Archiv für die Kategorie ‘Bike- & Hike-Touren’

geschrieben von Susanne am 26. September 2018 um 22.34 Uhr
Kategorie: Bayern, Bike- & Hike-Touren, Ernährung, Videos
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Bis zum Wochenende ist weiterhin sonniges Herbstwetter vorhergesagt. Es herrschen also ideale Bedingungen für Bergtouren aller Art. Gott sei Dank können Kollegen meinen Dienst im Fitnessstudio übernehmen, so dass ich den Rest der Woche Urlaub nehmen und zusammen mit Guido auf Tour gehen kann. Heute steht die Besteigung des Wiedemerkopfs, eines 2165 Meter hohen Gipfels in der Nähe des Prinz-Luitpold-Hauses, auf dem Programm. Wie bei der Besteigung des Hochvogels nutzen wir unsere Fahrräder als Auf- und Abstiegshilfe: Um 11.50 Uhr starten wir mit den Fahrrädern von Hinterstein aus und erreichen nach 75 Minuten den Abstellplatz für unsere Fahrräder im Bärgündeltal. Weitere 75 Minuten benötigen wir zu Fuß bis zum Prinz-Luitpold-Haus. Von hier aus führt ein schmaler Pfad mehr oder weniger horizontal unter der Nordwand des Wiedemerkopfs entlang. Zehn Minuten später teilt sich der Pfad

Der Weg auf den Wiedemerkopf verläuft nun am Fuße der Nordwestflanke mit Blick auf Schneck und Höfats entlang:

Hier ist ein Richtungswechsel angesagt:

Nach dem Überwinden eines Felsabsatzes, bei dem erstmals die Hände zum Einsatz kommen, folgt schrofiges Gehgelände, bis dann im oberen Teil weitere Klettereien im I. Grad anstehen. Teilweise ist der Fels mit Drahtseilen abgesichert:

Im oberen Teil der Flanke liegt noch reichlich Schnee vom letzten Wochenende:

Auf dem Gipfelplateau liegen nur noch Schneereste und es herrscht eitler Sonnenschein:

Im Hintergrund sind auf dem obigen Bild der Große Daumen und der Hindelanger Klettersteig zu sehen. Auf dem Gipfelplateu sehen wir dann, dass das Gipfelkreuz nicht den eigentlichen Gipfel markiert, sondern nur die Schulter eines Gratausläufers. Guido erkundet das weitere Gelände:

Allerdings nicht sehr weit, denn eine Überschreitung des Wiedemerkopfs ist zwar möglich, aber auch etwas heikel. Für uns steht heute allerdings nur eine Genusswanderung auf dem Programm! Und Genuss bietet das Panorama auf der Schulter des Gratausläufers mehr als genug, besonders der Blick auf die Fuchskarspitzen und den Hochvogel ist genial:

Der Abstieg erfolgt bis zum Wegweiser auf gleichem Weg, dann folgen wir einem Pfad Richtung Himmeleck, immer den Schneck vor Augen, bis der Weg nach rechts ins Bärgündeltal hinabführt:

Mit unseren Fahrrädern geht es schließlich in flottem Tempo zurück zum Parkplatz in Hinterstein. Sechs Stunden und fünfundvierzig Minuten sind wir insgesamt unterwegs. In dieser Zeit legen wir 33 Kilometer und 2155 Höhenmeter zurück. Danke für diesen tollen Urlaubstag. :herz: So sehen meine Mahlzeiten aus:

  • 0.10 bis 0.55 Uhr: 210 Gramm frische Walnüsse (Schälnüsse)
  • 9.00 Uhr: 500 Gramm Melone „Galia“, 550 Gramm Trauben „Nerona“
  • 17.00 Uhr: etwa 300 Gramm Trauben „Nerona“
  • 20.00 bis 20.45 Uhr: 150 Gramm Brustkern, 150 Gramm Rumpsteak und 50 Gramm Knochenmark vom Rind, 230 Gramm Eisbergsalat

PS: Heute ist frühes Zubettgehen angesagt, morgen wollen Guido und ich nämlich schon um 4.30 Uhr zu einer Tour aufbrechen.

PPS: Das Video zur Tour:

geschrieben von Susanne am 12. September 2018 um 23.52 Uhr
Kategorie: Bayern, Bike- & Hike-Touren, Ernährung, Videos
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Heute übernimmt wieder einmal eine Kollegin meinen Dienst im Fitnessstudio. Guido und ich haben nämlich Großes vor: Wir wollen auf den 2592 Meter hohen Hochvogel, einen der markantesten Berggipfel der Allgäuer Hochalpen, den wir vom Hochgrat aus schon oft bewundern konnten. Der Aufstieg von Hinterstein bei Bad Hindelang aus ist zu Fuß in einem Tag kaum zu bewältigen, deshalb wird die Tour meist als Zweitagestour mit einer Übernachtung im Prinz-Luitpold-Haus begangen. Nimmt man Fahrräder zu Hilfe, so wie wir es vorhaben, schafft man die Tour aber auch in einem Tag.

Wie so oft kommen wir recht spät von zu Hause weg und sind erst um kurz vor 12.00 Uhr in Hinterstein. Die offiziellen Parkplätze sind um diese Uhrzeit schon alle besetzt, aber wir haben Glück und finden einen privaten Parkplatz, der noch freie Plätze hat. Um 12.15 Uhr starten wir von diesem Parkplatz aus mit den Fahrrädern Richtung Giebelhaus, das wir nach etwa einer Stunde erreichen. Die etwa 300 Höhenmeter, die bis zum Giebelhaus zu überwinden sind, verteilen sich über eine Strecke von fast zehn Kilometern. Die Strecke ist also sehr angenehm zu radeln.

Vom Giebelhaus aus geht es deutlich steiler hinauf ins Bärgündeletal bis zur Materialseilbahn des Prinz-Luitpold-Hauses. Immerhin schaffe ich es heute, auch diesen Streckenabschnitt zu radeln und nicht zu schieben. Das war vor drei Jahren noch nicht der Fall! An der Materialseilbahn stellen wir unsere Fahrräder unter einem Baum ab und wandern zu Fuß weiter. Erst durch ein Waldstück, später über einen felsigen Steig in offenem Gelände zum Prinz-Luitpold-Haus. Immer wieder queren Bachläufe den Weg, an denen ich meine Trinkflasche auffüllen kann. Der Aufstieg in der prallen Sonne ist nämlich ziemlich schweißtreibend und der Bedarf an Wasser dementsprechend groß. Hier liegt das Prinz-Luitpold-Haus schon hinter uns:

Schritt für Schritt marschieren wir weiter durch eine beeindruckende Felslandschaft nach oben:

Hier beginnen erste, leichte Klettereien, die durch Drahtseile entschärft werden:

Sie führen zu einem Nachbargipfel des Hochvogels, der Kreuzspitze. Der Weg Richtung Hochvogel zweigt allerdings kurz unterhalb des Gipfels der Kreuzspitze ab. Aus der Ferne ist der Hochvogel immer gut zwischen anderen Gipfeln auszumachen, aber bei einem Aufstieg über das Prinz-Luitpold-Haus versteckt er sich lange hinter der Kreuzspitze und es dauert, bis man ihn endlich zu Gesicht bekommt:

Zwischen Kreuzspitze und Hochvogel liegt die Kaltwinkelscharte, in die wir absteigen müssen, bevor wir dann endlich mit den Felsen des Hochvogels in Berührung kommen:

Von der Scharte aus geht es wieder bergauf, der Weg führt um die Westschulter des Hochvogels herum:

Beim Blick zurück auf die Westschulter komme ich mir vor wie im Wilden Westen:

Die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel geht es mal kletternd, mal laufend nach oben:

Am Gipfel bietet sich uns wie erwartet ein herrliches Panorama:

Beeindruckend ist die große Gipfelspalte, die sich Jahr für Jahr weiter öffnet und irgendwann zu einem gewaltigen Felssturz führen wird:

Die TU München führt hier regelmäßig Messungen durch. Aber wann es zum Abbruch der Südseite kommen wird, kann wohl niemand vorhersagen. Nach einem kleinen Imbiss mit Trauben machen wir uns an den Abstieg:

Hier geht es wieder um die Westschulter herum:

Zurück an der Kaltwinkelscharte:

Hier treffen wir auf zwei junge Leute, die kurz vor ihrem Gipfelsturm noch ein wenig verschnaufen müssen. Wir sind heute also nicht die Letzten, die Richtung Gipfel unterwegs sind! Von der Kaltwinkelscharte aus wandern wir nicht wie beim Aufstieg um die Kreuzspitze herum, sondern wählen den Weg hinunter in den Kalten Winkel. Hier ist Abseilen angesagt:

Im Kalten Winkel lag bis vor einiger Zeit auch im Sommer ein großes Schneefeld, auf dem es immer wieder zu Unfällen kam, weil Wanderer ohne geeignete Ausrüstung im steilen Gelände ins Rutschen kamen. Mittlerweile ist das Schneefeld im Sommer verschwunden bzw. liegt unterhalb des Wanderweges:

Der Weg zurück zum Prinz-Luitpold-Haus führt über die Balkenscharte:

Der sehr komfortable, wenn auch nur kurze Abstieg über eine Treppe:

Der Blick zurück zur Balkenscharte:

Den Abstieg vom Prinz-Luitpold-Haus zu unseren Fahrrädern legen wir in einem ziemlich flotten Tempo zurück. Aber so erreichen wir die Räder noch im Hellen und können die Rückfahrt nach Hinterstein ohne Stirnlampen bewältigen. Rund acht Stunden benötigen wir für die Tour, auf der insgesamt 35 Kilometer (davon 24 mit dem Fahrrad) und rund 2000 Höhenmeter zu überwinden sind. Ich bin hinterher erst einmal ziemlich erschöpft, aber das darf ich nach solch einer Tour wohl auch sein. Nach einer Dusche und einer Mahlzeit mit Trauben habe ich aber immerhin noch genug Energie, die Bilder, die ich aufgenommen habe, herunterzuladen, zu bearbeiten und den Tagebucheintrag zu schreiben. Mehr als Trauben nehme ich heute übrigens nicht zu mir:

  • 9.20 Uhr: 520 Gramm Trauben „Regal“, 150 Gramm Trauben „Isabella“
  • 17.00 Uhr: etwa 200 Gramm Trauben „Isabella“
  • 21.40 Uhr: 510 Gramm Trauben „Regal“, 530 Gramm Trauben „Crimson“

Ich nehme an, der Fleischhunger kommt morgen Früh.

PS: Körperlich bin ich nach der Tour erschöpft, aber geistig voller Energie und Tatendrang. Dieses Phänomen ist mir schon einige Male aufgefallen: Je mehr Felskontakt ich mit den Händen habe, desto energiegeladener bin ich nach einer Tour. Eine Wanderung durch bewaldetes Gelände ist dagegen eher beruhigend und entspannend. Ich werde das weiter beobachten.

PPS: Ein Video des ARD Mittagsmagazins über den bevorstehenden Bergsturz am Hochvogel: Frühwarnsystem soll vor Felssturz warnen.

geschrieben von Susanne am 30. Juni 2015 um 23.50 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Bike- & Hike-Touren
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Um 11.15 Uhr starteten wir mit den Leihrädern zu nächsten Tour. Es sollte durch das Hintersteiner Tal zum Giebelhaus und von dort aus je nach Lust und Laune bzw. Kraft weiter durchs Bärgündertal gehen. Hier hatten wir das Giebelhaus vor Augen:

Bis zum Giebelhaus war die Fahrt angenehm, durchs Bärgündertal wurde sie anstrengend, jedenfalls für mich: Die letzten Meter bis zur Point-Hütte musste ich mein Rad wieder einmal schieben. Von der Hütte ging es noch ein kleines Stück mit den Rädern weiter, dann wurde der Weg immer steiler und steiniger, so dass wir sie neben einem Wasserbecken abstellten und zu Fuß weitergingen. Ziel sollte erst einmal der 2007 Meter hohe Himmelecksattel sein. Die Strecke dort hinauf war atemberaubend schön. Teilweise lagen noch Schneefelder über einem Gebirgsbach, der munter den Berg hinabstürzte und zahlreiche Blumen standen in all ihrer Pracht am Wegesrand und an den Hängen. Über allem ragte ein beeindruckendes Bergmassiv:

Bergwiese

Hang_mit_Alpenrosen

Bergmassiv

Außerdem hatten wir das Glück, zahlreichen Murmeltieren zu begegnen. Eines war vor uns unter einen Stein geflüchtet. Ich wartete geduldig mit der Kamera, bis es sich hervorwagte, um zu schauen, ob die Luft wieder rein war:

Murmeltier_unterm_Stein

Nach dem Erreichen des Himmelecksattels stiegen wir weiter zum 2150 Meter hohen Himmeleck und von dort aus zum 2258 Meter hohen Vorgipfel des Schneck auf. Die Aussicht von hier war bei fast wolkenlosen Himmel einfach nur genial, in der Mitte des Panoramas war der Hochvogel zu sehen:

Panorama_Vorgipfel_Schneck

Während ich im Gipfelbuch stöberte, war Guido auf einmal verschwunden. Ich wollte meinen Augen kaum trauen, als ich ihn auf dem Weg zum Hauptgipfel entdeckte:

Schneck_Blick_auf_den_Hauptgipfel

Im Alpenvereinsführer „Allgäuer Alpen“ ist Folgendes zum „Schneck“ zu lesen: „Auf den Übergang zum Hauptgipfel verzichten viele, so ausgesetzt ist der Verbindungsgrat“. Wer sich doch traut, „muss hinab in eine Lücke, in gutem Fels über den messerscharfen, äußerst exponierten Verbindungsgrat (teils Reitgrat) hinauf zum Hauptgipfel“. Ich konnte bei dieser waghalsigen Kletterei nicht zugucken, legte mich ins Gras und schloss die Augen oder bewunderte die neben mir wachsenden Trollblumen:

Trollblume

Gott sei Dank ging alles gut aus, Guido kehrte gesund und munter wieder zu mir zurück! Eine halbe Stunde später begannen wir den Abstieg. Auf halber Höhe erfrischte ich mich an einem Gebirgsbach:

Gebirgsbach

Nach dem gemächlichen Abstieg folgte die rasante Abfahrt und ich konnte es kaum glauben, dass ich Stunden zuvor den ganzen Weg in umgekehrter Richtung hinaufgestrampelt war. Um kurz vor 20 Uhr waren wir wieder zurück im Basislager. Das Ergebnis der heutigen Tour: Wir waren 8 Stunden und vierzig Minuten unterwegs und legten 47 Kilometer sowie etwa 1550 Höhenmeter zurück. 8,6 Kilometer und fast 1000 Höhenmeter waren wir davon zu Fuß unterwegs.

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Schneck (2.268m).