Archiv für die Kategorie ‘Fahrradtouren’

geschrieben von Susanne am 28. September 2025 um 21.58 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Ausgangspunkt der heutigen Tour ist das auf 945 Höhenmetern gelegene Dorf Zillis. Es ist bekannt für seine romanische Kirche St. Martin mit der berühmten bemalten Kassettendecke. Wir parken unser Auto neben der Kirche, steigen aber nicht ins kulturelle Erbe ein, sondern in den Sattel unserer Räder und starten zur heutigen Tour. Von Zillis aus führt der Weg zunächst gemütlich dem Hinterrhein entlang bis nach Andeer:

Andeer liegt auf einer Sonnenterrasse und ist für sein Mineralbad berühmt. Im Dorfzentrum von Andeer:

Hinter Andeer steigt die Straße spürbar an und erreicht bald das Kraftwerk Lai da Sera bei Bärenburg. Wenige Kilometer weiter liegt das traditionsreiche Gasthaus Roflaschlucht, das direkt am Eingang zur gleichnamigen, tief eingeschnittenen Schlucht thront:

Kurz hinter dem Gasthaus zweigt von der nach Sufers und weiter zum Splügen- bzw. Bernadinopass führenden Straße die ins Val Ferrera führende Route ab. Der lange Straßenabschnitt nach Ausserferrera und Innerferrera ist landschaftlich wunderschön: wenig Verkehr, viel Natur. Begleitet werden wir vom Ragn da Ferrera, dessen türkisblaues Wasser zwischen riesigen Felsblöcken tost. Die Felsen sind ein beliebtes Ziel für Kletterer, in Ausserferrera können im Dorfrestaurant sogar Crashpads für Boulderer gemietet werden:

Auf dem Weg von Ausserferrera nach Innerferrera:

Kurz vor Innerferrera:

Hinter Innerferrera wird die Szenerie noch wilder: Zahlreiche Felsgalerien, kurze Tunnels und eine imposante Brücke prägen die Strecke ins hintere Tal. Am Punt di Val di Lei führt eine Brücke über einen reißenden Seitenbach. Hier trifft der Reno di Lei aus dem hochgelegenen Stausee im Valle di Lei auf den Ragn da Ferrera, und zugleich verläuft auf dieser Brücke die Schweizer-italienische Grenze. Von hier sind es noch etwa anderthalb Kilometer bis zur Abzweigung ins Valle di Lei. Ab der Abzweigung wird die Straße spürbar steiler, mit einer Steigung von knapp über 9 % aber gut fahrbar. Bald erreichen wir den Eingang des rund einen Kilometer langen Tunnels, der direkt zur Staumauer des Lago di Lei führt. Eine Ampel zwingt uns kurz zum Warten.

Doch schon nach wenigen Minuten schaltet sie auf Grün, wir durchqueren den Tunnel und stehen kurz darauf unmittelbar vor der Staumauer:

Ein kleiner Anstieg noch – dann liegt der Lago di Lei vor uns:

Der See wurde in den 1960er Jahren zur Nutzung der Wasserkraft angelegt. Ein ganzes Tal verschwand unter den Wassermassen. Obwohl die Staumauer auf Schweizer Boden liegt, gehört der größte Teil des Sees politisch zu Italien. Guido hat schon einmal die zehn Kilometer lange Strecke bis zum Ende des Sees erkundet: Nach Italien ins Valle di Lei. Dafür ist es heute zu spät, aber eine Fahrt über die Staumauer lassen wir uns nicht entgehen:

Von der Staumauer des Lago di Lei reicht der Blick nordwärts ins Val digl Uors:

Tief unten windet sich der Torrente Reno di Lei durch ein von Lärchen und Fichten geprägtes Tal, links liegen Maiensässe und Alpweiden. Der Name „Val digl Uors“ stammt aus dem Rätoromanischen und bedeutet „Tal der Bären“ (uors = Bär). Er erinnert daran, dass in dieser abgeschiedenen Gegend früher tatsächlich Bären heimisch waren. Der Blick zurück zum Tunnelportal:

Das andere Ende der Staumauer:

Wir fahren noch ein Stück weiter und blicken auf den am anderen Ufer verlaufenden Saumweg zum Passo del Scengio:

Der in der Sonne leuchtende Weg lässt uns nicht los, spontan beschließen wir, den Rückweg über den Pass zu nehmen. Die ersten Meter sind noch fahrbar:

Dann beginnt für mich die zwei Kilometer lange Schiebestrecke hinauf zum Pass:

Ich genieße das gemächliche Vorankommen, während Guido im Sattel sitzend über Stock und Stein nach oben rumpelt. Schließlich erreichen wir den Passo del Scengio:

Hier parkieren wir unsere Räder und wandern zunächst zu einem Aussichtspunkt südlich des Passes mit traumhaftem Tiefblick auf den Stausee:

Anschließend geht es Richtung Norden auf einen kleinen Hügel:

Hier liegt der Piz Grisch direkt vor unserer Nase und links davon reicht die Sicht bis zum Ringelspitz:

So schön es hier auch ist, irgendwann heißt es Abschied nehmen. Wir steigen wieder auf unsere Räder und stürzen uns in die Abfahrt über den steinigen und holprigen Wanderweg:

Für mich nicht unbedingt ein Vergnügen, aber ich bleibe im Sattel sitzen:

Das Tempo auf dem Wanderweg ist gemächlich, die fehlende Sonne kaum spürbar. Auf der Straße aber erhöht sich die Geschwindigkeit, und die Fahrt durchs Val Ferrera wird zu einer eiskalten Angelegenheit. Erst kurz vor Zillis kommen wir noch einmal in den Genuss der warmen Abendsonne.

Mein Fazit:
Die Radtour von Zillis zum Lago di Lei ist ein Erlebnis voller Kontraste: vom gemütlichen Einrollen entlang des Hinterrheins über die sonnige Terrasse von Andeer bis in die wilde Abgeschiedenheit des Val Ferrera mit türkisblauen Bächen, Felsgalerien und Walserdörfern. Der Übergang ins Valle di Lei, die imposante Staumauer und der Abstecher über den Passo del Scengio machen die Runde zu einer eindrucksvollen Kombination aus Kultur, Technik und alpiner Natur.
Auch wenn die Abfahrt im Schatten eisig war, bleiben die Erinnerungen an die warmen Sonnenstrahlen während des Aufstiegs zum Pass und die traumhaften Aussichten auf den See. :sonne:

Toureninfos:

  • Start: Zillis (945 m)
  • Ziel: Lago di Lei (1931 m) mit Abstecher über den Passo del Scengio (2315 m)
  • Distanz: ca. 55 km gesamt (hin und zurück, inkl. Pass-Schleife)
  • Höhenmeter: ca. 1600 m
  • Dauer: 6–7 Stunden (inkl. Pausen)
  • Schwierigkeit: anspruchsvoll – lange Steigungen, Tunnelpassagen (Licht erforderlich), Schiebestrecke zum Passo del Scengio
  • Beste Zeit: Juli–September (schneefrei, lange Tage nutzen)
  • Highlights: Kirche St. Martin in Zillis, Mineralbad Andeer, Gasthaus Roflaschlucht, wildes Val Ferrera, Staumauer Lago di Lei, Tiefblicke vom Passo del Scengio, Fernsicht bis zum Ringelspitz
  • Einkehrmöglichkeiten: Andeer, Gasthaus Roflaschlucht, Restaurants in Ausserferrera und Innerferrera
geschrieben von Susanne am 13. August 2025 um 22.00 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Um groß auf Tour zu gehen, ist es tagsüber zurzeit zu heiß. Erst gegen Abend wird es angenehmer, so dass wir uns nach draußen wagen. Heute fahren wir in den Abendstunden hinauf zur Alp Afiein und genießen dort die Landschaft und eine kühle Brise. Während des Anstiegs kommen wir allerdings erst einmal ziemlich ins Schwitzen und ich bin froh, als wir endlich die Schmittner Alp erreichen:

Auf dem Weg von der Schmittner Alp zur Alp Afiein:

An der Alp Afiein angekommen, stellen wir unsere Räder ab und vertreten uns kurz die Beine:

Der Blick von der Alp auf die Bergüner Stöcke:

Leidbach- und Älplihorn:

Das Hüreli:

Blick auf die Hütten der Wiesner Alp:

Ein kaltes Armbad tut immer gut:

Auf dem Weg zurück ins Tal:

Zurück an der Schmittner Alp:

Abfahrt nach Grünwald:

Und zurück auf der Alpstraße:

Mein Fazit:
Auch wenn es nur ein kurzer Ausflug war, er vereinte körperliche Anstrengung mit Naturgenuss. Besonders schön war, dass wir die Abendstimmung in den Bergen ganz in Ruhe erleben konnten – mit goldenem Licht, klarer Luft und dem Gefühl, dass der Tag sanft zur Ruhe kommt. Ein perfekter Abschluss für einen heißen Sommertag. :sonne: Und vielleicht starten wir ja auch die nächsten Touren wieder in den kühleren Abendstunden – die Mischung aus sportlicher Betätigung und friedvoller Bergatmosphäre hat definitiv ihren Reiz.

Toureninfos:

  • Start: Schmitten (ca. 1300 m)
  • Ziel: Alp Afiein (ca. 1980 m) und zurück
  • Distanz: ca. 16 km gesamt (Hin- und Rückweg)
  • Höhenmeter: ca. 700 m
  • Dauer: 2,5–3 Stunden (inkl. Pausen)
  • Schwierigkeit: mittel (steile Abschnitte, teils grober Alpweg)
  • Beste Zeit: Juni–September; im Hochsommer ideal am Abend
  • Highlights: Schmittner Alp, Aussicht auf Bergüner Stöcke, Leidbachhorn, Älplihorn und Hüreli, Abendstimmung in den Bergen
geschrieben von Susanne am 16. Juni 2025 um 20.52 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Nach etlichen sehr warmen und gewittrigen Tagen herrschen heute endlich etwas angenehmere Temperaturen. Ein leichter Wind sorgt zusätzlich für Erfrischung – optimale Bedingungen also für unsere nächste Radtour. Ich schlage vor, von Schmitten aus über Tiefencastel und den Alten Schynweg nach Thusis zu fahren, und genau das setzen wir auch in die Tat um. Hier sind wir auf dem Weg von Alvaneu Dorf hinunter ins Tal:

Im Tal angekommen folgen wir der Albula bis nach Surava:

Von Surava aus fahren wir entlang der Straße bis nach Tiefencastel. Wegen der aktuellen Sperrungen sämtlicher Wanderwege rund um den Piz Linard infolge von Bergsturzgefahr gibt es derzeit keine Alternativen. In Tiefencastel verlassen wir schließlich die Hauptstraße und fahren auf Nebenstraßen und Wanderwegen weiter nach Mistail:

Ein wirklich idyllisches Plätzchen! Von Mistail geht es bergauf nach Alvaschein:

Die Tour führt uns dann nach Zorten, unterwegs genießen wir herrliche Aussichten:

Noch liegt Zorten in weiter Ferne:

Aber ich genieße den Augenblick – zumal die Steigung gut zu bewältigen ist:

Zwischendurch geht es sogar nochmal bergab:

Das ist nicht so gut, das müssen wir ja alles wieder hinaufstrampeln! Ein Blick in die Schynschlucht und auf die gegenüberliegende Talseite mit Mutten und Obermutten:

Der Aufstieg nach Zorten:

Und der Rückblick auf den bereits zurückgelegten Weg:

Kurz vor Zorten:

Ankunft in Zorten:

Noch ein Blick zurück – Alvaschein ist nun deutlich zu erkennen:

Von Zorten geht es weiter nach Muldain:

Hinter Muldain beginnt dann der Alte Schynweg:

Der Alte Schynweg ist ein historischer Saumweg, der das Albulatal mit dem Domleschg verbindet. Er führt spektakulär durch die Schynschlucht und wurde schon im Mittelalter von Händlern und Reisenden genutzt. Besonders eindrucksvoll sind die in den Fels gehauenen Passagen und der dunkle Tunnel kurz vor Scharans. Heute ist der Weg als Wander- und Bike-Route beliebt und steht unter Denkmalschutz – ein beeindruckendes Zeugnis früher Bündner Verkehrserschließung. Der Name „Schyn“ leitet sich übrigens vom romanischen Wort „schen“ ab, was so viel wie „Klippe“ oder „Felshang“ bedeutet – ein Hinweis auf die dramatische Lage des Weges.

Bevor wir uns an die Abfahrt wagen, legen wir eine kurze Rast auf einem sonnigen Bänkchen ein – es ist wunderbar ruhig, und ein paar Heidelbeeren runden die Pause perfekt ab. Hier bin ich schon wieder auf dem Weg zurück zum Rad:

Der Blick in die Schynschlucht zu Beginn der Abfahrt:

Auf dem Alten Schynweg:

Es geht nicht kontinuierlich bergab – zwischendurch gibt es auch kleinere Gegenanstiege, und an einigen Stellen muss ich schieben, bevor ich mich wieder gemütlich rollen lassen kann:

Dieses Waldstück gefällt mir besonders gut:

Hier rücken die Felsen ganz dicht an den Weg heran:

Gleich danach folgt der ziemlich dunkle Tunnel – man fährt ihn praktisch im Blindflug und ist froh, wenn das Ende näher rückt:

Hier sind wir bereits kurz vor Scharans und damit am Ende des Schynwegs:

Blick auf Thusis, unser heutiges Etappenziel, und den Heinzenberg:

Kurz vor Thusis überqueren wir den Hinterrhein:

Kaum am Bahnhof angekommen, fährt auch schon der Zug ein, der uns zurück ins Albulatal bringt – genauer gesagt nach Filisur. Von dort geht es über Zalaint zurück nach Schmitten, zuerst mit dem Rad, dann schiebend, und zum Schluss wieder im Sattel. Dank des neu angelegten Wegs vom Tal zum Aussichtspunkt auf das Landwasserviadukt ist das Hinaufschieben übrigens etwas angenehmer als früher. Zwei Bilder von dem Weg, die ich gestern aufgenommen habe:

PS: Das war meine zweite Fahrt über den Alten Schynweg – die erste fand im Juli 2023 statt: Mit dem Rad über den alten Schynweg von Tiefencastel nach Chur.

PPS: Die Daten der Tour:

  • Streckenlänge: 32,5 km bis Thusis + 4,5 km ab Filisur
  • Höhendifferenz: 610 m Aufstieg, 1200 m Abstieg bis Thusis; ab Filisur: 310 m Aufstieg
geschrieben von Susanne am 10. Juni 2025 um 21.50 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Für meinen Geschmack ist es heute viel zu sonnig und viel zu warm. Doch genau solches Wetter eignet sich bestens für eine lange Bergabfahrt mit dem Rad – und so schlage ich Guido vor, mit dem Fahrrad von Klosters hinunter nach Landquart zu fahren. Diese Strecke habe ich als besonders entspannt in Erinnerung: Über Davos, Klosters und durchs Prättigau nach Landquart. Nach Klosters sollen uns die öffentlichen Verkehrsmittel bringen.

Guido ist begeistert, übernimmt gleich die Tourenplanung – und weitet sie kräftig aus. Statt in Klosters zu starten, will er die Tour bereits in Schmitten beginnen. Na gut, die Strecke bin ich ja schon einmal im Novemberbei kühler Witterung gefahren, ich hoffe nur, dass mir das heute nicht zu viel wird. Aber im Zweifelsfall kann ich ja an verschiedenen Punkten aussteigen. Los geht es kurz nach 12 Uhr – von Schmitten aus bergauf über die Straße nach Davos Wiesen:

Nach einer ersten kleinen Abfahrt bis kurz vor den Landwassertunnel verlassen wir die Straße und fahren über den Wanderweg durch die Zügenschlucht:

Bei Schmelzboden wechseln wir wieder zurück auf die Straße, der wir bis Davos Frauenkirch folgen. Von dort bringt uns ein Radweg nach Davos:

In der Nähe der Jakobshornbahn überlege ich kurz, die Tour zu beenden. Doch Guido ist von dieser Idee alles andere als begeistert – und er hat recht: Der Davoser See als Zwischenziel ist ja wirklich nicht zu verachten. Hier erreichen wir den See:

Das Radeln mit Seeblick macht mir so viel Freude, dass ich mich kurzerhand entschließe, noch bis Klosters weiterzufahren. Ein Abschnitt der Strecke bereitet mir allerdings etwas Kopfzerbrechen: Die Passage durch Wolfgang, die nicht nur verkehrsreich, sondern auch mit einem Anstieg verbunden ist. Aber ich meistere ihn – und bin danach umso motivierter. Es geht weiter – nicht auf der Straße, sondern über einen Wanderweg, den ich noch gut von meinem „Silver Run“ bei den Davos X-Trails kenne. Ziemlich genau an dieser Stelle hatte Guido im letzten Jahr auf mich gewartet:

Was soll ich sagen: Die Bergabfahrt per Rad ist eindeutig entspannter als die Lauferei bergauf! Hier sind wir bei Unter Laret:

Von dort führt uns ein schöner Weg vorbei am Schwarzsee zum Bahnhof Davos Laret. Ab hier beginnt die lange Abfahrt hinunter nach Klosters:

Guido kennt meine Abneigungen gegen steile Straßen und hat zum Glück eine angenehm zu fahrende Route gewählt:

Ein Blick über die Dächer von Klosters:

Am Bahnhof von Klosters gäbe es erneut die Möglichkeit, die Tour zu beenden. Aber gerade jetzt beginnt ja der Abschnitt, den ich mir ursprünglich ausgesucht hatte – also gibt’s kein Zurück mehr, wir fahren weiter:

Ich genieße die Fahrt durchs malerische Prättigau. Die Bauern sind beim Heuen, was der Strecke nicht nur einen besonderen landschaftlichen Reiz, sondern auch einen herrlichen Duft verleiht:

Hier fahren wir parallel zur Landquart:

Ein kurzes Stück Straße, dann geht es wieder auf ruhigere Nebenwege:

Ein Blick über die Landquart:

An dieser Stelle ist kurz Absteigen angesagt:

Dann rollen wir weiter:

Auf den letzten Kilometern bläst uns der Wind kräftig entgegen – aber da es so warm ist, wirkt der Gegenwind eher erfrischend als störend. Schließlich erreichen wir den Stadtrand von Landquart:

Am Bahnhof von Landquart endet unsere Tour – nach rund 70 Kilometern und über 800 absolvierten Höhenmetern. Die Rückfahrt treten wir mit der Rhätischen Bahn an – und haben dabei das Vergnügen, unsere gesamte Route noch einmal im Rückwärtsgang aus dem Fenster Revue passieren zu lassen.

Fazit der Tour: Auch wenn ich in Landquart ziemlich erledigt ankomme – das Durchhalten hat sich gelohnt. Die Tour war es wert! :daumen:

geschrieben von Susanne am 6. Juni 2025 um 21.12 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Heute steht die Erkundung des Flüelatals bzw. die Überquerung des Flüelapasses an. Der Pass verbindet Davos, das auf 1560 Höhenmetern liegt, im Westen mit Susch im Osten (1420 Meter) und damit das obere Landwassertal mit dem Unterengadin. Startpunkt unserer Tour ist Davos Dorf. Schon nach eineinhalb Kilometern erreichen wir die Passstraße – der Aufstieg beginnt:

Von Davos Dorf bis zur Passhöhe sind es rund 12 Kilometer mit 800 Höhenmetern. Die durchschnittliche Steigung beträgt angenehme 6,4 %, nur an einer kurzen Stelle werden 10 % erreicht. Der Pass lässt sich somit relativ entspannt bewältigen:

Die Steigung ist wirklich gut zu fahren. Was mich im Vergleich zu den beiden vorherigen Touren jedoch stört, ist der rege Verkehr: Immer wieder rauschen Autos, Motorräder und sogar LKWs an uns vorbei. Zum Glück ist die Straße breit genug, um sicher ausweichen zu können. Hier erreichen wir Tschuggen – im September 2022 war das der Ausgangspunkt einer Wanderung: Von Tschuggen über Pischa nach Stilli:

Ein Blick zurück ins Flüelatal:

Auf dem Foto ist die Baustelle kurz vor Tschuggen zu erahnen. Wegen einer Ampelschaltung kommt der Verkehr nun stoßweise, was uns zwischendurch kleine Inseln der Ruhe beschert. Hier nähern wir uns dem Skitourenparkplatz:

Ab diesem Punkt ist der Pass im Winter für den motorisierten Verkehr gesperrt – weiter geht es dann nur noch mit den Skiern: Skitour auf den Baslersch Chopf. Etwas oberhalb des Parkplatzes gönne ich mir eine erste kleine Pause:

Nach ein paar Minuten geht’s weiter:

Mit zunehmender Höhe wird die Landschaft merklich alpiner:

Ein weiterer Blick zurück:

Und einer voraus:

Zu diesem Zeitpunkt stört mich der Verkehr schon längst nicht mehr. Ich genieße einfach die Fahrt durch die karge Gebirgslandschaft:

Es soll Menschen geben, die mit solchen Landschaften nichts anfangen können:

Ich gehöre definitiv nicht dazu – in diesen steinigen Höhen fühle ich mich richtig wohl. Vielleicht liegt das ja an meinem Aszendenten, dem Steinbock! Die Passhöhe kommt allmählich in Sicht:

Ich freue mich über einen weiteren Alpenpass, den ich aus eigener Kraft erklommen habe und nutze die Gelegenheit, kurz meine Beine zu vertreten:

Aber schon bald steigen wir wieder aufs Rad – die Abfahrt ins Engadin beginnt:

Einziger Wermutstropfen: Durch den Fahrtwind höre ich die Autos hinter mir nicht mehr und erschrecke jedes Mal, wenn plötzlich eines an mir vorbeirauscht. Während eines kurzen Halts schaffen wir Abhilfe: Guido besitzt ein Fahrrad-Radar, das ihm nahende Fahrzeuge anzeigt. Wir koppeln meine Uhr mit dem Gerät – nun werde ich durch Vibration gewarnt, sobald sich ein Auto nähert. Ab diesem Moment kann ich die Abfahrt viel entspannter genießen:

Ein kurzer Zwischenstopp – wir werfen einen Blick ins Val Grialetsch:

Dann geht es weiter:

Wir erreichen das kleine Passdorf Susch:

Die Inn fließt mitten durch den Ort:

Rechts im Bild ist das Kunstmuseum von Susch zu sehen. Wir durchqueren den Ort über eine Seitenstraße mit schönen alten Häusern:

Susch liegt nun hinter uns – unser Weg führt weiter nach Lavin:

Die Strecke zwischen den beiden Dörfern ist sehr angenehm – ein stetes Auf und Ab:

Hier kommt Lavin in Sicht:

Endpunkt unserer Tour ist der Bahnhof von Lavin:

Von dort aus nehmen wir den Zug zurück nach Davos:

Fazit der Tour: Trotz des Verkehrs: Die Fahrt hat sich gelohnt – und ich freue mich schon auf meinen nächsten Alpenpass!