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Archiv für Dezember 2016Wie so viele nutzte auch ich den letzten Tag des Jahres 2016 für einen Jahresrückblick: Die ersten Tage des Jahres waren sehr chaotisch. Ich musste zum ersten Mal seit langer Zeit wieder die Hilfe von (Zahn-)Ärzten in Anspruch nehmen, um mich von einem toten Zahn befreien zu können. Die Methode, die mein Körper gewählt hatte, war nämlich überaus schmerzhaft, wenn nicht gar lebensbedrohlich. Aber auch das Zahnziehen mit Hilfe der Ärzte war nicht ganz einfach, weil meine Vorstellungen sich nicht mit den Vorstellungen der Ärzte deckten. Mit Hilfe einer Notlüge hatte die Sache dann aber doch einen glücklichen Ausgang. Ende Januar fuhren Guido und ich wieder nach Oberstdorf und setzten unsere Wohnungssuche fort. Im April wurden wir dann endlich fündig, allerdings nicht in Oberstdorf, sondern in Oberstaufen. Aber mittlerweile waren wir sehr froh, dass uns das Schicksal nach Oberstaufen und nicht nach Oberstdorf geführt hatte. Infolge des Umzugs trennte ich mich nicht nur von vielen persönlichen Dingen aus meiner Vergangenheit, sondern auch von meinem Auto. Hinzu kam die räumliche Trennung von guten Freunden und meiner Familie, insbesondere meiner jüngsten Tochter. In Oberstaufen begann im Sommer dann ein neues Leben, ein Leben in einer landschaftlich wunderschönen Gegend und in trauter Zweisamkeit, die ich so noch nie in meinem Leben genießen konnte. Fürs neue Jahr hatte ich vor allem einen Wunsch: Einen Beruf bzw. eine Berufung, mit der ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Dieser Wunsch war nicht gerade neu, aber da er bisher nicht in Erfüllung gegangen war, stand er weiterhin ganz oben auf meiner Wunschliste. Zurück ins Hier und Jetzt: Am Vormittag wurde ein weiteres Päckchen für mich geliefert. Der Inhalt, ein Buch von Kathrin Thoma-Bregar übers Skitourengehen: Ich hoffte, dass es bald wieder einmal schneite, damit ich meine theoretisch erworbenen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen konnte! Bis es so weit war, gingen Guido und ich halt wandern. So wie heute hinauf zum Prodel. Hier war es angenehm menschenleer und ruhig, die meisten Urlauber tummelten sich auf dem Hochgrat oder auf dem Imberg. Drei Momentaufnahmen: Mein Speiseplan sah folgendermaßen aus:
Den Abend verbrachten wir ruhig und gemütlich zu Hause. Von den guten Wünschen fürs neue Jahr, die uns bisher erreichten, gefiel uns dieser hier am besten: Das wünschte ich all meinen Lesern auch! Nachtrag vom 6. Januar 2017: Das Buch von Kathrin Thoma-Bregar übers Skitourengehen war zwar ganz nett gemacht, aber ich fand es zu oberflächlich. Und mit ihren Tourenbeschreibungen aus dem Berchtesgadener Land konnte ich überhaupt nichts anfangen. Vorgestern hatte Guido Steighilfen über einen Onlineshop bestellt, heute wurden sie geliefert: Der genaue Produktname lautete „LACD Snow Spikes Easy II“. Es waren keine „richtigen“ Steigeisen, sondern leichte Zugsteigeisen, sogenannte Grödel, die zum Laufen auf Eis oder festem Schnee geeignet waren. Um ihre Tauglichkeit zu testen, nahmen wir uns erneut den Aufstieg zur Brunnenauscharte vor, den wir vorgestern aufgrund ungeeigneter Ausrüstung abbrechen mussten. Um 11.50 Uhr starteten wir vom Parkplatz der Talstation der Hochgratbahn aus zu unserer Tour, 15 Minuten später waren wir an der Mittleren Sigmatsgund-Alpe, an der der Weg nach rechts Richtung Brunnenauscharte abzweigte: Von hier ab ging es steil bergauf, der erste Teil des Aufstiegs war allerdings mühelos mit Wanderschuhen zu bewältigen. Das erste Eis in Sicht: Hier kamen die Grödel zum Einsatz: Richtig ausgerüstet konnten wir die vereisten Abschnitte des Weges heute sicher und problemlos bewältigen. Der Ausstieg rückt näher: Die letzten Meter: Auf den Weiden an der Brunnenauscharte konnten wir die Steighilfen wieder ausziehen: Auf dem Weg zum Rindalphorn, das sich heute weitaus freundlicher präsentierte als am 26. Dezember: Am Gipfel gab es ein zufälliges Zusammentreffen mit einer einheimischen Bergliebhaberin und ihrem Begleiter, der wir schon am 26. Dezember schon begegnet waren: Es wird sicherlich nicht unsere letzte Begegnung gewesen sein! Gut ausgerüstet wie wir waren, hätten wir heute auch über die im Schatten liegende Gündlesscharte absteigen können. Wir entschieden uns dann aber doch für den sonnigen Weg Richtung Hochgrat: Kurze Rast am Gipfel des Hochgrats: Nach etwa 1200 zurückgelegten Höhenmetern waren wir gegen 16.00 Uhr an der Bergstation der Hochgratbahn und entschieden uns spontan, mit der Bahn hinunterzufahren. Gott sei Dank hatte ich beim Anstehen, denn das mussten wir heute, keine Probleme mit Dichtestress! Zurück zu Hause erwartete uns eine Überraschung: Ein weiteres Paket war während unserer Abwesenheit geliefert und vor unserer Haustür abgestellt worden. Der Inhalt: Unsere Eispickel! Während der heutigen Tour hat Guido schon ein Schneefeld auserkoren, auf dem er mit mir ein Sicherheitstraining absolvieren wollte. Damit ich mir, falls ich auf einem Schnee- oder Eisfeld ausrutschte, zu helfen wusste. Rein theoretisch schaute ich mir die Sache gleich nach dem Auspacken des Pickels schon einmal an:
Von diesem Clip kam ich zu anderen spannenden Videos, so dass ich nicht wie sonst üblich direkt nach unserer Heimkehr etwas aß. Erst um 19.30 Uhr griff ich zu zwei Kakis und widmete mich 45 Minuten später dem heutigen Krafttraining:
Bei den beidseitigen Übungen hielt ich mich nicht immer an die 45 Sekunden. Manchmal brauchte ich länger, manchmal hörte ich schon etwas früher auf, je nachdem wie es passte, um beide Seiten gleichmäßig zu trainieren. So sahen meine Mahlzeiten aus:
Danke für diesen wunderschönen Tag! Einen Tag so wie gestern nur Obst und Gemüse zu essen, war auszuhalten. Zum Frühstück gab es heute sogar ein weiteres Mal Obst und Gemüse, allerdings nur, weil ich noch kein Fleisch im Haus hatte. Aber am Nachmittag und am Abend führte kein Weg am Fleisch vorbei:
Das Stück von der Querrippe vor der Mahlzeit: Stimmungsmäßig fiel mir Folgendes auf: Gestern war ich schon etwas genervt von all dem Touristenrummel, der im Moment in Oberstaufen und Umgebung herrschte. Mittags verging mir beim Gang zum Metzger endgültig die gute Laune und ich hätte mich am liebsten unter der Bettdecke verkrochen oder in ein anderes Universum gebeamt. Nach der Fleischmahlzeit am Nachmittag war ich dann schon wieder etwas besser drauf und konnte die Heerscharen, die im und rund ums Dorf unterwegs waren, gelassener betrachten. Nach der Abendmahlzeit war meine Welt dann endgültig wieder in Ordnung. Ich hoffte, dass ich auch morgen gelassen genug war, um mich wieder unter das Volk mischen zu können. Denn bei diesem schönen Wetter den ganzen Tag in der Bude zu sitzen, weil ich unter Dichtestress litt, war doch irgendwie traurig. War in Deutschland das Wort „Dichtestress“ eigentlich eine bekannte Wortschöpfung? In der Schweiz war es 2014 das Unwort des Jahres:
Quelle: Unwort des Jahres (Schweiz) Dank der Querrippe vom Rind schaffte ich es am Nachmittag trotz Menschengewimmel immerhin hinauf zum Kapf und konnte den wunderbaren Sonnenuntergang beobachten: Kurz nach dem Aufstehen stellte ich mich auf die Waage. Ihre frohe Botschaft: 63.3 Kilogramm. Mein BMI lag damit bei 19,7. Das hieß, ich war normalgewichtig! Was aber viel wichtiger war: Ich fühlte mich sehr wohl mit diesem Gewicht, es konnte also gerne so bleiben. Meine heutigen Mahlzeiten trugen allerdings nicht unbedingt zum Erhalt des Gewichts bei. Ich hatte nämlich kein Fleisch mehr im Haus und da Guido und ich schon am Vormittag zur Talstation der Hochgratbahn fuhren, keine Gelegenheit, Nachschub zu besorgen. Der Metzger hatte nämlich Mittwoch nachmittags geschlossen und der Gedanke, Fleisch beim regionalen Supermarkt zu kaufen, fühlte sich nicht gut an. So lebte ich ausnahmsweise rohvegan:
Nüsse hatte ich übrigens keine mehr im Haus. Die gingen bei mir wirklich nur noch, wenn sie ganz frisch waren. Zu unserer heutigen Tour: Um 10.45 Uhr fuhren Guido und ich zusammen mit zahlreichen Urlaubern vom Oberstaufner Bahnhof aus mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn. Die Zeiten, in denen wir fast die einzigen Fahrgäste waren, waren wohl erst einmal vorbei. Von der Talstation aus wollten wir dann über die Brunnenauscharte hinauf zum Hochgrat steigen. Ein schöner Plan, den wir aber leider nicht in die Tat umsetzen konnten. Das obere Drittel des Weges hinauf zur Scharte war nämlich stark vereist und nur mit Steigeisen zu begehen. Da Steigeisen (noch) nicht zu meiner Bergausrüstung gehörten, mussten wir wieder umkehren. Aber wir werden wiederkommen, das nächste Mal mit Steigeisen und Pickel! Auch wenn wir es nicht bis auf den Gipfel des Hochgrats schafften, ein gelenkschonendes Ausdauertraining war die heutige Tour trotzdem. Der Blick hinüber zum Denneberg von unserem Wendepunkt aus: Der Weg hinauf zum Prodel, hier stärkten wir uns vor der Rückfahrt mit Hagebutten: Um 14.07 Uhr ging es mit dem Bus zurück zum Bahnhof von Oberstaufen und von dort aus zum regionalen Supermarkt, um Nachschub an Obst und Gemüse zu besorgen. Den Rest des Tages berbrachte ich mit Essen, Lesen, Stricken, Erinnerungen an andere Zeiten und einer Trainingseinheit „Fit-ohne-Geräte“:
Eigentlich stand heute ein Ruhetag auf dem Programm von Mark Lauren. Aber mir war nicht nach Ruhetag. Immer noch sehr ruhig sah es dagegen mit meinen Internetaktivitäten aus. Bei Facebook veröffentlichte ich gestern einen kurzen Beitrag in einer Rohkost-Gruppe, das war aber auch alles. Der Abstand von der Scheinwelt, insbesondere der rohen, fühlte sich weiterhin gut an, deshalb wird das vorerst auch so bleiben. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Ruhe und Erholung. Zumindest die erste Hälfte des Tages, in der ich las und strickte. Um kurz nach 16.00 Uhr starteten Guido und ich dann zu einem eineinhalbstündigen Spaziergang auf den Kapf. Der Weg führte an der seit Anfang des Jahres geschlossenen Schlossbergklinik vorbei: Wir spazierten nicht wie sonst an der Klinik vorbei, sondern umrundeten sie. Vom Klinikgelände aus hatte man einen tollen Blick über Oberstaufen auf der einen und auf den Hochgrat auf der anderen Seite: Dieser Gebäudeteil gehörte wohl zum ehemaligen Schloss: Interessant waren die Innenansichten der Klinik durch die Fenster des Erdgeschosses: Zu sehen waren unter anderem Arbeitsräume mit diversen durchaus noch brauchbaren Büroartikeln, ein Speisesaal bzw. Aufenthaltsraum, ein Hobbyraum mit einem Tisch, auf dem Farben standen sowie einem Webrahmen mit einem angefangenen Werkstück und ein Fitnessraum mit einer Sprossenwand, Geräten sowie Gewichten. Vom Kapf aus konnten wir etwas später wieder einmal einen herrlichen Abendhimmel beobachten: Über uns thronte die Venus am Himmel: Um 18.30 Uhr absolvierte ich mein heutiges Sportprogramm, das folgendermaßen aussah:
Was die Anzahl der Runden von Mark Laurens Trainingsprogramm betraf, trainierte ich mittlerweile fast immer auf der 3. Schwierigkeitsstufe. Bei den Übungen selbst werde ich allerdings auf der 2. Schwierigkeitsstufe bleiben. Entweder, weil mir das passende „Gerät“ wie zum Beispiel ein Esstisch beim Türziehen fehlt oder aber, weil bei den Übungen gesprungen wird. Das will ich den Leuten, die unter uns wohnen, lieber nicht antun! Bei den Yoga-Übungen hatte ich heute die Stellung des Löwen (Simhasana) zum ersten Mal seit Jahren wieder mit im Programm. Sie wurde folgendermaßen ausgeführt:
Mit Rücksicht auf die Nachbarn brüllte ich allerdings nicht wie ein Löwe. Ich hoffte, die Übung hatte aber trotzdem die Wirkung, die sie haben sollte:
Quelle: Der Löwe (Simhasana) So sahen meine Mahlzeiten aus:
Die Mispeln schmeckten weiterhin genial, mir fiel jedoch auf, dass die Portionen mit jedem Tag kleiner wurden. Umso üppiger war die Portion an Fleisch, die ich am Abend aß. Mein Bedarf an Fett war allerdings gesunken, im Moment durfte das Fleisch ruhig etwas magerer sein. Einen Teil der Markknochen, die ich mir vor Weihnachten besorgt hatte, hatte ich sogar im Kompost entsorgt, weil ich keine Lust auf das fette Knochenmark hatte. |