Archiv für die Kategorie ‘Bergtouren’

geschrieben von Susanne am 12. Oktober 2025 um 21.31 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Bike- & Hike-Touren
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Auch der heutige Sonntag präsentiert sich von seiner schönsten Seite, sonnig, klar und mit milden Temperaturen. Ideale Bedingungen also für eine herbstliche Bike-&-Hike-Tour auf den nördlich des Guggernellgrats gelegenen Sandhubel. Viermal habe ich diesen Gipfel bereits bestiegen: das erste Mal im August 2019, später von Arosa aus (Von Arosa über Valbella Furgga und Sandhubel nach Schmitten), einmal im Winter (Winterbesteigung des Sandhubels) und schließlich während meiner über 30 Kilometer langen Wanderung durch den Welschtobel: Schmitten – Furcletta – Welschtobel – Valbella Furgga – Sandhubel – Schmitten, eine Rundwanderung. Start ist heute in Schmitten (Albula). Von dort geht es zunächst mit dem Rad über die Schmittner Alp hinauf zur Alp Afiein. Ankunft auf der Schmittner Alp:

Auf dem Weg von der Schmittner Alp zur Alp Afiein:

Seit unserer letzten Tour vor vier Tagen hat sich die Landschaft sichtbar verändert, die Lärchen leuchten nun in warmen Gelb- und Goldtönen, und das Licht verleiht den Hängen einen sanften Glanz. Der Schlussanstieg zur Alp Afiein:

Nach knapp eineinhalb Stunden erreichen wir die Hütte der Alp, parkieren unsere Räder und steigen weglos nach Martrüel auf.

Hinter mir ragen Büelenhorn, Ducankette, Älplihorn und Leidbachhorn auf:

Die Berghütte von Martrüel kommt in Sichtweite:

Auf dem Weg zur Berghütte:

Von hier bietet sich ein weiter Panoramablick über die gegenüberliegende Talseite mit den schon genannten Gipfeln, der grüne, waldfreie Fleck in der Bildmitte ist die Wiesner Alp:

Ankunft an der Berghütte von Martrüel:

Hier können wir unsere Wasservorräte auffüllen, bevor wir den Aufstieg weglos fortsetzen:

Der Blick zurück auf Martrüel und die Bergüner Stöcke:

Um den markierten Wanderweg zu erreichen, queren wir einen ausgetrockneten Bachlauf:

Danach folgen wir den weiß-rot-weißen Markierungen weiter bergauf:

Das erste, steilere Wegstück:

Bald führt der Weg durch ein unter dem Hüreli liegendes Felsenlabyrinth:

Die Markierungen sind großzügig gesetzt, sodass die Orientierung nie verloren geht. Hinter dem Labyrinth öffnet sich die weite, fast endlos wirkende Hochebene von Gurgelun:

Die Erhebung in der Bildmitte ist der Gipfel des Sandhubels, scheinbar in unerreichbarer Ferne. Hier hilft nur eines: Blick auf die Füße und Schritt für Schritt vorwärts gehen! Nach der Überwindung einer weiteren Steilstufe steht ein Steinmann am Wegesrand:

Blick auf das linker Hand liegende Spitzig Gretli:

Weiter auf dem Weg zum Sandhubel:

Auf rund 2600 Höhenmetern erscheint linker Hand das Valbellahorn:

Die letzten Höhenmeter:

Sogar ein kleines Schneefeld ist zu überqueren: :froehlich:

Zwei Stunden nach Beginn unseres Fußmarsches erreichen wir den 2764 Meter hohen Gipfel des Sandhubels:

Der Blick vom Gipfel hinunter nach Arosa:

Im Osten ragen hinter dem Valbellahorn Piz zahlreiche Gipfel, darunter Piz Linard und Flüela Schwarzhorn, auf:

Im Westen liegt der Welschtobel, in der Bildmitte das Lenzer Horn:

Der obligatorische Eintrag ins Gipfelbuch:

Nach einer kurzen Rast treten wir den Rückweg an:

Das Spitzig Gretli vor mir:

Der Abstieg mit Blick auf die Bergüner Stöcke:

Ein Teil des Rückwegs liegt bereits im Schatten des Spitzig Gretlis:

Doch bald erreichen wir wieder sonnige Abschnitte:

Der Weg durch das Felsenlabyrinth:

Annäherung an Martrüel:

Die Hütte liegt nun im Schatten, nur ein kleiner Wiesenstreifen davor wird noch von der Abendsonne beleuchtet:

Der Querweg von Martrüel zur Alp Afiein liegt ebenfalls im Schatten, erst bei Afien lässt sich die Sonne wieder blicken:

An der Alp Afiein endet unser Fußmarsch. Wir ziehen uns warm an und starten die rasante Abfahrt hinunter nach Schmitten:

Auf der Schmittner Alp:

Abfahrt im Licht der Abendsonne nach Grünwald:

Zwanzig Minuten später sind wir wieder zurück in Schmitten – erfüllt und dankbar nach einer weiteren, eindrucksvollen Herbsttour.

Mein Fazit:
Die Bike-&-Hike-Tour von Schmitten zum Sandhubel beeindruckt durch herrliche Panoramablicke, stillen Passagen durch die hochalpine Landschaft und einem Gipfelerlebnis, das immer wieder begeistert. Im Herbst zeigt sich die Route von ihrer schönsten Seite: Goldene Lärchen, klare Sicht und weiches Licht machen jeden Abschnitt lohnend.

Toureninfos:

  • Start/Ziel: Schmitten (Albula)
  • Ziel: Sandhubel (2764 m ü. M.)
  • Höhendifferenz: ca. 1300 m (davon rund 700 m mit dem Rad, 600 m zu Fuß)
  • Aufstieg: ca. 3½ h (Bike + Hike)
  • Abstieg: ca. 2 h
  • Schwierigkeit: T2 – T3
  • Beste Jahreszeit: September bis Oktober
  • Besonderheiten: Kombination aus Rad- und Wanderstrecke, weite Ausblicke auf Ducankette, Welschtobel und Arosaer Gipfel, besonders schön im goldenen Herbstlicht.
geschrieben von Susanne am 14. April 2025 um 19.55 Uhr
Kategorie: Bergtouren
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Schon seit einiger Zeit verfolge ich die Schneelage am Tiaun mit wachsendem Interesse. Normalerweise ist dieser Gipfel im April nur mit Skiern erreichbar. Aber dank des ungewöhnlich schneearmen Winters keimte in mir die Hoffnung, dass ein früher Aufstieg zu Fuß möglich sein könnte, ohne im nassen Firn zu versinken. Vor zwei Tagen kam dann die Bestätigung: Zwei mir über Strava bekannte Tourengänger berichteten, dass der Weg tatsächlich schon begehbar sei. Damit war klar, ich will es ebenfalls wagen und zwar schon bald!

Heute ist es so weit: Zusammen mit Guido mache ich mich auf den Weg. Wobei – Guido wählt den sportlichen Ansatz und fährt mit dem Rad bis zur Alp Afiein, während ich von Schmitten aus zu Fuß starte. Nach knapp einer Stunde erreiche ich Pardela:

Der Blick von der Schmittner Alp hinauf zum Tiaun:

Man sieht, dass der Himmel voller Wolken hängt, aber für den heutigen Tag sind keine Niederschläge vorhergesagt. Ich hoffe, dass das auch so bleibt! Kurz unterhalb der Alp Afiein treffe ich auf Guido:

Von der Alp Afiein aus marschieren wir dann gemeinsam weiter:

Auf dem Weg zum Hübel, einer Graskuppe am Fuße des Tiauns:

Wir sind heute beide mit unseren Carbonstöcken unterwegs, die den Aufstieg deutlich erleichtern. Auf dem Hübel:

Der Blick zurück zur Schmittner Alp und zur Alp Afiein:

Die Wiesner Alp:

Weiter geht’s Richtung Tiaun:

Stellenweise liegt Schnee, den wir aber gut umgehen können. Wie meistens ist Guido ein gutes Stück vor mir unterwegs. Zum Glück bleibt er immer wieder stehen, um Fotos zu machen:

Seine Pausen geben mir die Gelegenheit, in meinem eigenen Tempo weiterzugehen und die Stille der Berge zu genießen. :sonne: Im weiteren Verlauf der Tour öffnet sich der Blick auf den Guggernellgrat. Die schroffe, noch stark verschneite Flanke des Schaflägers wirkt gleichzeitig beeindruckend und respekteinflößend. Besonders auffällig ist der Lawinenabgang oberhalb der Erzgruben:

Auf dem Weg zum Gipfel entdecke ich zwischen Geröll und Felsen immer wieder kleine, Farbtupfer – Steinbrechpflanzen, die sich hartnäckig an den kargen Untergrund klammern. Es ist faszinierend, wie sich diese zarten Blüten unter solch kargen Bedingungen behaupten können. Sie sind eine schöne Erinnerung daran, dass Leben auch dort seinen Platz findet, wo es auf den ersten Blick unmöglich scheint: :herz:

Hier ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel, der Weg zieht sich über einen letzten, steilen Hang, der vollkommen schneefrei ist:

Geschafft:

Die Ankunft an einem Gipfelkreuz ist immer ein besonderer Moment: Die Anstrengung der letzten Stunden treten in den Hintergrund, nur noch das Hier und Jetzt zählt. Der obligatorische Eintrag ins Gipfelbuch:

Die Fernsicht ist heute eingeschränkt, aber die Blicke Richtung Norden und Süden sind trotzdem sehr eindrücklich. Im Norden, der Blick über den Tiaungrat zum Guggernellgrat:

Der Blick nach Südosten mit Valbellahorn:

Während wir noch das Gipfelpanorama genießen, frischt der Wind auf, so dass wir uns auf den Abstieg machen:

Blick in die Tiefe:

Während des Abstiegs über den Ostgrat wird das Wetter plötzlich sehr ungemütlich: Von Osten her ziehen tiefhängende Wolken näher und ein paar Schneeflocken tanzen um uns herum. Wir verlassen daher aus Sicherheitsgründen den Ostgrat und wenden uns dem Hübel zu:

Zurück auf dem Hübel:

An der Alp Afiein:

Während ich von der Alp aus zu Fuß weiter absteige, rumpelt Guido auf dem Rad bis zu einem Tümpel der Wiesner Alp neben mir her:

Auf dem Weg von der Schmittner Alp nach Pardela:

Der Niederschlag, der uns beim Abstieg über den Ostgrat überrascht hat, hat zwar nachgelassen, doch der Himmel bleibt grau, und es sieht ganz danach aus, als würde es bald wieder regnen. Guido fährt daher voraus, während ich den restlichen Weg in lockerem Laufschritt zurücklege. Und tatsächlich: Auf den letzten Metern erwischt mich ein Regenschauer. Doch der kann meine gute Laune über den gelungenen Aufstieg zum Tiaun kaum trüben!

PS: Guidos Tourenbericht: Bike&Hike zum Tiaun.

geschrieben von Susanne am 28. Juni 2024 um 11.49 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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In den letzten Tagen haben Regengüsse meinen Plan, auf den Tiaun zu steigen, immer wieder vereitelt. Heute bleibt das Wetter endlich stabil, so dass ich am frühen Morgen um 5.45 Uhr zur Tat schreiten kann. Start der Tour ist in der Dorfmitte von Schmitten. Von dort aus laufe ich über Pardela hinauf zur Schmittner Alp:

Es ist herrlich, in den frühen Morgenstunden in der Höhe unterwegs zu sein. :sonne: Von der Schmittner Alp geht es weiter über die Alp Afiein auf den Hübel. Hier bin ich kurz unterhalb der Hübels, das Gipfelziel liegt links im Bild:

Eine Wegmarkierung auf dem Hübel mit Blick Richtung Südwesten:

Ich steige wie meist über den Westgrat hinauf und blicke hier hinüber zum Guggernellgrat:

Da liegt noch ganz schön viel Schnee! Fast geschafft:

Am Gipfel:

Ich bin die dritte, die sich dieses Jahr ins Gipfelbuch einträgt, insgesamt war ich jetzt acht Mal auf dem Gipfel des Tiauns. Der Blick vom Gipfel Richtung Süden:

Nicht nur der Blick in die Ferne lässt mein Herz höher schlagen, auch der zu meinen Füßen: Rund um den Gipfel blühen Frühlingsenzian und Steinbrech:

Hinunter geht es über den Ostgrat mit Blick auf die Wiesner Alp:

Der Blick zurück aufs Spitzig Gretli:

Sowohl während des Aufstiegs als auch während des Abstiegs ziehen immer wieder Wolken vor die Sonne. Dabei entstehen manches Mal wundersame Formationen:

Ein Blick zum Hübel und zur Schmittner Alp, in Hintergrund ragen die Bergüner Stöcke empor:

Zu meinen Füßen liegt ein Blumenteppich und immer wieder bleibe ich stehen, um ihn näher zu betrachten. Hier sind Weiße Silberwurz und Steinröschen zu sehen:

Ankunft an der Alp Martrüel:

Hier wachsen neben vielen anderen Alpenblumen Vergissmeinnicht und Bewimpertes Mannschild:

Von vorne bietet die Alp eine ganz ungewohnten Anblick:

Schön sieht das aus! :daumen: Von der Alp Martüel aus laufe ich über den Fahrweg nach unten und kehre zurück zur Schmittner Alp:

Teils über den Fahrweg, teils über Wanderwege geht es zurück nach Schmitten. Die Tour in der Übersicht:

Outdooractive gibt für die Tour eine Zeit von siebeneinhalb Stunden an. Ich benötige mit zahlreichen Fotostopps und einem Plausch an der Schmittner Alp fünfeinhalb Stunden. Fünfeinhalb Stunden im Einklang mit mir und der Welt. :herz:

geschrieben von Susanne am 5. September 2023 um 22.11 Uhr
Kategorie: Bergtouren
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Dreieinhalb Stunden Schlaf, zwei Stunden von zehn bis um zwölf, eineinhalb Stunden von halb zwei bis um drei, mehr kommt in dieser Nacht nicht zusammen. Eigentlich hätte es gereicht, um kurz vor vier Uhr aufzustehen, aber was will man machen, wenn man vor Aufregung (oder was auch immer) nicht schlafen kann? Guido ist ebenfalls schon um kurz nach drei Uhr wach, so dass wir uns gegenseitig trösten können: Einen Tag, ohne richtig ausgeruht zu sein, werden wir schon überleben!

Um halb vier treffen Andreas, Guido und ich uns mit Jan, unserem Bergführer vor dem Dorfladen. Von dort aus geht es mit Jans Auto über Filisur zu den auf rund 2000 Höhenmetern gelegenen Hütten von Pradatsch, die man über einen bewilligungspflichtigen Fahrweg erreichen kann. Um 5.15 Uhr beginnt die eigentliche Tour und wir laufen ausgerüstet mit Stirnlampen hinauf zu Ela-Hütte. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich es genieße, durch die sternenklare Nacht zu laufen. :stern: An der Ela-Hütte machen wir eine kurze Trinkpause und laufen dann weiter über den zum Orgelpass führenden Wanderweg:

Dem Wanderweg folgen wir eineinhalb Kilometer bis auf 2450 Höhenmeter, dann geht es geführt von Jan weglos weiter:

Hier strahlt das Tinzenhorn im Licht der Morgensonne über uns:

Und wir strahlen mit dem Tinzenhorn um die Wette:

Noch sind wir nicht angeseilt, das Gelände ist zwar steil, aber gut zu begehen:

Dann aber macht Jan Halt und gibt die Anweisung Helm und Klettergurt zu montieren. Mittlerweile steht die Sonne schon hoch am Himmel und ich nutze die Gelegenheit, mich außerdem von meiner Jacke zu befreien. Jan vorne weg, ich dahinter, hinter mir Guido und zum Schluss Andreas, so geht es weiter über Geröll und Schrofen im Zickzack-Kurs den Berg hinauf:

Schließlich erreichen wir den sogenannten Frühstücksplatz, eine auf 300 Metern gelegene Platte, die unter dem markanten Felsaufschwung des Nordostgrats liegt. Hier legen wir eine kurze Rast ein:

Und genießen die Aussicht. :sonne: Direkt vor unserer Nase liegt der Piz Ela:

Hier ist im Vordergrund der breite Rasenrücken des Chavagl Grond zu sehen:

Vom Frühstücksplatz aus geht es zu Beginn noch recht gemütlich auf einem Geröllband an der Felswand entlang. Mittlerweile sind wir allerdings nicht mehr alle in einer Reihe angeseilt: Jan als Führer ist in der Mitte, ich an einem Ende des Seils und Guido und Andreas am anderen Ende. Hier liegt die erste, richtige Kletterpassage vor Andreas, Guido und mir:

Während Andreas, Guido und ich geschützt vor Steinschlag warten, klettert Jan den ersten von drei Risskaminen hinauf. Ich darf von Jan gesichert, es gibt auf der Strecke zum Gipfel mehrere Haken, an denen sehr gut gesichert werden kann, als erste hinterher. Gut, dass ein bisschen etwas vom Klettern in der Halle hängen geblieben ist, sonst wäre ich hier weitaus mühsamer hoch gekommen! Andreas und Guido haben es etwas schwerer als ich, da sie sich im Team nach oben arbeiten müssen. Die weiteren Kletterstellen sind weitaus einfacher, so dass Guido, Andreas und ich gesichert durch Jan direkt hintereinander hochklettern können:

Trotzdem kommen wir natürlich deutlich langsamer voran, als zu zweit, bzw. allein mit einem Bergführer. Aber die Stimmung im Team ist super gut. :daumen: Davon abgesehen, bleibt so viel Zeit zum Genießen. Strahlende Gesichter:

Die nächste Kletterei:

Kurz unterhalb des Gipfels queren wir in die Nordwand, anschließend geht es durch eine Verschneidung zurück auf den Gipfelgrat. Und um zehn Uhr ist es dann so weit, wir stehen auf dem 3173 Meter hohen Gipfel des Tinzenhorns. :feier: Das erste, was wir hier machen: Wir holen unsere dicken Jacken aus dem Rucksack, denn es ist recht windig und frisch hier oben. Dann erst geht es ans Genießen des Panoramas, die Fernsicht ist mehr als genial heute, und ans Fotografieren. Gipfelglück zu viert:

Andreas hat eine Drohne dabei und Guido filmt die Tour, daher erspare ich mir an dieser Stelle Bilder vom Panorama. Allerdings kann es noch dauern, bis das Video fertig ist. Wer mag, kann sich derweil gerne bei Wikipedia das 360° Grad Panorama anschauen: Tinzenhorn. Laut Jan kann lassen sich rund 1900 Gipfel von hier aus ausmachen. So sind Richtung Norden unter anderem Säntis, Schesaplana, Zimba und Sulzfluh zu erkennen, Richtung Osten sieht man auf Piz Kesch und Piz Ela, im Südosten liegt das Berninamassiv mit Piz Bernina und Piz Palü, um Süden Piz Julier, im Südwesten Piz Forbesch sowie Piz Arblatsch. Richtung Westen blickt man bis zu den Berner Alpen mit Finsteraarhorn und Schreckhorn, im Nordwesten liegt der Tödi, um nur einige der zahlreichen Gipfel um ums herum zu nennen. Das Panorama ist mehr als beeindruckend, vor allem, wenn man wie wir solch ein Glück mit dem Wetter hat. :sonne:

Irgendwann ist es dann Zeit für den Abstieg. Jan sichert dieses Mal von hinten bzw. von oben, während Andreas zusammen mit Guido vorangeht bzw. klettert. Wenn die beiden sicher stehen, folge ich:

Und Jan klettert zum Schluss ungesichert hinterher. Man merkt, dass er hier schon als Kind herumgeklettert ist! Hier warten Andreas, Guido und ich in der Nordostwand auf Jan:

Abstieg durch einen der drei Risskamine:

Während Guido und Andreas hinunter klettern, lasse ich mich zwischendurch gerne von Jan abseilen:

Auch beim Abstieg strahlen wir um die Wette:

Schließlich kommen wir an die Stelle, an der wir Klettergurt, Helm und Seil montiert haben und befreien uns wieder von diesen Ausrüstungsgegenständen. Statt wie beim Aufstieg den Bot Radond auf dem Wanderweg zu umrunden, steigen wir beim Abstieg direkt über Geröll ab:

An der Ela-Hütte legen wir eine längere Rast ein:

Ich wechsle nach einem kühlen Fußbad im Wasser des Brunnens meine Schuhe. Meine Füße sind sehr dankbar, dass sie in den Trailrunning-Schuhen weiterlaufen können! Sehr gemächlich kehren wir zum Auto zurück und Jan bringt uns Andreas, Guido und mich zurück nach Schmitten. Die Tour ist zu Ende, aber die wunderschöne Erinnerung daran wird uns unser Leben lang begleiten. :herz:

PS: Hier ist ein Link auf Jans Seite: Es kann ja sein, dass der ein oder andere Leser dieses Eintrags die Tour nachgehen will: :smile: Jan Caspar, Bergsteigen und Gleitschirmfliegen.

geschrieben von Susanne am 1. Juli 2023 um 21.41 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Guido und ich wollen heute von Davos Platz aus aufs Davoser Büelenhorn, nicht zu verwechseln mit dem Monsteiner Büelenhorn, aufsteigen. Das Büelenhorn schließt die Schwarzhorn-Kette, die mit dem Flüela Schwarzhorn beginnt, gegen Nordwesten ab. Guido kennt den Gipfel von einer Skitour her und ist gespannt, wie es hier im Sommer aussieht. Wir starten am Bahnhof von Davos Platz aus und laufen zu Beginn durch den Mattenwald zum Ortsteil „In den Büelen“. Dieser, etwa drei Kilometer lange Streckenabschnitt ist ziemlich flach. Bei „In den Büelen“ beginnt der eigentliche Aufstieg über markierte Bergwege. Hier erreichen wir die auf etwa 1800 Höhenmetern liegende Alp Ischlag:

Von der Alp führt ein Wanderweg hinauf zum Büelenberg. Den verpassen wir allerdings und so müssen wir weglos aufsteigen:

Der weglose Aufstieg ist eine ziemliche Plackerei, denn das Gelände ist nicht nur steil, sondern auch mit lauter kleinen Büschen bewachsen und zudem nass. Ich bin so sehr damit beschäftigt, hier nicht auszurutschen, dass ich gar nicht mitbekomme, dass hinter mir Davos auftaucht:

Aber schließlich ist es geschafft, wir stehen auf dem Gratrücken und können nicht nur auf Davos, sondern auch auf den Davoser See blicken:

Hier geht es weiter Richtung Büelenhorn:

Wobei der vor mir liegende Geröllhügel noch nicht die Gipfelregion des Büelenhorns ist. Hinauf müssen wir hier trotzdem:

Hinter dem Geröllhügel liegt dann endlich die Gipfelregion des Büelenhorns:

Geschafft:

Bevor es weitergeht, halten wir kurz inne und genießen die Landschaft. Hier liegt die Talstation der Pischbahn zu meinen Füßen:

Die Fernsicht wird durch viele Wolken beeinträchtigt, aber Gott sei Dank sind der Gipfel des Büelenhorns und der weiterführende Grat wolkenfrei, so dass wir uns entschließen, über den Grat zum Baslersch Chopf weiterzuwandern:

Die erste, mit einem Steinmann geschmückte Kuppe auf dem Weg zum Baslersch Chopf ist gut zu erreichen. Und auch bis zur zweiten Kuppe lässt es sich gut gehen:

Anschließend wird das Gelände etwas ruppiger:

Aber es ist auch immer wieder schön zu begehen:

Hier ist der gelegentliche Einsatz der Hände gefragt:

Ich erwarte, dass nach dieser Kletterei der Gipfel des Baslersch Chopfs in Sicht kommt. Aber weit gefehlt, es geht noch etliche Male in leichter Kletterei runter und wieder rauf:

Hier liegt nur noch ein Felsturm zwischen uns und dem Baslersch Chopf:

Ganz oben, um wieder nach unten zu steigen:

Der Schlussanstieg:

Geschafft:

Ich sitze hier auf dem sogenannten Sommergipfel. Anfang März waren wir ja „nur“ auf dem Wintergipfel: Skitour auf den Baslersch Chopf. Auf dem Weg zum Wintergipfel:

Der Blick vom Wintergipfel zurück zum Hauptgipfel:

So sieht der Blick im Winter aus:

Der Wintergipfel im Sommer:

Und im Winter:

Im Winter ging es hinunter ins Flüelatal, heute steigen wir ins Dischmatal ab:

Wege gibt es weder hinunter ins Flüelatal, noch hinunter ins Dischmatal. Wir sind also wieder einmal weglos unterwegs: :froehlich:

Zu Beginn des Abstiegs läuft es sich sehr gut, später ist das Gelände wie beim Aufstieg mit Blaubeer- und Wachholdersträuchern bewachsen. Da muss man ziemlich aufpassen, nicht irgendwo hängenzubleiben bzw. nicht in irgendwelche Löcher zu treten. Oberhalb der Luksch Alp treffen wir auf einen breiten Viehpfad, der gut zu begehen ist. Hier muss man allerdings auch aufpassen, denn er ist mit Kuhfladen übersät. Einmal kommen wir vom Weg ab und landen in einem unübersichtlichen Waldstück mit steilen Felsabbrüchen. Dank Smartphones finden wir den Weg aber schnell wieder und landen schließlich bei diesen beiden Hütten:

Sie gehören wohl zur Luksch Alp. Ab hier läuft es sich recht bequem über einen Fahrweg nach Hof im Dischmatal hinunter. Endpunkt unserer abenteuerlichen Tour ist die Bushaltestelle von Hof:

Gemütlich auf einer Bank sitzend warten wir hier auf den Bus, der uns zurück nach Davos Platz bringt. Unsere Tour in der Übersicht:

Schön war es und dass es wolkig war, hat den Genuss nicht beeinträchtigt. :sonne: Im Gegenteil, so kamen wir weniger ins Schwitzen!