Archiv für die Kategorie ‘Schweiz’

geschrieben von Susanne am 21. Mai 2025 um 21.24 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Es gibt für Guido und mich ein paar feste Touren, die jedes Jahr einfach dazugehören – so etwas wie ein persönliches Pflichtprogramm. Dazu zählen unsere Frühjahrswanderung durch die Zügenschlucht, die Besteigung des Tiauns und der Besuch des Alvaneuer Schaftobels. Zügenschlucht und Tiaun konnten wir dieses Jahr bereits abhaken – heute ist der Schaftobel an der Reihe.

Es ist eine spontane Entscheidung: Erst am Nachmittag lässt der Regen nach und geht in leichtes Nieseln über. Der Wanderweg durch den Schaftobel ist offiziell seit Jahren gesperrt – und doch begehbar, weil er von Einheimischen instand gehalten wird. Wir wollen ihn heute nicht komplett durchqueren – dafür ist es schlicht zu spät – aber zumindest einen Eindruck gewinnen, wie es aktuell dort aussieht. Gegen 16 Uhr brechen wir auf. In feinem Nieselregen geht es zunächst über Zalaint hinunter ins Landwassertal:

Unten im Tal passieren wir den Biohof „Las Sorts“ – vertraut und idyllisch wie immer – und steigen anschließend über einen Wanderweg hinauf in den Schaftobel:

An dieser Schranke stellt sich die Frage: drunter oder drüber? Ich entscheide mich für: drüber. 😄

Schritt für Schritt geht es weiter bergauf:

Ein kurzer Blick zurück lohnt sich:

Schon wenige Schritte später eröffnet sich der Blick auf den imposanten Wasserfall des Tobels:

Während Guido Willi, seine Drohne, steigen lässt, bleibe ich einfach stehen, genieße die Stimmung und verfolge, wie das Wasser sich mit voller Kraft die Felsen hinunterstürzt:

Der Weg führt uns weiter hinein in die wilde Schlucht, umgeben von dramatischen Felsformationen und steilen Wänden:

In der Ferne, fast unwirklich hinter Schleiern aus Dunst und Sonnenstrahlen, liegt Alvaneu – wie ein Gemälde:

Wir erreichen die Höhe oberhalb des großen Wasserfalls:

Ein kurzer Blick zurück:

Der folgende Abschnitt hat schon bessere Zeiten gesehen – die Spuren von Wasser, Wind und Zeit sind deutlich sichtbar:

Doch dann liegt wieder fester, vertrauenswürdiger Boden unter den Füßen:

Nur noch ein paar Schritte, dann erreiche ich die erste Brücke des Tobels:

Die Brücke selbst sieht eigentlich gut aus, aber es ist doch unheimlich, sie zu überqueren und durch die Lücken der Holzplanken auf den wilden Bach zu schauen. Vom anderen Ufer aus halte ich Ausschau nach Guido:

Ich warte eine ganze Weile auf Guido, der die Drohne noch einmal fliegen lässt. Ich genieße die Stille, den feinen Regen auf der Haut, das stetige Rauschen des Wassers. Als ich zufällig auf die Uhr sehe, erschrecke ich: 18:30 Uhr! Damit ist klar, dass wir den letzten Bus von Alvaneu nach Schmitten verpassen werden – wir müssen zu Fuß zurück. Ich wage mich wieder über die Brücke und laufe Guido entgegen:

Er ist immer noch mit Willi zugange und genau wie ich enttäuscht, dass wir schon zurückmüssen. Aber wir kommen wieder, so viel steht fest: Es war schön, wieder einmal die besondere Atmosphäre des Schaftobels zu erleben. Gerade heute, im Regen und mit nebligen Lichtspielen, hatte sie eine ganz eigene, mystische Tiefe.

PS: Die Tour durch den Alvaneuer Schaftobel ist keine gewöhnliche Wanderung. Sie ist ein Eintauchen in eine Landschaft, die ihren Charakter nicht verbirgt: roh, ursprünglich, ungebändigt – und deshalb so faszinierend.

PPS: Das Video zur Tour:

geschrieben von Susanne am 17. Mai 2025 um 18.52 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Nach der gestrigen, sehr abenteuerlichen und anstrengenden Radtour lassen wir es heute ruhiger angehen und spazieren von Schmitten hinunter ins Landwassertal. Der Weg beginnt mit einem weiten Blick über die Landschaft bis nach Filisur-Schönboden:

Überall blühen Wildblumen, die dem Grasland leuchtende Farbtupfer verleihen. Besonders der Wiesen-Salbei sticht mit seinem satten Violett hervor:

Der Klappertopf setzt mit seinem leuchtenden Gelb fröhliche Akzente:

Sanft schlängelt sich der Weg die Hänge hinab:

Es ist die perfekte Gelegenheit, die Gedanken schweifen und die Seele baumeln zu lassen:

Weiter unten liegt eine kleine, urige Holzhütte am Wegesrand:

Bald darauf unterqueren wir das Schmittner Viadukt:

Der Blick durch den steinernen Bogen auf die grüne Landschaft und die dahinter liegenden Berge ist jedes Mal aufs Neue magisch. Schließlich erreichen wir das Landwasser, das sich heute kraftvoll und zugleich ruhig seinen Weg durch das Tal bahnt:

Wie so oft führt unser Weg zum Biohof „Las Sorts“. Hier hole ich sonst regelmäßig meine Eier – aber heute ist der Kühlschrank leer, und mir bleibt nichts, als sehnsuchtsvoll in die Ferne zu blicken:

Gemütlich spazieren wir weiter bis nach Alvaneu Dorf, wo wir unseren Spaziergang beenden.

PS: Nach fordernden Etappen braucht es auch stille, leichte Wege. Dieser Spaziergang war genau das: eine kleine Auszeit für Körper und Geist – mit weiten Blicken, bunten Wiesen und einem Hauch von Wehmut am leeren Eierregal. :froehlich:

geschrieben von Susanne am 16. April 2025 um 15.34 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Der Frühling ist angekommen, selbst in Schmitten. Guido und ich genießen die milde Luft und die Farbenpracht während eines gemütlichen Spaziergangs hinunter ins Landwassertal. Am Wegesrand leuchten die Forsythien, ein sonniger Gruß des Frühlings:

Auf den Wiesen und zu unseren Füßen blüht der Löwenzahn, gelbe Tupfer säumen den Weg:

Auch das frische Grün der Birken zieht unseren Blick auf sich, eine Augenweide nach den Wintermonaten:

Bei Zalaint stehen blühende Kirschbäume um ein Häuschen:

Rund um die Hütte finden wir nicht nur Löwenzahn, sondern auch Schlüsselblumen:

Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie sich das Landwasserviadukt über das Tal spannt:

Unter dem Wiesner Viadukt angekommen, fällt unser Blick auf den noch schneebedeckten Piz Mitgel:

Schließlich erreichen wir das Landwasser. Ein letzter Blick zurück nach Schmitten, am Horizont hebt sich der Tiaun in den Himmel.

Solche Tage erinnern mich daran, wie wenig es manchmal braucht, um glücklich zu sein: Ein paar Sonnenstrahlen, blühende Wiesen – und jemanden, mit dem man all das teilen kann. :sonne:

PS: Guido hat unseren Spaziergang in einem Video verewigt:

geschrieben von Susanne am 30. März 2025 um 21.46 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Im Frühjahr letzten Jahres kamen Guido und ich erstmals auf die Idee, winterlichen Verhältnissen in Schmitten durch eine Fahrt ins Tessin zu entgehen: Bellinzona, ein Burgenrundgang. Da der heutige Wetterbericht für Schmitten ziemlich trüb ist, bietet sich auch dieses Frühjahr eine Fahrt ins Tessin an. Zielort ist erneut Bellinzona, von wo aus wir wie am 16. Dezember letzten Jahres den Motto della Croce erklimmen. Der Blick über die Dächer vom Ortsteil Daro zu Beginn der Wanderung:

Die Kirche von „San Sebastiano“, im Hintergrund ist das „Valle Leventina“ zu sehen:

Dank angenehmen 20 °C kann ich schon bald meine Jacke ausziehen. :daumen: Über die „Mulattieras“ auf dem Weg nach oben:

Im Gegensatz zu unserem letzten Aufstieg sind wir nicht allein unterwegs: Etliche Wanderer und sogar Mountainbiker kommen uns auf dem holprigen Weg entgegen. :staun: Ein erster Blick auf den Lago Maggiore:

Von hier aus sind es nur noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel:

Ein ziemlich feuchtes Wegstück:

Noch sind die Bäume kahl, aber es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis die ersten Blattspitzen zu sehen sind:

Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes:

Nach knapp zwei Stunden erreichen wir unser Tagesziel:

Blick vom Gipfel ins Valle Leventina:

Der Blick auf den Camoghe, mit einer Höhe von 2228 Metern und seiner Lage östlich über der Magadinoebene einer der bedeutendsten Berge des Tessins:

Kurze Rast unterhalb des Gipfelkreuzes:

Zeit einen Abstecher auf den „Motto d’Arbino, einen knapp 1700 Meter hohen Gipfel, der zwischen den beiden Tälern „Valle Morobbia“ und „Valle d‘ Arbedo“ liegt, zu machen, bleibt auch heute nicht. Wir machen uns daher nach der kurzen Gipfelrast auf den Abstieg. Noch ein Blick auf den Camoghe:

Auch wenn die Zeit zu einem Abstecher auf den Motto d’Arbino nicht mehr reicht, einen kleinen Umweg über die „Monti di Ravecchia“ können wir uns leisten. Ein Wegweiser weist uns den Pfad, der im weiteren Verlauf in einen breiten Fahrweg übergeht:

Hier führt der Wanderweg zwischen den Ferienhütten von „Monti di Ravecchia“ mit einer tollen Aussicht auf den Lago Maggiore entlang:

Der folgende, steile Wegabschnitt ist nicht ganz einfach zu finden, da der Weg unter einer dicken Laubschicht begraben ist. Markierungen an den Bäumen helfen aber bei der Orientierung. Mitten im Wald treffen wir auf diese Ruinen:

Von hier aus folgen wir Wegspuren, die zu den Dorfruinen von Prada führen:

Prada war eine mittelalterliche Siedlung, die im Laufe des 17. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Ein Grund könnte die Pestepidemie, die zwischen 1629 und 1930 im Tessin wütete, gewesen sein. Zurzeit finden hier Restaurierungsarbeiten statt. Von Prada aus führt ein breiter und gut markierter Wanderweg zurück nach Bellinzona. Hier überqueren wir den Dragonato, ein Bergbach, der unterhalb des „Motto d’Arbinos“ entspringt und in den Ticino mündet, mit Hilfe einer Brücke:

Bei Artore, dieses Wegstück kennen wir von unserem Aufstieg:

Hier heißt es, ganz tief Luft holen und den Frühlingsduft genießen. :bluete: Die Kirche „San Sebastiano“ rückt näher:

Fünf Minuten vor Abfahrt des Busses, der uns zurück nach Graubünden bringt, sind wir wieder am Busbahnhof. Das nenne ich perfektes Timing. Danke für diese wunderbare Frühlingswanderung! :sonne:

PS: Eine weitere Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte findet man auf Guidos Seite: Bellinzona → Motto della Croce.

geschrieben von Susanne am 9. März 2025 um 21.13 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Letztes Jahr mussten wir unsere jährliche Frühlingswanderung durch die Zügenschlucht ausfallen lassen, da der Weg bis in den Sommer hinein gesperrt war. Dieses Jahr können wir diese Tradition aber wieder aufleben lassen und starten von Schmitten aus zu unserer Tour. Hier sind wir auf dem durch den Leidbodenwald führenden Wanderweg unterwegs:

Kurze Rast auf einer Aussichtsbank:

Auf dem Weg zum Tieftobelbach:

Über den Bach führt mittlerweile eine komfortable Brücke, anschließend geht es steil hinauf zum Torrawald. Auf dem Weg durch den Torrawald zum Wiesner Bahnhof:

Blick auf das Wiesner Viadukt:

Der Wiesner Bahnhof:

Am Aussichtspunkt „Bärentritt“:

Hier stürzt sich ein Wasserfall in das Landwasser und hier beginnt die eigentliche Wanderung durch die Zügenschlucht. Schon bald ist der erste Tunnel zu durchqueren:

Je tiefer wir in die Schlucht vorstoßen, desto mehr Schnee liegt auf dem Weg:

Wandern über eine geschlossene Schneedecke:

Ein Blick auf die gegenüberliegende Seite der Schlucht:

Ein eisiges Wegstück:

Immerhin ist vorgespurt: :froehlich:

Am Ende der Schlucht erwartet uns ein imposanter Anblick:

Bei Schmelzboden beenden wir unsere Wanderung und fahren mit dem Bus zurück nach Schmitten. Die Wanderung in der Übersicht:

Die Daten der Tour: Weglänge: 11 km; Höhendifferenz: ↑↓ 280 Hm.

PS: Wirklich frühlingshaft war es in der Zügenschlucht noch nicht, aber Anfang März kann man das wohl auch noch nicht erwarten. Schön war die Wanderung trotzdem. :sonne: