Müßiggang in Oberstdorf

geschrieben von Susanne am 28. Dezember 2015 um 23.34 Uhr
Kategorie: Ernährung
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In der Nacht schickte mir meine in Australien lebende Schwester über WhatsApp das Bild eines Ringelbeutlers, den sie vor den Zugriffen einiger Vögel gerettet hatte:

Ringelbeutler

Ringelbeutler sind nachtaktive Tiere und schlafen tagsüber. Am Abend wurde klar, dass ich mit diesem Bild wohl meinen heutigen Tagesablauf gezeigt bekam: Ich verschlief den größten Teil des Tages mehr oder weniger! :stern: Es fing schon damit an, dass ich erst um 12.15 Uhr aufstand. Um 13.00 Uhr gab es die erste Mahlzeit, die aus 420 Gramm Mispeln bestand. Am frühen Nachmittag schaffte ich es immerhin, Guido auf einer kleinen Einkaufsrunde zu begleiten. Wohl fühlte ich mich dabei nicht. Oberstdorf stand nämlich ganz im Zeichen der Vierschanzentournee, war voller Menschen, voller Lärm und merkwürdiger Energien. Also verschwand ich nach einer Mahlzeit mit 210 Gramm Kohlrabi und 180 Gramm Champignons um 15.30 Uhr wieder im Bett. Und wie ich später erfuhr, war das wohl das beste, was ich hatte tun können, denn das energetische Chaos im Dorf war am späten Nachmittag und in den Abendstunden noch größer geworden.

Erst um 20.15 Uhr war ich wieder bereit, das Bett zu verlassen und begann kurz darauf mit der letzten Mahlzeit des Tages . Sie bestand aus 110 Gramm Feldsalat sowie 330 Gramm Haselnüssen und dauerte gut zwei Stunden. Während des Essens schaute ich den Film „Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral“ an:

Aus einem Artikel der Zeit über diesen Film:

Frohes Schaffen ist ein witziger Film, der einem die Lust auf sinnentleerte Erwerbsarbeit nimmt und anregt darüber nachzudenken, welche Tätigkeiten wirklich sinnhaft sind.

Die Tätigkeiten als Banker, Versicherungsmakler und Aktienhändler gehörten mit Sicherheit nicht zu den wirklich sinnhaften Tätigkeiten. Um so verwunderlicher war es, dass ausgerechnet diese Menschen über das größte Kapital verfügten, während Menschen, die einer sinnhaften Tätigkeit nachgingen, wie zum Beispiel Selbstversorger, ums finanzielle Überleben kämpfen mussten! Zum Nachtisch gab es einen Film mit dem Thema „Selbstversorgung“. Den Wunsch, sich mit Hilfe eines Hofs selbst versorgen zu können, hatten ja auch viele Rohköstler. Für mich kam das in der im Film gezeigten Form jedoch nicht mehr in Frage. Statt als Ackerbauer und Viehzüchter wäre ich lieber als Sammler und Jäger unterwegs:

Nicht das Streben nach Besitztümern, sondern der Gabentausch war das Kennzeichen von Jäger- und Sammlerkulturen:

Es gab drei Arten von Gabentausch: Zum einen war die Gabe Ausdruck der Solidarität, der Freundschaft und der engen Verwandtschaft. Die Gabe musste nicht oder zumindest nicht gleich oder in gleicher Höhe erwidert werden. Wenn nicht gleich eine Gegengabe erfolgte, war nicht gleich die persönliche Bindung gefährdet.

Mit Fremden ging man damals nicht ganz so liebevoll um:

Traf man dagegen auf einen Fremden, durfte man natürlich mit ihm feilschen. Man durfte ihn auch täuschen. Beides wäre in der Solidargemeinschaft undenkbar. Für die Gabe eines Fremden verlangte man als Ausgleich postwendend eine Gegengabe. Ein Mittelweg bestand im Ausgleich. Gaben mussten in gleicher Weise erwidert werden. Dies geschah meist zwischen Menschen, die sich nicht sehr nahe standen, die aber doch einen dauerhaften sozialen Kontakt unterhielten.

Nun ja, das konnte man als Mensch, der erkannt hatte, das alles Eins war, wohl in Zukunft anders handhaben!

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Diese Seite wurde zuletzt am 11. Februar 2018 um 12.42 Uhr GMT geändert.