Über den Straußsteig auf den Panüelerkopf

geschrieben von Susanne am 5. September 2018 um 23.32 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung, Österreich
(3) Kommentare
   
   
   

Nach dem gestrigen doch recht arbeitsintensiven Tag ist heute ein freier Tag angesagt: Eine Kollegin übernimmt den Vormittagsdienst im Fitnessstudio, so dass Guido und ich um 10.30 Uhr zu einer Tour aufbrechen können. Nach einer Fahrt mit dem Auto von rund achtzig Minuten erreichen wir Brand, eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg, die auf einer Höhe vom 1037 Metern liegt und starten dort vom Parkplatz der Palüdbahn aus zu einer Tour auf den Panüelerkopf. Der Panüelerkopf, der vereinfacht auch Panüler genannt wird, steht seit dem 25. Juli dieses Jahres auf unserer Gipfelwunschliste: Damals konnten wir ihn vom Gipfel der Schesaplana aus bewundern. Seine Höhe beträgt 2859 Meter. Der erste Streckenabschnitt der Tour führt über einen schmalen Waldpfad entlang des sehr beeindruckend und geräuschvoll zu Tal stürzenden Palüdbachs:

Über einen kleinen Steig mit dem Namen „Glingasteig“ wandern wir weiter durch den Wald hinauf:

Der Waldweg geht schließlich in einen Fahrweg über, der durch das Zalimtal führt:

Hier taucht zum ersten Mal unser Gipfelziel auf, der Panüler:

Die am Talende liegende Oberzalimhütte:

Die Hütte liegt auf einer Höhe vom 1889 Metern, gut 800 Höhenmeter haben wir hier also schon hinter uns, rund 1000 aber noch vor uns! Auf dem Weg zur kurz oberhalb der Oberzalimhütte liegenden Oberzalim-Alpe:

Von der Alpe führt der sogenannte Spusagang, ein T3-Wanderweg, hinauf zur Oberzalimscharte. Die letzten Meter hinauf zur Scharte führen über felsiges Gelände:

Das Panorama an der Oberzalimscharte ist beeindruckend, links im Bild ist der Panüler zu sehen:

Der weitere Wegverlauf von der Scharte bis zum Beginn des Straußsteigs:

Der Straußsteig gilt als der erste alpine, versicherte Steig der Ostalpen. Er wurde 1890 angelegt und im Jahr 2008 vollständig saniert. Unter anderem machen in den Felsen gehauene Stufen das Begehen des Steigs einfacher, Drahtseile und zwei Leitern helfen über schwierige Stellen hinweg. Die ersten Meter geht es steil nach oben:

Der Steig ist zwar saniert worden, aber die Leitern muten noch wie aus dem letzten Jahrhundert an und sind zudem ziemlich wackelig! Hier ist die erste zu sehen:

Nach der wackeligen Kletterei über die Leiter geht es ganz entspannt durch eine beeindruckende Felslandschaft weiter:

Der Blick hinunter ins Zalimtal:

Auf der anderen Seite schaut man ins Gamperdonatal:

Ein Blick zurück, es sind zwei Männer zu sehen, die wir überholt haben:

Auf dem Weg zur zweiten Leiter, diese mutet fast noch antiker an als die erste:

Hier liegen Mannheimer Hütte, Schesaplana und der Brandner Gletscher vor uns:

Der Steig liegt hinter uns, die letzten Meter geht es über Schotter hinauf:

Der Gipfel wird von einem riesigen Kreuz geschmückt:

Ein paar Minuten nehmen wir uns Zeit, das Panorama zu bewundern. Die Fernsicht ist durch Wolken allerdings stark eingeschränkt. Zu Beginn des Abstiegs schauen wir auf die Mannheimer Hütte und bewegen uns über Schotter und große Felsbrocken nach unten:

Der Leibersteig, auf dem es weiter Richtung Tal geht, beginnt unterhalb der Mannheimer Hütte:

Der Leibersteig führt über lange Strecken über einen gut zu begehenden Schotterweg und ist deshalb für einen Abstieg bestens geeignet:

Ab und zu sind jedoch auch hier ein paar Stufen eingebaut, die Hände muss man allerdings nur äußerst selten zu Hilfe nehmen:

Der Blick zurück auf die Schwarze Wand des Panülers:

Ich traue meinen Augen kaum, als ich am Wegesrand mitten in den Felsen auf 2200 Metern Höhe diesen Johannisbeerstrauch entdecke:

Klar, dass wir hier zugreifen und uns die reifen Beeren schmecken lassen. Danke für dieses Geschenk! Die schwierigsten Passagen liegen hinter uns:

Hier laufen wir über die Weiden der Oberzalim-Alpe:

Auf dem Weg durchs Zalimtal schauen wir jetzt auf die Brandner Mittagsspitze, den Wildberg und die Wasserspitze (von rechts nach links):

Siebeneinhalb Stunden nach unserem Start erreichen wir nach einer wunderschönen Tour durch eine beeindruckende Landschaft unser Auto. Die Strecke auf der Kartenübersicht:

20 Kilometer und 1800 Höhenmeter, das ist schon beachtlich! Auch wenn die Beine hinterher etwas müde sind, das Herz steht nach der Tour weit offen! :herz: Das gibt es außer den Johannisbeeren sonst noch so zum Essen:

  • 8.30 Uhr: 510 Gramm Gramm Trauben „Sultana“, 290 Gramm Trauben „Isabella“
  • 16.00 Uhr: etwa 200 Gramm Trauben „Isabella“
  • 19.20 Uhr: etwa 300 Gramm wilde Feigen
  • 22.15 bis 23.00 Uhr: 190 Gramm braune Champignons, 370 Gramm Eisbergsalat, 310 Gramm Tafelspitz vom Rind, 70 Gramm Sesam

Die wilden Feigen kaufe ich am Vormittag beim türkischen Obst- und Gemüsehändler aus Oberstdorf. Heute ist nämlich Krämermarkt in Oberstaufen und der Händler vor Ort.

PS: Guidos Tourenbericht: Panüelerkopf (2.860m).

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Karina
4 Jahre zuvor

Liebe Susanne, vielen Dank für Deine ausführliche und detaillierte Beschreibung! Ein sehr schöner Bericht! Zu Deiner Beschreibung würde mich noch Interessieren, ob die Drahtseilsicherungen auf den Leibersteig durchweg in einem guten Zustand sind? Wie ließ sich insbesondere die Stelle mit den Eisenstiften begehen? Auf aktuelleren Fotos habe ich gesehen, dass genau an dieser Stelle die Drahtseilsicherung defekt ist. Ich bin etwas skeptisch, ob man sich an dieser Stelle gut am Felsen halten kann oder ob es sinnvoll wäre, anstelle des Leibersteigs den Straußsteig zu wählen. Ich plane eine Tour von der Oberzalimhütte hinauf zur Mannheimer Hütte und bin mir noch… Weiterlesen »

Innerhofer Wilhelm
2 Jahre zuvor
Reply to  Susanne

Danke für die Information

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