| 
				
					 | 
                
				
					Archiv für die Kategorie ‘Sport’Nach drei Arbeitstagen und relativ wenig Bewegung geht es heute auf eine Erkundungstour in unbekannten Regionen: Um 9.52 Uhr starten Guido und ich mit dem Postbus Richtung Splügen. Splügen ist ein Ort in der Region Viamala und gehört zur politischen Gemeinde Rheinwald. Wir müssen zweimal umsteigen, davon einmal in die Bahn, um den Ausgangspunkt unserer Tour zu erreichen. Von Splügen aus gelangte man früher über den Splügenpasse, heute über einen durch den San Bernardino führenden Straßentunnel, nach Italien. Wir fahren bis zur Haltestelle „Splügen, Bergbahnen“, die auf etwa 1460 Höhenmetern liegt und wandern von dort aus hinauf zu den Surettaseen. Der Weg führt zu Beginn mäßig ansteigend durch einen wunderschönen Nadelmischwald. Hier lässt es sich auch bei Hitze gut aushalten. Ein Blick zurück auf Splügen zu Beginn unserer Wanderung: Auf rund 2000 Höhenmetern lichtet sich bei „Franzisch Grind“ der Baumbestand und man hat freien Blick auf den 3278 Meter hohen Piz Tambo (links im Bild) und den 2886 Meter hohen Guggernüll: Oberhalb der Baumgrenze prägen blühende Alpenrosen das Landschaftsbild: Ein erstes, sehr kleines Seelein: Schließlich erreichen wir den auf 2192 Metern liegenden Unteren Surettasee: Wunderschön!  Nach weiteren 150 Höhenmetern liegt der Obere Surettasee vor uns: Der über dem See thronende Gipfel ist das Seehorn, unser heutiges Gipfelziel. Ein offizieller Wanderweg führt nicht hinauf, aber aus Tourenbeschreibungen wissen wir, dass die Besteigung über das felsige Gelände keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet und man die Route relativ frei wählen kann. Ab und zu trifft man wohl auch auf Wegspuren und Steinmänner. Bewertet wird der Aufstieg mit T4 bzw. T4-. Was soll ich sagen, der Aufstieg über Felsen und Geröllblöcke ist genau nach meinem Geschmack: Wir benötigen vom Oberen Surettasees ziemlich genau eineinhalb Stunden, dann stehen wir auf dem Gipfel: Im Nordwesten liegen die Surettaseen zu unseren Füßen: Im Norden ist unter anderem der Piz Beverin zu sehen: Im Nordosten ragt der Piz Curvér empor: Im Osten liegen die Bergüner Stöcke: Der Süden mit Surettahorn: Der Piz Tambo liegt vom Gipfel aus gesehen im Südwesten: Nach dem Bewundern des Panoramas steht der obligatorische Eintrag ins Gipfelbuch auf dem Programm: Wir sind erst die zweiten, die dieses Jahr den Gipfel des Seehorns erreichen.  Klar, man muss schauen, wohin man die Füße setzt und ab und zu auch die Hände zur Hilfe nehmen! Kurzes Innehalten und Genießen: Zwischendurch experimentieren wir auch ein bisschen: Der Abstieg von den Seen hinunter nach Sufers ist oberhalb der Baumgrenze landschaftlich wunderschön und einfach zu gehen: Unterhalb der Waldgrenze wird er dann aber recht anspruchsvoll: Der Weg führt steil nach unten und ist mit Felsen und Wurzeln übersät. Aber schließlich ist es geschafft und wir stehen heil am Ufer des Sufnersees: Statt Vogelgezwitscher und Bachgeplätscher werden wir auf den letzten eineinhalb Kilometern bis zur Bushaltestelle „Sufers, Underem Dorf“ von Straßenlärm begleitet: Die von Thusis über Splügen führende Straße entlang des Hinterrheins bis zum San Bernardino-Tunnel ist eine sehr beliebte Verbindungsstrecke zwischen Schweiz und Italien. Nur gut, dass wir uns hier nicht allzu lange aufhalten müssen.  PS: Die meisten Besucher der Surettaseen starten von einem kleinen Parkplatz namens „Isabrüggli“ an der Splügenpassstrasse aus. In den Sommermonaten führt auch eine Postbuslinie hier hinauf. PPS: Guidos Tourenbeschreibung: Seehorn und Surettaseen und das Video zur Tour: Für heute ist eigentlich eine längere Fahrradtour geplant, aber das Wetter bzw. der Wetterbericht spielt nicht mit: Um die Mittagszeit soll es erneut regnen. Guido will die Zeit bis dahin für eine kleine Radtour nutzen, ich für eine kleine Wanderung: Treffpunkt ist die Feuerstelle oberhalb der Hütten der Schmittner Alp. Der Blick über die Hütten: An der Feuerstelle verbringen wir etwa fünfzig Minuten, genießen die Sonne und lassen die Seele baumeln. Als immer mehr Wolken aufziehen, brechen wir gemeinsam Richtung Wiesner Alp auf. Dieser Tümpel liegt noch auf der Schmittner Alp: Krokusblüte auf den Weiden der Wiesner Alp: Aber nicht nur Krokusse wachsen hier, sondern auch zahlreiche Gelbsterne: Der Blick über die Hütten der Wiesner Alp: Da der vorhergesagte Regen ausbleibt, stellt sich hier die Frage, wie es weitergehen soll. Während Guido hinunter nach Wiesen fährt, beschließe ich, weiter Richtung Platschtobel zu wandern. Und das, obwohl ein Schild darauf hinweist, dass die Brücken über den Tobel demontiert sind. Ich werde also wie gestern irgendwann wieder umkehren müssen. Aber das nehme ich in Kauf, denn diesen Weg kenne ich noch nicht und neue Wege sind immer spannend.  Der Gipfel, der über dem Weg thront, ist das Valbellahorn. Rechter Hand liegen Muchetta, Stulsergrat und Büelenhorn: Hier nähere ich mich dem Platschtobel: Und hier liegt der Platschtobel zu meinen Füßen und lässt mich nicht auf die andere Seite:  Zurück auf der Wiesner Alp steige ich über einen schmalen Pfad nach Wiesen ab: Rechter Hand des Pfades wachsen zahlreiche, krumme Birken, linker Hand ergießen sich unzählige Bächlein über den Weg. Auch dieser Weg ist ganz nach meinem Geschmack! Am chalta Brunna, einer Quelle: Ankunft in Davos-Wiesen: Zurück nach Schmitten laufe ich über den Tieftobel. Auf den letzten Kilometern bekomme ich dann doch noch ein paar Regentropfen ab. Aber erst als ich schon wieder zu Hause bin, fängt es „richtig“ an zu regnen. Meine „kleine“ Wanderung, für die ich einschließlich der Pause auf der Schmittner Alp und einer Ehrenrunde bei Davos Wiesen knapp sieben Stunden benötige, in der Übersicht: PS: Guidos kleine Radtour sieht schlussendlich so ähnlich aus wie meine kleine Wanderung: Er kommt auf fast 30 Kilometer und 1500 Höhenmeter. Heute steht eine der von mir geplanten Frühlingswanderungen auf dem Programm: Guido und ich starten von Parpan aus zu einer Wanderung aufs Churer Joch: Parpan liegt auf der Strecke zwischen Lenzerheide und Chur und ist von Schmitten aus mit dem Postbus der Linie 183 nach fünfzigminütiger Fahrt zu erreichen. Wir kennen die Gegend rund um Parpan bisher nicht, daher sind wir gespannt, was uns erwartet. Frohgemut machen wir uns auf den Weg und sind etwas enttäuscht, dass der Wanderweg erst einmal über eine asphaltierte Straße geht. Was heißt hier „erst einmal“, fast die gesamte Wanderung geht über Asphalt, was wahrlich kein Vergnügen ist. Das war mir bei meiner Planung nicht bewusst, sonst hätte ich die Tour nicht in Erwägung gezogen. Für die Füße ist die Tour also kein Vergnügen, für die Augen schon: Während des Aufstiegs liegen Ringelspitz und Calandamassiv vor uns: Der Haldensteiner Calanda: Nochmals der Haldensteiner Calanda kurz unterhalb des Jochs: Aber nicht nur der Blick in die Ferne lohnt: Links und rechts des Weges wachsen unzählige Krokusse und wir entdecken die ersten Enziane des Jahres: Die letzten Meter hinauf zum 2041 Meter hohen Churer Joch geht es endlich über natürlichen Untergrund: Schlussendlich hat sich der Aufstieg dann doch gelohnt, denn das vor uns liegende Panorama ist beeindruckend. Richtung Nordwesten liegen Ringelspitz, das Calandamassiv mit Felsenberg-Calanda und Haldensteiner-Calanda und im Tal Chur, die Hauptstadt Graubündens, vor uns: Richtung Nordosten blickt man ins Schanfigg, ein Tal, das von Chur nach Arosa führt: Im Osten der weitere Verlauf des Schanfiggs und zwei Gipfel der Landschaft Davos, Weissfluh und Schiahorn: Im Süden thronen der 2279 Meter hohe Chlin Gürgaletsch und der 2441 Meter hohe Gürgaletsch: Richtung Südwesten fällt der Blick unter anderem auf das Lenzer Horn, Piz Toissa, Piz Curvér und Gipfel der Stätzer Horn-Kette: Versöhnt mit dem fußunfreundlichen Aufstieg machen wir uns auf den Weg zurück nach Parpan. Der Weg führt, wie sollte es anders sein, wieder hauptsächlich über Asphalt: Linker Hand des Weges liegen die beiden Gipfel Stelli und Malakof: Wenn wir nochmals hierher kommen, wandern wir über diesen Grat. Er ist mit Sicherheit nicht asphaltiert.  Fazit der Wanderung: Die asphaltierten Wanderwege sind kein Vergnügen für die Füße, dafür aber für wenig abenteuerlustige Radfahrer wie mich ideal.  Vom Winter und vom Schnee habe ich mittlerweile genug. Das war noch in Oberstaufen anders, da war ich immer etwas traurig, wenn der Winter zu Ende ging. Aber hier in Graubünden ist der Winter lang und mein Bedarf an Winter daher mehr als gedeckt! So zieht es mich am heutigen, arbeitsfreien Tag nicht in die Höhe, wo immer noch reichlich Schnee liegt, sondern in die Tiefe, genauer gesagt ins Prättigau. Das Prättigau ist ein Tal im Norden des Kantons Graubünden und wird von der Landquart, einem Nebenfluss des Rheins, durchflossen. Der höchste Punkt ist das Verstanclahorn mit 3297 Höhenmetern, der tiefste liegt in der Klus auf 576 Höhenmetern. Die Wanderung, die Guido und ich heute unternehmen, liegt zwischen 809 und 1364 Höhenmetern und damit im grünen Bereich: Ausgangspunkt ist Saas im Prättigau, Ziel Küblis. Saas und Küblis sind Ansiedlungen auf der nördlichen Talseite des mittleren Prättigaus. Küblis ist eine eigenständige Gemeinde mit rund 890 Einwohnern, Saas gehört zu Klosters und hat rund 730 Einwohner. Hier sind beide Ansiedlungen zu sehen, Saas liegt im Vordergrund: Die Wanderung entspricht von Anfang an meinen Erwartungen: Hier ist die Natur wesentlich weiter als in Schmitten oder Davos und es gibt reichlich Grünfutter wie junge Triebe des Wiesen-Labkrauts, Blätter der Knoblauchsrauke, Blütenstände vom Kriechenden Günsel und junge Triebe der Zaunwicke. Die drei Letztgenannten sind hier zu sehen: Mit zum Kräuterreigen gehören außerdem Löwenzahnblätter und -blüten sowie Blüten vom Wundklee und von der Schlüsselblume: Blätter vom Wilden Spinat, vom Barbarakraut und von der Pfeilkresse lasse ich mir ebenfalls schmecken: Zwischendurch gibt es auch kleine Mengen von Breit- und Spitzwegerich: Die Wanderung dauert drei Stunden und fast genauso lang dauert meine Wildkräuterfutterei.  Der Blick zurück ins obere Prättigau, in der Bildmitte ist das Pischahorn zu sehen: Der Blick in die entgegengesetzte Richtung reicht bis zum Pizol: Der Plävigginersee, ein Ausgleichsbecken für das Wasserkraftwerk Küblis: Der See ist mit Bach- und Regenbodenforellen besetzt, die gefischt werden können. Hier geht der Blick auf die südliche Talseite zur Parsennfurgga und zur Weissfluh: Bei den Hütten von Tälfsch kurz oberhalb von Küblis: Unsere Wanderung endet in Küblis. Fazit der Tour: Das Prättigau hat mir so gut gefallen, dass ich bestimmt wiederkommen werden.  Vom Gefühl her ist heute ein Ruhetag angesagt. Aber bevor es morgen wieder an die Arbeit geht, möchte ich doch noch einmal die wunderbare Winterwelt genießen und das Gefühl der Freiheit erleben. Zusammen mit Guido wandere ich daher von Alvaneu aus Richtung Alp da la Creusch. Erst ohne, dann mit Schneeschuhen. Ein Blick über die Dächer von Alvaneu: In der Nähe des Dorfes ist schon ein wenig vom herannahenden Frühling zu spüren: An dieser Kapelle schnallen wir die Schneeschuhe an: Anschließend stapfen wir über das schneebedeckte Weideglände von Aclas d‘ Alvagni: Das Vorwärtskommen fällt mir extrem schwer, die Idee, einen Ruhetag einzulegen, wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen. Trotzdem genieße ich die Landschaft um mich herum, ruhen kann ich schließlich auch in der Nacht.  Die Hütten von Aclas Davains: Der Blick über eines der Häuserdächer auf den Piz Mulain: Licht und Schatten: Endlose Weiten: Kurz unterhalb der Alp da la Creusch kehren wir aufgrund der fortgeschrittenen Stunde um und steigen mit Blick auf die Bergüner Stöcke, Muchetta und andere Gipfel ab: Zurück bei den Hütten von Aclas Davains: Kurz vor der Kapelle, an der wir unsere Schneeschuhe wieder auf den Rücken packen und des letzte Wegstück hinunter nach Alvaneu auf Schusters Rappen zurücklegen: Obwohl mir das Vorwärtskommen schwer gefallen ist, 14 Kilometer bei knapp 900 Höhenmetern sind immerhin zusammengekommen.   |