Archiv für August 2015

geschrieben von Susanne am 31. August 2015 um 23.59 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung, Klettern, Sport, Videos
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Vor dem Frühstück ging es erst einmal ins Dorf zu “Fatma Alp Orientfeinkost”, um Nachschub an Früchten zu besorgen. Dort lagen unter anderem in Stücke geschnittene Pfirsiche und Nektarinen auf Tellern zum Probieren aus. Ein netter Service, den wir heute gern in Anspruch nahmen und aufgrund dessen wir nicht nur Zwetschgen, sondern auch Pfirsiche und Nektarinen kauften.

Zum Frühstück um 10.10 Uhr gab es für mich die letzten Trauben aus dem Konzer-Biogarten, insgesamt 400 Gramm, sowie 750 Gramm Zwetschgen. Anschließend überlegten wir, wo es heute, am wahrscheinlich letzten warmen Sommertag dieses Jahres, hingehen sollte. Die Entscheidung war schnell getroffen: Auf den Hindelanger Klettersteig, den wir ja auf unserer gestrigen Tour immer wieder vor Augen hatten. In der 18. Auflage des Alpenvereinsführers „Allgäuer Alpen“ von Dieter Seibert wurde der Hindelanger Klettersteig folgendermaßen beschrieben:

Man erreicht von dort (Anm.: von der Gipfelstation des Nebelhorns) in wenigen Minuten den ersten markanten Felsturm mit Leiter, ein Auftakt, der das Können testet. Teilweise ohne Sicherungen weiter zum Westlichen Wengenkopf, 2235 Meter. Über eine Stufe hinab, dann in relativ freier Kletterei im ständigen Auf und Ab über einen waagerechten Grat mit vielen kleinen Felsköpfen. Nochmals hinab in die tiefste Scharte mit Abstiegsmöglichkeit zum Koblat (Anm.: karstiges Hochplateau unterhalb des Klettersteigs). Leiter über eine steile Felsstufe, dann wieder über kleine, gut gesicherte Felserhebungen zum Östlichen Wengenkopf, 2206 Meter, längerer Abstieg (Leiter), auf recht ausgesetzter Schneide über hohen, steilen Nord-Wänden und über weitere Felsköpfe in die zweite tiefere Scharte (wieder mit Abstieg zum Koblat), „Zwiebelstränge“ nennt man den dritten, nochmals recht langen Gratabschnitt mit zum Teil schmalen, eindrucksvollen Schneiden, mehreren Leitern, ausgesetzten Felsplatten usw.

Diese Zeilen hatte ich mir vor der Tour durchgelesen. Was mich dann wirklich erwarten würde, davon hatte ich aber keinerlei Vorstellungen. Erst am Abend, als ich wieder gemütlich zu Hause am Tisch saß und diese Zeilen schrieb, konnte ich sagen, es war die bisher schönste, abenteuerlichste und emotional berührendste Tour dieses Sommers, ja wenn nicht meines Lebens überhaupt. :herz: Es war einfach alles stimmig, angefangen vom Wetter bis hin zu der Tatsache, dass wir fast allein unterwegs waren. Normalerweise war der Hindelanger Klettersteig vor allem bei schönem Wetter sehr gut besucht, so dass es immer wieder vorkommen konnte, dass man an den Schlüsselstellen warten musste.

Dass wir fast allein unterwegs waren, lag vor allem daran, dass wir wie immer erst gegen Mittag aufbrachen. Wem nach dem Begehen des Klettersteigs und der Rückkehr zur Station „Höfatsblick“ der Nebelhornbahn der Abstieg nach Oberstdorf zu viel wurde, der muss nämlich zeitiger los. Die letzte Bahn Richtung Tal fuhr um etwa 17 Uhr. Um diese Uhrzeit waren wir noch mitten im Klettersteig. Anfangs mussten wir uns allerdings schon ins Menschengetümmel stürzen: An der Talstation der Nebelhornbahn war heute um einiges mehr los als gestern. Aber an der Gipfelstation angekommen, waren nur ein paar Schritte in Richtung Klettersteig notwendig und schon herrschte Ruhe ums uns herum. Ein Blick zurück zum Gipfel zeigte uns, welches Gewimmel wir gerade hinter uns gelassen hatten:

Kurz vor dem Einstieg in den Klettersteig ging es ans Anlegen von Helm, Brille, Handschuhen, Klettergurt und Klettersteigset. Hier war ich fertig gerüstet:

Klettersteig_Ausruestung

Aufgrund der Vielzahl der Bilder, die unterwegs entstanden, gab es heute eine Premiere: Wir vereinten unsere Bilder zu einer Slide-Show, die auf Youtube zu sehen war:

Die Bilder sagten sicherlich mehr als viele Worte. So viel aber noch zur Ergänzung: Einige ungesicherte Stellen hatten es wirklich in sich. Nicht, dass sie besonders schwierig waren, aber ein Fehltritt konnte hier fatale Folgen haben. So gesehen hätte man sich die ganze Ausrüstung auch sparen können. In der Tat kamen uns auf der Strecke zwei Männer, die beiden einzigen, die uns begegneten, ohne besondere Ausrüstung entgegen. Mir gab die Ausrüstung allerdings die notwendige innere Ruhe, die man gerade als Anfänger im Gebirge brauchte, um nicht in Panik zu geraten.

Auf der Strecke bis zum Großen Daumen waren knapp fünf Kilometer, davon etwa 800 Meter mit Drahtseilen gesichert und 110 Meter Eisenleitern zurückzulegen. Deshalb war dieser Steig zwar von der Kletterei her nicht besonders schwierig (UIAA-Skala I bis II), aber konditionell recht anspruchsvoll. Wem es zuviel wurde, der hatte die Möglichkeit, über vier Notausstiege die Tour abzubrechen und ins Koblat abzusteigen.

Ging man die ganze Tour bis zum Großen Daumen, musste man außerdem berücksichtigen, dass der Rückweg durchs Koblat auch nicht ganz ohne war. Hier konnte man sich zwar nicht zu Tode stürzen, aber es empfahl sich trotzdem, konzentriert und aufmerksam unterwegs zu sein. Sonst bekam man von einem der vielen auf dem Weg herumliegenden Steine unversehens ein Bein gestellt. Als wir um 19.15 Uhr den Rückweg antraten, war die Sonne schon hinter dem Grat des Hindelanger Klettersteigs verschwunden und der Koblat lag vollständig im Schatten:

Koblat

Obwohl wir uns ziemlich sputen mussten, um vor der Dunkelheit am Höfatsblick zu sein, von wo aus der Weg nach unten über Asphalt führte und damit die Gefahr des Stolperns sehr gering war, hätten wir keine Stunde früher hier sein wollen. Denn so kamen wir in den Genuss, die im Osten liegenden Berge, unter ihnen beziehungsweise mitten drin der Hochvogel, in zahlreichen Farbnuancen bewundern zu können, die durch die untergehende Sonne hervorgerufen wurden. Zwei davon verewigte ich:

Hochvogel_in_der_Abenddaemmerung_2

Hochvogel_in_der_Abenddaemmerung_1

Um 20.40 Uhr erreichten wir die Station „Höfatsblick“. Der Abstieg nach Oberstdorf verlief wie am 27. August in vollkommener Dunkelheit und wie damals gab es als kleine Vorspeise zum Abendessen Blüten der Nachtkerze. Die Daten unserer heutigen Tour: Wir waren ab der Gipfelstation des Nebelhorns acht Stunden und 20 Minuten unterwegs und legten in dieser Zeit 19 Kilometer, davon 630 Meter im Aufstieg und 2015 Meter im Abstieg zurück. Mit dem eigentlichen Abendessen fing ich um 22.45 Uhr an. Es bestand aus 620 Gramm Avocados „Fuerte“, 180 Gramm Kohlrabi, 60 Gramm Karotten und 180 Gramm frischen Erdnüssen. Danach war nur noch eines angesagt: Schlafen. :stern:

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Hindelanger Klettersteig.

geschrieben von Susanne am 30. August 2015 um 23.20 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Ernährung, Wandern
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Das Frühstück um 9.30 Uhr bestand aus 600 Gramm Zwetschgen, 540 Gramm Mirabellen und 100 Gramm Kohlrabi. Das Mittagessen fand um 13 Uhr statt und bestand aus 165 Gramm Wabenhonig. Um 13.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Talstation der Nebelhornbahn. Bei dem heißen Wetter wollten wir uns den Aufstieg zum Höfatsblick sparen und uns ausnahmsweise den Luxus einer Bergfahrt gönnen. Um diese Uhrzeit war an der Station kaum etwas los, so dass wir zügig passieren konnten und innerhalb von 15 Minuten die Station Höfatsblick vor Augen hatten:

Nebelhornbahn_Station_Hoefatsblick

Von hier aus wollten wir zuerst Richtung Westen über den Großen Gund zum Geißfuß, dann weiter nach Norden übers Gängele hinauf zum Entschenkopf wandern und diesen überschreiten:

Zumstein_Wanderkarte_Ausschnitt_1

Bei der Besteigung des Entschenkopfs musste ich Ende Juni auf Grund mangelnder Kondition noch passen und Guido alleine gehen lassen. Aber heute wollten wir uns gemeinsam ins Gipfelbuch eintragen. Von der Station Höfatsblick aus ging es erst einmal gemächlich den Berg hinunter. Hier lag der Große Gund vor uns:

Grosser_Gund

An der Wegkreuzung von Gängele und Gais-Alpe:

Wegkreuzung_Gaengele_Gaisalpe

Blick vom Gängele auf den Oberen und Unteren Gaisalpsee:

Gaisalpseen

Die Südflanke des Entschenkopfs, an der eine Kletterpassage der Schwierigkeitsstufe I zu überwinden war:

Entschenkopf_Suedflanke_1

Entschenkopf_Suedflanke_2

Die Belohnung für die Mühe: Richtung Süden ein herrlicher Blick aufs Nebelhorn und den anschließenden Hindelanger Klettersteig, Richtung Norden eine nicht weniger beeindruckende Aussicht auf die Rotspitze und hinunter ins Rettenschwangertal:

Rotspitze_Rettenschwangertal

Danach ging es knapp eine Stunde auf einem schmalen, aber meist gut begehbaren Grat weiter Richtung Gipfel. Nur ab und an waren kurze Kletterpassagen zu überwinden. Beim Verewigen unserer Namen im Gipfelbuch:

Entschenkopf_Gipfel

Nach einer längeren Rast ging es an den Abstieg. Er führte zu Beginn über sehr steile Geröllpassagen:

Abstieg_Entschenkopf_1

Dies war wohl die schwierigste Stelle der Tour, an der die Hände wieder einmal mit anpacken mussten:

Abstieg_Entschenkopf_2

Abstieg_Entschenkopf_3

Abstieg_Entschenkopf_4

Abstieg_Entschenkopf_5

In der Nähe der Falken-Alpe hatten wir sämtliche schwierigen Passagen hinter uns und konnten den Rest der Strecke auf breiten Waldwegen und über Wiesengelände zurücklegen:

Waldweg

Wiesengelaende

Während wir uns langsam aber sicher dem Tal näherten, versank die Sonne hinter den Bergen:

Um 21.30 Uhr kamen wir gesund und munter, aber trotz dem Verzehr von Breitwegerichsamen und Brennnesselspitzen reichlich hungrig im Basislager an. Die Daten der Tour: Start Höfatsblick 14.30 Uhr, Rückkehr Basislager 21.30 Uhr, Streckenlänge 17,7 Kilometer, Aufstieg 570 Meter, Abstieg 1650 Meter. Vor der Dusche aß ich erst einmal in aller Ruhe vier Eigelbe und zwei Eierschalen. Der zweite Teil der abendlichen Mahlzeit begann um 22.30 Uhr und bestand aus 480 Gramm Fleisch vom Hirsch.

PS: Guidos Tourenbeschreibung, einschließlich einer interaktiven Karte: Entschenkopf (2.043m) von Oberstdorf.

geschrieben von Susanne am 29. August 2015 um 23.13 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung, Wildpflanzen
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Samstags war Wochenmarkt in Oberstdorf und ein Stand verkaufte sogar Obst und Gemüse aus biologischem Anbau. Dort kaufte ich heute Vormittag einen Kohlrabi und zwei Kilogramm Mirabellen. In meiner Zeit als stolze Haus- und Gartenbesitzerin gehörten Mirabellen zu den Grundnahrungsmitteln im August und September. Mittlerweile war ich dankbar, wenn ich wenigstens ab und zu ein paar erstehen konnte. Die erste Mahlzeit fand um 10.30 Uhr statt und bestand aus 500 Gramm Zwetschgen, 300 Gramm Aprikosen und 120 Gramm Wabenhonig. Um 13.45 Uhr waren Guido und ich startklar für unsere nächste Tour: Wir fuhren mit den Fahrrädern durchs Stillachtal bis etwas oberhalb von Birgsau und stellten sie dort an einen Baum. Ein kleiner schwarzer Pfeil markierte die Stelle auf dem Kartenausschnitt:

Zumstein_Wanderkarte_Ausschnitt

Mit Mauleseln wären wir sicherlich noch etwas weiter den Berg hinaufgekommen, aber Drahtesel waren für Bergtouren nur begrenzt einsetzbar! Etwas mühsam und schwerfällig ging es von dort aus steil den Berg hinauf zur Hinteren Einödsberg-Alpe. Obwohl der Weg im Schatten verlief, floss bei Temperaturen von um die 30 Grad Celsius der Schweiß in Strömen. Endlich lag die Alpe vor uns:

Hintere_Einoeds_Alpe

Auf einem teilweise von Kühen ausgetretenen Pfad ging es weiter hinauf zum Spätengundkopf. An einer Wegkreuzung in der Nähe des Gipfels hatte man eine wunderbare Aussicht Richtung Höfats und auf den grasbewachsenen Kamm des Himmelschrofenzugs:

Hoefats

Graskamm_Himmelschrofenzug

Auf den Spätengundkopf führte kein Weg, was uns aber nicht davon abhielt, den Gipfel dieses Grasbergs zu erklimmen. Von dort aus ging es auf direkter Linie zum 2238 Meter hohen, ebenfalls grasbewachsenen Wildengundkopf:

Wildengundkopf

Bis hierhin war die Tour wenig spektakulär und aufgrund des heißen Wetters auch ziemlich anstrengend. Beim Anblick der vor uns liegenden Trettachspitze waren jedoch alle Anstregungen schnell vergessen:

Trettachspitze_1

Die Wände des 2595 Meter hohe Gipfels waren ohne Ausnahme steil und glatt und nur mit Kletterei der Schwierigkeitsstufe III – IV zu erreichen. Wir mussten uns also mit einem Blick aufs Gipfelkreuz begnügen. Der Weg zum Waltenberger-Haus, der unterhalb des Gipfels vorbeiführte, war für mich sowieso anspruchsvoll genug. Erst ging es aber entspannt durch die Märchenwiese:

Trettachspitze_Maerchenwiese

Der Weg zum Fuß der Trettachspitze:

Trettachspitze_2

Ein Geröllfeld am Wegesrand:

Geroellfeld_1

Dieses musste überschritten werden:

Trettachspitze_3

An dieser Stelle war mir ebenso mulmig zu Mute wie kurz vor dem Gipfel der Höfats:

Geroellfeld_2

Das Gelände war rutschig und es ging steil nach unten, so dass ein Fehltritt oder Ausrutscher nicht zu empfehlen war. Aber wir meisterten auch diese Passage und hatten gegen 18.40 Uhr das Waltenberger-Haus vor Augen:

Waltenberger_Haus

Das Haus war heute das letzte Mal für Gäste geöffnet. Morgen sollte es abgerissen und durch ein modernes Gebäude ersetzt werden. Dementsprechend voll war es dort. Noch nicht einmal an eine kurze Rast bei einem Glas Wasser war zu denken. Aber es war ohnehin schon fast 19 Uhr und vor uns lag der Abstieg hinunter nach Einödsbach, der laut Tafel zwei Stunden in Anspruch nahm. Wir benötigten zwar nur knapp 80 Minuten, waren aber trotzdem nicht schnell genug, um unsere Fahrräder noch im Hellen zu erreichen. Wie vorausschauend, dass ich heute meine Fahrradbeleuchtung und eine Stirnlampe mitgenommen hatte.

In finsterer Nacht radelten wir zurück nach Oberstdorf. Es war meine erste Nachtfahrt mit einem Fahrrad. Ganz ehrlich: Wandern bei Nacht war wunderbar, aber das Radeln bei Nacht auf unbeleuchteten Wegen war unheimlich. Um kurz nach 21 Uhr standen wir Gott sei Dank heil und unversehrt vor unserem Basislager. Die Daten der Tour: Wir waren siebeneinhalb Stunden unterwegs, davon sechs Stunden und zwanzig Minuten in Bewegung. Insgesamt legten wir 36 Kilometer zurück, davon 22 mit dem Fahrrad. Es waren 1600 Höhenmeter zu überwinden. Kurz nach der Ankunft stärkte ich mich mit einer Avocado „Reed“ von 170 Gramm und einer Avocado „Insana“ von 220 Gramm. Dann ging es erst einmal unter die Dusche. Der zweite Teil der Mahlzeit begann um 22.15 Uhr und bestand aus 60 Gramm Karotten und 170 Gramm frischen Erdnüssen.

PS: Beinahe hätte ich es vergessen: Kurz vor dem Erreichen der Waltenberger-Hütte aß ich zahlreiche Blüten einer Glockenblume:

Glockenblume

Und auf dem Abstieg nach Einödsbach gab es eine größere Portion Samen vom Breitwegerich, geschätzt um die 100 Gramm.

geschrieben von Susanne am 28. August 2015 um 23.29 Uhr
Kategorie: Ernährung, Fahrradtouren, Wildpflanzen
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Nachdem ich gestern Abend beinahe zu den Karotten statt zum Fleisch gegriffen hätte, lagen sie heute Morgen, genauer gesagt um 9.30 Uhr, endgültig auf meinem Teller. 110 Gramm schmeckten wunderbar süß und saftig, danach wurden sie bitter und ich beendete das Essen. Mit dem Mittagsessen begann ich um 13 Uhr. Es bestand aus 410 Gramm Zwetschgen, 440 Gramm Aprikosen und 120 Gramm Wabenhonig. Wie gestern wagten wir uns erst in den Abendstunden aus dem Haus: Um 18 Uhr stand eine Trainingseinheit mit dem Fahrrad hinauf zur Käser-Alpe auf dem Programm.

Ich bewältigte die Strecke von 11,9 Kilometern und knapp 600 Höhenmetern dieses Mal in einer Zeit von einer Stunde und 23 Minuten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 8,56 km/h. Heute musste ich erst bei Kilometer zehn absteigen, kam also 500 Meter weiter als das letzte Mal. Außerdem konnte ich bei Kilometer 10,5 für 200 Meter wieder aufsteigen und radeln und ab Kilometer 11,1 den Rest der Strecke im Sattel sitzend zurücklegen. So sah es heute an der Käser-Alpe aus:

Kaeser_Alpe_in_den_Abendstunden

Die Höfats lagen ebenso wie die Alpe schon im Schatten:

Ein Blick in das Rote Loch:

Das Rote Loch wurde von der Nordwand des Ostgipfels, vom Nordostgrat, vom Schärtele und von der Südwand des Kleinen Höfats umgeben. Vor allem Gamswild fühlte sich dort sehr wohl. Gegenüber glänzte das Himmeleck in der Abendsonne:

Auf dem Rückweg legten wir mehrmals einen kurzen Halt ein, um das Farbenspiel, das sich um uns herum entfaltete, zu genießen:

Auch eine etwas längere Pause wurde notwendig, da ich die Samenstände vom Breitwegerich nicht am Wegesrand stehen lassen konnte. Sie schmeckten mir zurzeit einfach zu gut. Die letzte Mahlzeit begann um 21.00 Uhr und bestand aus 550 Gramm Fleisch vom Lamm. Um diese Uhrzeit schaute der Mond direkt auf unseren Balkon:

geschrieben von Susanne am 27. August 2015 um 23.52 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung
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Das gestern erlebte Abenteuer der Höfats-Besteigung ließ mich auch im Schlaf nicht los: Ich kletterte im Traum weiter die steilsten Felsen hinauf. Plötzlich war ich aber nicht mehr in den Bergen, sondern in einer fremden Stadt und irrte dort herum. Das war sehr viel weniger lustig. Gott sei Dank war dieser Teil des Traums schnell zu Ende: Ich wachte auf. :sonne: Am Vormittag las ich noch einmal verschiedene Tourenberichte von Besteigungen der Höfats durch. Dieses Fazit eines Berichts konnte ich voll und ganz bestätigen:

Eine schöne Tour, die ich mir ehrlich gesagt schwieriger vorgestellt hatte. Um nicht missverstanden zu werden: ab dem Gratkopf hätte jeder Fehltritt wohl fatale, explizit: tödliche (!) Folgen gehabt, und die Schrofenkraxelei ist in dieser Ausgesetztheit auch nur etwas für erfahrene Bergsteiger. Man benötigt auf diesem Weg keine echten „Grasskills“, wohl aber einen absolut sicheren Tritt und Freude an Luft unterm Hintern. Dann ist’s ne klasse Tour und sehr zu empfehlen.

Der Schwierigkeitsgrad der Tour lag bis zur Schlüsselstelle auf der Wanderskala im Bereich T5+, das entsprach anspruchsvollem Alpin-Wandern, auf der Kletterskala (UIAA-Skala) im Bereich I. Die Schlüsselstelle lag im Bereich II, war also durchaus machbar. Man musste sich nur trauen und durfte keinen Fehler machen! Bei so vielen Gedanken um die Höfats war es nur folgerichtig, dass wir uns um 18 Uhr auf den Weg zum Höfatsblick, der zweiten Station der Nebelhornbahn machten. Nach zwei Stunden und zwanzig Minuten hatten wir unser Ziel erreicht und konnten aus der Ferne einen Blick auf die Höfats werfen:

Nach einer kurzen Verschnaufpause mit Kleiderwechsel machten wir uns um 20.30 Uhr an den Abstieg. Wenig später kam der Mond hinter den Bergen hervor:

Im Laufe des Abstiegs verschwand er wieder und es wurde dunkler und dunkler um uns herum. Erst auf dem Weg von der Station „Seealpe“ hinunter nach Oberstdorf tauchte der Mond wieder auf:

Mittlerweile leuchteten unzählige Sterne am Firmament und eine Sternschnuppe zog ihre Spur über den nächtlichen Himmel. Aber es leuchtete nicht nur über uns, ab und zu blitzen auch winzige Lichter zu unseren Füßen auf. Das waren wohl Glühwürmchen! Die Oberstdorfer Sprungschanzen im Mondschein:

Blick über Oberstdorf bei Nacht, in der Mitte des Bildes war die Kirche zu sehen:

Bevor es zurück in unsere Ferienwohnung ging, statteten wir den Stauden einer Nachtkerze einen Besuch ab:

Andere Pflanzen schlossen in der Nacht ihre Blüten, die Nachtkerze öffnete sie:

Um kurz vor 23 Uhr ließen wir die Dunkelheit der Nacht hinter uns und tauchten in das Licht unserer Ferienwohnung ein. Insgesamt waren wir knapp fünf Stunden unterwegs und legten in dieser Zeit 16 Kilometer und etwas über 1000 Höhenmeter zurück. Fazit dieser Wanderung: Es lohnte sich, auch am späten Abend zu einer Tour aufzubrechen, in die Nacht hineinzuwandern und das langsame Auflösen von Farben und Konturen der Bergwelt zu erleben.

Während man sich tagsüber hauptsächlich mit den Augen orientierte, konzentrierte man sich in der Dunkelheit viel stärker auf Geräusche und Gerüche. So offenbarte sich einem eine ganz neue, mystische Welt. Allerdings sollte man sich für so eine Nachtwanderung Wege aussuchen, die leicht begehbar waren. So blieben wir beim Abstieg durch die Dunkelheit schön brav auf dem Fahrweg und kletterten nicht wie beim Aufstieg durch den Faltenbachtobel! Zum Schluss die weniger wichtigen Dinge, nämlich wann und was ich heute aß:

  • 10.30 Uhr 100 Gramm Zwetschgen, 560 Gramm Mirabellen, 380 Gramm Aprikosen und 100 Gramm Wabenhonig
  • 17.00 Uhr 430 Gramm Avocados „Reed“
  • 23.20 Uhr 440 Gramm Koteletts vom Lamm