Die Einkehr findet nach der Fahrt mit der Bahn im Bergrestaurant statt. Eine der Teilnehmerinnen ist sehr an den zahlreichen Wildpflanzen, die entlang des Weges wachsen, interessiert. Es ist mir ein Vergnügen, ihre zahlreichen Fragen beantworten zu können. Der letzte Arbeitseinsatz des Tages findet am Abend im Garten statt. Insgesamt kommen heute also acht sehr abwechslungsreiche Arbeitsstunden zusammen.
PS: Zu guter Letzt ein Gedicht des österreichischen Lyrikers Erich Fried, das mir während meines Dienstes im Fitnessstudio vorgetragen wird:
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