Archiv für die Kategorie ‘Bergtouren’

geschrieben von Susanne am 22. September 2022 um 23.10 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Wir sind heute früher als üblich startklar und so können wir ein Gipfelziel anvisieren, das schon lange auf unserer Wunschliste steht, nämlich den 3380 Meter hohen Piz Güglia bzw. Piz Julier. Der Piz Julier ist die höchste Erhebung in weitem Umkreis und soll dank seiner isolierten Lage eine weite Aussicht über das Oberengadin bieten. Die meisten Gipfelstürmer reisen mit dem Auto an und starten von der an der Julierpassstraße gelegenen „Chamanna dal Stradin“ Richtung Gipfel. Reist man wie wir mit dem Bus an, startet man von der Bushaltestelle „Alp Güglia“ aus und läuft gut einen guten Kilometer bis zur Chamanna dal Stradin der Straße entlang. Das ist kein Vergnügen, aber die Strecke lässt sich Gott sei Dank weglos abkürzen. Bis zum Gipfel sind es von der Chamanna dal Stradin aus „nur“ 1200 Höhenmeter, die es aber in sich haben. Da wir darauf angewiesen sind, mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel wieder zurück nach Hause zu kommen, laufen wir recht zügig los. Ein Blick zu Beginn der Tour auf die Julierpassstraße und das auf der Passhöhe stehende Juliertheater:

Zu Beginn kommen wir tatsächlich recht zügig voran, aber dann geht es über unzählige kleinere und größere Steinblöcke weiter. Zügig zu gehen ist hier gar nicht so einfach. Ein Blick zurück über die überwundenen Hindernisse:

Schließlich erreichen wir die Fuorcla Albana, von der aus man hinunter auf St. Moritz blickt:

In diese Richtung wollen wir dann später absteigen. Jetzt aber geht es erst einmal weiter über den Ostgrat bzw. den „Crasta de la Senda“, hinauf zum Gipfel:

Crasta de la Senda heißt auf deutsch „Grat mit dem Weg“: Der künstlich angelegte Weg zieht sich teils beidseits des Grats, teils über diesen selbst hinweg.

Viele Stellen sind mit Drahtseilen bzw. Geländern gesichert:

Bei guten Verhältnissen braucht man diese Hilfen wohl eher nicht. Aber wenn es so wie heute teilweise über Schnee geht, ist man doch sehr dankbar, sich irgendwo festhalten zu können. Alles in allem ist es aber ein wunderbarer Aufstieg ganz nach meinem Geschmack: Kurze, einfache Klettereien wechseln sich mit Gehpassagen ab, die Wegführung ist abwechslungsreich und spannend. Mit zunehmender Höhe werde ich allerdings immer langsamer, die letzten einhundert Höhenmeter geht es gefühlt nur noch im Schneckentempo weiter. Aber schließlich ist es geschafft, wir stehen auf dem Gipfel des Piz Julier:

Die Aussicht von hier oben ist beeindruckend und erstaunlicherweise können wir sie heute sogar allein genießen. :sonne: Im Südosten liegt das Berninamassiv:

Im Süden der Monte Disgrazia, der Piz Lagrev mit Gletscher und Lej Lagrev sowie der Piz Badile:

Im Tal ist die Julierpassstraße zu sehen. Roccabella, verschwommen, aber doch sichtbar die Dufourspitze, der höchste Gipfel der Walliser Alpen bzw. der Schweiz und der Piz Platta im Westen:

Der Nordwesten mit Piz d’Agnel und Tschima da Flix:

Richtung Norden liegen die Bergüner Stöcke:

Ein paar Grat weiter Richtung Norden, nochmals Piz Ela, Piz Suvretta mit See und Piz Kesch:

In dieser Richtung liegt auch Schmitten! Richtung Osten blicken wir auf St. Moritz und Pontresina:

So schön wie es hier oben auch ist, lange können wir nicht verweilen: Der Abstieg über den Grat braucht genau wie der Aufstieg seine Zeit und laut Tourenplaner können wir in Champfer, unserem Zielort, gerade noch so den letzten Bus Richtung Schmitten erreichen. So und ähnlich spannend und abwechslungsreich geht es hinunter:

Ein Blick auf den in der Nordflanke liegenden Gletscher „Vadret Güglia“:

Weil der Anblick so schön ist, noch ein Blick auf das Berninamassiv:

Viele Bilder mache ich jedoch trotz der Schönheit der Landschaft heute nicht. Guido filmt schließlich und so kann ich mich aufs Genießen bzw. sichere Gehen konzentrieren. :sonne: Hier liegt die Fuorcla Albana mit der Hütte und der Vorgipfel des Piz Juliers, der Piz Albana, vor uns:

Von der Fuorcla geht es über die Nordflanke zügig hinunter Richtung Champfer. Damit es noch zügiger gehen kann, tausche ich bei Caschigna meine Bergschuhe, ich bin heute mit den Hanwag Bergschuhen unterwegs, gegen „normale“ Wanderschuhe aus. So angenehm der steigeisentaugliche Bergschuh in felsigem Gelände ist, wird es flacher, tun mir darin – und auch in anderen Bergschuhen – die Fußsohlen weh. Ich nehme daher zum Wohle meiner Füße meist zwei Paar Schuhe mit auf unsere Touren. Der Abstieg entlang der Ova da Suvretta:

Mittlerweile haben wir so viel Zeit gut gemacht, dass wir langsamer machen und die letzten Kilometer nochmals intensiv genießen können: Die Vegetation mit den vielen Arven rund um uns herum ist für mich Seelenbalsam. :sonne: Sieben Stunden nach Beginn unserer Tour erreichen wir Champfer:

Die Tour in der Übersicht:

Die Zeiten des Tourenplaners sind hier nicht ganz realistisch, da das Gelände bei der Berechnung nicht berücksichtigt wird. Mein Fazit: Die Besteigung des Piz Juliers über den Crasta da la Senda ist ein Vergnügen der Extraklasse, setzt aber trotz der guten Absicherung des Wegs Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraus. Sind beides vorhanden, gehört dieser Gipfel sicherlich mit zu den schönsten Dreitausendern der Alpen. :sonne:

geschrieben von Susanne am 13. September 2022 um 21.40 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Abgesehen von etwas müden Beinen verspüre ich am Morgen keinerlei Nachwirkungen von der gestrigen Tour. Sowohl der Auf- als auch der Abstieg boten keinerlei Probleme für das Knie, das ich mir vor gut einem Monat verletzt hatte. Ich betrachte es als genesen. :daumen: Ich bin daher sehr motiviert, mich heute endlich wieder auf einen Dreitausender zu wagen. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns schlussendlich für den 3044 Meter hohen Piz Murtera. Laut Tourenberichten liegt die Schwierigkeit für die Besteigung dieses Gipfels bei T4, sollte also gut für mich machbar sein.

Startpunkt der Wanderung ist wie bei der Tour durch das Val Fless zu den Jöriseen die Haltestelle Susch, Röven. An der Alp Fless Dadoura wandern wir aber nicht durch Val Fless weiter, sondern sondern folgen ein paar hundert Meter dem nach Murtera führenden Wanderweg. Danach geht es weglos Richtung Norden weiter. Als Orientierung nutzen wir die GPX-Daten eines anderen Tourengehers. Der weglose Aufstieg über die Plan da l’Holm ist ziemlich mühsam, da er über Heidelbeer-, Wachholder- und Alpenrosenstauden führt:

Ich bin froh, als mit zunehmender Höhe die Stauden merklich kleiner und damit leichter zu be- bzw. umgehen sind. Kurzes Innehalten und Zurückblicken auf das Val Grialetsch und das Flüela Schwarzhorn:

Der Blick hinunter ins Val Fless:

Der Piz Murtera, noch in weiter Ferne:

Je näher wir kommen, desto mehr gleicht der Gipfel einem Trümmerfeld:

Ich empfinde den Aufstieg als sehr anstrengend und bin über jeden Augenblick, den ich pausieren kann, froh. So wie hier, als Guido die Drohne fliegen lässt:

Bilder mache ich während der letzten Höhenmeter so gut wie keine, ich brauche meine ganze Kraft, um nach oben zu kommen. Aber Guido filmt die Tour und da wird es genug spannende Aufnahmen geben! Hier sind wir in Gipfelnähe und schauen Richtung Südosten, der schneebedeckte Gipfel im Hintergrund ist der Ortler:

Die letzten Höhenmeter geht es noch einmal über Schutt nach oben, dann ist es endlich geschafft, wir stehen auf dem Gipfel des Piz Murteras. :feier: Der Gipfel selbst ist unspektakulär, bietet aber eine grandiose Aussicht auf den Ortler, die Bernina-Alpen, Gipfel der Albula-Alpen sowie des Oberhalbsteins und im Norden sind sogar die Churfirsten zu erkennen. Besonders beeindruckend ist der mächtige, im Nordosten liegende Piz Linard:

Ein im Norden liegender Vorgipfel, im Hintergrund sind das Vordere und Hintere Plattenhorn zu sehen:

Lange können wir das Gipfel-Panorama nicht genießen, denn der Aufstieg hat länger gedauert als geplant und wir wollen den letzten Bus, der uns aus dem Tal herausbringt, nicht verpassen. Über Schutt und Geröll ging es hinauf, über Schutt und Geröll geht es hinunter:

Aber beim Abstieg ist es nicht weiter tragisch, dass der halbe Berg mit hinunterrutscht, im Gegenteil, so kommt man schneller nach unten! Wir steigen jedoch nicht über die Aufstiegsroute, sondern über die Westflanke ab. Diese Route wird im SAC-Führer auch als Aufstiegsroute empfohlen. Ein Blick zurück in die Westflanke:

Normalerweise geht es bergab immer einfacher als bergauf, aber heute empfinde ich auch den Abstieg als sehr mühsam. Das Tempo, das Guido vorgibt, kann ich nicht halten: Er läuft leichtfüßig Richtung Tal, während ich mich regelrecht vorwärts quäle. Zudem bricht mir beim Balancieren über Blockgeröll einer meiner Stöcke ab. Allein irgendwo im Nirgendwo, körperlich erschöpft und kaum mehr Wasser, fast hätte ich mich Fallenlassen und auf bessere Zeiten gewartet. Nun ja, diese wären mit Sicherheit heute nicht mehr gekommen. :updown: Also mache ich das, was ich immer mache, wenn ich mich motivieren will, weiterzumachen: Ich denke an Beppo Straßenkehrer. Und siehe da, auf einmal kommt nicht nur Guido wieder in Sicht, sondern auch ein Pfad. Über den Pfad absteigend kann ich an Tempo zulegen und so laufen wir nicht mehr Gefahr, den letzten Bus zu verpassen. Es bleibt sogar Zeit, meine hohen Bergschuhe aus und meine Halbschuhe anzuziehen. :erleichtert: Meine Füße danken es mir, indem sie mich flott weitertragen! Hier sind wir auf dem Weg durchs Val Fless zurück zur Alp Fless Dadoura:

Am Aua da Fless kann ich zudem meine Wasservorräte auffüllen und nach einem kräftigen Schluck kalten Wassers fühle ich mich wieder topfit. :muskeln: Die Tour hat also schlussendlich ein Happy-End. :sonne: Hier ist sie in der Übersicht zu sehen:

Mein Fazit: Der Piz Murtera ist ein im Prinzip einfach zu besteigender Dreitausender, der eine tolles Gipfelpanorama bietet. Aber er will erobert werden, das ist jedenfalls mein Gefühl. Die gestrige Tour noch in den Beinen, war es für mich jedenfalls eine eher abenteuerliche als genussreiche Tour!

geschrieben von Susanne am 12. September 2022 um 22.46 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel starten wir heute den zweiten Versuch, das Pischahorn zu erklimmen. Start ist heute aber nicht wie vor drei Tagen Tschuggen, sondern die Talstation der Pischabahn. Bis hinauf nach Pischa sind ab hier ein paar Höhenmeter mehr zu überwinden, aber diese fallen bei der Gesamtzahl an Höhenmetern kaum ins Gewicht. Der Blick zu Beginn des Aufstiegs über Höfi Richtung Davos:

Heute können wir während des Aufstiegs nach Pischa wesentlich mehr von der Landschaft erkennen als beim letzten Mal. :froehlich: Und Pischa liegt nicht in den Wolken, sondern im Sonnenschein:

Der weitere Weg von Pischa hinauf zum Pischahorn ist weiß-rot-weiß markiert und angenehm zu gehen. So können wir die Landschaft um uns herum intensiv genießen. :sonne: Der Blick zurück zur Bergstation der Pischbahn, rechter Hand liegt der Pischgrat und der schneebedeckte Gipfel im Hintergrund ist der Tödi:

Hier geht der Blick Richtung Prättigau:

Unser Gipfelziel rückt näher:

Hier queren wir Verborgen Pischa:

Ein Blick auf die Pischaseen:

Die letzten Höhenmeter geht es über einen Schutthang hinauf:

Ein Blick zurück auf den Aufstiegsweg:

Ankunft am mit 2980 Metern höchsten Punkt des Pischahorns:

Über den Gipfelgrat erreicht man den zweithöchsten, mit einem Wegweiser versehenen Punkt:

Die Aussicht von hier oben ist phänomenal. So kann man Richtung Nordosten sogar die Zugspitze sehen:

Der Osten mit den Plattenhörnern und Piz Linard:

Mehr Bilder vom Panorama gibt es heute nicht bzw. sind in dem demnächst erscheinenden Video zu sehen! Der Beginn des Abstiegs führt über den Nordwestgrat:

Der Blick zurück auf den in der Nordflanke des Pischahorns liegenden Rest des Hafentälligletschers:

Ein kleiner Bergsee am Wegesrand:

Wir bereuen es nicht, den langen Abstiegsweg über das Mönchalptal gewählt zu haben, denn die Landschaft ist hier einfach wunderschön. :sonne: Hier sieht man sehr gut einen Teil des langen Wegs:

Je tiefer wir kommen, desto bunter wird die Vegetation. Dies ist vor allem den Heidelbeersträuchern zu verdanken, die entlang des Weges wachsen:

Knapp sieben Stunden nach Beginn unserer Tour erreichen wir den Bahnhof von Davos Laret. Die Tour in der Übersicht:

Fazit der Tour: Das Pischorn ist ein schöner, leicht zu besteigender Gipfel. Der Abstieg übers Mönchalptal ist zwar lang, aber vor allem im Herbst, wenn die Heidelbeeren reif sind, sehr zu empfehlen! Für uns war der zweite Versuch, das Pischahorn zu besteigen, daher ein vollen Erfolg. :sonne:

geschrieben von Susanne am 3. August 2022 um 22.43 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Videos, Wandern
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Die Temperaturen steigen in den nächsten Tagen wieder deutlich an und im Grunde genommen ist es auch heute schon viel zu warm für eine Gipfeltour. Trotzdem wagen wir uns nach draußen, denn für die nächsten Tage sind nachmittägliche Gewitter vorhergesagt und dann verbieten sich Gipfeltouren von selbst. Vor allem, wenn man wie wir meist erst am späten Vormittag startet. :updown: Der Ausgangspunkt der heutigen Tour ist Monstein, das wir mit Postbussen erreichen. Das erste Gipfelziel ist das Büelenhorn, danach wollen wir weiter über den Stulsergrat zum Muchetta. Auf dem Büelenhorn waren wir zum ersten Mal am 9. Juli 2021. Damit es uns nicht langweilig wird, gehen wir heute nicht über den Normalweg hoch, sondern verlassen diesen auf etwa 2400 Höhenmetern und steigen zur Büelenfurgga auf. Im SAC-Führer „Bündner Alpen 6“ steht über den Normalweg:

Von Monstein (1626) gelangt man auf dem Strässchen zum Mäschenboden (1993). Auf einem signalisierten, zurückhaltend markierten Bergweg durch die Mulde von Büelen und auf Pfadspuren durch den Schutthang erreicht man den Nordgrat in Gipfelnähe und bald den höchsten Punkt.

Von „Pfadspuren“ kann im oberen Teil des Weges nicht mehr gesprochen werden, es ist schon ein ziemlich deutlicher Pfad, der nach oben führt. Über den Ostgrat, den wir heute als Aufstiegsroute wählen, heißt es:

Leichte Gratwanderung von Monstein her, allerdings ohne besondere Vorzüge gegenüber dem Normalweg: Von der Büelenfurgga (2649) gelangt man auf den Schutt- und Schrofenrücken, den ersten Gratköpfen auf der Monsteiner Seite, den oberen eher auf der Südseite ausweichend, ohne Schwierigkeiten zum Gipfel.

Bilder vom ersten Teil des Aufstiegs gibt es im Tagebucheintrag vom 9. Juli 2021. Heute beginne ich mit dem Fotografieren erst, als wir den Wanderweg verlassen und über Geröll zur Büelenfurgga aufsteigen. Die Büelenfurgga versteckt sich auf dem folgenden Bild hinter dem Ausläufer des Mäschengrats, etwa dort, wo der Stern schwebt:

Schon dieser Teil des Aufstiegs gefällt uns deutlich besser als der über den Normalweg. Zudem hat Petrus mit uns ein Einsehen und schiebt Wolken vor die Sonne, so dass der Aufstieg nicht ganz so schweißtreibend wie erwartet ist. Auf der Büelenfurgga, über Guidos Kopf erhebt sich der 2955 Meter hohe Piz Platta Roggia:

Während Guido seine Drohne fliegen lässt, mache ich es mir in den Nähe des Steinmanns gemütlich und genieße die Aussicht. In südlicher Richtung geht der Blick bis zum Piz Bernina und zu den Bergüner Stöcken:

Im Norden liegt die Landschaft Davos:

Der Ostgrats des Büelenhorns:

Hier geht es nach einer längeren Rast hinauf und auch dieser Teil des Aufstiegs gefällt uns besser als der Normalweg. Wir können nicht verstehen, warum es im SAC-Führer heißt, dass diese Route „ohne besondere Vorzüge gegenüber dem Normalweg“ ist. Für uns hat sie durchaus Vorzüge: Wir sind hier allein unterwegs, während sich auf dem Normalweg zahlreiche Wanderer tummeln und kurze, einfache Kletterstellen würzen den Aufstieg:

Die Wegfindung wird zudem durch Pfadspuren erleichtert, so dass wir schnell an Höhe gewinnen. Kurz unterhalb des Gipfels:

Der Blick zurück über den Ostgrat auf die Büelenfurgga:

Wir sind zwar nicht die ersten, die heute den Gipfel des Büelenhorns erreichen, aber wahrscheinlich die einzigen, die über den Ostgrat aufgestiegen sind und ziemlich sicher die letzten: Als wir auf dem Gipfel stehen, sind die anderen Gipfelstürmer schon wieder auf dem Abstieg. Gipfelglück:

Im Norden schaut man bis nach Davos:

Nach einer weiteren, längeren Rast und dem obligatorischen Eintrag ins Gipfelbuch geht es erst zum Stulsergrat, dann zum Muchetta weiter:

Der Grat in seiner ganzen Länge:

Es ist eine leichte Gratwanderung mit einer herrlichen Aussicht in alle Richtungen. Hier liegt Davos Wiesen zu unseren Füßen:

Der Blick Richtung Davos:

Linker Hand liegen die Bergüner Stöcke:

Ein Blick zurück:

Schließlich erreichen wir den Hauptgipfel des Muchetta:

Kurz darauf stehen wir auf dem erstmals am 25. Juni 2021 bestiegenen Vorgipfel. Hier beginnt der endlos erscheinende Abstieg Richtung Filisur:

Das vor uns liegende Panorama:

Bei Curtins Dador auf können wir unsere Trinkvorräte auffüllen:

Von Curtins Dador aus geht es noch knapp einen Kilometer auf einem schmalen Wanderweg weiter, der bei Jod da Gonda auf einen Fahrweg mündet:

Von Jod da Gonda aus sind es „nur noch“ fünfeinhalb Kilometer bis nach Filisur und gute zehn Kilometer bis nach Hause. Die Strecke bis nach Filsur verläuft größtenteils über den Fahrweg und ist dementsprechend öde. Aber wir haben heute Glück: Der Eigentümer einer der Hütten von Falein, die Hütten sind als Drehort der ersten Heidi-Filme bekannt, ist mit seinem Auto auf dem Weg nach Filisur und nimmt uns einen Teil der Strecke mit. 🙏🏻 Von Filisur aus geht es dann wieder zu Fuß weiter. Bevor wir nach Schmitten aufsteigen, machen wir kurze Rast am Landwasser-Viadukt. Dort gönne ich meinen Füßen ein erfrischendes Fußbad:

Neun Stunden nach Beginn der Tour erreichen wir unserer Zuhause, der Tourenplaner gibt für die fast 26 Kilometer lange Strecke, auf der gut 1700 Höhenmeter im Aufstieg und 2000 im Abstieg zu bewältigen sind, zehn Stunden an:

Die Tour ist aufgrund ihrer Länge und den zu überwindenden Höhenmetern zwar anstrengend, aber sehr empfehlenswert. :daumen:

PS: Das Video zur Tour:

geschrieben von Susanne am 27. Juli 2022 um 21.52 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns heute für einen Aufstieg zum Tällihorn, Ausgangspunkt der Tour ist Sertig Dörfli. Ein Zwischenziel auf dem Weg zum Gipfel ist die Tällifurgga, die bequem über einen Wanderweg zu erreichen ist:

Anschließend geht es weglos über den im obigen Bild zu sehenden Grat mal in leichter Kletterei, mal gehend weiter:

Ein Blick zurück, links im Hintergrund sind das Jakobshorn und das Jatzhorn zu sehen:

Die nächste Kletterei rückt näher:

Hier geht es bergab statt bergauf:

Die Kletterei macht total viel Spaß und viel zu schnell liegt das mit drei Steinmännern geschmückte Gipfelplateau vor uns:

Die Aussicht vom Gipfel ist phänomenal, viel schöner als erwartet. Hier sind das Sertigtal sowie Leidbachhorn, Älplihorn und Gipfel der Ducan-Kette zu sehen:

Uns gefällt es so gut hier oben, dass wir über das Felahorn weiter zum Wuosthorn wandern. Das Felahorn erreichen wir bequem über den Verbindungsgrat gehend:

Der Blick vom Felahorn aufs Wuosthorn, unserem dritten und letzten Gipfelziel für heute:

Wie auf dem obigen Bild zu sehen ist, geht es vom Felahorn aus zuerst ebenfalls über einen bequem zu gehenden Grat Richtung Wuosthorn. In der Nähe des Gipfels ist dann allerdings nochmals leichte Kletterei und zudem Schwindelfreiheit angesagt:

Hier sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel:

Das Wuosthorn ist mit 2815 Höhenmetern der höchste der drei Gipfel und die Aussicht ist von hier oben gefühlt noch beeindruckender als vom Tälli- oder Felahorn. Im Nordwesten sind das Jakobshorn mit der Gipfelstation der Bahn, das Tällihorn und das Felahorn zu sehen:

Im Südwesten liegen Älplihorn und die Ducan-Kette:

Im Süden schaut man auf Piz Kesch mit Gletscher und ganz im Hintergrund auf Piz Bernina mit Biancograt:

Im Osten ist unter anderem das Flüela Schwarzhorn zu sehen:

Nach einer ausgiebigen Gipfelrаst machen wir uns an den Abstieg. Dieser führt nicht über die Aufstiegsroute, sondern über unbekanntes Gelände: Zu Beginn geht es in leichter Kletterei an den Fuß des Vorgipfels des Wuosthorns. Hier stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Wagen wir uns, den Vorgipfel zu überklettern oder aber steigen wir über eine extrem steile Grasrinne direkt ins Bärentälli ab? Wie entscheiden uns für die zweite Variante:

Gott sei Dank ist das Gras „nur“ ein bisschen feucht, sonst wären wir schneller unten gelandet als uns lieb wäre! Ein Blick zurück auf unseren Abstiegsweg, von dort, wo der rote Stern schwebt, sind wir hergekommen:

Das Ende der Grasrinne ist in Sicht, anschließend geht es über das Blockgeröll des Bärentällis weiter:

Das mit Blockgeröll gefüllte Bärentälli:

Ich liebe Blockgeröll, aber im Bärentälli liegt so viel davon herum, das selbst mir irgendwann die Lust verloren geht, über das Geröll zu laufen. Außerdem tauchen vor uns dunkle Regenwolken auf und ein Regenguss, der einen in so einem Gelände überrascht, ist alles andere als angenehm. Aber irgendwann ist es geschafft, wir stehen wieder auf Gras. :erleichtert: Wobei der Abstieg dadurch nicht unbedingt leichter wird, denn es geht erneut steil nach unten. :updown: Aber immerhin bleiben die Regenwolken weiterhin dicht. :daumen: Eine vom Augstberg kommende Wegspur macht uns dann den Abstieg etwas leichter und den letzten Kilometer können wir sogar über den von der Tällifurgga nach Sertig Dörfli führenden Wanderweg absteigen. Ein Blick zurück auf die drei Gipfel:

Die Tour in der Übersicht:


Um 18.19 Uhr, zehn Minuten vor der Abfahrt des vorletzten Busses, der letzte fährt erst zwei Stunden später, erreichen wir die Bushaltestelle Sertig Dörfli. Das nenne ich perfektes Timing!

PS. Danke für diese wunderschöne Tour, die unsere Erwartungen weit übertroffen hat: Die Besteigung dieser Gipfel ist auch im Sommer zu empfehlen, nicht nur im Winter als Skitour!

PPS: Guidos Tourenbeschreibung, einschließlich Video und einer interaktiven Karte: Tällihorn und Wuosthorn.