Überschreitung von Rauhhorn, Kugelhorn und Knappenkopf

geschrieben von Susanne am 7. August 2017 um 23.58 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung
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In der Schweiz waren Guido und ich oftmals mehr oder weniger allein unterwegs. Aber auch hier im Allgäu gab es zahlreiche Möglichkeiten, sich abseits des allgemeinen Rummels zu bewegen. So begegneten uns heute nur beim Aufstieg zur Willers-Alpe und zur Vorderen Schafwanne Menschen, das 2240 Meter hohe Rauhhorn, unser heutiges Tourenziel, hatten wir dagegen ganz für uns. Startpunkt unserer Tour war ein Parkplatz bei Hinterstein in der Nähe von Bad Hindelang. Von Oberstaufen aus benötigten wir mit dem Auto etwa 50 Minuten dorthin. Da wir am Vormittag noch einiges zu erledigen hatten, ging es erst um 13.50 Uhr von Hinterstein aus los. Aber wir hatten ja schon öfters die Erfahrung gemacht, dass es durchaus sehr reizvoll sein konnte, erst in den frühen Nachmittagsstunden zu starten und eine Tour bis in den Abend hinein auszudehnen. Die Willers-Alpe erreichten wir nach gut 50 Minuten:

Auf der 3,5 Kilometer langen Strecke waren etwa 570 Höhenmeter zu überwinden. Ich fand daher, dass ich ganz flott unterwegs war! An der Vorderen Schafwanne, einem Grassattel auf 2055 Meter:

Der Blick von der Vorderen Schafwanne zum Vilsalpsee:

Bis hierhin war es eine einfache T2-Wanderung. Aber die blauweißen Markierungen, die zum Rauhhorn führten, zeigten schon an, dass es bald nicht mehr so einfach weitergehen würde. Hier ging es jedoch noch recht gemütlich zu:

Dass immer wieder Wolken vorbeizogen und uns für kurze Zeit einhüllten, verstärkte die an sich schon abenteuerliche Stimmung während der Tour:

Hier stand die erste Kletterpassage an:

An der nächsten stieg ich vor:

Mit Guido im Rücken fühlte ich mich wesentlich sicherer! Wir näherten uns dem Gipfelaufschwung:

Hier standen wir vor der Schlüsselstelle des Aufstiegs, einer Kletterei im leichten Überhang, die allerdings durch Drahtseile entschärft wurde:

Mir war aber trotzdem ziemlich mulmig zumute und ich war heilfroh, als ich endlich oben war. Für Guido war diese Kletterei dagegen das reinste Vergnügen:

Gipfelglück:

Nach einer kurzen Rast und dem Eintrag ins Gipfelbuch ging es auf dem Südgrat hinunter und manchmal auch ein kleines Stück wieder hinauf Richtung Kugelhorn. Verfehlen konnte man den Weg nicht:

Hier war Guido wieder einmal vorausgeeilt und konnte meinen fachmännischen (!) Abstieg beobachten:

Das 2126 Meter hohe Kugelhorn, unser nächster Gipfel, hielt sich immer etwas bedeckt:

Wir näherten uns dem Gipfel des Kugelhorns:

Das nächste Zwischenziel war erreicht:

Lang hielten wir uns hier nicht auf, denn der Weg hinunter nach Hinterstein war noch lang und der Tag schon weit fortgeschritten. Und das mit dem Fliegen hat halt noch nicht so richtig geklappt:

Bevor es endgültig Richtung Tal ging, lag noch ein Gipfel vor uns, der 2066 Meter hohe Knappenkopf:

Der Gipfel des Knappenkopfs, schlicht und einfach:

Beim Abstieg vom Knappenkopf hatten wir den traumhaft schönen Schrecksee im Blick:

Ein letzter Blick auf den Schrecksee:

Weiter ging es über die Weidenflächen der Schrecken-Alpe:

Während unseres Abstiegs war die Sonne langsam am Untergehen:

Da wir relativ zügig gehen mussten, um bei Tageslicht den Streckenabschnitt durch den Wald zum Wasserkraftwerk an der Giebelstraße hinter uns zu bringen, kam ich während des Abstiegs fast genauso ins Schwitzen wie beim Aufstieg! Und ich war heilfroh an einem Bänkchen am Wasserkraftwerk die Hochtourenschuhe gegen die Trekkingsandalen eintauschen zu können. Die hatte ich im Rucksack mitgeschleppt. Dank der Sandalen konnte ich anschließend auf der geteerten Straße doch um einiges zügiger ausschreiten. Um 21.21 Uhr waren wieder zurück am Parkplatz. Perfektes Timing würde ich sagen: Die späten Abendstunden in den Bergen verbringen zu können, war wunderbar, aber genauso wunderbar war es, rechtzeitig bevor es stockdunkel wurde, das Auto zu erreichen. Die genaue Tourenbeschreibung mit Karte findet man auf Guidos Seite: Rauhhorn-Überschreitung. Meine Mahlzeiten:

  • 8.10 bis 8.35 Uhr: 310 Gramm Schlangengurke
  • 11.30 Uhr: 270 Gramm Pfirsiche, 620 Gramm Nektarinen, 60 Gramm Heidelbeeren
  • 22.30 bis 23.00 Uhr: 180 Gramm Kohlrabi, 580 Gramm Rumpsteak vom Rind

Ich war wirklich froh, nach dieser Tour ein Stück Fleisch essen zu können. Die Nüsse, die ich in der Schweiz zur Verfügung hatte, deckten meinen eigentlichen Bedarf meist nur halb so gut.

PS: Nach der letzten Mahlzeit verschwand ich direkt ins Bett. :stern:

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