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Archiv für die Kategorie ‘Bike- & Hike-Touren’Gestern waren wir auf dem Madone, heute soll es hinauf zu zwei Nachbargipfeln, der 1671 Meter hohen Cimetta und dem 1869 Meter hohen Cima della Trosa gehen. Wie gestern kombinieren wir eine Radfahrt mit einer Wanderung: Von unserer Ferienwohnung aus fahren wir zuerst dem Hang entlang durch die Villenviertel von Brione und Orselina nach Monti della Trinita. Hier beginnt der Anstieg auf einer schmalen und steilen, aber immerhin asphaltierten Straße nach Brè. Das Dorf liegt auf einem Plateau in 800 Meter Höhe unterhalb des Monte Brès, dem Hausberg von Lugano. Auf der Fahrt nach Brè: Wir sind auf dieser Strecke nicht allein unterwegs, immer wieder werden wir von anderen Bikern überholt, die meisten radeln recht entspannt auf E-Bikes nach oben. Ich bin weniger entspannt, der Anstieg ist recht anstrengend, aber ich komme vorwärts. Der Blick auf Locarno und Richtung Bellinzona: Die Fahrt durch den Ort ist angenehm, für ein kurzes Stück geht es flach dahin. Luftholen für den nächsten, steilen Streckenabschnitt: Nach etwa eineinhalb Kilometern verläuft der Weg rund zwei Kilometer nochmals flacher. Für den nächsten steilen Anstieg muss ich alle verbleibenden Kräfte mobilisieren. Am liebsten würde ich mich am Straßenrand niederlassen und ausruhen. Aber Guido lässt nicht locker und motiviert mich, weiterzufahren. 🙏🏻 Irgendwann ist es geschafft, wir können auf 1466 Höhenmetern unsere Räder abstellen: Nun ja, eigentlich bin nur ich froh, dass es zu Fuß weitergeht, Guido wäre mühelos auch noch weiter steil nach oben geradelt. Kurz vor Vignasca verlassen wir die Forststraße und steigen über einen Wanderweg steil zur Bassa di Cardada, einem Sattel zwischen Cimetta und Cima della Trosa, auf: Ausblick vom Wanderweg Richtung Westen: Wir erreichen den Sattel: Der Blick vom Sattel Richtung Verzascatal: Blick auf Locarno und Bellinzona: Auf dem Weg vom Sattel zum Cima della Trosa, hinter mir liegt die Cimetta: Noch ein Blick zurück auf die Cimetta: Der Blick hinunter zur Forststraße, an der wir unsere Räder zurückgelassen haben: Der Aufstiegsweg zur Cima della Trosa: Wir sind hier nicht allein unterwegs, aber während wir von Orselina aus alle Höhenmeter aus eigener Kraft zurückgelegt haben, sind die meisten anderen Wanderer mit Hilfe der von Orselina nach Cardada führenden Seilbahn und anschließend mit einem Zweier-Sessellift bis zur Cimetta hinaufgegondelt. Der Blick vom Wanderweg hinunter ins Maggiatal (ganz links im Bild): Ein Blick auf den gestern bestiegenen Gipfel, den Madone: Cimetta und Lago Maggiore: Der Gipfel rückt näher und näher: Auf dem Gipfel der Cima della Trosa: Vom Gipfel der Cima della Trosa aus blickt man bei guter Fernsicht bis zur Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv im Wallis. Heute ist vor allem der Tiefblick ins Maggiatal beeindruckend: Nach dem Bewundern des Gipfelpanorams geht es auf gleichem Weg zurück zur Bassa di Carcada: Vom Sattel aus steigen wir anschließend zur Cimetta auf. Auf der Aussichtsterrasse der Cimetta: Der faszinierende Blick von der Terrasse auf den Lago Maggiore und Ascona: Der Weg zurück zu unseren Rädern führt über die Bergstation des Zweier-Sessellifts: Und über die Skipiste: Ob man hier im Winter wirklich mit den Skiern hinunterfahren kann? PS: Danke für eine weitere, wunderbare Tour! 🙏🏻 Nach zwei Radtouren wollen wir heute wandern und zum Madone aufsteigen. Der Madone ist ein 2051 Meter hoher Gipfel, der zwischen den Tälern von Maggia und Verzasca liegt. Um den Gipfel zu erreichen, sind von unserer Ferienwohnung aus über 13 Kilometer und 1700 Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden. Um uns den Aufstieg und später den Abstieg zu erleichtern, legen wir die ersten sieben Kilometer und 400 Höhenmeter mit den Rädern zurück und fahren von Contra di Sotta hinauf nach Mergoscia. Wir fahren heute also an der Abzweigung, die zur Staumauer führt, vorbei und radeln weiter bergauf. Ein Blick von der Straße auf die Staumauer: Die Straße führt unterhalb von Mergoscia durch einen Tunnel, den wir aber Gott sei Dank nicht benutzen müssen: Wir radeln auf der alten, für den Verkehr gesperrten Straße entlang: Die malerische Strecke verläuft größtenteils durch Wald, aber ab und zu geben die Bäume den Blick auf den Stausee frei. Fotostopp beim Dorfeingang: Der Blick auf den Stausee und den Lago Maggiore: Weiterfahrt durchs Dorf: Bei Mòtt endet die Straße und wir stellen unsere Räder am Rande eines Parkplatzes ab. Wanderwegweiser zeigen uns ab hier den Weg hinauf zum Madone: Der Weg führt, wie sollte es auch anders sein, mal mehr, mal weniger steil nach oben: Am Wegesrand liegen mal mehr, mal weniger zerfallene Alphütten: An einer der Hütten steht ein mächtiger Baum, an dem eine Schaukel befestigt ist: Sie ist allerdings sehr breit und unhandlich. Viel Schwung hole ich daher lieber nicht, denn ich habe Bedenken, über die Bäume hinweg wieder hinunter nach Mergoscia zu fliegen! Weiter geht es: An einer der Hütten versucht Guido, den Riegel einer Stalltür zu öffnen. Bei dem Versuch fällt ihm das ganze Schloss entgegen und schnell sucht er das Weite. Was für ein Zufall, dass wir gerade in diesem Moment an der Hütte stehen und dem Manövrieren des Helikopters zuschauen können! Ganz einfach ist das nicht, denn er kann nicht landen, sondern nur die Kufen am Rande einer Stützmauer absetzen. Nach dem Abladen der Gäste verschwindet der Helikopter wieder mit lautem Getöse Richtung Tal: Wir steigen indes weiter zu den nächsten Hütten auf: Es sind die Hütten von Porchesio: Von Porchesio aus führt der Weg durch einen urigen Birkenwald: Nach und nach lichten sich die Bäume: Ein Blick zurück: Der Pizzo di Vogorno ragt am Gegenhang vom Verzascatal empor: Ein Blick zurück auf die Hütten von Porchesio und Mergoscia, ganz unten im Tal sind die Ausläufer von Bellinzona zu sehen: Kurz unterhalb der Hütten von Redrisc: Bei den Hütten von Redrisc, die auf 1530 Metern liegen, verlassen wir den offiziellen Wanderweg, der unterhalb des Ostgrats entlangführt und laufen auf Wegspuren hinauf zum Grat: Der Blick hinunter ins Vercascatal: Die Wegspuren sind gut zu erkennen, auch wenn hier dichtes Gestrüpp das Vorwärtskommen nicht gerade leicht macht: Etwas weiter oben behindern dann nur noch lange, gelbe Grashalme: Der Blick auf einen Nachbargipfel des Madones, den Cima della Trosa: Auf dem Ostgrat des Madones: Kurzes Innehalten und Aussicht genießen: Hier zeigt ein Wegweiser an, dass es nicht direkt über den Grat weitergeht, sondern etwas unterhalb: Das Balancieren auf den Grasbüscheln, die entlang des Hangs wachsen, ist nicht immer ganz einfach, zumal der Untergrund feucht ist: Aber ich liebe ja solche Herausforderungen! Der Blick zurück über den Ostgrat: Je höher wir kommen, desto beindruckender werden die Tiefblicke, wie hier in das Maggiatal: Oder auf den Lago Maggiore: Lago di Vogorno: Schließlich erreichen wir einen Sattel mit einem Wegweiser. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Südgipfel, den ein Steinmann schmückt: Zum Nordgipfel mit Gipfelkreuz und damit dem höchsten Punkt des Madones sind nochmals ein paar Höhenmeter zurückzulegen. Wir ersparen uns aber diese letzten Meter, da sich dichte Wolken aus dem Verzascatal nähern und hier oben zudem ein heftiger Wind bläst. Der Abstieg erfolgt nicht über den Aufstiegsweg, sondern auf der windgeschützten Südseite des Ostgrats, mal mit Blick auf den Lago di Vogorno, mal mit Blick auf den Lago Maggiore: Felsformationen am Wegesrand: Kurz vor der Alpe Aroca (Rocca): An der Alpe, im Hintergrund ist der Cima della Trosa zu sehen: Von der Alpe aus geht es steil bergab nach Mota di Sopra: Bei den Hütten von Mota di Sopra: Blick auf die benachbarten Hütten von Faed: Auf dem Weg nach Bresciàdiga: Vom Tal her schweben immer wieder Wolken nach oben und verbreiten eine mystische Stimmung: Einer der vielen Bachläufe, die unseren Weg kreuzen: Bei den Hütten von Bresciàdiga: Ab hier geht es über einen Waldweg weiter nach unten. An einer Stelle verpassen wir eine Abzweigung und so kommen wir in den Genuss einer kleinen Extrarunde durch den Wald: Irgendwann stehen wir dann aber doch vor unseren Rädern und können gemütlich zurück nach Contro di Sotto rollen: Obwohl das Wetter trüb war, war es eine wunderschöne Tour. PS: Nelken waren die einzigen Alpenblumen, die immer wieder Farbtupfer setzten: Wir starten die heutige Tour am Parkplatz der Rinerhornbahn und radeln zu Beginn in leichtem Auf und Ab nach Davos Frauenkirch. Bei Davos Frauenkrich beginnt der Anstieg durchs Sertigtal. Der erste Teil führt über einen Schotterweg, später geht es auf Asphalt weiter: Es geht nirgends besonders steil hoch, die Strecke wäre daher auch für mich gut zu fahren, wenn meine Beine nicht so k.o. wären. Aber schließlich ist es geschafft, das Ende des Tals rückt näher: Etwa einen Kilometer hinter Sertig Sand wird es einfacher für mich: Es geht über einen Schotterweg weiter und die Steigung ist so steil, dass ich absteigen und schieben darf. Hier waren wir dieses Jahr schon einmal: Von Davos Frauenkirch zum Grünsee. Damals war der Sertigpass noch schneebedeckt, aber heute ist der Weg nach oben frei und so es geht zu Fuß zum Sertigpass weiter: Ein kleiner Bergsee kurz unterhalb des Passes: Am Sertigpass: Der beeindruckende Blick auf das Massiv des Piz Keschs: Am 3. September 2021 sind wir vom Pass aus weiter nach Bergün gewandert: Über den Sertigpass nach Bergün. Das geht heute nicht, schließlich warten die Räder am Grünsee auf uns. Außerdem weht heute nicht nur ein starker Wind hier oben, sondern es ist zudem lausig kalt. Wir kehren dem Piz Kesch also schon bald den Rücken zu und steigen ab: Die Strecke hinunter zum Grünsee zieht sich, aber schließlich ist es geschafft, wir können die Räder besteigen und gemütlich hinunter ins Sertigtal rollen: Die Fahrt durchs Sertigtal hinunter nach Davos Frauenkirch ist ein Genuss ohne jede Anstrengung. Schön war sie, die Fahrt durchs Sertigtal! Und die Wanderung hinauf zum Pass ebenfalls, auch wenn es dort oben lausig kalt war! Um sechs Uhr stehe ich ziemlich fit und munter und bereit für ein neues Bergabenteuer auf. Bis es zusammen mit Guido auf Tour gehen kann, muss ich mich allerdings gedulden, denn Guido schläft gerne länger. Es sei denn, ich starte schon einmal ohne ihn. Und das mache ich dann auch: Um sieben Uhr schwinge ich mich auf mein Rad und mache mich auf den Weg hinunter ins Tal nach Filisur. Von dort aus will ich zusammen mit meinem Rad wie am 27. Mai – Hike- & Bike-Tour zur Ela-Hütte und darüber hinaus – bis zu den Hütten von Pradatsch aufsteigen und dann weiter zur Ela Hütte wandern. Dort will ich auf Guido warten, falls er denn Lust hat nachzukommen. Die Fahrt hinunter nach Filisur bis zum Beginn des hinauf zur Alp Prosot führenden Fahrwegs verläuft reibungslos. Dort hält mich allerdings ein junger Mann auf: Der Fahrweg sei heute gesperrt, da gleich ein Helikopter kommen werde, um Baumstämme abzutransportieren. Nach einem kurzen Telefongespräch mit seinem Chef bekomme ich dann aber doch die Erlaubnis, weiterzufahren. Aber nach mir wird der Weg dann für einige Stunden gesperrt. Das ist schlecht, denn wie soll Guido dann hinaufkommen? Also ändere ich meinen Plan, drehe um und radle nach Surava. Von dort aus geht es hinauf zum Aussichtspunkt Motta Palousa. Nicht radelnd, sondern schiebend, denn der über die Alp Ozur führende Fahrweg ist zu steil zum Radeln für mich. Aber das stört mich nicht, langsam, bedächtig und mein Rad schiebend mache ich mich auf den Weg nach oben. Während ich und mein Rad langsam noch oben bewege, höre ich es in der Ferne immer wieder Rumpeln und Poltern. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt nämlich das von einem Bergsturz gefährdete Dorf Brienz. Wenn die Bäume die Sicht freigeben, sieht man außerdem Staubwolken über Brienz schweben. Allerdings scheinen es immer nur kleinere Mengen an Gestein zu sein, die abgehen. Auf den ersten Blick sehen Dorf und Umgebung nämlich noch recht „normal“ aus. Ich habe mein Funkgerät dabei und gegen 9.30 Uhr komme ich auf die Idee, Guido anzufunken. Laut Herstellerangaben soll die Funkverbindung ja bis zu einer Entfernung von 10 Kilometern möglich sein. Und vom Fahrweg der Alp Ozur bis nach Schmitten sind es bestimmt keine zehn Kilometer. Und tatsächlich, es klappt, Guido antwortet. Er ist gerade aufgestanden und wird gleich in aller Ruhe frühstücken. Frühstücken, ja das ist eine gute Idee, das könnte ich auch machen! Und so suche ich mir eine Bank und lasse mir eine Melone „Galia“ schmecken: Nach der kurzen Rast geht es gestärkt weiter und ab und zu tauschen Guido und ich uns über Funk aus. Ich genieße es, mir Zeit lassen zu können, da Guido ausnahmsweise mal nicht vor mir, sondern weit hinter mir ist. Er startet erst dann von Surava aus, als ich schon kurz unterhalb der Alp Ozur bin. Der Blick von der Alp Ozur auf das Gelände oberhalb von Brienz: Hier ist gut die sogenannte „Insel“ zu sehen, die irgendwann nach unten rutschen wird. Nach einer weiteren, kurzen Rast an der Alp Ozur geht es hinauf zum Aussichtspunkt. Die Schieberei über eine steile Alpstraße ist anstrengend, aber im Vergleich zur Schieberei über steiles Weidegelände geradezu angenehm: Gefühlt muss ich alle zehn Meter anhalten, um meinen Puls wieder nach unten zu bringen. Aber schließlich ist es geschafft, mein Rad und ich stehen auf dem geographischen Punkt mit der Nummer 2177 und können den Blick über das Albulatal genießen: Der offizielle Aussichtspunkt „Motta Palousa“ liegt etwas unterhalb des Punktes 2177. Ich genieße nicht nur Aussicht, sondern auch die Ruhe hier oben. Hier bin ich noch ein Stückchen höher und kann bis nach Lenz und Lenzerheide schauen: Der Blick hinunter ins Oberhalbstein, ein bei Tiefencastel beginnendes Tal, das von der Julia durchflossen wird: Kaum bin ich zurück am Steinmann, trudelt auch schon Guido ein: Nach einer kurzen Lagebesprechung starten wir zur großen Abfahrt hinunter nach Cunter: Die ersten knapp zwei Kilometer kann ich tatsächlich im Sattel sitzend hinter mich bringen. Dann aber dann wird der Weg so steinig und steil, dass ich lieber schiebe. Sicherheit geht schließlich vor. Ganz bequem wird der Weg dann bei den Hütten von Promastgel. Er ist nur zu Beginn aufgrund zahlreicher Kuhfladen etwas heikel zu befahren: Von Cunter aus geht es über eine Straße hinauf nach Salouf. Die Steigung ist hier so mäßig, dass ich sie im Sattel sitzend bewältigen kann. Der Blick von Mon über das Albulatal: Von Mon aus fahren wir über einen Trail hinunter nach Tiefencastel: Ich kann nur kurze Stücke des Trails im Sattel sitzend zurücklegen, da er abgesehen von den ersten Metern nicht nur sehr steil, sondern auch steinig und mit Wurzeln durchzogen ist. Den größten Teil schiebe ich daher lieber. Guido hat da weitaus weniger Bedenken als ich und poltert voller Begeisterung nach unten. Kurz vor Tiefencastel geht es dann endlich wieder seniorinnentauglich weiter: Auf dem Weg durch Tiefencastel: Von Tiefencastel aus fahren wir über einen wegen des möglichen Bergsturzes bei Brienz gesperrten Wanderwegs nach Surava. Gefahr, hier von Gesteinsmassen überrollt zu werden, besteht keine, da der Berg auf der anderen Talseite liegt. Aber die Behörden sind halt lieber eine Spur zu vorsichtig. Bei Surava endet unsere Tour. Hier steht Guidos Auto und wir schaffen es Gott sei Dank, beide Räder in den Kofferraum zu bekommen. Hätte nur ein Rad ins Auto gepasst, hätte ich weitere 300 Höhenmeter nach oben strampeln müssen und das wäre nach der bisher schon zurückgelegten Strecke doch sehr mühsam geworden. Meine Hike- & Bike-Tour über Motta Palousa mit allen Abstechern in der Übersicht: Ich übergebe meinen Dienst im Fitnessstudio einem Kollegen, so dass Guido und ich wieder einmal am frühen Morgen zu einer Tour starten können. Es soll auf den Großen Wilder gehen. Der Große Wilder ist ein 2379 Meter hoher Gipfel der Allgäuer Alpen, der entweder vom Giebelhaus bei Hinterstein (Bad Hindelang) oder aber von der Käser-Alpe bei Oberstdorf aus erreicht werden kann. Wir wählen den Weg über die Käser-Alpe. Am 19. September hat Guido schon einmal allein versucht, über diesen Weg den Gipfel zu erreichen, musste aber die Tour wegen fortgeschrittener Tageszeit abbrechen. Das könnte wieder passieren, nämlich dann, wenn ich aus eigener Kraft zur Käser-Alpe hinaufradeln müsste. Ganz davon abgesehen, dass ich nach dieser anstrengenden Fahrt schon ziemlich k.o. wäre. Also leihen wir an der Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf ein E-Bike für mich aus. Dessen Kraft kommt dann aber nicht nur mir zugute, sondern auch Guido: Wir verbinden das E-Bike und sein Fahrrad mit einer Reepschnur und schon kann es mit voller Kraft Richtung Käser-Alpe gehen! Aber auch wenn ich die Leistung des Motors auf „Turbo“ stelle, wir müssen beide kräftig strampeln, damit wir möglichst schnell die Käser-Alpe erreichen. Möglichst schnell heißt für uns heute nach vierzig Minuten. Dann stellen wir die Räder an einem Weidezaun der Käser-Alpe ab: Von der Käser-Alpe aus geht es zu Fuß zum Himmelecksattel hinauf. Der Blick vom Himmelecksattel Richtung Hochvogel, der am rechten Bildrand zu sehen ist: Von hier aus geht es dann auf Pfadspuren über einen Grasgrat zu einem imposanten Felszacken, den wir rechts umgehen. Anschließend führt der Pfad über steiles Gras erneut auf den Grat. Ein Blick zurück, im Hintergrund ist der Schneck zu sehen: Im weiteren Gratverlauf ist von Gras kaum mehr etwas zu sehen, es geht über Felsen weiter: Auf dem Bild ist links ein Felsturm zu sehen, den wir abklettern müssen. Bevor es aber dort hinunter geht, seilen wir uns an. Auch wenn viele Tourengeher diese Tour frei gehen, wir gehen lieber auf Nummer sicher. So weit wie das bei solch einer Tour überhaupt möglich ist. Ein letztes Bild vom Felsturm aus Richtung Felsplatten, die das Herzstück der Tour bilden, dann wandert meine Bauchtasche samt Fotoapparat in den Rucksack und ich konzentriere mich ganz und gar aufs Klettern: Hier liegen die Felsplatten und damit der schwierigste Teil des Aufstiegs hinter uns und ich schaue noch einmal zurück Richtung Schneck: Der Rest des Aufstiegs ist mehr oder weniger Gehgelände und dann stehen wir auch schon auf dem Nordgipfel des Großen Wilder und können das Panorama bewundern: Wie man in dem kurzen Video sieht, ist es ganz schön windig hier oben. Und besonders warm ist es auch nicht, so dass ich trotz Sonnenschein nicht auf die Idee komme, meinen Pullover auszuziehen. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch, heute ist außer uns noch niemand hier oben gewesen, der Besucherandrang hält sich sowieso in Grenzen, das Gipfelbuch ist von 2011 und erst halb voll, geht es über eine luftige Schneide hinab in eine Scharte vor dem Hauptgipfel. Der Blick zurück auf den Nordgipfel: Dagegen sieht der Blick zum Hauptgipfel richtig harmlos aus: Das Gipfelkreuz des Hauptgipfels, ein Gipfelbuch gibt es hier nicht: Der Blick zurück auf den Nordgipfel: Die ersten Meter des Abstiegs vom Hauptgipfel: Pfadspuren, denen wir folgen, führen von der Scharte zwischen Nord- und Hauptgipfel auf einen Höhenzug südöstlich der Gamswanne. In vielen älteren Tourenberichten wird die Gamswanne selbst als Abstiegsweg aufgeführt. Aber dieser Weg empfiehlt sich nicht mehr, da hier im Sommer im Gegensatz zu früher kein Schnee mehr liegt und statt über Schnee über brüchigen Fels abgestiegen werden muss. Der Höhenweg ist da wesentlich angenehmer zu gehen. An der Stelle, an der man ihn verlassen muss, um über Fels und Geröll weiter abzusteigen, steht ein Steinmann, vorne rechts im Bild: In der Bildmitte ist der Himmelecksattel zu sehen, zu dem wir zurückkehren müssen. Der Blick zurück auf die Pfadspur durch den Geröllkessel: Nach der Durchquerung des Geröllkessels geht es über einen steilen Grashang hinauf, der zurück auf den Nordgrat führt. Hier habe ich heute schon einmal gestanden: Vom Himmelecksattel aus geht es über den Aufstiegsweg zurück zur Käser-Alpe, wo unsere Fahrräder stehen. Noch einmal der Große Wilder in seiner ganzen Pracht: Die Käser-Alpe zu unseren Füßen: Und da stehen sie, unsere Fahrräder, mit denen es dann ziemlich flott zurück nach Oberstdorf geht: Um 16.30 Uhr, siebeneinhalb Stunden nach Beginn unserer Tour, geben wir das E-Bike wieder ab, eine Stunde früher als vereinbart. PS: Weitere Daten der Tour: Die Weglänge beträgt 30 Kilometer, davon 20 Kilometer mit dem Rad, und 1700 Höhenmeter, davon 580 mit dem Rad. PPS: Guido filmt unsere Tour. Irgendwann werde ich deshalb in diesem Tagebucheintrag nachträglich auch ein Video veröffentlichen. Vorab schon einmal ein Einzelbild, das mich in Aktion zeigt: |