|
Archiv für die Kategorie ‘Zitate’Am Sonntag war Guido allein unterwegs und stieg mit Hilfe von Schneeschuhen zum 2764 Meter hohen Sandhubel hinauf. Für die rund 9 Kilometer lange Strecke, auf der 1500 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigte er gerade einmal zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten. Der Tourenplaner veranschlagt für diese Strecke vier Stunden und zwanzig Minuten. Im Sommer wohlgemerkt und nicht im Winter, wenn erschwerte Bedingungen herrschen. Eine Kamera hatte Guido an diesem Tag nicht dabei und so schlägt er vor, dass wir heute die Tour gemeinsam unternehmen, so dass er sie mit der Kamera festhalten kann. Ich bin skeptisch, ob ich diese Strecke unter den aktuellen Bedinungen überhaupt bewältigen kann, aber gerne bereit, es zu versuchen. So starten wir um 11.30 Uhr Richtung Sandhubel. Die ersten 500 Höhenmeter können wir ohne Schneeschuhe zurücklegen, der Weg hinauf nach Pardela ist schnee- und eisfrei. An einer kleinen Hütte oberhalb von Pardela schnallen wir die Schneeschuhe an und marschieren mit Blick auf den Tiaun weiter: Rund eineinhalb Kilometer geht es noch recht gemütlich weiter, dann beginnt der steile Aufstieg Richtung Martrüel: Bis auf die Höhe von Martrüel empfinde ich den Aufstieg als anstrengend, aber machbar. Bis zum Sandhubel sind es jedoch von hier aus weitere vier Kilometer und 700 Höhenmeter, eine Strecke, die mir endlos vorkommt: Mehr als einmal bin ich kurz davor, aufzugeben. Aber dann denke ich an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende, setze einen Fuß vor den anderen und schließlich ist es geschafft, wir erreichen nach drei Stunden und fünfunddreißig Minuten den Gipfel des Sandhubels. Ich bin froh, dass ich ein schneefreies Plätzchen finde, um mich setzen zu können, denn ich bin so k.o. wie schon lange nicht mehr. Ein paar Minuten der Erholung reichen allerdings, dann kann ich mich über die vollbrachte Leistung freuen: Und natürlich das herrliche Panorama genießen. PS: Danke für diese Tour, die mich bis an meine Grenzen und darüber hinaus führt: 🙏🏻 PPS: Das Geheimnis von Beppo Straßenkehrer:
Wir haben heute herrliches Herbstwetter, aber bis alles erledigt ist, was ich erledigen will, einschließlich einer kurzen Mittagsruhe, ist es schon 15.00 Uhr und keine Zeit mehr für größere Unternehmungen. Da ich allein bin, denn Guido ist seit dem frühen Morgen mit dem DAV auf Tour, entschließe ich mich, mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn zu fahren und über die Brunnenauscharte hinauf und über die Bergstation sowie die Obere Lauch-Alpe hinunterzulaufen. Tempomacher ist der Busfahrplan, denn für die Strecke von 11 Kilometern und knapp 1000 Höhenmetern habe ich nicht mehr als zweieinhalb Stunden Zeit. Die normale Gehzeit beträgt viereinhalb Stunden. Während des Aufstiegs geht mein Puls also ziemlich nach oben und ich überlege nicht zum ersten Mal seit dem Seminar in München, mir eine Pulsuhr zuzulegen, um den Pulsverlauf schwarz auf weiß oder in diesem Fall weiß auf schwarz vor Augen zu haben. Allerdings würde ich mir keine Uhr mit Brustgurt zulegen, sondern eine, die den Puls über das Handgelenk misst. Brustgurte nerven nämlich total, jedenfalls mich! 65 Minuten nach meinem Start an der Talstation erreiche ich die Brunnenauscharte und den ersten Streckenposten: Nach 85 Minuten bin ich am Gipfel: Flotten Schrittes geht es anschließend innerhalb von zehn Minuten zur Bergstation der Hochgratbahn. Den Streckenabschnitt von der Bergstation zur Talstation jogge ich locker hinunter. Einschließlich zweier kurzer Pausen zum Trinken an Bergbächen benötige ich dafür 40 Minuten. Der schnellste Mann hat die Strecke in umgekehrter Richtung beim diesjährigen Hochgratberglauf in weniger als 35 Minuten, die schnellste Frau in meiner Altersklasse, der W55, in gut 50 Minuten zurückgelegt. Respekt! Auch mein Bergablauf wird von Streckenposten kontrolliert: Nach zwei Stunden und fünfzehn Minuten bin ich wieder zurück an der Talstation. Damit bleibt noch genug Zeit für ein erfrischendes Fußbad in der Weißach: Eine Freundin postet heute bei Facebook folgenden Spruch von Mark Twain:
Das tue ich, obwohl gerade Letzteres manchmal nicht ganz leicht fällt, vor allem, wenn man sich Nachrichten aus Deutschland und der Welt anschaut. Aber wenn es einem hier im Allgäu nicht gelingt, wo dann?! Meine Mahlzeiten:
Nach Beenden der letzten Mahlzeit fällt mir ein, dass ich heute Vormittag Blätter der Ackermelde gesammelt und im Kühlschrank deponiert habe. Diese wären als Beilage zum Lammfleisch auch sehr lecker gewesen. Aber was soll es, morgen ist ja auch noch ein Tag. |