|
Archiv für September 2021Die gestern geplante Tour auf den Piz Beverin sieht theoretisch folgendermaßen aus: 10:05 Uhr Abfahrt Schmitten – 10:19 Uhr Ankunft Monstein; 10:37 Abfahrt Monstein – 10:53 Uhr Ankunft Filisur; 11:01 Uhr Abfahrt Filisur – 11:30 Uhr Ankunft Thusis; 11.34 Uhr Abfahrt Thusis – 12:06 Ankunft Glaspass. Vom Glaspass aus erfolgt die rund 13 Kilometer lange Wanderung über die Chräjenchöpf, die Beverin Lücke, den 2998 Meter hohen Piz Beverin und den 2591 Meter hohen Beverin Pintg nach Lohn. Auf der Strecke sind 1200 Höhenmeter im Aufstieg und 1400 Höhenmeter im Abstieg zu überwinden. Der Zeitbedarf der Wanderung liegt laut Angaben eines Tourenberichts bei sechs Stunden, laut Angaben der App „Swisstopo“ bei sechseinhalb Stunden. Abfahrt in Lohn Richtung Schmitten ist um 17.46 Uhr, Ankunft in Zillis um 18.04 Uhr. Danach geht es folgendermaßen weiter: 18:12 Uhr Abfahrt Zillis – 18:26 Uhr Ankunft Thusis; 18:30 Uhr Abfahrt Thusis – Ankunft 18:46 Uhr Tiefencastel: 18:50 Uhr Abfahrt Tiefencastel – 19:05 Uhr Ankunft Alvaneu, Dorf; 19:07 Abfahrt Alvaneu, Dorf – 19.10 Uhr Ankunft Schmitten. Wie leicht zu errechnen ist, bleiben uns für die Tour also rund fünf Stunden und vierzig Minuten. Guido ist ein bisschen skeptisch, ob das alles nach Plan klappen wird, aber er zögert trotzdem nicht, um 10:00 Uhr zusammen mit mir in Schmitten an der Bushaltestelle zu stehen. 🙏🏻 Schon die Fahrt zum Glaspass ist eine Reise wert: Bisher waren wir nur in Thusis selbst und das auch nur zum Einkaufen. Wie schön die Umgebung von Thusis ist, war uns bisher nicht bekannt. Die Fahrt von Thusis hinauf zum auf 1846 Metern gelegenen Glaspass, der Thusis im Domleschg über den Heinzenberg mit Safien-Platz im abgeschiedenen Safiental verbindet, ist jedenfalls ein Hochgenuss mit Blicken über grüne Weideflächen und auf die Stätzerhorn Kette. Der Bus kommt ein paar Minuten später als geplant an, so dass wir uns hier nicht groß umschauen, sondern direkt dem Wegweiser Richtung Hoch Büel folgen. Der Blick zurück vom Wanderweg auf den Glaspass: Auf dem Weg zum Hoch Büel, einer 2080 Meter hohen Rasenkuppe südlich des Glaspasses: Ein kleiner Tümpel am Wegesrand: Am Hoch Büel trennen sich die Wege, entweder man wandert gemütlich nach Usser Glas bzw. zum Berggasthof Beverin oder man steigt weiter Richtung Piz Beverin auf: Wir marschieren wie geplant Richtung Piz Beverin weiter: In engen Kehren geht es steil hinauf zu den Chräjenköpfen, mehreren Erhebungen im Nordwestgrat des Piz Beverins. Ein Blick zurück auf die Erhebungen und den Wanderweg: Manche „Chöpf“ sind mit Steinmännern geschmückt: Der Streckenabschnitt entlang der Chrächenchöpf ist überaus abwechslungsreich und bietet zahlreiche Tiefblicke sowohl in die Ost- als auch in die Westflanke: Die Felsregion des Piz Beverins rückt näher: Hier beginnt die Durchquerung der schroff abfallenden Westflanke des Piz Biverins hinauf zur Beverin Lücke: Der Weg durch die Felsen der Westflanke vom Piz Beverin ist ziemlich abenteuerlich. Mal geht es geht aufwärts, mal abwärts, mal mehr, mal weniger ausgesetzt um Felsen herum und über schuttartige Hänge hinauf und hinunter. Heute ist der Weg aufgrund der gestrigen Regenfälle zudem ziemlich rutschig. Man muss also genau schauen, wohin man tritt. Ein Blick zurück, von der oberen, linke Ecke des Bildes sind wir hergekommen: Ein kurzer Abstieg, bevor es wieder nach oben geht: Kurz unterhalb der Beverin Lücke: An der Beverin Lücke endet der weiß-blau-weiß markierte Wanderweg: Zum Gipfel führt „nur“ ein weiß-rot-weiß markierter Wanderweg, der an mehreren Stellen mit Ketten gesichert ist. Nach der Kletterei geht es sehr gemütlich weiter: Ein Blick zurück: Der Gipfelsteinmann rückt näher und näher: Zweieinhalb Stunden Minuten nach Beginn unserer Tour stehen wir auf dem Gipfel des Piz Beverins: Wir sind also recht flott unterwegs und können trotz des heftigen und kalten Windes, der hier oben weht, das Gipfelpanorama ausgiebig genießen. Der Blick nach Norden: Im Osten sieht man unter anderem das Lenzer Horn und die Stätzerhorn Kette: Im Südosten liegt der Piz Curvér: Der Blick nach Süden: Der Südwesten mit den Grauhörnern: Im Westen wäre der Tödi erwähnenswert, aber der ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen. An der Beverin Lücke waren wir schon, klar, dass wir deshalb den Weg über die Leiter nehmen. Aber schließlich taucht sie auf, die ominöse Leiter: Die Leiter führt aufwärts, nicht wie befürchtet, abwärts und ist daher überhaupt kein Problem. In der Gegenrichtung sieht die Sache deutlich unheimlicher aus: Der weitere Abstieg über den zum Beverin Pintg führenden Grasgrat ist ein wahres Vergnügen: Ein Blick zurück zum Gipfel des Piz Beverins: Blick über das Val Mirer: Um das Dörfchen Lohn nicht weit vor der Abfahrt des Busses zu erreichen, verlangsamt sich unser Marschtempo auf den letzten Kilometern deutlich. Immer wieder bleibe wir stehen und genießen das vor uns liegende Panorama. Die Hütten von Dros: Die Häuser von Lohn, dem Endpunkt der traumhaft schönen Wanderung: Schlussendlich brauchen wir fünf Stunden und 15 Minuten für die 13,5 Kilometer lange Strecke, auf der 1200 Höhenmeter im Aufstieg und 1400 Höhenmeter im Abstieg zu überwinden sind: Danke für diese wunderschöne Geburtstagstour. PS: Der Link zu Guidos Webseite: Piz Beverin. Das Wetter hat sich wieder beruhigt, so dass heute einer weiteren Erkundung der herrlichen Landschaft Graubündens nichts im Wege steht: Wir fahren mit Bus und Bahn zur Haltestelle „Diavolezza-Lagalb“ an der Bernina Passstraße, Gipfelziel ist der 2959 Meter hohe Piz Lagalb. Der Berg ist seit 1963 durch eine Kabinenseilbahn für den Wintersport erschlossen. Im Sommer ist hier allerdings so gut wie nichts los, obwohl man laut Tourenbeschreibungen eine wunderbare Aussicht vom Gipfel hat und der Weg hinauf alles andere als schwer ist. Der Blick vom T2-Wanderweg zurück auf die Talstation: Wir machen uns die Besteigung etwas schwerer, aber auch kürzer, indem wir den Wanderweg verlassen und weglos über die Skipiste nach oben steigen: An der Bergstation bekommen wir zu lesen, dass es sich hierbei um die steilste Skipiste Graubündens handeln soll. Der Blick kurz unterhalb Bergstation Richtung Süden mit Piz Palü, Piz Bernina und Piz Morteratsch, der große See ist der Lago Bianco: Eine Stunde und 40 Minuten nach Beginn unserer Tour erreichen wir den Gipfel mit Sendemast und weiteren Errungenschaften der Zivilisation. Dank des herrlichen Panoramas fällt die verschandelte Gipfelregion jedoch kaum ins Auge. Hier der Blick Richtung Südwesten über die Bergstation „Lagalb“ auf die Berninagruppe: Richtung Westen schaut man hinunter auf die Passstrasse, die Talstation und unsere Aufstiegsroute: Im Hintergrund ist außerdem der Piz Julier zu sehen, ein Gipfel, der auf meiner Wunschliste steht. Piz Albris, Piz Languard und andere, im Nordwesten liegende Gipfel: Im Osten liegt der Lai Minor zu unseren Füßen, im Hintergrund erheben sich weitere, zu den Livigno-Alpen gehörende Gipfel: Statt wie geplant zurück zur Haltestelle „Diavolezza Lagalb“ zurückzukehren, steigen wir zum Ospiz Bernina ab und genießen dabei den Blick auf den Lago Bianco: Hier ragen rechter Hand der dunkle Piz Albris und der helle Piz Alv empor: Abstieg zum Val da Bügliet mit zahlreichen, namenlosen Seelein: Da Guido vor ein paar Tagen Wim Hof, auch bekannt als „The Iceman“, entdeckt hat, kommen wir auf die Idee in einem der Seelein ein Bad zu nehmen. Dieses hier sieht zwar sehr nett aus, hat aber einen ziemlich schlammigen Uferbereich und Untergrund: An diesem Seelein wage ich mich dann tatsächlich ins eiskalte Wasser: Guido bleibt derweil draußen und entschuldigt sich damit, dass er mein Bad im Bergsee filmen muss. Die Filmaufnahmen gibt es irgendwann einmal im Anhang! Nach der eisigen Erfrischung geht es zügig weiter zum Bahnhof „Ospizio Bernina“, den wir rechtzeitig vor Abfahrt des letzten Zuges Richtung Heimat erreichen: Die Tour in der Übersicht: Fazit: Die Besteigung des Piz Lagalbs ist eine schöne, einfache Nachmittagswanderung, die man durch den weglosen Aufstieg über die Skipiste etwas würzen kann. PS: Das Video zur Tour: PPS: Guidos Tourenbericht: Piz Lagalb. PPPS: Am Abend beschäftige ich mit weiteren Tourenplanungen und stelle fest, dass man den Piz Beverin, den ich während unseren Aufenthalten in Lenz immer wieder bewundern konnte, recht gut mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Nun ja, ganz hinauf führt ein T4-Wanderweg! Es wäre eine perfekte Tour für den morgigen Tag. Vor Kurzem waren wir an den Erzgruben von Schmitten, heute besuchen wir die Erzgruben am Silberberg, einem bewaldeten Steilhang zwischen Davos Monstein und Jenisberg. Ausgangspunkt der Tour ist Schmelzboden, der Standort des ehemaligen Hauptgebäudes der Bergbaugesellschaft. In dem Hauptgebäude ist heutzutage ein Bergbaumuseum untergebracht. Von Schmelzboden aus geht es durch einen schattigen Wald anfangs steil, später eher gemächlich ansteigend rund 270 Höhenmeter hinauf zum Bergwerk. Der Blick von der Aussichtsplattform am Silberberg auf Davos Wiesen und die Gipfel des Guggernellgrats: Die ersten Bauten der Grube, die Huthäuser: Ein Pfad führt an den Felsen entlang zu den Stellen, an denen oberirdisch abgebaut wurde. Der Blick hinunter in den durchwühlten Fels ist beeindruckend: Mehrere steile Treppen führen anschließend hinunter zum ehemaligen Knappenhaus mit Pochwerk, Wasch- und Sortieranlage: Im durch Wasserkraft angetriebenen Pochwerk wurde das Roherz vor dem Schmelzen zerkleinert: Um einen größeren Umweg zu vermeiden, versuchen wir nach der Außenbesichtigung der Anlage weglos zum nach Jenisberg führenden Wanderweg zu gelangen. Eine Pfadspur, die zeigte, dass dies möglich sein könnte, hatten wir während unserer am 3. Juli 2021 durchgeführten Wanderung von Monstein nach Schmitten entdeckt. Zu Beginn folgen wir einem Pfad, der von der Anlage zum Tällibach führt: Die Überquerung des Bachs ist nicht ganz einfach und anschließend müssen wir uns weglos weiter durchs Unterholz kämpfen, von einer Pfadspur ist weit und breit nichts zu sehen. Schließlich aber ist es geschafft, wir stehen auf dem von Monstein nach Jenisberg führenden Wanderweg. Bei unserer letzten Wanderung von Monstein nach Jenisberg begleitete uns Regen, dieses Mal eitler Sonnenschein. Von Jenisberg aus wandern wir dieses Mal nicht über Davos Wiesen nach Schmitten, sondern folgen dem über den Drostobel und die Breitrüefi führenden Wanderweg nach Filisur. Den Weg über Drostobel und Breitrüefi erkundeten wir in umgekehrter Richtung schon einmal am 10. Oktober 2020: Von Schmitten über den Drostobel nach Jenisberg. Der durch den Drostobel führende Wegabschnitt: Der Blick über den Drostobel auf den Guggernellgrat: Der Weg über die Breitrüfi, im Hintergrund ist Schmitten zu sehen: Ein Blick hinauf: Ländliche Idylle bei Schönboden: Der Blick von Schönboden auf Schmitten: Der Weg von Schönboden nach Filisur: Filisur: Den Bahnhof von Filisur erreichen wir gerade rechtzeitig, um mit der Bahn um 17.04 Uhr die Heimreise antreten zu können. Die Wanderung in der Übersicht: Ohne die „Abkürzung“ ist es eine sehr gemütliche T2-Wanderung. Das Wetter ist freundlich und die letzte Gipfelbesteigung liegt mittlerweile neun Tage zurück: Mal eben schnell vom Ofenpass auf den Piz Daint. Wir sind daher sehr motiviert, heute einen weiteren der über 900 Bündner Gipfel zu besuchen. Der Piz Glims soll es sein, ein wenig besuchter Nachbargipfel des imposanten Piz Linards, des größten Bergs der Silvrettagruppe. Ausgangspunkt der Tour ist das am Inn liegende Dorf Lavin im Engadin. Die Bus- und Bahnfahrt nach Lavin dauert ziemlich genau zwei Stunden, Ankunftszeit ist 12 Uhr. Bis zur Abfahrt des letzten Zugs Richtung Schmitten bleiben uns knapp sechs Stunden für die geplante Tour. Laut Tourenplaner benötigt man für eine Rundwanderung über die Chamonna dal Linard und die Fuorcla da Glims ohne den Gipfel sechseinhalb Stunden. Wir müssen daher wieder einmal einen Schritt schneller unterwegs sein als der „normale“ Bergwanderer. Aber das war bisher ja noch nie ein Problem für uns. Ein erster Blick auf die Hütte und unser Gipfelziel: An der Hütte: Von der Hütte aus geht es weiter zum Lai da Glims: Der weitere Weg zur Fuorcla da Glims führt über Blockgeröll: Ein Blick zurück auf den See: An der Fuorcla da Glims: Von hier geht es innerhalb von zehn Minuten weglos hinauf zum 2868 Meter hohen Gipfel des Piz Glims: Auch wenn der Gipfel von der Höhe her lange nicht an den Piz Linard heranreichen kann, ist die Aussicht von hier oben allemal einen Besuch wert. Das Panorama Richtung Osten: Im Südosten ist der Ortler zu sehen: Der Blick Richtung Südwesten: Im Westen liegen die zur Fless-Grupe gehörenden Gipfel von Piz Murtera und Piz Fless: Die im Nordwesten aufragenden Plattenhörner: Vom Piz Linard, der im Norden über allen anderen Gipfeln thront, habe ich keine Aufnahme gemacht. Der Weg durch das urtümliche, wildromantische Tal: Ein Blick zurück auf den über dem Tal thronenden Piz Linard: Der herbstlich gefärbte Talboden: Im weiteren Verlauf führt der Weg durch hohes Gras und wildes Gebüsch mal steil, mal weniger steil hinunter. Kurz bevor wir wieder auf einem seniorentauglichen Wanderweg landen, ist der Weg zusätzlich mit zahlreichen Kuhfladen gepflastert. Aber wir meistern alle Hindernisse mit Bravour. Fünf Stunden und 45 Minuten nach Beginn unserer Wanderung sind wir wieder in Lavin: Von dort aus geht es um 18 Uhr mit Bahn und Bus zurück nach Hause. Die Tour in der Übersicht: Fazit der Tour: Der Piz Glims ist ein großartiger Aussichtsgipfel. Sowohl der Aufstieg über die Chamonna dal Linard und die Fuorcla Glims, als auch der Abstieg ins und durch das Val Sagliains sind landschaftlich wunderschön, spannend und abwechslungsreich. Die Schwierigkeit liegt bei T3. Weil es so schön war, steigen wir heute gleich nochmals zu den Erzgruben hinauf. Da wir rund eine Stunde früher unterwegs sind, bekommen wir auf dem Kegelplatz sogar noch ein paar Sonnenstrahlen ab: Auf dem Bild ist die schmale Wegspur, die hinauf zu den Erzgruben führt, zu erkennen. Ein Blick über den Kegelplatz Richtung Süden, in der linken Bildhälfte ist der Piz Ot und dahinter die schneebedeckte Berninagruppe zu sehen: Ein Fundstück zwischen den Felsen: Wie dieser Ballon wohl hierher gekommen ist? Der Grubeneingang: Weiter als bis zum Eingang kommen wir allerdings nicht: Die Gruben, die vom 15. bis 17. Jahrhundert dem Abbau von Erz, Bleiglanz und Zinkblende dienten, wurden 1967 von Richard Item, einem Schmittner Bürger, wiederentdeckt, instand gesetzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein Sohn führt diese Arbeit weiter. Führungen kann man über die Seiten www.schmitten-tourismus.ch und www.erzgruben.ch buchen. Wir werden sicherlich irgendwann nochmals hierher kommen und dann auch das Innenleben der Gruben begutachten. PS: Die Tour in der Übersicht: |