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Archiv für April 2022Am Vormittag führe ich ein interessantes Telefongespräch mit einem Rohköstler aus Koblenz. Er hat sich so wie ich schon vor Jahren sämtliche metallhaltigen Materialien aus den Zähnen entfernen lassen. Inzwischen hat er dank Prothesen und Kunststofffüllungen wieder ein vollständiges Gebiss und ist sehr zufrieden damit. Während des Gesprächs kommen wir unter anderem auf eine Beobachtung, die wir beide gemacht haben: Nach dem Verzehr von Avocados kann es in der Nacht zu Wadenkrämpfen kommen. Über diese nächtlichen Krämpfe habe ich im Tagebuch bisher nie berichtet, weil sie nicht allzu schlimm und am Morgen immer weg waren. Aber nun kommt es: 2020 aß ich Rekordmengen an Avocados und der hohe Konsum hielt auch 2021 an. Und seit 2020 bereitet sich die Karies sichtbar aus. Das wäre schon ein Hammer, wenn die Avocados, warum auch immer, für die Karies verantwortlich wären. Ich werde daher vorerst auf Avocados verzichten und die Sache weiter beobachten. Jedenfalls wird mir der Verzicht auf Avocados leichter fallen als der Verzicht auf Fleisch: Ein Wink des Universums. Lange habe ich es ohne Fleisch nämlich nicht ausgehalten: Rindfleischgenuss nach vierzehntägiger Fleischpause. Und daher nochmals ein paar Tage später entschieden, dass der Verzicht auf Fleisch nichts an der Karies ändert: Schneefallgrenze um 2500 Meter. Aber es gab auch Hinweise von Lesern, dass der Verzehr von Fleisch wahrscheinlich nicht für die Karies verantwortlich ist: Der dritte Arbeitstag in Folge. Um die spannenden Überlegungen verdauen zu können, geht es um die Mittagszeit zusammen mit Guido nach draußen: Wir wandern von Schmitten über den Wiesener Bahnhof durch die Zügenschlucht. Am Beginn der Zügenschlucht, dem Aussichtspunkt Bärentritt: Bilder und ein Video der Zügenschlucht gibt es in diesen beiden Beiträgen: Eine abenteuerliche Wanderung von Schmitten nach Davos Monstein, Schmelzboden und Wanderung durch die Zügenschlucht. Im Gegensatz zum 1. Mai des letzten Jahres liegt kaum mehr Schnee auf dem Wanderweg. Nur an dieser Stelle können wir die Reste einer Lawine bewundern: Und viel ist von den Eisskulpturen im stillgelegten Tunnel auch nicht mehr übrig: Zurück nach Schmitten geht es mit dem Postbus. Zu Hause mache ich mich nach einer einstündigen Yoga-Einheit über einen Rest von Lammbrust her und ergänze die Mahlzeit mit Champignons und Pistazien:
Während der Wanderung lasse ich mir außerdem ein paar Löwenzahnblüten schmecken: Sonnenschein und blauer Himmel locken mich am frühen Morgen aus dem Haus: Ausgerüstet mit Stöcken geht es flotten Schrittes zuerst hinauf nach Acla: Und von Acla hinauf nach Raglauna. 500 Höhenmeter weiter unten liegt Schmitten: Mittlerweile ist die Sonne verschwunden und kleine Schneeflocken tanzen vom Himmel, so dass ich mich wieder auf den Heimweg mache und nicht noch höher hinaufsteige. Die nächsten Stunden verbringe ich mit Haus- und Schreibtischarbeiten. So sieht mein vollständiger Speiseplan aus:
Es gibt also wieder einmal zwei Mahlzeiten: Die Tour am Morgen hat hungrig gemacht! Am Morgen steht eine einstündige Yoga-Einheit und am frühen Nachmittag ein kurzer Spaziergang auf meinem Bewegungsprogramm: Ich spaziere von Schmitten zum Wiesener Bahnhof und lasse mir unterwegs Wildkräuter schmecken. Mit dabei ist die würzige Alpen-Gänsekresse: Vom Baldrian probiere ich Blütenstand und Blätter: Beides schmeckt so bitter, dass ich die Kostproben wieder ausspucke. Der Wald-Ziest riecht so komisch, dass ich gar nicht erst auf die Idee komme, ihn zu probieren: Sehr lecker sind dagegen die jungen Triebe der Zaun-Wicke: Die Blätter des Mauerlattichs sind ebenfalls genießbar: Blätter und Blüten vom Löwenzahn gehen immer, so dass der Löwenzahn auch bei dieser Mahlzeit den größten Anteil ausmacht. In der Nähe des Wiesener Bahnhofs blüht ein Kirschbaum: Der Frühling ist mittlerweile also auch hier angekommen.
PS: Zu Beginn des Spaziergangs zerkaue ich außerdem etliche Blätter vom Gundermann. Er riecht und schmeckt weiterhin lecker. Heute steht die erste der von mir geplanten Frühlingswanderungen auf dem Programm: Guido und ich starten von Parpan aus zu einer Wanderung aufs Churer Joch: Parpan liegt auf der Strecke zwischen Lenzerheide und Chur und ist von Schmitten aus mit dem Postbus der Linie 183 nach fünfzigminütiger Fahrt zu erreichen. Wir kennen die Gegend rund um Parpan bisher nicht, daher sind wir gespannt, was uns erwartet. Frohgemut machen wir uns auf den Weg und sind etwas enttäuscht, dass der Wanderweg erst einmal über eine asphaltierte Straße geht. Was heißt hier „erst einmal“, fast die gesamte Wanderung geht über Asphalt, was wahrlich kein Vergnügen ist. Das war mir bei meiner Planung nicht bewusst, sonst hätte ich die Tour nicht in Erwägung gezogen. Für die Füße ist die Tour also kein Vergnügen, für die Augen schon: Während des Aufstiegs liegen Ringelspitz und Calandamassiv vor uns: Der Haldensteiner Calanda: Nochmals der Haldensteiner Calanda kurz unterhalb des Jochs: Aber nicht nur der Blick in die Ferne lohnt: Links und rechts des Weges wachsen unzählige Krokusse und wir entdecken die ersten Enziane des Jahres: Die letzten Meter hinauf zum 2041 Meter hohen Churer Joch geht es endlich über natürlichen Untergrund: Schlussendlich hat sich der Aufstieg dann doch gelohnt, denn das vor uns liegende Panorama ist beeindruckend. Richtung Nordwesten liegen Ringelspitz, das Calandamassiv mit Felsenberg-Calanda und Haldensteiner-Calanda und im Tal Chur, die Hauptstadt Graubündens, vor uns: Richtung Nordosten blickt man ins Schanfigg, ein Tal, das von Chur nach Arosa führt: Im Osten der weitere Verlauf des Schanfiggs und zwei Gipfel der Landschaft Davos, Weissfluh und Schiahorn: Im Süden thronen der 2279 Meter hohe Chlin Gürgaletsch und der 2441 Meter hohe Gürgaletsch: Richtung Südwesten fällt der Blick unter anderem auf das Lenzer Horn, Piz Toissa, Piz Curvér und Gipfel der Stätzer Horn-Kette: Versöhnt mit dem fußunfreundlichen Aufstieg machen wir uns auf den Weg zurück nach Parpan. Der Weg führt, wie sollte es anders sein, wieder hauptsächlich über Asphalt: Linker Hand des Weges liegen die beiden Gipfel Stelli und Malakof: Wenn wir nochmals hierher kommen, wandern wir über diesen Grat. Er ist mit Sicherheit nicht asphaltiert. Fazit der Wanderung: Die asphaltierten Wanderwege sind kein Vergnügen für die Füße, dafür aber für wenig abenteuerlustige Radfahrer wie mich ideal.
Der Gundermann wächst hinter unserem Haus und zieht mich heute regelrecht in seinen Bann, sowohl geruchlich als auch geschmacklich: Im Wiki habe ich festgehalten:
Außerdem soll das Kauen der frischen Blätter bei schmerzenden Zähnen und wundem Zahnfleisch helfen. Zahnschmerzen habe ich zwar aktuell nicht, aber wenn mein Instinkt meint, die Blätter wären sehr schmackhaft, dann passt das wohl! Nach zweiwöchiger Pause arbeite ich heute wieder im Dorfladen. In den nächsten Wochen wird sich mein Arbeitspensum dann auf zwei bis drei Einsätze pro Woche erhöhen, da eine Kollegin ausfällt. Genug Zeit für allerlei private Aktivitäten bleibt aber immer noch.
PS: Am Abend plane ich Frühlingswandertouren. Mal schauen, welche wir realisieren. |