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Archiv für November 2020Heute ist mein erster Arbeitstag als Sesselliftmitarbeiterin bei der Jakobshornbahn in Davos. Er beginnt in der Morgen- und endet in der Abenddämmerung. Dazwischen liegen über neuneinhalb Stunden (inklusive einer einstündigen Mittagspause), in denen unzählige Informationen auf mich einprasseln. Dementsprechend k.o. bin ich am Abend. Die Yogaübungen lasse ich mir trotzdem nicht nehmen, dafür fasse ich mich beim Tagebuchschreiben kurz und erwähne nur noch meine Mahlzeiten:
PS: Ebenso kurz wie die Tagebucheinträge werden wohl in nächster Zeit meine Sprachstudien ausfallen müssen. Während über Schmitten am Vormittag die Sonne erstrahlt, liegt über dem Albulatal Hochnebel: Im Laufe der nächsten Stunden steigt der Hochnebel nach oben und erreicht gegen 13.30 Uhr die ersten Häuser von Schmitten: Vierzig Minuten nach dieser Aufnahme liegt auch unser Haus im Nebelmeer. Um dem Nebel zu entfliehen, mache ich mich zusammen mit Guido auf den Weg zur Schmittner Alp. Auf diese Idee kommen nicht nur wir: Heute treffen wir rund um die Schmittner Alp auf etliche Sonnenhungrige. Ein einsames Plätzchen, auf dem wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen können, finden wir aber trotzdem: Die Bank steht vor der Alp Afiein auf etwa 1970 Höhenmetern. Der Blick über die Weiden der Alp Richtung Bergüner Stöcke: Gegen 15.45 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück ins Tal: Der Blick von der Schmittner Alp aufs Bülenhorn, das Nebelmeer ist seit unserem Aufstieg deutlich gestiegen: Kurz vor dem Eintauchen ins Nebelmeer: Ein letzter Blick zurück, bevor wir im Grau versinken: Auch wenn wir im Grau versinken, die Sonne, die wir getankt haben und im Herzen tragen, kann uns niemand nehmen.
Nach der Abendmahlzeit treffe ich die letzten Vorbereitungen für meinen ersten Arbeitstag in der Schweiz. Dieser fällt übrigens auf einen Novembervollmond (30.11.2020 um 10.30 Uhr). Er wird passend zur Jahreszeit auch Nebelmond genannt und steht im Sternzeichen Zwilling:
Quelle: Vollmond im November 2020. Wenn dieser Tag kein guter Tag für den Start in ein neues Arbeitsleben ist, weiß ich auch nicht! Mein Arbeitsplatz ist seit heute noch komfortabler als bisher. Statt eines Laptops steht ein iMac vor mir: Es ist ein Gerät aus dem Jahr 2011 mit einem 27-Zoll-Monitor. Es ist eigentlich ein wenig bedauerlich, dass ich ihn in den nächsten Wochen aufgrund meiner Außerhaustätigkeit kaum nutzen kann. Ganz neu ins Haus kommen heute zudem zwei Staubsauger, ein „normaler“ und ein Werkstattsauger. Der Neukauf wurde notwendig, da Mitte der Woche der Werkstattsauger und heute Vormittag dann auch noch der normale Staubsauger den Geist aufgab. Beide Geräte kaufen wir bei Landi. Der Haushaltsstaubsauger sieht ziemlich cool aus: Weniger cool finde ich den Hinweis in der Bedienungsanleitung, dass man das Gerät nach jedem Saugen reinigen soll. PS: Spazierengehen fällt heute aus, nicht jedoch meine beiden Yogaeinheiten. Das regelmäßige Üben macht sich inzwischen bemerkbar: Ich bin deutlich beweglicher als noch vor ein paar Wochen. Bis ich so beweglich bin, wie ich es gerne sein möchte, ist allerdings noch ein langer Weg. Aber da der Weg das Ziel ist, passt es eh! Dank eines Weckers komme ich heute um kurz nach fünf Uhr aus dem Bett und starte den Tag mit einer halbstündigen Yogaeinheit. Anschließend frühstücke ich in aller Ruhe. An Arbeitstagen wird für solch ein ruhiges Frühstück allerdings die Zeit fehlen. Da muss ich mir also noch etwas einfallen lassen. Was ich als Proviant für die Mittagspause mitnehmen kann, ist auch noch nicht ganz klar. Für das heutige Mittagessen fällt die die Auswahl leicht, es gibt Feldsalat und eine Avocado „Semilla 34“. Diese Sorte hatte ich noch nie. Laut Internetrecherchen wird sie vor allem in der Dominikanischen Republik kultiviert und von dort stammt auch meine Frucht. Sie wiegt über 400 Gramm und hat eine glatte, hellgrüne Schale. Das Fruchtfleisch ist butterweich und cremig und hat einen milden, aber trotzdem sehr leckeren Geschmack. Als Alternative zur Avocado „Hass“ ist sie auf jeden Fall zu empfehlen. Am Abend gibt es dann ein weitere, cremige Leckerei: Der Metzger hat Markknochen besorgt. So sieht der vollständige Speiseplan aus:
PS: Die letzten Tage fielen die täglichen Spaziergänge trotz Sonnenschein eher knapp aus. Heute sind Guido und ich jedoch wieder etwas länger unterwegs: Wir wandern über Acla hinauf zur Schmittner Alp und von dort aus zurück nach Schmitten. Drei Momentaufnahmen, die rund um die Schmittner Alp entstehen: Das erste Bild zeigt den Muchetta, das zweite Tiaun sowie Hüreli und auf dem dritten sind Tinzenhorn und Piz Mitgel zu sehen. Das mit dem frühen Aufstehen klappt trotz des frühen Zubettgehens nicht so gut wie gestern, ich werde erst um 6.30 Uhr wach. Nun ja, es ist so, wie es ist und ein paar Tage kann ich ja noch üben. Nach dem Verstauen der Klamotten im Auto geht es weiter ins Personalbüro. Dort soll mein Fingerabdruck zwecks biometrischer Arbeitszeiterfassung gescannt werden. Allerdings weigert sich das Gerät, meine Finger als Finger anzuerkennen. Bis geklärt ist, ob ich mein Smartphone zur Zeiterfassung nutzen kann, erfolgt diese daher manuell durch Eingabe eines Zifferncodes. Im nächsten Zimmer bekomme ich ein Badge, das der Zutrittskontrolle dient, ausgehändigt. Außerdem lasse ich mir an der Kasse der Jakobshornbahn eine Saisonkarte ausstellen. Damit kann ich sämtliche Bahnen und Lifte in Davos nutzen. Wenn ich denn Zeit dazu finde. Was dann noch fehlt ist ein Halbtax-Abo, mit dem sämtliche Bus- und Bahnfahrten in der Schweiz nur die Hälfte des Normalpreises kosten. Obwohl dieses Abo mit 185 CHF nicht gerade billig ist, lohnt sich die Anschaffung, denn eine einfache Fahrt von Schmitten nach Davos bzw. zurück kostet 14 CHF. Die Anschaffung amortisiert sich also schon nach rund 28 Fahrten bzw. 14 Tagen. Das Halbtax-Abo kaufe ich am Bahnhofsschalter, dann kann es gut ausgerüstet für den Start ins Arbeitsleben zurück nach Schmitten gehen. Der Abend verläuft wie der frühe Morgen ruhig und entspannt. 🙏🏻 Das gibt es im Laufe des Tages zum Essen:
PS: So sehen meine beiden „Uniformen“ aus: |