Archiv für die Kategorie ‘Österreich’

geschrieben von Susanne am 29. August 2018 um 23.59 Uhr
Kategorie: Bayern, Ernährung, Österreich, Videos
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Vormittags absolviere ich meinen Dienst im Fitnessstudio, um die Mittagszeit nehme ich mir meine Studienunterlagen vor und am Nachmittag starte ich zusammen mit Guido von der Talstation der Fellhornbahn bei Oberstdorf aus zu einer Wanderung auf die Kanzelwand. Die 2059 Meter hohe Kanzelwand liegt an der Grenze zwischen Bayern und Vorarlberg und kann mit Hilfe einer Bergbahn, die von Riezlern im Kleinwalsertal aus nach oben führt, nach einem zwanzigminütigen Fußmarsch recht leicht bestiegen werden. Der Gipfel ist daher an schönen Tagen gut besucht. Aber erstens sind für den Abend Gewitter vorhergesagt und zweitens hat die Bahn, wenn wir den Gipfel erreichen, schon lange Betriebsschluss, so dass wir uns auf ein einsames Gipfelerlebnis freuen können. Je nach Wetterlage wollen wir außerdem einen Nachbargipfel, die Walser Hammerspitze, besteigen. Die Überschreitung der Hammerspitzen, hierbei geht es weglos über die Hochgehrenspitze zur Oberstdorfer Hammerspitze, schwebt Guido nämlich als weiteres, zukünftiges Projekt vor.

Unser Weg führt durch das Tal des Warmatsgundbachs, anschließend geht es hinauf zum Kühgund und über die Roßgund-Alpe weiter zum Gipfel. Der größte Teil der Strecke verläuft ganz nach meinem Geschmack über schmale, oftmals steinige Fußpfade. Guido legt wieder einmal ein ziemlich flottes Tempo vor, so dass ich meine liebe Mühe habe, hinterherzukommen. Aber die körperliche Anstrengung bereitet mir auch Freude und sobald es ein bisschen weniger steil bergauf geht, kann ich sogar in einen lockeren Laufschritt fallen. Der Blick vom Kühgund zurück ins Tal des Warmatsgundbachs:

Hier geht es über die Roßgund-Alpe mit unserem Gipfelziel vor Augen:

Der Blick zurück auf unseren Aufstiegsweg, über den sich die Gipfel von Roßgundkopf, Alpgundkopf und Griesgundkopf türmen:

Nur noch wenige Meter bis zum Gipfel:

Um 18.35 Uhr, zweieinhalb Stunden nach unserem Start, erreichen wir den Gipfel. Die „normale“ Wanderzeit beträgt vier Stunden. Wie erwartet sind wir um diese Uhrzeit allein hier oben. Beim Blick über die Landschaft wird schnell klar, dass aus einem geplanten Abstecher zur Walser Hammerspitze nichts mehr wird: Dunkle Regenwolken verhüllen den Nachbargipfel und rücken zudem unaufhaltsam näher. Wir machen uns also umgehend an den Abstieg, bei dem wir einen Blick auf die Bergstation der Kanzelwandbahn werfen können:

Kaum liegt die Gipfelregion hinter uns, fängt es auch schon an, zu regnen und so wandern wir wieder einmal mit Regenschirmen in der Hand Richtung Tal:

Es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, bei Gewitterregen in den Bergen unterwegs zu sein, aber mir gefällt es. So wird selbst der Abstieg über einen geschotterten bzw. asphaltierten Fahrweg zu einem sinnlichen Vergnügen! Der letzte Teil der Strecke führt über einen Waldpfad. Da es mittlerweile schon recht dunkel ist, kommen hier unsere Stirnlampen zum Eisatz. Nach vier Stunden und zwanzig Minuten erreichen wir den Parkplatz der Fellhornbahn und damit unser Auto. Die Strecke in der Übersicht:

Wie am 23. August sind wir klatschnass, aber glücklich! Zurück zu Hause geht es unter die warme Dusche und anschließend an den Küchentisch. Zuerst steht mir der Sinn nach Paprika und Tomaten, Fleisch gibt es später:

  • 8.30 Uhr: 420 Gramm Trauben „Sultana“
  • 12.15 bis 13.00 Uhr: 120 Gramm braune Champignons, 5 Gramm einer Eierschale vom Huhn, 220 Gramm Rumpsteak und 90 Gramm Knochenmark vom Rind, 350 Gramm Eisbergsalat
  • 21.30 bis 22.00 Uhr: 190 Gramm rote Spitzpaprika, 760 Gramm Tomaten „Variationen“
  • 23.30 Uhr: 390 Gramm Bürgermeisterstück vom Rind, 210 Gramm Eisbergsalat

PS: Auch wenn ich nicht darüber schreibe, ich betrachte den Zustand der Welt, insbesondere aber auch den Zustand Deutschlands, wie er sich mir zurzeit über die verschiedensten Kanäle präsentiert, als ziemlich bedenklich. Aber mein persönliches Glück und meine persönliche Zufriedenheit werden davon nicht beeinflusst. So soll es sein, oder etwa nicht?!

PPS: Mehr Bilder und eine Routenbeschreibung findet man auf Guidos Seite: Kanzelwand (2.059m).

geschrieben von Susanne am 27. August 2018 um 23.57 Uhr
Kategorie: Ernährung, Österreich, Videos
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Vom Verstand her müsste ich mich nach dem Dienst im Fitnessstudio und dem Mittagessen meinen Studienunterlagen widmen, um mich für das Seminar am Wochenende vorzubereiten. Aber mir steht heute mehr der Sinn nach einer Wanderung bzw. nach einem Aufenthalt in der Natur. Wir haben nämlich erneut ideales Wanderwetter, d.h. milde Temperaturen und leichte Bewölkung. Nach einigem Hin und Her finden Guido und ich ein passendes Ziel, den Hirschberg bei Bizau im Bregenzerwald. In dieser Gegend sind Guido und ich im letzten Jahr mit dem DAV auf einer Skitour unterwegs gewesen: Auf Skitour mit dem DAV. Viel gesehen haben wir damals allerdings nicht von der Landschaft!

Startpunkt ist wie im Winter ein Parkplatz an der Talstation der ehemaligen Hirschbergbahn. Ein schmaler Pfad führt die ersten Höhenmeter durch Wald und über Weiden nach oben. Nach knapp zwei Kilometern geht es dann auf einem breiten, geschotterten Fahrweg weiter, der bis hinauf zur recht mitgenommen aussehenden Bergstation der Hirschbergbahn leitet. An der Bergstation zeigt uns ein Wegweiser den schmalen Pfad, der uns zum Gipfel führen soll. Auch im weiteren Wegverlauf treffen wir ab und zu auf Wegweiser bzw. Markierungen, aber schon bald wird klar, dass der Weg wohl schon seit Längerem nicht mehr gepflegt wird. So sind Bretter, die über morastigen Stellen liegen, schon ziemlich morsch, zum Teil sogar zerbrochen und Fußspuren sind trotz feuchtem Untergrund nicht zu entdecken. Dabei ist es so schön hier:

Im weiteren Streckenverlauf wird der Pfad dann immer morastiger und unversehens lande ich erst mit einem und ein paar Schritte weiter auch mit dem anderen Schuh im Schlamm:

Immerhin bleiben die Füße trocken, also kann es frohgemut weitergehen! Auf menschliche Fußspuren stoßen wir auf dem Weg nicht, aber auf Hufspuren von Tieren. Die Verantwortlichen tauchen schon bald auf:

Fröhliches Gemecker deutet darauf hin, dass die Ziegen keinerlei Probleme mit dem schlammigen Untergrund haben! Später lesen wir auf einer Tafel, dass die Ziegen zur Landesziegenalpe Wölflersgunten gehören. Im weiteren Verlauf ist der Weg deutlich besser zu begehen:

Hier habe ich die Gelegenheit, meine Schuhe etwas vom Schlamm zu befreien:

Die am Fuße des Hirschbergs liegende Wölfersgunten-Alpe kommt in Sichtweite:

Der Blick über das Weidegelände der Alpe auf die Winterstaude, der höchsten Erhebung einer nördlich des Hirschbergs gelegenen Bergkette:

Der Pfad führt oberhalb der Alpe vorbei und hier ist dann nicht mehr Schlammtreten, sondern leichte Kletterei angesagt:

Die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel geht es dann sehr gemütlich über Weidegelände hinauf:

Das Gipfelpanorama, beginnend mit einem Blick auf die Nagelfluhkette:

Das Filmen des Panoramas gefällt mir zurzeit besser als das Fotografieren. Um diese Panoramaaufnahmen direkt ins Tagebuch hochzuladen, sind sie allerdings zu umfangreich. Aber ich habe ja einen Youtube-Kanal, auf dem sie vorerst gut aufgehoben sind! Ein Gipfelfoto gibt es aber dann doch noch:

Im Hintergrund ist der Hohe Ifen zu sehen. Der Abstieg ist weitaus weniger spektakulär als der Aufstieg. Aber so können wir ganz entspannt die Landschaft um uns herum genießen. Der Blick hinunter ins Tal der Bregenzer Ach:

Fünf Stunden nach Beginn unserer Wanderung sind wir wieder zurück am Parkplatz und treten die Heimreise an. Die übrigen Daten der Tour: Streckenlänge rund 17 Kilometer, 1160 Höhenmeter. Zu den kulinarischen Genüssen des heutigen Tages:

  • 8.35 Uhr: 270 Gramm Trauben „Sultana“, 120 Gramm Trauben „Isabella“
  • 11.45 Uhr: 270 Gramm Querrippe vom Rind (sehr fett), 240 Gramm Eisbergsalat, 140 Gramm Sesam
  • 15.30 bis 16.30 Uhr: ein Dutzend Heuschrecken
  • 20.30 bis 21.00 Uhr: 580 Gramm Trauben „Sultana“, 110 Gramm Trauben „Isabella“
  • 23.30 Uhr: 560 Gramm Mirabellen

Während des Aufstiegs springen mir immer wieder Heuschrecken direkt vor die Füße, so dass ich irgendwann spontan zugreife und ein paar von ihnen verspeise. Die Blaubeeren, die in großen Mengen entlang des Weges wachsen, interessieren mich hingegen nicht. Als Nachtmahlzeit gibt es wie gestern Mirabellen, Zwetschgen habe ich ja leider keine mehr.

PS: Mehr Bilder und die Routenbeschreibung gibt es auf Guidos Seite: Hirschberg (1.834m).

geschrieben von Susanne am 16. August 2018 um 23.55 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Österreich
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Hier kommt mein Tourenbericht: Nach rund einer Stunde Fahrzeit mit dem Auto erreichen Guido und ich den Startpunkt unserer Tour auf den Zitterklapfen, den Parkplatz der Bergbahn „Diedamskopf“ bei Schoppernau, einer Gemeinde im Bezirk Bregenz im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Der erste Wegweiser Richtung Zitterklapfen begegnet uns nach dem Überqueren der Bregenzer Ach. Ein bisschen muss ich schon schlucken, als ich lese, was dort geschrieben steht: Zitterklapfen, nur für Geübte, Dauer 5 1/2 Stunden.

Okay, geübt sind wir, aber es ist 15.00 Uhr als wir vor dem Schild stehen. Das heißt, wir sind bei normalem Wandertempo erst um 20.30 Uhr auf dem Gipfel! In den nächsten eineinhalb Stunden vermeide ich es gekonnt, über die Aussicht, im Dunklen absteigen zu müssen, nachzudenken und konzentriere mich auf den Weg, der vor mir liegt. Die Konzentration ist mehr als angebracht, denn Guido legt ein ziemliches Tempo vor. Da es die ersten Kilometer durch das malerische Dürrenbachtal nur mäßig bergauf geht, kann ich sogar einigermaßen mithalten. Ein Blick über das Dürrenbachtal, im Hintergrund ist unser Gipfelziel, der Zitterklapfen, zu sehen:

Hier liegt das Dürrenbachtal hinter uns und es geht schon etwas steiler hinauf:

Ein Wegweiser zeigt eineinhalb Stunden nach unserem Start, dass wir ziemlich flott unterwegs sind und den Gipfel schon um 18.30 Uhr erreichen können. Eine sehr beruhigende Aussicht! Irgendwann liegt sie dann vor uns, die mächtige Nordwand des Zitterklapfens und die erste Kletterei beginnt:

Die erste Steilstufe liegt hinter uns und der Aufstieg geht über ein Kar weiter:

Am Ende des Kars geht es dann richtig zur Sache, anfangs noch ohne jede Sicherung:

Man beachte die Wegmarkierungen! Schließlich tauchen die ersten Stahlseile vor uns auf und ich bin Guido überaus dankbar, dass er vorgeschlagen hat, Gurt und Klettersteigset mitzunehmen. Denn auch wenn ein Klettersteigset keine Lebensversicherung ist, es beruhigt meine Nerven bei der Kletterei im II. Grad ungemein, damit gesichert zu sein:

Links von mir ist die Pfadspur durch das Kar zu sehen, durch das wir aufgestiegen sind. Mit Erreichen des Ostgrats ist Schluss mit der Drahtseilsicherung und es geht ungesichert weiter:

Um 18.30 Uhr haben wir es geschafft, wir stehen auf dem Gipfel des Zitterklapfens:

Das Panorama, das sich um uns herum erstreckt:

Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch (viele Wanderer kommen nicht hier hoch, es ist noch von 2015!) geht es wieder abwärts, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit festen Boden unter den Füßen haben:

Die drahtseilgesicherten Kletterpassagen liegen hinter uns und das Kar vor uns:

Mitten in der unteren Steilstufe:

Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Dürrenbachtal. Auf den letzten Kilometern beleuchten unsere Stirnlampen den Weg:

Nach ziemlich genau sieben Stunden, mehrere kurze und eine etwas längere Pause inbegriffen, stehen wir wieder vor unserem Auto. Normal rechnet man für diese Tour mit einer Zeit von etwa neuneinhalb Stunden. Die kürzeren Pausen dienen uns dem Auffüllen der Wasservorräte (ich trinke unterwegs gut zweieinhalb Liter Wasser), die längere einem Austausch mit Bewohnern von Wochenendhäusern im Dürrenbachtal. Fazit der Zitterklapfenbesteigung: Eine für mich aufregende, spannende, aber auch wunderbare Tour, die wieder einmal zeigt, wie wichtig es ist, einen Schritt nach dem anderen zu tun, wenn man ein Ziel erreichen will!

PS: Mehr Bilder und eine genaue Wegbeschreibung gibt es auf Guidos Seite: Zitterklapfen (2403 Meter)

geschrieben von Susanne am 11. August 2018 um 23.55 Uhr
Kategorie: Ernährung, Österreich
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Zur Mittagszeit fahren Guido und ich mit schwer bepackten Rucksäcken nach Baad ins Kleinwalsertal. Wir haben vor, den Nordgipfel des Kleinen Widdersteins zu besteigen. Der Kleine Widderstein hat nicht nur einen Nordgipfel, sondern auch einen Südgipfel. Die Überschreitung ist allerdings noch anspruchsvoller als die Besteigung des Nordgipfels allein und für heute nicht geplant. Es gibt keine offizielle Route hinauf und das Gelände ist steil und ausgesetzt. Eine Kletterausrüstung mitzunehmen erscheint uns deshalb mehr als sinnvoll, auch wenn es laut Tourenberichten Wagemutige gibt, die den bzw. die Gipfel ungesichert besteigen.

Von Baad aus wandern wir zuerst durchs Bärgunttal bis zur Inneren Widderstein-Alpe. Die Alpe ist bewirtschaftet und da ich meine Wasserflasche vergessen habe, frage ich hier nach einer Flasche zum Mitnehmen. Es gibt allerdings nur große Glasflaschen und mich damit auch noch abzuschleppen, ist mir dann doch zu mühsam! Also geht es ohne Wasservorrat abseits der offiziellen Wanderwege über einem schmalen Pfad weiter hinauf zur Mittleren Widderstein-Alpe. Diese Alpe ist nicht bewirtschaftet und wird nur noch selten privat genutzt. Aber ich habe Glück, heute ist ein Bergliebhaber anwesend und kann mir mit einer Plastikflasche aushelfen, die ich an der Alpe mit frischem Bergwasser füllen kann.

Das Problem der Wasserversorgung ist also gelöst und es kann frohgemut weiter hinauf zum Gipfel des Bärenkopfs gehen! Der Bärenkopf ist unser erstes Etappenziel für heute. Ein kleines Kreuz schmückt seinen Gipfel: Als ich uns ins Gipfelbuch eintragen will, erlebe ich eine Enttäuschung, denn es ist vollkommen durchnässt und damit unbrauchbar:

Vom Gipfel des Bärenkopfs aus laufen wir auf einem recht breiten Grat mit Blick auf den Kleinen Widderstein und den wolkenverhangenen Großen Widderstein Richtung Süden:

Schließlich liegt sie direkt vor uns, die steile Wand hinauf zum Nordgipfel des kleinen Widdersteins. Den Einstieg habe ich auf dem Foto mit einem roten Pfeil markiert:

Um den Einstieg zu erreichen, muss man steil absteigen, rechts und links nichts als Abgrund vor Augen. Diese Tatsache zusammen mit dem für mich abweisenden Anblick des Nordgrats führt bei mir zum Auftreten einer spontanen Sperre: Hier will ich heute nicht hinauf! Und allein will Guido Gott sei Dank auch nicht weiter. Wir legen also eine kurze Rast ein und machen uns dann auf den Rückweg. Dieser führt nicht über den Grat, sondern an der Flanke entlang durch steiles Grasgelände:

Ein Panoramablick:

Der Blick ins Kleinwalsertal:

Zurück an der Mittleren Widderstein-Alpe führen wir ein nettes Gespräch mit dem anwesenden Bergliebhaber und machen mit ihm einen kleinen Rundgang durch das Gebäude. Hier eine Auszeit genießen zu können, ist wirklich etwas Besonderes! Zum Schluss unserer Tour guckt der Kleine Widderstein doch noch ziemlich freundlich:

Mal schauen, vielleicht kommen wir wieder. Als Rohköstlerin weiß ich ja, dass sich der Bedarf jederzeit ändern kann! Meine heutigen Mahlzeiten:

  • 8.10 Uhr: 230 Gramm Schlangengurke, 300 Gramm Wassermelone
  • 10.30 Uhr: 590 Gramm Zwetschgen
  • 16.00 Uhr: etwa 350 Gramm Trauben „Vitroblack“
  • 19.45 Uhr: 480 Gramm Zwetschgen
  • 23.15 Uhr: 180 Gramm braune Champignons, 510 Gramm Rumpsteak vom Rind, 420 Gramm Eisbergsalat

PS: Die Daten der Tour, aufgezeichnet mit Hilfe der App MapOut: Dauer 5,5 Stunden, Länge 17,5 Kilometer und 1120 Höhenmeter.

PPS: Vielleicht sollte ich mir vor dem nächsten Versuch, den Kleinen Widderstein zu besteigen, eine Pfeife zulegen:

geschrieben von Susanne am 25. Juli 2018 um 23.17 Uhr
Kategorie: Ernährung, Österreich, Wildpflanzen
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Gestern Abend habe ich einen Kollegen gebeten, meinen heutigen Dienst im Fitnessstudio zu übernehmen, damit Guido und ich schon am Vormittag zu einer Tour auf den Kleinen Widderstein aufbrechen können. Am Morgen ändern wir jedoch spontan unser Tourenziel und fahren ins Brandnertal bzw. zur Talstation der Lünerseebahn, um von dort aus die Schesaplana zu besteigen. Die Schesaplana ist mit einer Höhe von 2965 Metern der höchste Berg im Rätikon, einer Gebirgsgruppe in den Ostalpen. Über ihren Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen dem österreichischen Bundesland Vorarlberg und dem Schweizer Kanton Graubünden. Der Aufstieg führt über den „Bösen Tritt“ zur der am Lünersee liegenden Douglass-Hütte und von dort aus über die Totalphütte zum Gipfel. Eine Hinweistafel an der Talstation der Lünerseebahn gibt für den Aufstieg eine Zeit von 4 1/2 Stunden an, wir sind nach 2 3/4 Stunden oben. Dicke Wolken, die bis etwa 12.00 Uhr für angenehm kühle Temperaturen sorgen, machen den Aufstieg trotz den 1400 Höhenmetern, die zu überwinden sind, fast zu einem Vergnügen. Später lichtet sich die Wolkendecke und es wird deutlich wärmer. Aber dann sind wir ja schon wieder auf dem Abstieg! Was mich ein bisschen stört, sind die Menschenmassen, die auf dieser Strecke unterwegs sind, denn die Schesaplana ist trotz ihrer Höhe von fast 3000 Metern ein relativ leicht zu besteigender Gipfel, vor allem, wenn man die Bahn benutzt (was wir nicht machen!) oder gar auf der Totalphütte übernachtet. So sieht es auf den letzten Metern hinauf zum Gipfel aus:

Das Gipfelpanorama, am rechten Bildrand ist der Brandner Gletscher zu sehen:

Noch einmal der Brander Gletscher:

Rechts unten im Bild ist ein See zu erkennen, in den ein Teil des Gletschers ausläuft. Die Stelle im Zoom:

Man sieht wie gewaltig das Gletschereis aufragt und im Wasser schimmen abgebrochene Eisbrocken! Da der Gipfel der Schesaplana von zahlreichen Menschen belagert wird und wir das Gefühl haben, auf einem Marktplatz zu stehen und nicht auf dem Gipfel eines Berges, halten wir uns nicht allzu lange dort auf und machen uns an den Abstieg bzw. auf den Weg zu einem Nebengipfel, wo wir unsere Gipfelrast einlegen wollen. Ein Weg führt nicht dorthin, aber den brauchen wir auch nicht. Der Blick vom Nebengipfel zurück zum Hauptgipfel:

Während unserer Gipfelrast essen wir Aprikosen und machen uns Gedanken darüber, wie es weitergehen soll. Lust, den überlaufenen Weg zurück zur Totalphütte zu gehen, hat nämlich keiner von uns beiden. Guido entdeckt dann auf einer Karte, dass es die Möglichkeit gibt, über den sogenannten Südwandsteig abzusteigen. Zum Steig kommt man über einen in die Schweiz führenden Wanderweg, aber wir machen die Sache etwas komplizierter und wandern über Geröll weglos weiter:

Das Laufen über Geröll ist koordinativ sehr anspruchsvoll und man muss immer 100 % bei der Sache sein. Aber wenn nicht gerade ein Brocken unter einem abrutscht, macht es sehr viel Spaß! Ein Schneefeld ist zu Guidos Freude ebenfalls zu überwinden:

Ich stehe dem „Abfahren“ über ein Schneefeld immer etwas skeptisch gegenüber. Aber vielleicht gewinne ich mit zunehmender Routine der Sache ja irgendwann auch noch etwas ab. Der Südwandsteig ist mit rotgelben Punkten markiert und stellenweise mit Drahtseilen gesichert:

Hier sind wir ganz allein unterwegs und können Ruhe und Einsamkeit genießen. Der Steig mündet im weiteren Verlauf wieder auf den normalen Wanderweg. Beim Blick über die Landschaft erkennen wir jedoch kurz vorher unterhalb der Totalpköpfe eine Pfadspur und machen uns quer durchs Gelände auf den Weg dorthin. Die Totalpköpfe sind drei Gipfel am Rande der Totalp, meist ohne Namen auf den Landkarten. Sie werden deshalb im SAC-Führer „Ringelspitz, Arosa/Rätikon“ nach ihrer Höhe als P. 2713, P. 2587 und P. 2556 bezeichnet. Wir steigen zuerst zum P. 2713 auf und laufen dann weiter zuerst dem Grat folgend, dann absteigend zum P. 2587. Am Fuße dieses Gipfels treffen wir auf einen alten Wegweiser, einen Weg suchen wir allerdings vergebens. Immerhin führt eine Pfadspur hinauf, so dass wir hier ebenfalls einen kurzen Abstecher hinauf machen:

Zurück am Wegweiser laufen wir weiter über die Fläche der Totalp ab:

Hier wächst kein einziger Grashalm, wahrscheinlich kommt deshalb diese Hochebene zu ihrem Namen. Aber ganz ohne Leben ist selbst die Totalp nicht:

Der Blick von der Totalp auf den Lünersee:

Am Rand der Totalp treffen wir wieder auf einen offiziellen Wanderweg, der von der Gamsluggen, einer Senke im Ostgrat des Schesaplanamassivs, kommt und zur Totalphütte führt. Hier läuft uns ein Schneehuhn mit seinen Küken über den Weg! Die Totalphütte:

Der über der Hütte thronende Gipfel ist der Zirmenkopf (2805 Meter). Für den Abstieg von der Totalphütte hinunter zum Lünersee finden wir ebenfalls einen Weg, auf dem kaum ein Wanderer anzutreffen ist:

Der Lünersee rückt näher:

Das letzte Stück hinunter zum See verläuft über einen steilen Grashang. Zurück zur Douglass-Hütte wandern wir auf dem Uferweg und von dort aus geht es über den „Bösen Tritt“ wieder zur Talstation der Lünerseebahn. Knapp acht Stunden nach dem Start unserer Wanderung sind wir wieder zurück auf dem Parkplatz. Weitere Daten der Tour: Länge 17 Kilometer, 1550 Höhenmeter (gefühlt sind es mehr!). Was nicht messbar ist, ist der Erlebniswert. Für mich liegt er auf einer Skala von eins bis zehn bei dieser Tour auf zehn, trotz der Menschenmassen auf dem Gipfel der Schesaplana. Danke für diese wundervolle Tour! :herz: Zurück zu Hause stärke ich mich mit einem Stück Wassermelone sowie Zwetschgen und gehe dann zwei Stunden in den Garten arbeiten. So sehen meine Mahlzeiten aus:

  • 6.00 Uhr: 380 Gramm Wassermelone
  • 7.00 Uhr: 200 Gramm Feigen
  • 12.00 Uhr: etwa 400 Gramm Aprikosen
  • 15.00 bis 15.30 Uhr: Blüten des Wund- und des Rotklees, Blütenstände des Brillenschötchens, eine Löwenzahnblüte
  • 18.45 Uhr: 400 Gramm Wassermelone, 400 Gramm Zwetschgen
  • 22.00 bis 23.00 Uhr: 440 Gramm T-Bone-Steak und 80 Gramm Knochenmark vom Rind, 85 Gramm Zwiebellauch, 340 Gramm Eisbergsalat

Das T-Bone-Steak habe ich vorgestern beim Metzger gekauft. Das Fleisch schmeckt genial, aber was ich nicht mag, ist der Fettrand. Er schmeckt ranzig. Ich habe jedoch Markknochen im Haus, so dass ich nicht nur meinen Fleischhunger, sondern auch meinen Fetthunger stillen kann!

PS: Weitere Bilder und Informationen zur Route auf Guidos Seite: Schesaplana (2.965m) und Totalpköpfe