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Archiv für Dezember 2015Das fette Lammfleisch schmeckte genial, ohne Frage. Aber was danach kam, war die Hölle. Noch während der Mahlzeit machten sich leichte Zahnschmerzen bemerkbar. Das war nichts Ungewöhnliches, denn es kam immer mal wieder vor. Es betraf meist einen Zahn im Unterkiefer, die Schmerzen verschwanden nach der Mahlzeit wieder und alles war gut. Nicht so dieses Mal. Die Schmerzen wurden stärker und stärker, an eine Nachtruhe war nicht zu denken. Erst gegen 6 Uhr schlief ich, als die Schmerzen etwas nachließen, für etwa eine Stunde ein, nur um danach wieder kerzengerade im Bett zu sitzen. Auch tagsüber wurde es nicht besser. Weder Spülungen mit Salzwasser, noch Propolis halfen weiter. Eine kurze Besserung brachte nur ein Spaziergang gegen 15 Uhr, während dem ich einige Hagebutten aß. Zurück zu Hause verzehrte ich zwei Stunden später 200 Gramm Kohlrabi. Auch danach ging es besser, ebenso nach einer Mahlzeit mit 150 Gramm Yacon, die um 19.00 Uhr stattfand. Um 22.00 Uhr beschloss ich dann zu schauen, ob eine Mahlzeit mit Fleisch vom Reh ebenfalls Erleichterung verschaffte und aß gut 400 Gramm. Während und kurz nach der Mahlzeit ließ der Schmerz tatsächlich nach, nur um nachher mit aller Intensität wiederzukommen. Ein Anruf meiner Mutter lenkte mich ein weiteres Mal ab: Ein Onkel von mir war von seinem jahrelangen Leiden endlich erlöst worden. Eine amyotrophe Lateralsklerose hatte ihm und seiner Frau die letzten Jahre das Leben schwer gemacht. Auch wenn der Tod oftmals ein ungebetener Überraschungsgast ist, in diesem Fall war er von Herzen willkommen. Nach dem Telefongespräch wurden meine Schmerzen unerträglich, so dass ich Guidos Rat folgte und mir aus seiner Hausapotheke Schmerzmittel holen ließ. Tränen liefen über mein Gesicht, nicht nur vor Schmerzen, sondern auch aus Frustration darüber, sie nicht ohne Hilfsmittel in den Griff zu bekommen. Am liebsten wäre ich meinem Onkel gefolgt! Kurz vor Mitternacht ließ der Schmerz wieder nach, so dass ich vorerst keine Tabletten nahm. Auch das in den letzten Minuten des Jahres beginnende Feuerwerk lenkte ein bisschen ab, so dass ich die Tabletten bis zur letzten Minute dieses Jahres unbenutzt in meinen Händen hielt. Heute Vormittag ging es wieder zurück nach Mertesdorf. Vor der Abfahrt „durften“ wir zum ersten Mal in diesem Winter die Autos von Eis befreien. Die Fahrt verlief abgesehen von einem kurzen Stau hinter Stuttgart störungsfrei. Ich nutze die kurze Wartezeit um 12.40 Uhr, um in aller Ruhe etwa 500 Gramm Fenchel zu essen. Statt wie sonst üblich auf der A6 über Kaiserslautern, fuhr ich heute auf der Bundesstraße 427 durch das Dahner Felsenland. Immer wieder ragten Felsformationen über den Bäumen empor, so wie hier: Später las ich nach, dass viele dieser Felsformationen von Sportkletterern genutzt wurden. Der Grund für den geänderten Routenverlauf war allerdings nicht die schöne Landschaft, die gab es sozusagen gratis dazu, sondern ein Kiste mit Yacon-Knollen, die ich direkt beim Erzeuger abholte: 450 Gramm dieser Knollen gab es um 16.15 Uhr am heimischen Küchentisch als zweite Mahlzeit des Tages. Kurz nach dem Essen fuhr ich nach Trier, um mir im Biogate Fleisch vom Lamm mit „richtig“ viel Fett zu besorgen. Der Bergkäse, den Guido gerne aß, roch nämlich schon seit Tagen sehr anziehend. Wahrscheinlich war es aber nicht der Käse an sich, der mich anzog, sondern das Fett in dem Käse. Ich hatte Glück, der Metzgermeister hatte ein passendes Stück für mich vorrätig. Den Großteil des gekauften Fleisches, nämlich 650 Gramm, gab es dann zwischen 20.30 und 21.15 Uhr zum Abendessen. Ich hatte schon lange nicht mehr so leckeres Fleisch gegessen. Na ja, eigentlich müsste ich schreiben, ich hatte schon lange nicht mehr so leckeres Fett gegessen! Ich war gespannt, ob der Bergkäse morgen immer noch so anziehend roch. Wenn ja, war guter Rat teuer – im wahrsten Sinne des Wortes. Dann würde ich mir nämlich wieder einmal Safus bestellen, die ja ebenfalls käseartig schmeckten. Andererseits konnte man sich fragen, ob der Verzehr einer afrikanischen Frucht dem Verzehr eines einheimischen Käses vorzuziehen war. Zu Beginn meiner instinktiven Rohkost hätte ich noch mit einem klaren „Ja, aber sicher doch!“ geantwortet. Aber mittlerweile war ich mir da gar nicht mehr so sicher. Es gab nämlich viele Rohköstler, die trotz Genuss zahlreicher exotischer Köstlichkeiten gesundheitlich auf der Stelle traten. Die Frage, ob man mit einheimischen oder zumindest regional angebauten Lebensmitteln besser fuhr als mit Lebensmitteln aus fernen Ländern, musste im Moment allerdings noch offen bleiben. Heute hatte ich nicht mehr das Bedürfnis, den ganzen Tag zu schlafen. Im Gegenteil, ich war schon um kurz nach 7.00 Uhr munter. Viel gab es um diese Uhrzeit in der Ferienwohnung nicht zu tun, aber Gott sei Dank hatte ich ja mein Strickzeug mitgenommen. Die erste Mahlzeit fand um 8.30 Uhr statt und bestand aus 240 Gramm Yacon. Um 10.30 Uhr hatten wir einen Besichtigungstermin für eine Wohnung. Sie lag zentrumsnah, aber doch ruhig, genau das, was wir uns wünschten. Es war ein Neubau, der erst Anfang März bezugsfertig wurde, aber damit konnten wir leben. Sie hatte auf jeden Fall genug Platz für unsere Habseligkeiten, außerdem gehörte ein Kellerraum und ein Stellplatz in der Tiefgarage dazu. Ob es zu der Unterzeichnung eines Mietvertrags kommt, wird sich allerdings erst im neuen Jahr zeigen. Um 11.30 Uhr aß ich 160 Gramm Champignons und 130 Gramm Feldsalat. Nach der Mahlzeit brachen Guido und icg zu einem kleinen Spaziergang Richtung Moorschwimmbad bzw. Moorweiher auf: In der Nähe des Moorweihers stand übrigens ein echtes Traumhaus: Es war aber leider nur zum Angucken, nicht zum Mieten! Der Rückweg führte über die Wiesen im Süden von Oberstdorf: Um 17 Uhr saßen wir im Kinosaal des LOFT und schauten uns die Folge 7 von Star Wars, das Erwachen der Macht, an: Es war, wie ich fand, eine gelungene Fortsetzung der Geschichte aus einer weit, weit entfernten Galaxis. Was mir besonders gut gefiel: Endlich tauchte eine Frau auf, die das Zeug zu einem Jedi-Ritter von Format und nicht nur eine Alibi-Funktion im Rat hatte! Die letzte Mahlzeit fand von 20.30 Uhr bis um 22.30 Uhr statt und war ein Resteessen, das aus 90 Gramm Feldsalat, 110 Gramm Haselnüssen und 90 Gramm Mandeln bestand. In der Nacht schickte mir meine in Australien lebende Schwester über WhatsApp das Bild eines Ringelbeutlers, den sie vor den Zugriffen einiger Vögel gerettet hatte: Ringelbeutler sind nachtaktive Tiere und schlafen tagsüber. Am Abend wurde klar, dass ich mit diesem Bild wohl meinen heutigen Tagesablauf gezeigt bekam: Ich verschlief den größten Teil des Tages mehr oder weniger! Es fing schon damit an, dass ich erst um 12.15 Uhr aufstand. Um 13.00 Uhr gab es die erste Mahlzeit, die aus 420 Gramm Mispeln bestand. Am frühen Nachmittag schaffte ich es immerhin, Guido auf einer kleinen Einkaufsrunde zu begleiten. Wohl fühlte ich mich dabei nicht. Oberstdorf stand nämlich ganz im Zeichen der Vierschanzentournee, war voller Menschen, voller Lärm und merkwürdiger Energien. Also verschwand ich nach einer Mahlzeit mit 210 Gramm Kohlrabi und 180 Gramm Champignons um 15.30 Uhr wieder im Bett. Und wie ich später erfuhr, war das wohl das beste, was ich hatte tun können, denn das energetische Chaos im Dorf war am späten Nachmittag und in den Abendstunden noch größer geworden. Erst um 20.15 Uhr war ich wieder bereit, das Bett zu verlassen und begann kurz darauf mit der letzten Mahlzeit des Tages . Sie bestand aus 110 Gramm Feldsalat sowie 330 Gramm Haselnüssen und dauerte gut zwei Stunden. Während des Essens schaute ich den Film „Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral“ an: Aus einem Artikel der Zeit über diesen Film:
Die Tätigkeiten als Banker, Versicherungsmakler und Aktienhändler gehörten mit Sicherheit nicht zu den wirklich sinnhaften Tätigkeiten. Um so verwunderlicher war es, dass ausgerechnet diese Menschen über das größte Kapital verfügten, während Menschen, die einer sinnhaften Tätigkeit nachgingen, wie zum Beispiel Selbstversorger, ums finanzielle Überleben kämpfen mussten! Zum Nachtisch gab es einen Film mit dem Thema „Selbstversorgung“. Den Wunsch, sich mit Hilfe eines Hofs selbst versorgen zu können, hatten ja auch viele Rohköstler. Für mich kam das in der im Film gezeigten Form jedoch nicht mehr in Frage. Statt als Ackerbauer und Viehzüchter wäre ich lieber als Sammler und Jäger unterwegs: Nicht das Streben nach Besitztümern, sondern der Gabentausch war das Kennzeichen von Jäger- und Sammlerkulturen:
Mit Fremden ging man damals nicht ganz so liebevoll um:
Nun ja, das konnte man als Mensch, der erkannt hatte, das alles Eins war, wohl in Zukunft anders handhaben! Heute Vormittag um 11.00 Uhr hätten wir eine Wohnung besichtigen können. Den Termin hatte ich allerdings gestern Abend noch abgesagt, da wir bei der zweiten Außenbesichtigung gestern vor unserer Wanderung zum Freibergsee festgestellt hatten, dass der Verkehrslärm einer in der Nähe liegenden Hauptverkehrsstraße beträchtlich war und die Wohnung aus diesem Grund für uns nicht in Frage kam. So konnten wir am Vormittag in aller Ruhe unseren nächsten Ausflug planen. Das Ziel war schnell gefunden: Es sollte hinauf aufs Nebelhorn Richtung Sonne gehen. Um 12.45 Uhr wanderten wir mit der Bahn zum Höfatsblick und von dort aus wie am 13. Dezember zum Zeigersattel. Blick vom Zeigersattel auf den Seealpsee: Die Hütte des Seealpsees war unser nächstes Ziel: Während Guido den Abstieg Richtung See erkundete, machte ich es mir vor der Hütte gemütlich und genoss ein Sonnenbad: Der Aufstieg war weniger mühsam und schweißtreibend als gedacht, so dass wir vom Zeigersattel aus wie beim letzten Mal einen weiteren Hügel erklommen, von dem wir aus der Ferne das Treiben der Ski- und Snowboardfahrer beobachten konnten: Viel schien nicht los zu sein. Warum, wurde uns schlagartig klar, als wir uns der Bahn näherten. Die meisten Skifahrer waren nicht mehr auf den Pisten, sondern vor der Nebelhornbahn anzutreffen: 45 Minuten betrug die Wartezeit, bis wir endlich eine Gondel besteigen und Richtung Tal gleiten konnten. Ein wunderschöner Abendhimmel diente als kleines Trostpflaster für die lange Wartezeit: Zurück im Basislager stärkte ich mich mit 530 Gramm Fleisch vom Hirsch. Anschließend schaute ich mir zwei Dokumentationen über das Thema Ernährung an: Die Montagsakademie: Unser täglich Brot – wie die Ernährung Gesundheit und Altern beeinflusst und Ist vegane Ernährung gesund? In der ersten Dokumentation wurden Untersuchungen vorgestellt, die im Tierversuch zeigten, dass Spermidin, ein Polyamin, das in der Samenflüssigkeit, aber auch in Champignons, Zitrusfrüchten und Durian vorkam, eine lebensverlängernde Wirkung auf Labortiere hatte. Jetzt konnte man sich fragen, ob es auch eine lebensverlängernde Wirkung auf freilebende Tiere hatte. Auf den Menschen übertragen hieße das, dass es zwar eventuell eine lebensverlängernde Wirkung auf im Hamsterrad der Gesellschaft lebende Menschen hatte, aber was war mit denen, die aus diesem Hamsterrad ausgestiegen waren? In der Dokumentation wurde auch erwähnt, dass Fasten eine lebensverlängernde Wirkung hatte. Ließ man Labortiere regelmäßig fasten, erhöhte das ihre Lebenerwartung selbst dann, wenn sie ungesund ernährt wurden. Und sie schnitten sogar besser ab als Tiere, die angeblich gesund ernährt wurden. Nur was verstand man hier unter einer „gesunden“ Ernährung und konnte man Tiere, die unter Laborbedingungen lebten, überhaupt gesund ernähren? Was gab es zur zweiten Dokumentation zu sagen? Eigentlich nicht viel, es wurden die bekannten Probleme erörtert und zu Nahrungsergänzungsmitteln geraten, wenn man denn als Erwachsener unbedingt vegan leben möchte. Von einer veganen Ernährung bei Kindern wurde abgeraten. Die letzte Mahlzeit des heutigen Tages fand von 22.30 bis 23.50 Uhr statt und bestand aus 300 Gramm Fenchel und 260 Gramm Mandeln. |