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Am frühen Vormittag laufe ich Richtung Leidboden und wieder zurück. Das ist das Ergebnis, zusätzlich sind 260 Höhenmeter zu überwinden: Am Nachmittag bin ich dann zusammen mit Guido erneut Richtung Leidboden – und darüber hinaus- unterwegs. Dieses Mal allerdings mit dem Fahrrad: Ein Erdrutsch, eines der Hindernisse, die im Streckenverlauf zu überwinden sind: Über die Weiden von Leidboden: Von Leidboden aus geht es über einen Wanderweg weiter zum Bahnhof von Wiesen: Der Tiefblick von der Brücke, die in der Nähe des Bahnhofs hinauf nach Jenisberg führt: Die Rhätische Bahn auf dem Weg von Schmitten nach Davos Platz: Weil die Sonne scheint, wagen wir uns spontan an den Aufstieg nach Jenisberg, Guido radelnd, ich schiebend. Der Blick von der Fahrstraße auf Wiesen und den Wiesener Bahnhof: Wiesen und Valbellahorn: Ankunft im menschenleeren Jenisberg: Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es auf gleichem Weg – allerdings deutlich schneller – zurück zum Wiesener Bahnhof und von dort aus über einen zweiten Wanderweg zurück nach Schmitten. Zu Beginn eher gemächlich und flach, dann steil bergab und ziemlich abenteuerlich: Hindernisse sind auch auf diesem Teil der Strecke zu überwinden: Hier geht es zum zweiten Mal über den Erdrutsch vom Hinweg: Die Tour in der Übersicht: Zur Entspannung absolviere ich nach der Tour eine eineinhalbstündige Yoga-Einheit. Das gibt es zum Essen:
PS: Bei meiner Rückkehr von der Fahrradtour erwartet mich ein weiteres Schreiben des Migrationsamtes. Der Inhalt ist überaus unerfreulich. Wie es mit mir und der Schweiz weitergeht, steht damit in den Sternen. Vor die Wahl gestellt, über gülleverseuchte Wiesen oder in winterliche Höhen zu wandern, wählen Guido und ich heute letztere Möglichkeit. Mittlerweile hat das Ausbringen der Gülle nämlich solche Ausmaße angekommen, dass kaum eine Wiese mehr grün, sondern alle braun sind. Der Anblick wäre vielleicht noch zu ertragen, nicht aber der „Duft“, der über den Wiesen liegt. Der Waldweg hinauf nach Acla ist dagegen ein Vergnügen für Nase, Ohren und Augen. Bei Acla: Zurück nach Schmitten geht es anfangs über die schneebedeckte Fahrstraße: Die letzten Höhenmeter können wir dann aber wieder trockenen Fußes zurücklegen.
PS: Ich absolviere im Laufe des Tages drei Yogaeinheiten von einer halben Stunde. In der App „Down Dog“ habe ich übrigens eine neue Einheit gefunden. Sie nennt sich Hot 26. Die Beschreibung: „Übe mit einer Mischung aus 26 Yoga-Posen plus zwei Atemübungen.“ Als Abwechslung zur Hatha- und Ashtanga-Yoga ganz nett! Am Vormittag führt mein erster Weg zum Metzger, um Schweinefleisch zu besorgen. Dieses landet kurze Zeit später in meinem Magen. Während einer nachmittäglichen Wanderung über das Landwasserviadukt, Schön-, und Leidboden frage ich mich, warum ich gestern so traurig und ohne Lebensmut war. Frühlingsboten am Wegesrand, Leberblümchen in violett und weiß, Hundsveilchen und weiße Pestwurz: Der Blick aufs Landwasserviadukt mit Rhätischer Bahn vom Aussichtspunkt Süd: Der Blick von Schönboden auf Schmitten: Eine tierische Begegnung: Die Botschaft der Alpakas habe ich am 4. August 2019 in einem Tagebucheintrag festgehalten: Die Botschaft der Alpakas. Am Landwasser: Nach der Wanderung bin ich so energiegeladen, dass ich die geplante halbstündige Yogaeinheit auf eineinhalb Stunden ausdehne. Das Abendessen findet dadurch erst um 21.30 Uhr statt:
Nach der Abendmahlzeit geht es unter die Dusche und danach direkt ins Bett. Die Nacht verläuft unruhig und dementsprechend unausgeschlafen stehe ich auf. Am Morgen kann ich mich trotzdem zu einer Laufrunde motivieren, da ich aus Erfahrung weiß, dass Laufen mir gut tut und meinen Geist beruhigt. Besonders, wenn es so wie heute zum größten Teil über schmale Waldpfade geht: Innerhalb von 40 Minuten lege ich 5 Kilometer und 250 Höhenmeter zurück. Der Lauf beruhigt mich tatsächlich, aber zurück zu Hause kehrt die Unruhe beim Blick auf das Schreiben vom Migrationsamt zurück. Sie wird im Laufe des Tages größer und größer und verlässt mich den ganzen Tag nicht mehr. Hinzu kommt am Nachmittag eine tiefe Traurigkeit. Am liebsten würde ich mich in ein Mauseloch verkriechen und dort für alle Ewigkeit bleiben. Der heutige Tag gehört damit zu den weniger angenehmen in meinem Leben.
Rein gefühlsmäßig wäre ein Stück fettes Schweinefleisch die bessere Wahl gewesen als Gemüse und Avocados. Aber Fleisch habe ich keines mehr im Haus. 😞 Heute geht es nicht mehr so hoch hinauf wie gestern, der höchste Punkt der heutigen Wanderung von Schmitten nach Davos-Wiesen und zurück liegt auf „nur“ 1549 Metern: Der größte Teil der Strecke ist schneefrei, nur im Tieftobel sieht es noch recht winterlich aus: Davos-Wiesen, der links im Bild nach oben strebende Bergzug ist der Muchetta: Vor uns liegt der Muchetta, hinter uns das Hüreli: Ein Wasserfall bei Davos-Wiesen: Die untere Stufe: Es ist ein wunderbarer, magischer Ort.
PS: Ich hoffe trotz des beunruhigenden Briefes des Migrationsamtes auf eine ruhige und erholsame Nachtruhe. |