Archiv für die Kategorie ‘Bike- & Hike-Touren’

geschrieben von Susanne am 10. August 2023 um 22.51 Uhr
Kategorie: Bike- & Hike-Touren, Schweiz
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Wir starten die heutige Tour am Parkplatz der Rinerhornbahn und radeln zu Beginn in leichtem Auf und Ab nach Davos Frauenkirch. Bei Davos Frauenkrich beginnt der Anstieg durchs Sertigtal. Der erste Teil führt über einen Schotterweg, später geht es auf Asphalt weiter:

Es geht nirgends besonders steil hoch, die Strecke wäre daher auch für mich gut zu fahren, wenn meine Beine nicht so k.o. wären. Aber schließlich ist es geschafft, das Ende des Tals rückt näher:

Etwa einen Kilometer hinter Sertig Sand wird es einfacher für mich: Es geht über einen Schotterweg weiter und die Steigung ist so steil, dass ich absteigen und schieben darf. :froehlich: Guido radelt indes fröhlich weiter und als ich endlich den Grünsee erreiche, hat er inzwischen eine Extra-Runde gedreht. Kurze Verschnaufpause am Grünsee:

Hier waren wir dieses Jahr schon einmal: Von Davos Frauenkirch zum Grünsee. Damals war der Sertigpass noch schneebedeckt, aber heute ist der Weg nach oben frei und so es geht zu Fuß zum Sertigpass weiter:

Ein kleiner Bergsee kurz unterhalb des Passes:

Am Sertigpass:

Der beeindruckende Blick auf das Massiv des Piz Keschs:

Am 3. September 2021 sind wir vom Pass aus weiter nach Bergün gewandert: Über den Sertigpass nach Bergün. Das geht heute nicht, schließlich warten die Räder am Grünsee auf uns. Außerdem weht heute nicht nur ein starker Wind hier oben, sondern es ist zudem lausig kalt. Wir kehren dem Piz Kesch also schon bald den Rücken zu und steigen ab:

Die Strecke hinunter zum Grünsee zieht sich, aber schließlich ist es geschafft, wir können die Räder besteigen und gemütlich hinunter ins Sertigtal rollen:

Die Fahrt durchs Sertigtal hinunter nach Davos Frauenkirch ist ein Genuss ohne jede Anstrengung. :sonne: Von Frauenkirch nach Glaris geht es wieder leicht auf und ab, aber da bin ich schon lange im Bikers High und bewältige die Strecke mühelos. Die Radstrecke in der Übersicht:

Schön war sie, die Fahrt durchs Sertigtal! Und die Wanderung hinauf zum Pass ebenfalls, auch wenn es dort oben lausig kalt war!

geschrieben von Susanne am 15. Juni 2023 um 21.51 Uhr
Kategorie: Bike- & Hike-Touren, Schweiz
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Um sechs Uhr stehe ich ziemlich fit und munter und bereit für ein neues Bergabenteuer auf. Bis es zusammen mit Guido auf Tour gehen kann, muss ich mich allerdings gedulden, denn Guido schläft gerne länger. Es sei denn, ich starte schon einmal ohne ihn. Und das mache ich dann auch: Um sieben Uhr schwinge ich mich auf mein Rad und mache mich auf den Weg hinunter ins Tal nach Filisur. Von dort aus will ich zusammen mit meinem Rad wie am 27. Mai – Hike- & Bike-Tour zur Ela-Hütte und darüber hinaus – bis zu den Hütten von Pradatsch aufsteigen und dann weiter zur Ela Hütte wandern. Dort will ich auf Guido warten, falls er denn Lust hat nachzukommen. :smile:

Die Fahrt hinunter nach Filisur bis zum Beginn des hinauf zur Alp Prosot führenden Fahrwegs verläuft reibungslos. Dort hält mich allerdings ein junger Mann auf: Der Fahrweg sei heute gesperrt, da gleich ein Helikopter kommen werde, um Baumstämme abzutransportieren. Nach einem kurzen Telefongespräch mit seinem Chef bekomme ich dann aber doch die Erlaubnis, weiterzufahren. Aber nach mir wird der Weg dann für einige Stunden gesperrt. Das ist schlecht, denn wie soll Guido dann hinaufkommen? Also ändere ich meinen Plan, drehe um und radle nach Surava. Von dort aus geht es hinauf zum Aussichtspunkt Motta Palousa. Nicht radelnd, sondern schiebend, denn der über die Alp Ozur führende Fahrweg ist zu steil zum Radeln für mich. Aber das stört mich nicht, langsam, bedächtig und mein Rad schiebend mache ich mich auf den Weg nach oben.

Während ich und mein Rad langsam noch oben bewege, höre ich es in der Ferne immer wieder Rumpeln und Poltern. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt nämlich das von einem Bergsturz gefährdete Dorf Brienz. Wenn die Bäume die Sicht freigeben, sieht man außerdem Staubwolken über Brienz schweben. Allerdings scheinen es immer nur kleinere Mengen an Gestein zu sein, die abgehen. Auf den ersten Blick sehen Dorf und Umgebung nämlich noch recht „normal“ aus.

Ich habe mein Funkgerät dabei und gegen 9.30 Uhr komme ich auf die Idee, Guido anzufunken. Laut Herstellerangaben soll die Funkverbindung ja bis zu einer Entfernung von 10 Kilometern möglich sein. Und vom Fahrweg der Alp Ozur bis nach Schmitten sind es bestimmt keine zehn Kilometer. Und tatsächlich, es klappt, Guido antwortet. Er ist gerade aufgestanden und wird gleich in aller Ruhe frühstücken. Frühstücken, ja das ist eine gute Idee, das könnte ich auch machen! Und so suche ich mir eine Bank und lasse mir eine Melone „Galia“ schmecken:

Nach der kurzen Rast geht es gestärkt weiter und ab und zu tauschen Guido und ich uns über Funk aus. Ich genieße es, mir Zeit lassen zu können, da Guido ausnahmsweise mal nicht vor mir, sondern weit hinter mir ist. Er startet erst dann von Surava aus, als ich schon kurz unterhalb der Alp Ozur bin. Der Blick von der Alp Ozur auf das Gelände oberhalb von Brienz:

Hier ist gut die sogenannte „Insel“ zu sehen, die irgendwann nach unten rutschen wird. Nach einer weiteren, kurzen Rast an der Alp Ozur geht es hinauf zum Aussichtspunkt. Die Schieberei über eine steile Alpstraße ist anstrengend, aber im Vergleich zur Schieberei über steiles Weidegelände geradezu angenehm:

Gefühlt muss ich alle zehn Meter anhalten, um meinen Puls wieder nach unten zu bringen. Aber schließlich ist es geschafft, mein Rad und ich stehen auf dem geographischen Punkt mit der Nummer 2177 und können den Blick über das Albulatal genießen:

Der offizielle Aussichtspunkt „Motta Palousa“ liegt etwas unterhalb des Punktes 2177. Ich genieße nicht nur Aussicht, sondern auch die Ruhe hier oben. :herz: Guido strampelt in der Zwischenzeit den Fahrweg zur Alp Ozur hinauf und gibt über Funk immer wieder Rückmeldung, wo er gerade ist. Ich beschließe, die Wartezeit zu verkürzen, in dem ich zum nächst höher gelegenen Hügel aufsteige. Der Blick zurück auf Punkt 2177 und mein Rad:

Hier bin ich noch ein Stückchen höher und kann bis nach Lenz und Lenzerheide schauen:

Der Blick hinunter ins Oberhalbstein, ein bei Tiefencastel beginnendes Tal, das von der Julia durchflossen wird:

Kaum bin ich zurück am Steinmann, trudelt auch schon Guido ein:

Nach einer kurzen Lagebesprechung starten wir zur großen Abfahrt hinunter nach Cunter:

Die ersten knapp zwei Kilometer kann ich tatsächlich im Sattel sitzend hinter mich bringen. Dann aber dann wird der Weg so steinig und steil, dass ich lieber schiebe. Sicherheit geht schließlich vor. :smile: Schließlich kann aber auch ich wieder in den Sattel steigen und den Blick vom Weg auf Piz Toissa und Piz Curvér genießen:

Ganz bequem wird der Weg dann bei den Hütten von Promastgel. Er ist nur zu Beginn aufgrund zahlreicher Kuhfladen etwas heikel zu befahren: :froehlich:

Von Cunter aus geht es über eine Straße hinauf nach Salouf. Die Steigung ist hier so mäßig, dass ich sie im Sattel sitzend bewältigen kann. :daumen: In Salouf entdecke ich einen Prima-Laden und kaufe ein Schälchen Himbeeren. Sind die lecker! Von Salouf aus geht es weiter über die Straße nach Mon:

Der Blick von Mon über das Albulatal:

Von Mon aus fahren wir über einen Trail hinunter nach Tiefencastel:

Ich kann nur kurze Stücke des Trails im Sattel sitzend zurücklegen, da er abgesehen von den ersten Metern nicht nur sehr steil, sondern auch steinig und mit Wurzeln durchzogen ist. Den größten Teil schiebe ich daher lieber. Guido hat da weitaus weniger Bedenken als ich und poltert voller Begeisterung nach unten. Kurz vor Tiefencastel geht es dann endlich wieder seniorinnentauglich weiter: :froehlich:

Auf dem Weg durch Tiefencastel:

Von Tiefencastel aus fahren wir über einen wegen des möglichen Bergsturzes bei Brienz gesperrten Wanderwegs nach Surava. Gefahr, hier von Gesteinsmassen überrollt zu werden, besteht keine, da der Berg auf der anderen Talseite liegt. Aber die Behörden sind halt lieber eine Spur zu vorsichtig. Bei Surava endet unsere Tour. Hier steht Guidos Auto und wir schaffen es Gott sei Dank, beide Räder in den Kofferraum zu bekommen. Hätte nur ein Rad ins Auto gepasst, hätte ich weitere 300 Höhenmeter nach oben strampeln müssen und das wäre nach der bisher schon zurückgelegten Strecke doch sehr mühsam geworden. Meine Hike- & Bike-Tour über Motta Palousa mit allen Abstechern in der Übersicht:


geschrieben von Susanne am 15. Oktober 2018 um 23.56 Uhr
Kategorie: Bayern, Bike- & Hike-Touren, Klettern
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Ich übergebe meinen Dienst im Fitnessstudio einem Kollegen, so dass Guido und ich wieder einmal am frühen Morgen zu einer Tour starten können. Es soll auf den Großen Wilder gehen. Der Große Wilder ist ein 2379 Meter hoher Gipfel der Allgäuer Alpen, der entweder vom Giebelhaus bei Hinterstein (Bad Hindelang) oder aber von der Käser-Alpe bei Oberstdorf aus erreicht werden kann. Wir wählen den Weg über die Käser-Alpe. Am 19. September hat Guido schon einmal allein versucht, über diesen Weg den Gipfel zu erreichen, musste aber die Tour wegen fortgeschrittener Tageszeit abbrechen. Das könnte wieder passieren, nämlich dann, wenn ich aus eigener Kraft zur Käser-Alpe hinaufradeln müsste. Ganz davon abgesehen, dass ich nach dieser anstrengenden Fahrt schon ziemlich k.o. wäre. Also leihen wir an der Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf ein E-Bike für mich aus. Dessen Kraft kommt dann aber nicht nur mir zugute, sondern auch Guido: Wir verbinden das E-Bike und sein Fahrrad mit einer Reepschnur und schon kann es mit voller Kraft Richtung Käser-Alpe gehen! Aber auch wenn ich die Leistung des Motors auf „Turbo“ stelle, wir müssen beide kräftig strampeln, damit wir möglichst schnell die Käser-Alpe erreichen. Möglichst schnell heißt für uns heute nach vierzig Minuten. Dann stellen wir die Räder an einem Weidezaun der Käser-Alpe ab:

Von der Käser-Alpe aus geht es zu Fuß zum Himmelecksattel hinauf. Der Blick vom Himmelecksattel Richtung Hochvogel, der am rechten Bildrand zu sehen ist:

Von hier aus geht es dann auf Pfadspuren über einen Grasgrat zu einem imposanten Felszacken, den wir rechts umgehen. Anschließend führt der Pfad über steiles Gras erneut auf den Grat. Ein Blick zurück, im Hintergrund ist der Schneck zu sehen:

Im weiteren Gratverlauf ist von Gras kaum mehr etwas zu sehen, es geht über Felsen weiter:

Auf dem Bild ist links ein Felsturm zu sehen, den wir abklettern müssen. Bevor es aber dort hinunter geht, seilen wir uns an. Auch wenn viele Tourengeher diese Tour frei gehen, wir gehen lieber auf Nummer sicher. So weit wie das bei solch einer Tour überhaupt möglich ist. Ein letztes Bild vom Felsturm aus Richtung Felsplatten, die das Herzstück der Tour bilden, dann wandert meine Bauchtasche samt Fotoapparat in den Rucksack und ich konzentriere mich ganz und gar aufs Klettern:

Hier liegen die Felsplatten und damit der schwierigste Teil des Aufstiegs hinter uns und ich schaue noch einmal zurück Richtung Schneck:

Der Rest des Aufstiegs ist mehr oder weniger Gehgelände und dann stehen wir auch schon auf dem Nordgipfel des Großen Wilder und können das Panorama bewundern:

Wie man in dem kurzen Video sieht, ist es ganz schön windig hier oben. Und besonders warm ist es auch nicht, so dass ich trotz Sonnenschein nicht auf die Idee komme, meinen Pullover auszuziehen. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch, heute ist außer uns noch niemand hier oben gewesen, der Besucherandrang hält sich sowieso in Grenzen, das Gipfelbuch ist von 2011 und erst halb voll, geht es über eine luftige Schneide hinab in eine Scharte vor dem Hauptgipfel. Der Blick zurück auf den Nordgipfel:

Dagegen sieht der Blick zum Hauptgipfel richtig harmlos aus:

Das Gipfelkreuz des Hauptgipfels, ein Gipfelbuch gibt es hier nicht:

Der Blick zurück auf den Nordgipfel:

Die ersten Meter des Abstiegs vom Hauptgipfel:

Pfadspuren, denen wir folgen, führen von der Scharte zwischen Nord- und Hauptgipfel auf einen Höhenzug südöstlich der Gamswanne. In vielen älteren Tourenberichten wird die Gamswanne selbst als Abstiegsweg aufgeführt. Aber dieser Weg empfiehlt sich nicht mehr, da hier im Sommer im Gegensatz zu früher kein Schnee mehr liegt und statt über Schnee über brüchigen Fels abgestiegen werden muss. Der Höhenweg ist da wesentlich angenehmer zu gehen. An der Stelle, an der man ihn verlassen muss, um über Fels und Geröll weiter abzusteigen, steht ein Steinmann, vorne rechts im Bild:

In der Bildmitte ist der Himmelecksattel zu sehen, zu dem wir zurückkehren müssen. Der Blick zurück auf die Pfadspur durch den Geröllkessel:

Nach der Durchquerung des Geröllkessels geht es über einen steilen Grashang hinauf, der zurück auf den Nordgrat führt. Hier habe ich heute schon einmal gestanden:

Vom Himmelecksattel aus geht es über den Aufstiegsweg zurück zur Käser-Alpe, wo unsere Fahrräder stehen. Noch einmal der Große Wilder in seiner ganzen Pracht:

Die Käser-Alpe zu unseren Füßen:

Und da stehen sie, unsere Fahrräder, mit denen es dann ziemlich flott zurück nach Oberstdorf geht:

Um 16.30 Uhr, siebeneinhalb Stunden nach Beginn unserer Tour, geben wir das E-Bike wieder ab, eine Stunde früher als vereinbart.

PS: Weitere Daten der Tour: Die Weglänge beträgt 30 Kilometer, davon 20 Kilometer mit dem Rad, und 1700 Höhenmeter, davon 580 mit dem Rad.

PPS: Guido filmt unsere Tour. Irgendwann werde ich deshalb in diesem Tagebucheintrag nachträglich auch ein Video veröffentlichen. Vorab schon einmal ein Einzelbild, das mich in Aktion zeigt:

geschrieben von Susanne am 26. September 2018 um 22.34 Uhr
Kategorie: Bayern, Bike- & Hike-Touren, Ernährung, Videos
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Bis zum Wochenende ist weiterhin sonniges Herbstwetter vorhergesagt. Es herrschen also ideale Bedingungen für Bergtouren aller Art. Gott sei Dank können Kollegen meinen Dienst im Fitnessstudio übernehmen, so dass ich den Rest der Woche Urlaub nehmen und zusammen mit Guido auf Tour gehen kann. Heute steht die Besteigung des Wiedemerkopfs, eines 2165 Meter hohen Gipfels in der Nähe des Prinz-Luitpold-Hauses, auf dem Programm. Wie bei der Besteigung des Hochvogels nutzen wir unsere Fahrräder als Auf- und Abstiegshilfe: Um 11.50 Uhr starten wir mit den Fahrrädern von Hinterstein aus und erreichen nach 75 Minuten den Abstellplatz für unsere Fahrräder im Bärgündeltal. Weitere 75 Minuten benötigen wir zu Fuß bis zum Prinz-Luitpold-Haus. Von hier aus führt ein schmaler Pfad mehr oder weniger horizontal unter der Nordwand des Wiedemerkopfs entlang. Zehn Minuten später teilt sich der Pfad

Der Weg auf den Wiedemerkopf verläuft nun am Fuße der Nordwestflanke mit Blick auf Schneck und Höfats entlang:

Hier ist ein Richtungswechsel angesagt:

Nach dem Überwinden eines Felsabsatzes, bei dem erstmals die Hände zum Einsatz kommen, folgt schrofiges Gehgelände, bis dann im oberen Teil weitere Klettereien im I. Grad anstehen. Teilweise ist der Fels mit Drahtseilen abgesichert:

Im oberen Teil der Flanke liegt noch reichlich Schnee vom letzten Wochenende:

Auf dem Gipfelplateau liegen nur noch Schneereste und es herrscht eitler Sonnenschein:

Im Hintergrund sind auf dem obigen Bild der Große Daumen und der Hindelanger Klettersteig zu sehen. Auf dem Gipfelplateu sehen wir dann, dass das Gipfelkreuz nicht den eigentlichen Gipfel markiert, sondern nur die Schulter eines Gratausläufers. Guido erkundet das weitere Gelände:

Allerdings nicht sehr weit, denn eine Überschreitung des Wiedemerkopfs ist zwar möglich, aber auch etwas heikel. Für uns steht heute allerdings nur eine Genusswanderung auf dem Programm! Und Genuss bietet das Panorama auf der Schulter des Gratausläufers mehr als genug, besonders der Blick auf die Fuchskarspitzen und den Hochvogel ist genial:

Der Abstieg erfolgt bis zum Wegweiser auf gleichem Weg, dann folgen wir einem Pfad Richtung Himmeleck, immer den Schneck vor Augen, bis der Weg nach rechts ins Bärgündeltal hinabführt:

Mit unseren Fahrrädern geht es schließlich in flottem Tempo zurück zum Parkplatz in Hinterstein. Sechs Stunden und fünfundvierzig Minuten sind wir insgesamt unterwegs. In dieser Zeit legen wir 33 Kilometer und 2155 Höhenmeter zurück. Danke für diesen tollen Urlaubstag. :herz: So sehen meine Mahlzeiten aus:

  • 0.10 bis 0.55 Uhr: 210 Gramm frische Walnüsse (Schälnüsse)
  • 9.00 Uhr: 500 Gramm Melone „Galia“, 550 Gramm Trauben „Nerona“
  • 17.00 Uhr: etwa 300 Gramm Trauben „Nerona“
  • 20.00 bis 20.45 Uhr: 150 Gramm Brustkern, 150 Gramm Rumpsteak und 50 Gramm Knochenmark vom Rind, 230 Gramm Eisbergsalat

PS: Heute ist frühes Zubettgehen angesagt, morgen wollen Guido und ich nämlich schon um 4.30 Uhr zu einer Tour aufbrechen.

PPS: Das Video zur Tour:

geschrieben von Susanne am 12. September 2018 um 23.52 Uhr
Kategorie: Bayern, Bike- & Hike-Touren, Ernährung, Videos
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Heute übernimmt wieder einmal eine Kollegin meinen Dienst im Fitnessstudio. Guido und ich haben nämlich Großes vor: Wir wollen auf den 2592 Meter hohen Hochvogel, einen der markantesten Berggipfel der Allgäuer Hochalpen, den wir vom Hochgrat aus schon oft bewundern konnten. Der Aufstieg von Hinterstein bei Bad Hindelang aus ist zu Fuß in einem Tag kaum zu bewältigen, deshalb wird die Tour meist als Zweitagestour mit einer Übernachtung im Prinz-Luitpold-Haus begangen. Nimmt man Fahrräder zu Hilfe, so wie wir es vorhaben, schafft man die Tour aber auch in einem Tag.

Wie so oft kommen wir recht spät von zu Hause weg und sind erst um kurz vor 12.00 Uhr in Hinterstein. Die offiziellen Parkplätze sind um diese Uhrzeit schon alle besetzt, aber wir haben Glück und finden einen privaten Parkplatz, der noch freie Plätze hat. Um 12.15 Uhr starten wir von diesem Parkplatz aus mit den Fahrrädern Richtung Giebelhaus, das wir nach etwa einer Stunde erreichen. Die etwa 300 Höhenmeter, die bis zum Giebelhaus zu überwinden sind, verteilen sich über eine Strecke von fast zehn Kilometern. Die Strecke ist also sehr angenehm zu radeln.

Vom Giebelhaus aus geht es deutlich steiler hinauf ins Bärgündeletal bis zur Materialseilbahn des Prinz-Luitpold-Hauses. Immerhin schaffe ich es heute, auch diesen Streckenabschnitt zu radeln und nicht zu schieben. Das war vor drei Jahren noch nicht der Fall! An der Materialseilbahn stellen wir unsere Fahrräder unter einem Baum ab und wandern zu Fuß weiter. Erst durch ein Waldstück, später über einen felsigen Steig in offenem Gelände zum Prinz-Luitpold-Haus. Immer wieder queren Bachläufe den Weg, an denen ich meine Trinkflasche auffüllen kann. Der Aufstieg in der prallen Sonne ist nämlich ziemlich schweißtreibend und der Bedarf an Wasser dementsprechend groß. Hier liegt das Prinz-Luitpold-Haus schon hinter uns:

Schritt für Schritt marschieren wir weiter durch eine beeindruckende Felslandschaft nach oben:

Hier beginnen erste, leichte Klettereien, die durch Drahtseile entschärft werden:

Sie führen zu einem Nachbargipfel des Hochvogels, der Kreuzspitze. Der Weg Richtung Hochvogel zweigt allerdings kurz unterhalb des Gipfels der Kreuzspitze ab. Aus der Ferne ist der Hochvogel immer gut zwischen anderen Gipfeln auszumachen, aber bei einem Aufstieg über das Prinz-Luitpold-Haus versteckt er sich lange hinter der Kreuzspitze und es dauert, bis man ihn endlich zu Gesicht bekommt:

Zwischen Kreuzspitze und Hochvogel liegt die Kaltwinkelscharte, in die wir absteigen müssen, bevor wir dann endlich mit den Felsen des Hochvogels in Berührung kommen:

Von der Scharte aus geht es wieder bergauf, der Weg führt um die Westschulter des Hochvogels herum:

Beim Blick zurück auf die Westschulter komme ich mir vor wie im Wilden Westen:

Die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel geht es mal kletternd, mal laufend nach oben:

Am Gipfel bietet sich uns wie erwartet ein herrliches Panorama:

Beeindruckend ist die große Gipfelspalte, die sich Jahr für Jahr weiter öffnet und irgendwann zu einem gewaltigen Felssturz führen wird:

Die TU München führt hier regelmäßig Messungen durch. Aber wann es zum Abbruch der Südseite kommen wird, kann wohl niemand vorhersagen. Nach einem kleinen Imbiss mit Trauben machen wir uns an den Abstieg:

Hier geht es wieder um die Westschulter herum:

Zurück an der Kaltwinkelscharte:

Hier treffen wir auf zwei junge Leute, die kurz vor ihrem Gipfelsturm noch ein wenig verschnaufen müssen. Wir sind heute also nicht die Letzten, die Richtung Gipfel unterwegs sind! Von der Kaltwinkelscharte aus wandern wir nicht wie beim Aufstieg um die Kreuzspitze herum, sondern wählen den Weg hinunter in den Kalten Winkel. Hier ist Abseilen angesagt:

Im Kalten Winkel lag bis vor einiger Zeit auch im Sommer ein großes Schneefeld, auf dem es immer wieder zu Unfällen kam, weil Wanderer ohne geeignete Ausrüstung im steilen Gelände ins Rutschen kamen. Mittlerweile ist das Schneefeld im Sommer verschwunden bzw. liegt unterhalb des Wanderweges:

Der Weg zurück zum Prinz-Luitpold-Haus führt über die Balkenscharte:

Der sehr komfortable, wenn auch nur kurze Abstieg über eine Treppe:

Der Blick zurück zur Balkenscharte:

Den Abstieg vom Prinz-Luitpold-Haus zu unseren Fahrrädern legen wir in einem ziemlich flotten Tempo zurück. Aber so erreichen wir die Räder noch im Hellen und können die Rückfahrt nach Hinterstein ohne Stirnlampen bewältigen. Rund acht Stunden benötigen wir für die Tour, auf der insgesamt 35 Kilometer (davon 24 mit dem Fahrrad) und rund 2000 Höhenmeter zu überwinden sind. Ich bin hinterher erst einmal ziemlich erschöpft, aber das darf ich nach solch einer Tour wohl auch sein. Nach einer Dusche und einer Mahlzeit mit Trauben habe ich aber immerhin noch genug Energie, die Bilder, die ich aufgenommen habe, herunterzuladen, zu bearbeiten und den Tagebucheintrag zu schreiben. Mehr als Trauben nehme ich heute übrigens nicht zu mir:

  • 9.20 Uhr: 520 Gramm Trauben „Regal“, 150 Gramm Trauben „Isabella“
  • 17.00 Uhr: etwa 200 Gramm Trauben „Isabella“
  • 21.40 Uhr: 510 Gramm Trauben „Regal“, 530 Gramm Trauben „Crimson“

Ich nehme an, der Fleischhunger kommt morgen Früh.

PS: Körperlich bin ich nach der Tour erschöpft, aber geistig voller Energie und Tatendrang. Dieses Phänomen ist mir schon einige Male aufgefallen: Je mehr Felskontakt ich mit den Händen habe, desto energiegeladener bin ich nach einer Tour. Eine Wanderung durch bewaldetes Gelände ist dagegen eher beruhigend und entspannend. Ich werde das weiter beobachten.

PPS: Ein Video des ARD Mittagsmagazins über den bevorstehenden Bergsturz am Hochvogel: Frühwarnsystem soll vor Felssturz warnen.