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Archiv für September 2016Auf unserer heutigen Wanderung hatte ich wieder einmal den Impuls, barfuß zu gehen. Der Boden des Naturschutzgebiets „Kojenmoos“ rief aber auch regelrecht nach direkter Kontaktaufnahme. Momentaufnahmen von der Tour (Imbergbahn Bergstation – Alpe Glutschwanden – Hubertushütte – Alpengasthof „Hörmoos“ – Alpengasthof „Hochbühl“ – Imberg-Alpe – Steibis, Ortsmitte): Der See an der Hubertushütte bzw. dem Alpengasthof „Hörmoos“: Eine Wilde Karde an der Kräuter-Alpe „Hörmoos“: Der lateinische Gattungsname der Wilden Karde „Dipsacus“ stammte aus dem Griechischen und bedeutete „Ich bekämpfe den Durst“: Ihre Blätter sammelten Regenwasser und waren als Tränke und Badewanne bei Insekten und Vögeln sehr begehrt. Man sagte, dass Elfen dieses „Venusbecken“ als Schönheitsbad verwendeten. Aber auch in der Naturheilkunde der Menschen fand dieses Wasser zur Reinigung und Stärkung Verwendung. Überprüfen konnte ich letztere Aussage leider nicht. Die Sonne der letzten Tage hatte die Wasserbecken zum Verschwinden gebracht. Barfuß über Weiden: Blick über die Nagelfluhkette: Eine unerwartete Begegnung mit einem weißen Kaninchen am Alpengasthof „Hochbühl“: Die Botschaft des Kaninchens:
Quelle: Krafttier Kaninchen: Ängstlicher Bote der Liebe Der Blick auf Oberstaufen und Steibis während des Abstiegs zur Talstation der Imbergbahn: Der Alperlebnispfad von Steibis war ein 6,3 Kilometer langer und vor allem für Familien mit Kindern angelegter Rundkurs, der an der Bergstation der Imbergbahn begann und durch das Lanzenbachtal führte. An 47 Stationen erfuhr man Wissenswertes über die Welt der Alpen. Manchmal konnte man sogar selbst aktiv werden und zum Beispiel eine hölzerne Kuh melken, am Drahtseil das Klettern üben oder Holz sägen: Die Säge war allerdings so stumpf, dass wir es noch nicht einmal zu zweit schafften, den Stamm zu zerteilen. Während unserer verschiedenen Wanderungen durchs Lanzenbachtal waren wir immer mal wieder an einigen der Stationen vorbeigekommen. Neu für uns war heute der Abschnitt, der durch das Naturschutzgebiet „Kojenmoos“ führte: Hier stießen wir auf folgende Station: Der Aufforderung konnte ich natürlich nicht widerstehen, zog meine Trekkingsandalen aus und wollte mit großen Schritten die ausgewiesene Fläche überqueren. Weit kam ich allerdings nicht: Hallo? Auf der Tafel war zu lesen, dass man hier barfuß durchs Hochmoor laufen konnte. Von Versinken stand da nichts! Es war gar nicht so einfach, da wieder herauszukommen, das Moor war nämlich ziemlich anhänglich. Stück für Stück konnte ich dann aber mein linkes Bein doch wieder befreien: Damit nicht nur der linke Unterschenkel von der heilsamen Wirkung einer Moorpackung profitieren konnte, ließ ich, nachdem ich links wieder festen Boden unter dem Fuß hatte, das rechte Bein auch noch versinken. Allerdings nicht so weit, ein dreckiges Hosenbein reichte mir! Gott sei Dank war in der Nähe der Station ein Gebirgsbach, in dem ich mir die Packung wieder abwaschen konnte: Ein paar hundert Meter weiter war auf einem Schild zu lesen, dass man hier über das Moor gehen konnte, ohne es zu berühren. Das funktionierte immerhin: Die letzte Tafel des Pfads: Ja, der Alperlebnispfad gefiel mir und wird mir sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben! Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, nach dem Erlebnis im Hochmoor energiegeladener als sonst zu sein. Heute fand sie statt, die Busfahrt nach Ascona an den Lago Maggiore. Letzte Woche war sie ja mangels Interesse ausgefallen. Es war eine Reise durch eine größtenteils wunderschöne und faszinierende Landschaft mit einem ebenso faszinierenden Ziel. Der Fahrer war kompetent und umsichtig, die Mitfahrer ruhig und angenehm, alles in allem war es ein Tag voller Leben, voller schöner Momente. Abfahrt war um 7.00 Uhr am Bahnhof in Oberstaufen. Die meisten anderen Mitfahrer waren vorher schon zugestiegen, der Startpunkt der Reiseveranstaltung war nämlich Oberstdorf. Dort musste man schon um 6.00 Uhr am Bahnhof stehen, wenn man mitfahren wollte. Nach gut zweistündiger Fahrt machten wir in der Viamala-Schlucht eine halbstündige Pause. Die Viamala war ein etwa acht Kilometer langer Wegabschnitt entlang des Hinterrheins zwischen Thusis und Zilli-Reischen im Schweizer Kanton Graubünden. An der spektakulärsten Stelle wurde 2014 ein Besucherzentrum, unserem Rastplatz, eröffnet: Zwei Bilder der Schlucht im Panoramamodus:
In der Schlucht war es mit 14°C Außentemperatur recht frisch. Das änderte sich aber, je weiter wir uns Richtung Lago Maggiore bewegten. Am Ziel, dem Stadtzentrum von Ascona, waren es über 30°C bei strahlend blauem Himmel. Zwei Stunden vorher umgaben uns kühle Bergluft, hohe Felsen und Fichten, jetzt standen wir bei brütender Sommerhitze zwischen Häuserschluchten unter Palmen! Während sich die anderen Reiseteilnehmer Richtung Uferpromenade bewegten, stiegen Guido und ich in einen Stadtbus und fuhren nach Orselina, einer in der Nähe von Ascona bzw. Locarno liegenden Gemeinde. Von dort aus führte eine Seilbahn auf den Cardada, den 1340 Meter hohen Hausberg von Locarno. Vom Cardada hatte man angeblich einen tollen Rundblick über den Lago Maggiore, das Centovalli und einen Teil des Maggiatals. Nachprüfen konnten wir das aber nicht, da wir entgegen unseren ursprünglichen Plänen nicht in die Seilbahn stiegen. Stattdessen machten wir eine kleine Wanderung durch das obere Orselina und das angrenzende Waldgebiet: Zurück nach Ascona marschierten wir zu Fuß. Beim Überqueren einer Brücke, die über die Maggia, dem Fluss, der durch Locarno floss, führte: Zum Schluss machten wir dann doch noch einen Abstecher zur Uferpromenade. Dort wimmelte es von Touristenfallen, kleinen Läden und Ständen, in denen man unnütze Sachen kaufen konnte. Und von Restaurants sowie Cafes: Aber dem ganzen Treiben konnte man auch den Rücken zukehren: Um 14.15 Uhr ging es zurück in die Heimat. Pause machten wir dieses Mal im Heidiland, einem Rasthof an der Autobahn: Zur allgemeinen Unterhaltung erschien auf dem Balkon des Turms alle halbe Stunde Heidi und trällerte ein Liedchen: Heimatliche Bergidylle auf einem Autobahnrasthof, so etwas gab es wahrscheinlich nur in der Schweiz! Um 18.30 Uhr waren wir wieder zurück zu Hause. Danke für diesen wunderschönen Tag! PPS: Guidos Bildergalerie: Ascona. |