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Archiv für die Kategorie ‘Sport’Ich starte mit einer Fahrt auf dem Rollentrainer in den Tag: Eigentlich hatte ich vor, 100 Kilometer durchzuhalten und habe mir extra deswegen eine Tour ausgesucht, die relativ leicht zu fahren ist. Aber nach 72 Kilometern habe ich keine Lust mehr. Vom Wiesner Bahnhof aus fahre ich dann wie gehabt nach Davos, um einzukaufen. Zurück nach Schmitten geht es mit dem Postbus. Am Abend absolviere ich ein Zirkel-TRX-Workout, zwei Runden mit je 15 Übungen: Biceps, Curl, Cross Overs, Triceps Press, Chest Press, Row, W-Deltoid-Fly, Squat, Forward Lunge, Hip Drop, High Back Extension, Plank, Kneeling Roll Out, Roll Up, und Reverse Plank. Die letzten vier Übungen sind wie die Hip Drops Übungen für die Bauchmuskulatur. Neu mit dabei sind die Roll Ups: Ich führe jede der Übungen 45 Sekunden lang aus, die Pause beträgt zwanzig Sekunden. Anschließend widme ich mich zum letzten Mal an diesem Tag der Nahrungsaufnahme. Mein Speiseplan:
Am Wiesner Bahnhof lasse ich mir außerdem 35 Hagebutten schmecken: Dank der frostigen Temperaturen sind mittlerweile so viele Früchte reif, dass man bis zur Sperre essen kann! Nach einer erholsamen und recht langen Nachtruhe, ich stehe erst um 7.15 Uhr auf, beginne ich den Tag mit meiner üblichen Morgenroutine und einer vierzigminütigen Hatha-Yoga-Eiheit. Yoga kommt seit Wochen etwas zu kurz und wie sollte es anders sein, ich merke es an meiner Beweglichkeit. Der Blick auf Schmitten von der Kirche aus: Um 11 Uhr breche ich zusammen mit Guido zu einer Schneeschuhwanderung nach Acla auf: Durch den Schnee nach oben zu stapfen, ist fast genauso anstrengend wie nach oben zu joggen! Ich komme jedenfalls ganz schön ins Schwitzen und bedaure es mal wieder, keine „richtige“ Skitourenhose zu besitzen, die sich an den Beinen öffnen lässt. Bei Acla: Von Acla aus queren wir zum Alpweg und laufen diesen hinunter. Der Blick vom Alpweg hinauf zu Hütten von Raglauna: Zurück zu Hause widme ich mich Hausarbeiten. Das darf ab und zu auch mal sein! Ich nutze also meinen freien Tag optimal! Meine Nahrungsaufnahme beginne ich mit Eiern und Fleisch:
Von Kakis kann ich weiterhin nicht die Finger lassen. Ob das bis zum Saisonende so weiter geht? Normalerweise beginnt ein Arbeitstag für Sesselbahnmitarbeiter des Skigebiets „Jakobshorn“ um 7.30 Uhr mit der Fahrt von der Talstation der Jakobshornbahn hinauf zur Ischalp. Ich bin heute bei dieser Fahrt nicht mit dabei, um diese Uhrzeit bin ich noch in Schmitten auf dem Weg zur Bushaltestelle: Sonntags fährt der erste Bus von Schmitten nach Davos um 7.36 Uhr, wochentags gibt es zwei frühere Verbindungen, um 6:06 und um 6.36 Uhr. Damit ich auch sonn- und feiertags pünktlich in Davos sein kann, hatte ich mir in den letzten beiden Wintern ein Personalzimmer gemietet. Diese Saison habe ich mit meinem Chef vereinbart, dass ich an Sonn- und Feiertagen eine Stunde später anfangen kann: Eine perfekte Lösung. Arbeitsbeginn ist heute also erst um 8.30 Uhr. Fünf Minuten später bin ich an der Ischalp und um 8.45 Uhr erreiche ich nach einer Fahrt mit der Gipfelbahn die Bergstation der Jakobshornbahn. Von dort aus fahre ich auf meinen frisch gewachsten Skiern über die Standardpiste zur Talstation des Usser Ischs ab. ⛷ Dank meiner Sportuhr kann ich diese Fahrt erstmals aufzeichnen und sehe, wie schnell bzw. wie langsam ich auf dieser Strecke unterwegs bin: Na so was, auf Skiern bin ich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h fast schneller unterwegs als mit dem Rad! Und das, obwohl die Bedingungen nicht wirklich optimal sind: Die Sicht ist aufgrund von Schneefall eingeschränkt und die Pistenverhältnisse sind eher bescheiden. An der Talstation angekommen, löse ich den Techniker ab, der mich vertritt. Bis zur Mittagszeit bin ich dann nicht nur damit beschäftigt, darauf zu achten, dass unsere Gäste nicht zu Schaden kommen, sondern vor allem mit Schneeschippen. Bei Garmin gibt es keine Aktivität „Tourengehen“, so dass ich diese Aktivität unter „Schneeschuhlaufen“ speichere. Ich bin nach meinem kleinen Aufstieg in einem „Tourengeher-High“ und mit mir und meinem Universum sehr zufrieden.
PS: Am Lift funktioniert die Zählung der Gäste immer noch nicht. Aber eines ist sicher, es sind mehr als gestern! PPS: Morgen und übermorgen habe ich frei, am Mittwoch lerne ich dann die beiden Kollegen kennen, die in dieser Saison mit mir zusammen am Usser Isch arbeiten werden. Es schneit die ganze Nacht und am Morgen pflüge ich durch zwanzig Zentimeter Neuschnee zur Bushaltestelle an der Hauptstraße. Auch die Hauptstraße ist schneebedeckt und die Wahrscheinlichkeit, dass der Bus pünktlich kommt, sehr gering. Um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen, versuche ich mich als Anhalterin. Gleich der erste Wagen hält, allerdings will der Fahrer nur bis Wiesen und damit ist mir nicht geholfen. Fünf Minuten später kommt Wagen Nummer zwei und hier ist mir das Glück hold, ich kann bis nach Davos mitfahren. 🙏🏻 Die Fahrt über die schneebedeckten Straßen ist nicht ganz ohne. Kurz vor Davos bläst zudem ein heftiger Wind und wirbelt den lockeren Schnee auf. Die Sicht ist hier an einer Stelle gleich Null: Es ist nicht zu erkennen, wo die Straße ist und wo nicht, so dass der Fahrer kurz anhalten muss. Schlussendlich komme ich pünktlich in Davos an und kann mit der Bahn um 7.30 Uhr hinauf zur Ischalp gondeln. Von hier aus geht es normalerweise mit der Gipfelbahn weiter und anschließend über die Pisten hinunter zur Talstation des Usser Ischs. Aber bevor mein Kollege und ich in die Gipfelbahn steigen, ruft uns unserer Chef zurück: Wir sollen mit dem Rhino zum Usser Isch fahren. Nichts lieber als das, mir war schon ganz übel bei dem Gedanken, bei den chaotischen Sichtverhältnissen über die wahrscheinlich ebenfalls chaotischen Pisten fahren zu müssen! Am Lift angekommen besteht die Hauptaufgabe in der Beseitigung der Schneemassen. So viel Schnee auf einmal hatten wir in der letzten Saison kein einziges Mal. Um 8.45 Uhr gehen wir in Betrieb und man glaubt es kaum, aber da stehen auch schon die ersten Gäste vor den Schranken. Ich mag es, wenn es schneit, aber auf die Piste würde ich bei Schneefall und Windböen sicherlich nicht freiwillig gehen. Im Laufe des Tages bin ich immer wieder am Schneeschaufeln. Da dies eine Tätigkeit ist, die ich gerne mache, ist auch der heutige Arbeitstag sehr kurzweilig. Zurück nach Schmitten geht es wieder über schneebedeckte Straßen.
PS: Da ich schon um 4.45 Uhr aufwache, kann ich am Morgen eine Tour auf dem Rollentrainer absolvieren. Es geht durch Vietnam: Ich wache in der Nacht nur ein einziges Mal auf und zwar gegen 1.30 Uhr. Nach einem Toilettengang und einem Schluck Wasser schlafe ich dann aber Gott sei Dank sofort wieder ein. Ich schlafe also heute Nacht wunschgemäß deutlich besser als in den letzten beiden Nächten. 🙏🏻 Um 5 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Klingeln des Weckers, stehe ich auf und starte mit einer Hatha-Yoga-Einheit in den Tag. Um 7.30 Uhr beginnt ein weiterer Arbeitstag am Berg. Er ist nicht nur kurzweilig, er ist auch extrem kurz. Viel ist ja auch nicht mehr zu tun bzw. vorzubereiten für den kommenden Wochenendbetrieb. Mein Kollege und ich können also schon um 11.45 Uhr in den Feierabend gondeln. Schon am späten Nachmittag soll es anfangen zu schneien und laut Wetterbericht ist erst Anfang nächster Woche mit dem Nachlassen der Niederschläge zu rechnen. Bevor der Schnee kommt, laufe ich nicht nur zehn Kilometer, ich spaziere nach einer kurzen Erholungspause auch noch fünf Kilometer hinunter ins Tal zum Biohof Las Sorts, um Eier zu besorgen. Momentaufnahmen, die während des Abstiegs ins Tal entstehen: So sonnig, wie es auf dem Weg nach unten ist, so schattig ist es im Tal. Aber ich will mich hier ja nicht länger aufhalten, sondern nur Eier besorgen und das klappt auch wie gewünscht: 12 Eier liegen im Hofladen zur Abholung bereit. Hier kann man sich übrigens selbst bedienen und entweder das Geld bar in eine Kasse legen oder mit Twint, einem schweizerisches Zahlungssystem für bargeldloses Zahlen und Einkassieren, bezahlen. Zurück nach Schmitten fahre ich mit dem Bus. Mittlerweile liegen graue Wolken über dem Dorf und erste Schneeflocken tanzen vom Himmel. Von mir aus dürfen ruhig mehr dazu kommen! So sehen meine Mahlzeiten aus:
Die Hagebutten stammen von einem Strauch, der in der Nähe unseres Hauses steht: |