T5-Wanderung auf den Zitterklapfen

geschrieben von Susanne am 16. August 2018 um 23.55 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Österreich
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Hier kommt mein Tourenbericht: Nach rund einer Stunde Fahrzeit mit dem Auto erreichen Guido und ich den Startpunkt unserer Tour auf den Zitterklapfen, den Parkplatz der Bergbahn „Diedamskopf“ bei Schoppernau, einer Gemeinde im Bezirk Bregenz im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Der erste Wegweiser Richtung Zitterklapfen begegnet uns nach dem Überqueren der Bregenzer Ach. Ein bisschen muss ich schon schlucken, als ich lese, was dort geschrieben steht: Zitterklapfen, nur für Geübte, Dauer 5 1/2 Stunden.

Okay, geübt sind wir, aber es ist 15.00 Uhr als wir vor dem Schild stehen. Das heißt, wir sind bei normalem Wandertempo erst um 20.30 Uhr auf dem Gipfel! In den nächsten eineinhalb Stunden vermeide ich es gekonnt, über die Aussicht, im Dunklen absteigen zu müssen, nachzudenken und konzentriere mich auf den Weg, der vor mir liegt. Die Konzentration ist mehr als angebracht, denn Guido legt ein ziemliches Tempo vor. Da es die ersten Kilometer durch das malerische Dürrenbachtal nur mäßig bergauf geht, kann ich sogar einigermaßen mithalten. Ein Blick über das Dürrenbachtal, im Hintergrund ist unser Gipfelziel, der Zitterklapfen, zu sehen:

Hier liegt das Dürrenbachtal hinter uns und es geht schon etwas steiler hinauf:

Ein Wegweiser zeigt eineinhalb Stunden nach unserem Start, dass wir ziemlich flott unterwegs sind und den Gipfel schon um 18.30 Uhr erreichen können. Eine sehr beruhigende Aussicht! Irgendwann liegt sie dann vor uns, die mächtige Nordwand des Zitterklapfens und die erste Kletterei beginnt:

Die erste Steilstufe liegt hinter uns und der Aufstieg geht über ein Kar weiter:

Am Ende des Kars geht es dann richtig zur Sache, anfangs noch ohne jede Sicherung:

Man beachte die Wegmarkierungen! Schließlich tauchen die ersten Stahlseile vor uns auf und ich bin Guido überaus dankbar, dass er vorgeschlagen hat, Gurt und Klettersteigset mitzunehmen. Denn auch wenn ein Klettersteigset keine Lebensversicherung ist, es beruhigt meine Nerven bei der Kletterei im II. Grad ungemein, damit gesichert zu sein:

Links von mir ist die Pfadspur durch das Kar zu sehen, durch das wir aufgestiegen sind. Mit Erreichen des Ostgrats ist Schluss mit der Drahtseilsicherung und es geht ungesichert weiter:

Um 18.30 Uhr haben wir es geschafft, wir stehen auf dem Gipfel des Zitterklapfens:

Das Panorama, das sich um uns herum erstreckt:

Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch (viele Wanderer kommen nicht hier hoch, es ist noch von 2015!) geht es wieder abwärts, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit festen Boden unter den Füßen haben:

Die drahtseilgesicherten Kletterpassagen liegen hinter uns und das Kar vor uns:

Mitten in der unteren Steilstufe:

Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Dürrenbachtal. Auf den letzten Kilometern beleuchten unsere Stirnlampen den Weg:

Nach ziemlich genau sieben Stunden, mehrere kurze und eine etwas längere Pause inbegriffen, stehen wir wieder vor unserem Auto. Normal rechnet man für diese Tour mit einer Zeit von etwa neuneinhalb Stunden. Die kürzeren Pausen dienen uns dem Auffüllen der Wasservorräte (ich trinke unterwegs gut zweieinhalb Liter Wasser), die längere einem Austausch mit Bewohnern von Wochenendhäusern im Dürrenbachtal. Fazit der Zitterklapfenbesteigung: Eine für mich aufregende, spannende, aber auch wunderbare Tour, die wieder einmal zeigt, wie wichtig es ist, einen Schritt nach dem anderen zu tun, wenn man ein Ziel erreichen will!

PS: Mehr Bilder und eine genaue Wegbeschreibung gibt es auf Guidos Seite: Zitterklapfen (2403 Meter)

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