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Archiv für März 2025Im Frühjahr letzten Jahres kamen Guido und ich erstmals auf die Idee, winterlichen Verhältnissen in Schmitten durch eine Fahrt ins Tessin zu entgehen: Bellinzona, ein Burgenrundgang. Da der heutige Wetterbericht für Schmitten ziemlich trüb ist, bietet sich auch dieses Frühjahr eine Fahrt ins Tessin an. Zielort ist erneut Bellinzona, von wo aus wir wie am 16. Dezember letzten Jahres den Motto della Croce erklimmen. Der Blick über die Dächer vom Ortsteil Daro zu Beginn der Wanderung: Die Kirche von „San Sebastiano“, im Hintergrund ist das „Valle Leventina“ zu sehen: Dank angenehmen 20 °C kann ich schon bald meine Jacke ausziehen. Im Gegensatz zu unserem letzten Aufstieg sind wir nicht allein unterwegs: Etliche Wanderer und sogar Mountainbiker kommen uns auf dem holprigen Weg entgegen. Von hier aus sind es nur noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel: Ein ziemlich feuchtes Wegstück: Noch sind die Bäume kahl, aber es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis die ersten Blattspitzen zu sehen sind: Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes: Nach knapp zwei Stunden erreichen wir unser Tagesziel: Blick vom Gipfel ins Valle Leventina: Der Blick auf den Camoghe, mit einer Höhe von 2228 Metern und seiner Lage östlich über der Magadinoebene einer der bedeutendsten Berge des Tessins: Kurze Rast unterhalb des Gipfelkreuzes: Zeit einen Abstecher auf den „Motto d’Arbino, einen knapp 1700 Meter hohen Gipfel, der zwischen den beiden Tälern „Valle Morobbia“ und „Valle d‘ Arbedo“ liegt, zu machen, bleibt auch heute nicht. Wir machen uns daher nach der kurzen Gipfelrast auf den Abstieg. Noch ein Blick auf den Camoghe: Auch wenn die Zeit zu einem Abstecher auf den Motto d’Arbino nicht mehr reicht, einen kleinen Umweg über die „Monti di Ravecchia“ können wir uns leisten. Ein Wegweiser weist uns den Pfad, der im weiteren Verlauf in einen breiten Fahrweg übergeht: Hier führt der Wanderweg zwischen den Ferienhütten von „Monti di Ravecchia“ mit einer tollen Aussicht auf den Lago Maggiore entlang: Der folgende, steile Wegabschnitt ist nicht ganz einfach zu finden, da der Weg unter einer dicken Laubschicht begraben ist. Markierungen an den Bäumen helfen aber bei der Orientierung. Mitten im Wald treffen wir auf diese Ruinen: Von hier aus folgen wir Wegspuren, die zu den Dorfruinen von Prada führen: Prada war eine mittelalterliche Siedlung, die im Laufe des 17. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Ein Grund könnte die Pestepidemie, die zwischen 1629 und 1930 im Tessin wütete, gewesen sein. Zurzeit finden hier Restaurierungsarbeiten statt. Von Prada aus führt ein breiter und gut markierter Wanderweg zurück nach Bellinzona. Hier überqueren wir den Dragonato, ein Bergbach, der unterhalb des „Motto d’Arbinos“ entspringt und in den Ticino mündet, mit Hilfe einer Brücke: Bei Artore, dieses Wegstück kennen wir von unserem Aufstieg: Hier heißt es, ganz tief Luft holen und den Frühlingsduft genießen. Fünf Minuten vor Abfahrt des Busses, der uns zurück nach Graubünden bringt, sind wir wieder am Busbahnhof. Das nenne ich perfektes Timing. Danke für diese wunderbare Frühlingswanderung! PS: Eine weitere Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte findet man auf Guidos Seite: Bellinzona → Motto della Croce. Unsere heutige Radtour startet bei einem Parkplatz am Rande von Landquart. Von dort aus wollen wir ins Prättigau hineinfahren und einige Dörfer auf den Nordhängen erkunden. Auf dem Weg zur Klus, dem schluchtartigen Eingang ins Prättigau: Auf der anderen Seite der Schlucht geht es Richtung Seewis-Pardisla: Und dann nach Seewis-Schmitten: In Seewis-Schmitten verlassen wir den Radweg und folgen der Straße nach Grüsch. Dort beginnt der erste längere Anstieg – in der Sonne und recht steil. Zeit, eine Kleidungsschicht abzulegen: Ein Blick zurück auf Grüsch und die eindrucksvolle Klus: Im Aufstieg von Grüsch nach Fanas: Blick durch die Klus auf die schneebedeckten Berge im Churer Rheintal: Kurz vor dem Dorf Fanas: Im Zentrum von Fanas: Hier ist Wassernachfüllen angesagt: Von Fanas geht es rasant bergab zum Talboden, Richtung Schiers: Schiers ist deutlich größer als die umliegenden Dörfer – mit Schulen, einem eigenen Spital und der Funktion als Regionalzentrum des vorderen Prättigaus. Wir setzen unsere Fahrt fort, es geht weiter über Aeuli nach Lunden: Bei Lunden beginnt der zweite anstrengende Anstieg des Tages: Zum Glück sind die Temperaturen angenehm, sodass sich auch dieser Abschnitt gut bewältigen lässt. Nach Buchen verläuft die Straße dann sanft den Hang entlang bis ins schöne Dorf Putz: Oberhalb von Putz liegt die Burgruine Castels – und als bekennende Burgenliebhaberin lasse ich mir diesen Abstecher natürlich nicht entgehen: Die Anlage liegt gut sichtbar auf einem Felsvorsprung und bietet einen weiten Blick ins Prättigau. Ursprünglich stammt sie aus dem 12. oder 13. Jahrhundert und diente verschiedenen Adelsgeschlechtern als Verwaltungssitz. Im Schwabenkrieg 1499 wurde sie durch Bündner Truppen eingenommen, später nochmals belagert und 1649 endgültig aufgegeben. Heute sind noch Reste der Ringmauer und der Grundmauern erhalten. Der Burghof wird als öffentlicher Platz genutzt – und war zeitweise sogar Pausenhof der Dorfschule. Im Innenhof der Ruine: Ich finde ein nettes, wenn auch etwas beengtes Plätzchen zum Ausruhen: Ein letzter Gang über den Innenhof: Dann schauen wir uns die Burg auch von außen an: Nach der Burbesichtigung rollen wir wieder talwärts – über Luzein nach Küblis: Kurz vor Küblis: Hier endet unsere Nordhang-Erkundung, und wir machen uns über den Radweg auf den Rückweg nach Landquart. Der Radweg verläuft auf der schattigen Talseite – entsprechend kühl wird es, und ich muss mich wieder wärmer anziehen: Ein letzter Blick über die Landquart, bevor wir ganz in den Schatten eintauchen: Auf dem Rückweg zur Klus: Der Weg ist nicht nur schattig – ein kräftiger Gegenwind bläst uns auch noch entgegen. Nach der sonnigen Hinfahrt über die Nordhänge ein ziemliches Kontrastprogramm! Bei der Klus, dem Talausgang des Prättigaus: Ziemlich durchgefroren erreichen wir schließlich den Parkplatz, wo unser Auto steht. Fazit der Tour: Die Fahrt über die Nordhänge des Prättigaus ist landschaftlich reizvoll, abwechslungsreich und voller kleiner Entdeckungen. Im Sommer dürfte sie aufgrund der Sonne schweißtreibender sein – dafür gestaltet sich die Rückfahrt dann vermutlich deutlich angenehmer! PS: Die Daten der Tour: Streckenlänge: 43,4 Kilometer; Höhendifferenz: 945 Meter. Ein interaktive Karte findet man auf Guidos Webseite: Landquart → Küblis. In Graubünden herrschen Mitte März vielerorts noch winterliche Verhältnisse. Um ein bisschen Frühlingsluft zu schnuppern, fahren wir deshalb heute ins Tessin. Von Arbedo-Castione aus starten wir zu einer Radtour entlang der Tessiner Riviera – einem rund 15 Kilometer langen Talabschnitt des Ticino zwischen Biasca und Bellinzona. Die ersten Meter auf dem Weg von Arbedo nach Claro gestalten sich noch etwas mühsam. Der Radweg ist wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass wir auf die verkehrsreiche Hauptstraße ausweichen müssen. Doch bald liegen alle Hindernisse hinter uns, und wir radeln entspannt über Feldwege nach Claro: Bei Claro überqueren wir den Ticino und fahren auf der anderen Seite weiter nach Preonzo. Das Dorf liegt am Fuß der Cima dell’Uomo auf rund 250 m Höhe und zählt etwa 600 Einwohner. Die Straßen hier sind noch ziemlich ursprünglich: Gleich hinter Preonzo liegt das Dorf Moleno: Moleno und Preonzo gehörten bereits im Mittelalter zur Grafschaft Bellinzona. Heute ist Moleno im Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) verzeichnet. Nach dem kurzen historischen Abstecher geht es weiter in die Natur – der Weg führt uns durch einen lichten, frühlingshaften Wald: Kurz vor Lodrino eröffnet sich ein schöner Blick über den Ticino: Die Berghänge über Lodrino wirken noch karg und frühjährlich kühl: Lodrino hat sich im Laufe der Zeit mehrfach gewandelt: von der Landwirtschaft über Glas- und Granitindustrie bis zur modernen Infrastruktur mit Flugplatz und Drohnenzentrum. Wir passieren den Ort und werfen noch einen Blick auf den Steinbruch von Lodrino: Der Granitabbau begann hier bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Arbeiten für die Gotthardbahn – über tausend Menschen waren damals beschäftigt. Von Lodrino geht es über Igrana weiter nach Biasca: Am Ortsrand von Biasca: Wir durchqueren Biasca auf der Westseite, vorbei an Wohngebieten, kleinen Rebflächen und schmalen Seitenstraßen. Bei Biasca treffen sich Ticino und Brenno – wir folgen letzterem flussaufwärts ins Valle di Blenio. Am nördlichen Stadtrand stoßen wir wieder auf einen Radweg, müssen bei Loderio aber erneut auf die Straße ausweichen. Eine kleine Abkürzung über einen Feldweg bei Ponte Legiuna bringt Abwechslung: Hier räumen Bagger gerade das Bachbett der Legiuna aus. Kurz darauf erreichen wir Malvaglia: In Malvaglia trennen sich unsere Wege: Während Guido zum „Laghetto della Val Malvaglia“ hinauffährt, spaziere ich durch das Dorf. Ich bin begeistert vom mittelalterlichen Ortsbild mit seinen steilen Giebeldächern, engen Gassen und der romanisch geprägten Kirche San Martino: Ein Blick über die Dächer von Malvaglia: Ich genieße die sanfte Frühlingsstimmung in diesem stillen, geschichtsträchtigen Ort und bin im Nachhinein sehr glücklich über meine Entscheidung – weitere 10 Kilometer und 650 Höhenmeter habe ich mir heute einfach gespart. Zwei Stunden später treffen wir uns wieder, und gemeinsam treten wir die Rückfahrt nach Arbedo an. Wir folgen dabei größtenteils derselben Strecke wie auf dem Hinweg. Bemerkenswert ist, wie sehr sich das Licht verändert hat: Während das Tal der Riviera bei der Hinfahrt in voller Sonne lag, ist es nun fast vollständig im Schatten – die Sonne ist bereits hinter den hohen Westhängen verschwunden. Erst in Arbedo, in der weiter gefassten Ebene von Bellinzona, erreichen wir nochmals ein letztes sonniges Wegstück. Fazit der Tour: Letztes Jahr mussten wir unsere jährliche Frühlingswanderung durch die Zügenschlucht ausfallen lassen, da der Weg bis in den Sommer hinein gesperrt war. Dieses Jahr können wir diese Tradition aber wieder aufleben lassen und starten von Schmitten aus zu unserer Tour. Hier sind wir auf dem durch den Leidbodenwald führenden Wanderweg unterwegs: Kurze Rast auf einer Aussichtsbank: Auf dem Weg zum Tieftobelbach: Über den Bach führt mittlerweile eine komfortable Brücke, anschließend geht es steil hinauf zum Torrawald. Auf dem Weg durch den Torrawald zum Wiesner Bahnhof: Blick auf das Wiesner Viadukt: Der Wiesner Bahnhof: Am Aussichtspunkt „Bärentritt“: Hier stürzt sich ein Wasserfall in das Landwasser und hier beginnt die eigentliche Wanderung durch die Zügenschlucht. Schon bald ist der erste Tunnel zu durchqueren: Je tiefer wir in die Schlucht vorstoßen, desto mehr Schnee liegt auf dem Weg: Wandern über eine geschlossene Schneedecke: Ein Blick auf die gegenüberliegende Seite der Schlucht: Ein eisiges Wegstück: Immerhin ist vorgespurt: Am Ende der Schlucht erwartet uns ein imposanter Anblick: Bei Schmelzboden beenden wir unsere Wanderung und fahren mit dem Bus zurück nach Schmitten. Die Wanderung in der Übersicht: Die Daten der Tour: Weglänge: 11 km; Höhendifferenz: ↑↓ 280 Hm. PS: Wirklich frühlingshaft war es in der Zügenschlucht noch nicht, aber Anfang März kann man das wohl auch noch nicht erwarten. Schön war die Wanderung trotzdem. Mein letzter Tourenbericht liegt lange zurück. Das liegt vor allem daran, dass ich im Winter mit Jobs ziemlich ausgelastet bin und kaum freie Tage genießen kann. Heute ist es aber wieder einmal so weit, bei frühlingshaften Temperaturen starten Guido und ich von Weesen, das am westlichen Ende des Walensees liegt, zu einer Radtour ins Klöntal bzw. zum Klöntalersee. Der Klöntalersee liegt auf etwa 850 Höhenmetern und ist ein durch eine Sackung von der südlichen sowie einen Bergsturz von der nördlichen Talflanke entstandener Natursee, der mit einem Damm zu einem Stausee aufgestaut wurde. Wir starten um 11.30 Uhr von einem Parkplatz am Rande von Weesen aus. Zu Beginn geht es flach über die Linthebene. Hier ragen der 2327 Meter hohe Vorder Glärnisch und das 2905 Meter hohe Vrenelisgärtli vor uns auf: Schließlich landen wir in Netstal, einem ehemaligen Zentrum der Textilindustrie: Über einen Seitenweg erreichen wir die ins Klöntal führende Autostraße: Ein Blick zurück auf Netstal, den 1921 Meter hohen Fronalpstock und den 2298 hohen Schilt: Auf dem Weg ins Klöntal: In der Sonne ist es so warm, dass ich kurz davor bin, die lange Hose auszuziehen. Aber da wir ab und zu auch im Schatten fahren, ist die lange Hose dann doch wieder sehr angenehm! Schließlich ist es geschafft, wir erreichen die Staumauer des östlichen Seeufers und blicken über den See und einen weit in den See hineinragenden Steg: Hier stehe ich auf dem Steg, der zum Überlaufturm führt: Der Überlaufturm soll Überflutungen des Dammes bei Hochwasser und vollem See verhindern. Von der Staumauer aus fahren wir auf der Uferstrasse weiter nach Vorauen am westlichen Seeende. Ein Blick zurück zur Staumauer: Nur der erste Teil des Uferwegs liegt in der Sonne, schon bald werfen die steilen Felswände des Vrenelisgärtlis ihren Schatten auf den Uferweg: Als wir in Vorauen ankommen, bin ich ziemlich durchgefroren. Während ich mir einen Pullover und dickere Handschuhe überziehe, fährt Guido schon mal weiter Richtung Richisau. Ich folge ihm kurze Zeit später: Ein Blick zurück zum Klöntalersee: Das Vrenelisgärtlimassiv: Auf dem Weg nach Richisau: Zuerst erreichen wir Vorder Richisau, dann Hinter Richisau und schließlich die Kantonsgrenze zum Kanton Schwyz: Wenige Meter hinter der Grenze ist Schluss mit der Schneeräumung, die zum Pragelpass führende Straße liegt unter einer dicken Schneedecke: Der auf der Straße liegende Schnee ist durch zahlreiche Skitourengänger so verdichtet, dass wir es wagen können, ein paar Schritte Richtung Pragelpass zu gehen: Die Zeit reicht allerdings wirklich nur für ein paar Schritte, dann müssen wir umkehren. Der Blick vom Wegende nach Hinter Richisau: Auf der Rückfahrt zum Klöntalersee: An der Staumauer angekommen, fahren wir nicht auf unserem Hinweg zurück nach Weesen, sondern über die „Schwammhöchi“, einem Aussichtspunkt auf 1100 Höhenmetern mit Blick auf den Klöntalersee. Im Aufstieg: Ein Blick auf den Köntalersee von der Straße aus: Ganz schnee- und eisfrei ist die Straße leider nicht. Hier radle ich auf eisigem Untergrund unter dem Vorder Glärnisch entlang: Auch auf der Fahrt nach unten sind einige eisige Stellen zu überwinden: Auf dem Weg ins Tal, über uns ragt der 2283 Meter hohe Rautispitz empor: Hütten bei Vorder Saggberg: Ein Blick zurück auf Vorder Glärnisch und Vrenelisgärtli: Schließlich kommen wir wieder in Netstal an und folgen ein Stück dem Hinweg. Beim Bahnhof von Näfels wechseln wir auf den Radweg am Ostufer des Escher-Kanals und fahren über Gäsi zurück nach Weesen: Die Daten der Tour: Weglänge: 56,7 Kilometer; Höhendifferenz: 1000 Höhenmeter; Dauer: 4 Stunden, dreißig Minuten. Eine weitere Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte findet man auf Guidos Webseite: Weesen → Klöntalersee. PS: Die heutige Tour war meine erste Radtour in freier Wildbahn im Jahr 2025. |