Besteigung des Spitzig Gretlis

geschrieben von Susanne am 27. Juni 2021 um 22.30 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Ernährung, Videos, Wandern
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Nach dem gestrigen Ruhetag geht es heute wieder in die Berge: Um 12.50 Uhr starten wir zu einer Tour auf das Spitzig Gretli. Das Spitzig Gretli ist eine 2788 Meter hohe Auffaltung der Strelakette und liegt zwischen Guggernellgrat und Sandhubel. Tourenberichte sind im Netz keine zu finden, es ist also davon auszugehen, dass dieser Gipfel eher selten besucht wird. Wenn überhaupt, dann im Winter im Rahmen einer Skitour. Der einzige Ratgeber in Sachen Spitzig Gretli ist der SAC-Führer „Ringelspitz, Arosa/Rätikon“ von Manfred Hunziker:

Vom Hauptgrat gegen Südosten laufender, kurzer Kamm, auf der Nordseite Felswände, auf der Südseite Plattenzonen und Schutthalden, aus denen einzelne Gratköpfe herausragen, die sich von Süden her erreichen lassen. […] T4: Vier Stunden von Wiesen oder Schmitten: Man erreicht die Hütten von Martrüel (2181m) auf Bergwegen. Von dort dringt man in die Mulde des Häfeli vor, gewinnt eine Schuttterrasse auf etwa 2640m am Hang des Spitzig Gretli und erreicht den Gipfel über das letzte Stück seines Südwestgrats.

Den Aufstieg bis nach Martrüel bewältige ich in Trekkingsandalen. Bei Martrüel wechsle ich die Schuhe, für den weiteren Aufstieg sind Bergschuhe gefragt:

Bis hinauf in die Mulde des Häfeli geht es recht mühlelos. Schon von dort aus hat man ein wunderbares Panorama Richtung Süden:

Linker Hand liegt während des weiteren Aufstiegs der Tiaun mit dem Tiaungrat:

Hier nähern wir uns langsam, aber sicher, der Schuttterrasse:

Der Aufstieg über die Schuttterrasse ist mühsam, meist bin ich hier auf allen Vieren unterwegs. :updown: Erst als wir den Südwestgrat erreichen, greife ich wieder zur Kamera und halte das grandiose Panorama Richtung Norden fest:

Der Blick über den Südwestgrat hinauf zum Gipfel des Spitzig Gretlis ist dagegen weniger grandios als unheimlich:

Beim Lesen der Beschreibung des Aufstiegs im SAC-Führer ging ich davon aus, dass man den Südwestgrat einfach begehen kann. Gehen kann man allerdings nur die ersten Meter:

Dann wird der Grat zunehmend steiler, so dass nicht nur die Füße, sondern auch die Hände zum Einsatz kommen. Mit den Füßen auf schmalen Bändern stehend, mit den Händen Halt an kaum zu ertastenden Griffe suchend, hangeln wir uns nach oben. Aber schließlich ist es geschafft, vor uns liegt das Gipfelplateau mit einem beachtlichen Steinmann. Gipfelglück:

Das Panorama Richtung Süden:

Das Panorama Richtung Norden:

Der im Osten liegende Sandhubel fasziniert durch sein Farbspiel:

Nachdem wir das Panorama ausgiebig bewundert haben, stellt sich die Frage, wie wir hier wieder hinunter kommen. Guido schlägt die 5-Punkt-Methode vor: Hände, Füße und Po berühren den Fels bzw. das Gelände, der Blick geht nach unten:

Diese Methode hat sich schon bei vielen unserer Abstiege bewährt. Es gibt allerdings „Experten“, die sie nicht für gut heißen. Als die steilsten Passagen hinter uns liegen, können wir wieder ganz „normal“, mit dem Gesicht zum Fels, absteigen:

Der Blick über die Schuttterrasse zum Tiaun und zu den Bergüner Stöcken:

Der Abstieg über die Schuttterrasse, im Hintergrund des folgenden Bildes ist der Südostgrat des Spitzig Gretlis zu sehen, geht besser als erwartet:

Noch besser läuft es sich über dieses Schneefeld:

Aber auch über dieses Geröll läuft es sich sehr angenehm:

Je weiter wir absteigen, desto grüner wird es unter unseren Füßen:

Zurück bei Matrüel gönne ich meinen Füßen einen Frischluftaufenthalt:

Von Martrüel aus führt uns ein Wanderweg zur Schmittener Alp:

Der Blick zurück auf unser heutiges Tourenziel:

Kaum zu glauben, dass wir vor Kurzem noch dort oben gewesen sind! Der weitere Abstieg ist lässig und schnell bewältigt: Sechseinhalb Stunden nach Beginn der Tour sind wir zurück in Schmitten. Der Tourenüberblick:


Danke für dieses Abenteuer und dass wir es ohne Blessuren überstanden haben! :herz: Mit diesen Lebensmitteln stärke ich mich vor und nach der Tour:

  • 11.45 Uhr: 140 Gramm Karotten, 280 Gramm Zucchini, 220 Gramm Avocados „Hass“
  • 19.30 Uhr: 800 Gramm Stangensellerie-, Karotten-, Apfelsaft
  • 21.45 Uhr: 210 Gramm Eichblattsalat, 290 Gramm Eisbergsalat, 135 Gramm Avocado „Hass“, 80 Gramm Sesam

PS: Dieses Bild von Glockenblumen entsteht in der Nähe der Afiein Alpe, an der wir während des Abstiegs vorbeikommen:

PS: Das Video zur Tour:

So offen wie in diesem Video war mein ruinöses Gebiss noch nie zu sehen. Aber wie heißt es so schön: „Mut zur Lücke!“ :froehlich:

PPS: Der Tourenbericht von Guido: Spitzig Gretli

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