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Archiv für Juli 2016Es gab einige sportliche Ziele, die ich bisher in meinem Leben noch nicht verwirklichen konnte. Dazu gehörte unter anderem die Teilnahme an einem Triathlon. Auf dem Weg zu diesem Ziel waren gleich zwei größere Hindernisse zu überwinden, meine mangelnde Begeisterung für das Fahrradfahren und das Schwimmen in chlorhaltigen Gewässern. Hindernis Nummer eins löste sich heute in Luft auf, denn wir unternahmen eine Fahrradtour, die mich von Anfang bis Ende begeisterte. Die Wege waren asphaltiert, aber umgeben von grünen Wiesen und Wäldern, ein Anblick, der einem die Anstrengungen während Anstiege immer wieder vergessen ließ. Und Anstiege gab es wahrlich genug. Danke an Guido, der diese Tour zusammengestellt hatte und mich damit an meine Grenzen und darüber hinaus führte. Die Daten der Tour: Streckenlänge: 40 Kilometer, Höhenmeter: 680, Dauer: etwa drei Stunden. In Weiler-Simmerberg, einem Markt im schwäbischen Landkreis Lindau, machten wir eine etwas längere Pause. Ein Schaufenster zog meine Aufmerksamkeit auf sich: Jemand hatte hier Wildkräuter der Gegend gesammelt, bestimmt und ausgestellt. Gleich drei Schaufenster waren auf diese Art und Weise bestückt worden und im Inneren des Gebäudes konnte man weitere naturkundliche Kostbarkeiten bewundern: Es handelte sich um eine pflanzenkundliche bzw. naturkundliche Schausammlung, die von einem Prof. Dr. Dr. Hummel initiiert worden war: Eine kleine, aber sehr schöne und lehrreiche Sammlung. Wir hatten das Glück, dass wir während unserer Tour wieder einmal von Regen verschont blieben. Der Regen begann erst zehn Minuten nach unserer Heimkehr, dann aber überaus heftig. Verschont vom Regen blieb ich auch während einer morgendlichen Laufrunde (Länge: sechs Kilometer, Dauer: 42 Minuten, Tempo: 8,6 km/h) und bei meinem Gang zum Schwimmbad. Dieses Mal stattete ich nicht nur der Sauna einen Besuch ab, sondern auch dem Schwimmerbecken. So absolvierte ich heute sogar einen Triathlon, wenn auch häppchenweise und in verkehrter Reihenfolge. Denn normalerweise fing ein Triathlon mit Schwimmen an und hörte mit Laufen auf. Aber was normal war, konnte man ja auch selbst bestimmen. So sah meine ganz normale Ernährung am heutigen Tag aus:
Außerdem trank ich im Laufe des Tages etwa einen Liter Gebirgswasser und aß während der Fahrradtour ein gutes Dutzend Blüten der Nachtkerze. Bilder, die während unserer Fahrradtour entstanden: PS: Dehnungsübungen und Yoga rundeten das heutige Sportprogramm vor der Nachtruhe ab. Ich kann es nicht in Worten ausdrücken, wie dankbar ich bin, in der Nähe eines Waldes wohnen zu können. Ein paar Schritte und ich kann in seine erholsame Atmosphäre eintauchen. „Shinrin Yoku“, auf Deutsch „Waldbaden“, hat in Japan mittlerweile einen Platz in der Gesundheitsvorsorge gefunden. Ein japanischer Wissenschaftler hat nämlich herausgefunden, dass schon ein Aufenthalt von einer Stunde positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat: Die mit Sauerstoff gesättigte Waldluft erhöht die Lungenkapazität, verbessert die Elastizität der Arterien, senkt die Ausschüttung von Stresshormonen und bioaktive Substanzen, die von den Pflanzen abgegeben werden, stimulieren das Immunsystem. Am größten ist die Wirkung sicherlich, wenn man nackt badet. Auch wenn im Moment noch gesellschaftliche Normen dagegen sprechen, dies zu tun, mit nackten Füßen kann man schon einmal einen Anfang machen, der toleriert wird. Wie diese Woche im Mitteilungsblatt zu lesen ist, wird in Oberstaufen das Barfußlaufen sogar gefördert:
Also rein in den Wald und Schuhe aus! Wobei ein Bad in einem Bergwald sicherlich andere Qualitäten hat, als ein Bad in einem Stadtwald. Aber wenn man am Verdursten ist, spielt die Qualität erst einmal keine Rolle, Hauptsache es ist Wasser. Da ich in den letzten Tagen ausgiebig im Wald gebadet hatte, reichte mir heute eine Dusche. So ein bisschen Waldatmosphäre erreichte uns nämlich von den Bäumen, die über uns thronten, jeden Tag: Statt im Wald zu baden, nutzte ich das herrliche Sommerwetter und badete am Nachmittag in der Sonne. Das tat, wenn man es nicht übertrieb, ebenfalls sehr gut. Auf Sonnenschutzcremes verzichtete ich dabei so gut wie immer. Der letzte Einsatz einer Creme lag gut ein Jahr zurück, als wir bei strahlendem Sonnenschein in den Bergen rund um Bad Hindelang unterwegs gewesen waren. Kurz vor Sonnenuntergang machten Guido und ich einen kleinen Spaziergang rund ums Dorf. Der Weg führte über Wiesen und Weiden und statt Bäumen thronten rosarote Wolken über uns, ein wunderschöner Anblick: So sahen meine Mahlzeiten aus:
An körperlichen Aktivitäten standen abgesehen von unserem Spaziergang zahlreiche Dehnungsübungen auf dem Programm. Was mir dabei auffiel: Ich ging (im Gegensatz zu früher) dabei wohl so sanft vor, dass ich bisher von Muskelschmerzen, auch Muskelkater genannt, verschont blieb. PS: Der heutige Titel meines Tagebucheintrags „Waldbaden“ erinnert mich an meine Heimatstadt Wiesbaden. Dort haben schon die Römer in den von Wäldern umgebenen Wiesen gebadet, allerdings nicht nur in der Atmosphäre der Bäume, sondern auch in den zahlreichen kalten und heißen Quellen. Auf unserem heutigen Spaziergang, der vom Imberg über den 1301 Meter hohen Fluh zum Steinernen Tor und von dort aus über die Moos-Alpe und Gluth-Schwanden in die Dorfmitte bzw. zur Bushaltestelle von Steibis führte, konnte ich das erste Mal in diesem Jahr eine größere Menge wilde Heidelbeeren bzw. Blaubeeren essen: Außerdem gab es wieder zahlreiche Walderdbeeren sowie Blüten- und Samenstände von Brennnessel und Breitwegerich. Davon kann man zwar nicht satt werden, ich halte aber diese wilden Lebensmittel für einen wichtigen Bestandteil meiner Ernährung. Wir waren etwa zweieinhalb Stunden (von 16.00 bis 18.30 Uhr) unterwegs und etwa genauso lang dauerte diese „wilde“ Mahlzeit. Zwischendurch gab es außerdem Gebirgswasser und natürlich viel frische Luft und Sonnenschein. Aussicht auf die Nagelfluhkette: Blick auf das Skigebiet des Hochhäderichs in Österreich: Nach einem kleinen Abstecher über die Landesgrenze ging es wieder zurück nach Deutschland: Gut, dass wir gültige Grenzübertrittspapiere dabeihatten! Blick vom Ortsteil Ach bei Steibis auf die Nagelfluhkette: Sonne, Wiesen und Wolken bei Steibis: So sahen meine „normalen“ Mahlzeiten aus:
An weiteren körperlichen Aktivitäten standen eine kleine Schwimmrunde und Yoga auf dem Programm. Alles noch sehr gemäßigt, aber meine Kraft wächst! Die Nachtruhe fiel heute aus. Es war nichts zu machen, ich wurde einfach nicht müde. Erst nach einer Mahlzeit, die in den frühen Morgenstunden zwischen 4.30 und 6.30 Uhr stattfand und aus 300 Gramm Cherry-Tomaten, 120 Gramm rotem Paprika und 230 Gramm frischen Erdnüssen bestand, fand ich drei Stunden Schlaf. Trotzdem war ich tagsüber ausgeschlafen und munter. Die zweite Mahlzeit des Tages fand um 13.15 Uhr statt und bestand aus 50 Gramm Himbeeren, 140 Gramm Heidelbeeren, 640 Gramm Papaya und 160 Gramm Bananen. Am frühen Nachmittag fuhren Guido und ich nach Oberstdorf, um meine Bergschuhe vom Schuster abzuholen. In Oberstaufen gab es zwar auch einen, aber der machte, was Bergschuhe betraf, keinen besonders kompetenten Eindruck. Der Herr Juchheim aus Oberstdorf brachte die Schuhe dagegen super in Ordnung! Ich nahm sie auch gleich wieder in Gebrauch, denn um 16.30 Uhr wanderten wir von Oberstdorf aus zur Nebelhornstation „Höfatsblick“ hinauf. Um diese Uhrzeit fuhr keine Bahn mehr, das hieß, dass man im Nebelhorngebiet so gut wie allein unterwegs war. Auf der Strecke waren gut 1000 Höhenmeter zu überwinden. Nachdem wir in den letzten beiden Tagen vor allem das Abwärtslaufen trainiert hatten, ging es heute also bergauf und bergab. Der Faltenbachtobel auf dem ersten Teil der Strecke: Im Gebiet der Seealpe, Blick auf die vom Schattenberg zum Zeiger führende Bergkette: Der Blick auf Oberstdorf in der Nähe des Sessellifts Sonnengehren: Ziemlich erschöpft, aber glücklich an der Station Höfatsblick: Kleiner Abstecher über den Zeigersattel Richtung Hüttenkopf: Da zog ich mir dann doch eine Jacke über, weil es mir bei 12 °C und Wind zu frisch wurde. Trotz Abstecher schafften wir es, Oberstdorf vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Gegen 22.00 Uhr waren wir wieder zurück in Oberstaufen. Die letzte Mahlzeit des Tages fand zwischen 22.15 und 22.45 Uhr statt und bestand aus 230 Gramm Safus, 120 Gramm Eisbergsalat und 320 Gramm Avocados „Fuerte“. Danach war ich bettreif. PS: Während der Wanderung trank ich gut einen halben Liter Gebirgswasser und aß zahlreiche Blüten von Wildkräutern. Mit dabei waren Rot- und Wundklee sowie ganz viele Blüten- und Samenstände der Brennnessel. Der heutige Tag war genauso wunderschön wie der gestrige, voller Harmonie und Frieden. Ich bekam zwar mit, dass es Leute gab, die glaubten, demnächst würde die Welt untergehen. Aber das war ihr Glaube, nicht meiner:
Quelle: Markus Kapitel 11, Vers 22-24 Ich glaubte an das Paradies im Hier und Jetzt. Wobei die Vorstellungen, wie ein Paradies auszusehen hatte, von Mensch zu Mensch wahrscheinlich sehr unterschiedlich ausfielen. Für andere wäre mein paradiesisches Leben vielleicht die Hölle. Zu einem paradiesischem Leben gehörte natürlich auch paradiesische Nahrung. Hier werden die meisten Menschen ebenfalls andere Vorstellungen haben:
Außerdem aß ich während unseres heutigen Spaziergangs, der wie gestern von der Bergstation der Hochgratbahn hinunter zur Talstation führte, Walderdbeeren, wilde Himbeeren und die Blüten einer Moschus-Malve: Statt den Hauptweg hinunter ins Tal zu nehmen, stiegen wir dieses Mal über die Brunnenauscharte ab: Luftige, weiße Wolken zogen immer wieder über uns hinweg, wir spazierten in einem traumhaften, mystischen Universum: Der nachmittägliche Regenschauer der letzten Tage blieb heute aus. Erst in der Nacht ging eine ordentliche Portion Wasser über Oberstaufen nieder. |