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Archiv für Februar 2023 Über einen Mangel an sonnigen Tagen können sich die Graubündner in diesem Winter nicht beklagen. So scheint auch heute wieder die Sonne. Obwohl ich nach Feierabend hungrig und müde bin, überwinde ich meinen inneren Schweinehund, lege ihn an die Leine und gehe mit ihm Gassi. Lange bin ich nicht unterwegs, Hunger und ein schwerer Rucksack treiben mich nach 45 Minuten nach Hause. Aber besser 45 Minuten spazieren gehen als gar nicht.
PS: Morgen will ich die Strecke, die ich heute spaziert bin, joggen. Mal schauen, ob der Schweinehund das auch mitmacht. Das Aufstehen fällt mir nicht leicht, aber was soll ich machen, wenn die Pflicht ruft? Da kann ich nicht liegenbleiben, so gerne ich es auch möchte! Heute sind nur noch halb so viele Leute auf den Pisten unterwegs wie letzte Woche. So habe ich genug Zeit, nochmals über die Familienfeier und über meine beiden „verlorenen“ Kinder nachzudenken: Da sie mich mit ihrer Nichtbeachtung nicht verletzen konnten und ich heute genauso frohgemut und glücklich am Lift stehe wie vor der Feier, könnten sie ihre Rolle als Arschengel eigentlich aufgeben.
Die Beeren besorge ich mir während der Mittagspause beim Coop. Heute schmecken die Heidelbeeren besonders lecker. Die Nacht verläuft nicht wesentlich ruhiger als die gestrige. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich während der Fahrt zurück nach Schmitten Zeit genug habe, den Schlaf nachzuholen. Die Rückfahrt beginnt um 9.30 Uhr: Meine Schwester bringt mich mit ihrem Leihwagen zum Wiesbadener Hauptbahnhof. Hier nehme ich von ihr und meiner Nichte Abschied. Unser nächstes Treffen ist für den Sommer 2024 geplant. Dann will meine Schwester wieder nach Deutschland kommen. Dass ich sie irgendwann in Australien besuche, ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Ich habe es nicht so mit langen Reisen. Vom Wiesbadener Hauptbahnhof geht es mit der S-Bahn weiter zum Mainzer Hauptbahnhof. Dort hat der Anschlusszug, der mich nach Basel bringen soll, gut zwanzig Minuten Verspätung. Besonders tragisch ist das nicht, denn in Basel habe ich eh eine Stunde Aufenthalt. Wie auf der Hinfahrt klappt also alles wie am Schnürchen, so dass ich wie geplant um 18.36 Uhr Schmitten erreiche. Kurz Zeit später bin ich auch schon zu Hause und kann Guido in die Arme schließen.
Viel Zeit zum Ausruhen von der anstrengenden Fahrt bleibt mir nicht, morgen um 5.30 Uhr klingelt der Wecker und ein neuer Arbeitstag am Lift beginnt. Um 7.30 Uhr beende ich meine Nachtruhe. Wenn man überhaupt von Nachtruhe sprechen kann, denn von Mitternacht bis etwa vier Uhr liege ich wach. Das liegt aber nicht nur an der Offenbarung meines Vaters, sondern auch an der fremden Umgebung. Trotzdem starte ich recht frohgemut in den Tag und freue mich auf die Familienfeier. Als erstes trifft die ältere Generation ein, das heißt, Onkel und Tanten. Die Begrüßung ist so herzlich und tut so gut, dass ich danach dem Eintreffen meiner Kinder sehr gelassen entgegensehe. Nach dem Mittagessen ergibt sich dann die Gelegenheit, meine beiden Enkeltöchter, die eine ist im November zwei Jahre alt geworden, die andere wird im Juli zwei, näher kennenzulernen. Die Zukunft wird zeigen, wie ihre Beziehung zu mir aussehen wird, wenn sie älter sind. Wenn es stimmt, was ich im Bewusstseinsfeld lesen kann, wird zumindest die Tochter meines ältesten Sohnes den Kontakt zu mir suchen. Als gegen 17 Uhr die Zeit des Verabschiedens gekommen ist, liegen fünf wunderbare Stunden im Kreis meiner Familie hinter mir. Ich hoffe, dass auch alle anderen, einschließlich aller meiner Kinder, die gemeinsame Zeit so wie ich genießen konnten. 🙏🏻 So sehen die Mahlzeiten am heutigen Tag aus:
PS: Ob ich heute Nacht mehr Ruhe als gestern finde? Rein theoretisch müsste ich meine Fahrt erst um 7.21 Uhr starten. Aber wenn der Bus auch nur vier Minuten Verspätung hat, was durchaus vorkommen kann, verpasse ich in Chur gleich den ersten Anschluss. Also starte ich meine Deutschlandreise schon um 6.21 Uhr. In Chur muss ich so zwar fast eine Stunde warten, bis ich weiterfahren kann, aber das macht nichts: Der Coop im Steinbockzentrum hat schon geöffnet und davor gibt es einige Sitzpolster, auf denen man bequem und im Warmen sitzend warten kann. Ich verkürze die Wartezeit außerdem mit dem Kauf einer Orange „Tarocco“, die ich gleich vor Ort verzehre: Um 8.37 Uhr geht die Fahrt weiter: Der IC 3 bringt mich nach Zürich. Dort steige ich um und fahre mit dem ICE Richtung Kiel Hbf nach Frankfurt Süd. Von dort aus geht es mit der Regionalbahn Nummer 1 zum Hauptbahnhof von Frankfurt und anschließend mit der Regionalbahn Nummer 2 nach Wiesbaden Hbf. In Wiesbaden warten meine Schwester und meine Nichte auf mich. Leider müssen sie etwas länger als geplant warten, da die Regionalbahn Nummer 2 wegen Personen auf den Gleisen einen Umweg fahren muss. Aber schließlich ist es geschafft und ich kann meine in Australien lebende Verwandtschaft in die Arme schließen.
PS: Kurz bevor ich ins Bett gehe, offenbart mir mein Vater, dass mein ältester Sohn ihm mitgeteilt hat, dass er morgen keinerlei Kontakt mit mir haben will. Puh, ob ich nach dieser Offenbarung ruhig schlafen kann, ist fraglich! |