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Autor ArchivHeute unternehmen wir eine gemütliche Wanderung von Davos Platz hinauf zur Schatzalp. Zunächst führt uns der Weg durch den Wald bis zum ehrwürdigen Berghotel: Das imposante Gebäude der Schatzalp wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit: Mit seinen Jugendstilfassaden, den breiten Terrassen und dem weiten Blick über Davos atmet es noch immer den Geist der Belle Époque. Gleichzeitig sind die Spuren der Zeit unübersehbar: Der Putz bröckelt stellenweise, manche Details erinnern eher an ein vergangenes Jahrhundert als an ein modernes Hotel. Doch gerade diese Patina verleiht dem Haus seinen besonderen Charme. Vom Hotel aus öffnet sich der Blick zum Jakobshorn: Nicht weit vom Hotel entfernt liegt der Eingang zum botanischen Garten der Schatzalp: Der erste Garten, damals noch unter dem Namen Alpineum, wurde 1907 angelegt, zu einer Zeit, als die Schatzalp noch als Sanatorium für Tuberkulosekranke diente. Nach dem Ende der Sanatorien in den 1950er-Jahren verwilderte die Anlage, ehe 1972 der heutige botanische Garten neu gegründet wurde. Obwohl wir schon oft rund um das Gelände gewandert sind, nehmen wir uns heute erstmals Zeit für einen Rundgang durch den Garten. Eintrittskarten besorgen wir uns am kleinen Kiosk vor Ort. Der Garten erstreckt sich über fünf terrassierte Hektar im Guggerbachtal. Links von mir plätschert der Guggerbach, der sich seinen Weg talwärts sucht: In den einzelnen Gartenabschnitten gedeihen Pflanzen aus Gebirgen aller Kontinente, von den Alpen bis zum Himalaya. Ich bleibe immer wieder stehen, um die Vielfalt zu bestaunen und zu fotografieren: Hier blüht eine Amerikanische Arnika – ordentlich, fast schon makellos, ganz im Gegensatz zur oft zerzaust wirkenden heimischen Verwandten: Der Blick über das Guggerbachtal ist ebenso beeindruckend wie der Pflanzenreichtum: Während ich mich lieber den Details widme – wie den zarten Blüten der Großen Sterndolde oder einer leuchtenden Feuerlilie … … kümmert Guido sich derweil um die Übersicht: Die vielen Pflanzenbilder, die ich heute aufnehme, sollen nach und nach im Rohkost-Wiki ihren Platz finden. Hier stehe ich übrigens mitten in einer Ansammlung von Matterhorn-Edelweiß – ein besonderes Fotomotiv: Nach unserem ausgiebigen Spaziergang durch das Alpinum wandern wir über den Thomas-Mann-Weg wieder zurück nach Davos-Platz. Für die rund zehn Kilometer lange Strecke, auf der gut 400 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigen wir dreieinhalb Stunden. Dreieinhalb Stunden, in denen wir in eine andere Welt eintauchen, eine Welt voller alpiner Pflanzen, zarter Blütenformen, kraftvoller Farben und ungeahnter botanischer Vielfalt. Das Alpinum auf der Schatzalp ist mehr als nur ein Garten: Es ist ein stiller Rückzugsort, in dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint, ein lebendiges Archiv der Gebirgsflora unserer Erde. Jeder Schritt auf den schmalen Pfaden, jede entdeckte Pflanze, jedes leise Plätschern des Guggerbachs lässt den Alltag weit in die Ferne rücken. Danke für dieses Erlebnis. 🙏🏻 Wenn mal nicht so viel Zeit ist, ist ein Ausflug zur Schmittner Alp oder zur Alp Afiein – ob zu Fuß oder mit dem Rad – immer eine gute Option. So fahren wir heute nach getaner Arbeit mit den Rädern hinauf zur Alp Afiein und spazieren von dort aus ein Stück Richtung Erzgruben. Auf den ersten Metern kommen uns die Kühe der Alp entgegen: Ziemlich unbeeindruckt laufen sie an uns vorbei Richtung Stall. Der von der Alp zu den Erzgruben führende Wanderweg verläuft unterhalb des Hübels: Schon bald lichten sich die Bäume, vor uns tauchen Schafläger und Guggernell auf: Hier thront der Tiaun über mir: Der Blick vom Wanderweg Richtung Oberhalbstein bis zum Piz Curver: Im Süden liegen die markanten Bergüner Stöcke: Wir genießen das Panorama und wandern dann mit Blick auf den Muchetta zurück zur Alp Afiein: Zurück an der Alp: Von der Alp aus geht es anschließend mit den Rädern zurück nach Schmitten: An der Schmittner Alp: Abfahrt durch den Grünwald: Der Alpweg schlängelt sich in sanften Kurven hinunter nach Schmitten – eine Abfahrt, die auch ich genießen kann. PS: Manchmal reicht schon ein kurzer Ausflug, um den Kopf freizubekommen, die Perspektive zu wechseln und neue Kraft zu schöpfen. 🙏🏻 Startpunkt der heutigen Wanderung ist die Bergstation der Jakobshornbahn. Von dort aus wandern wir über das Jatzhorn und das Witihüreli zur Tällifurgga und anschließend durch das Rüedisch Tälli nach Teufi im Dischmatal. Der Blick von der Bergstation der Jakobshornbahn Richtung Jatzhütte, die kleinen Schneereste markieren die Lage des winterlichen Jatzparks: In nordöstlicher Richtung liegt das Büelenhorn, über das wir am 27. Juni hinunter nach Davos Platz abgestiegen sind: Heute geht es Richtung Südosten, hinauf zum Jatzhorn: Hier liegt die Jatzhütte zu unseren Füßen: Der über den Grat führende Pfad ist gut zu begehen, und auch wenn man darauf achten muss, wohin man seine Füße setzt, lässt sich ein traumhafter Rundumblick genießen. Hier blicken wir zurück aufs Jakobshorn: Noch einmal das Jakobshorn, dieses Mal links im Bild, daneben der Blick auf den Davoser See: Eintrag ins Gipfelbuch des Jatzhorns: Das 2682 Meter hohe Jatzhorn ist der höchste Punkt der Tour. Von hier aus geht es im leichten Auf und Ab über das Witihüreli bzw. an seiner Ostseite vorbei zur Tällifurgga. Der unterhalb des Jatzhorns liegende Stadlersee setzt einen markanten Farbtupfer: Der Abstieg vom Jatzhorn: Blick auf den Rossboda und das Rossbodaseeli: Auf dem Weg zum Witihüreli: Der Wanderweg führt nicht direkt über das Witihüreli, sondern umgeht den Gipfel auf seiner östlichen Seite. Hier liegt das Witihüreli bereits hinter mir: Man kann das Witihüreli natürlich auch überschreiten bzw. überklettern – das haben wir gemacht, als wir die heutige Tour einmal in umgekehrter Richtung gelaufen sind: Von Teufi über die Tällifurgga, Witihüreli und Jatzhorn nach Davos Platz. Kurz vor der Tällifurgga: Vor mir ragen Tällihorn, Felahorn und Wuosthorn auf, Gipfel, die wir im Rahmen einer früheren Tour bestiegen haben: Tällihorn, Felahorn und Wuosthorn, eine Drei-Gipfel-Tour. Heute steigen wir von der Tällifurgga hinunter ins Rüedisch Tälli: Das Rüedisch Tälli ist ein abgelegenes Seitental des oberen Dischmatals, das sich südöstlich der Davoser Hochebene erstreckt. Es liegt auf etwa 1700 Meter, die rund 2568 Meter hoch gelegene Tällifurgga bildet seinen oberen Abschluss. Das Tal öffnet sich zu einem weiten Alpgebiet, das sanft in die umgebenden Bergwelten übergeht. Meist ist es wenig frequentiert – so überholt uns auf dem Abstieg nur ein einzelner Trailrunner, entgegen kommt uns niemand. Ab und zu lassen sich Murmeltiere hören, ansonsten herrscht hier wohltuende Ruhe und Einsamkeit: Mehr noch als auf dem Grat muss man hier darauf achten, wohin man seine Füße setzt, der Pfad ist durchsetzt mit vielen kleinen und größeren Steinen: Ankunft an der Rüedisch Tälli-Alp: Die Alpfläche war bereits im Mittelalter Teil der historischen Via Valtellina, einer bedeutenden Säumerroute, die über den Scaletta- und Grialetschpass ins Veltlin führte. Die Alp diente früher der Landwirtschaft und ist heute Weidegebiet für das Vieh sowie Zwischenstation für Wanderer auf dem Weg zwischen Teufi und Tällifurgga. Ab der Alphütte wird der Weg deutlich breiter, aber auch schottriger und teils recht steil: Man muss gut aufpassen, um hier nicht ins Rutschen zu kommen! Schon bald erreichen wir das Tal bei Boda. Von dort laufen wir die Straße entlang, um den Bus Richtung Davos Dorf noch rechtzeitig zu erreichen: Das klappt wie geplant, und so verlassen wir das Dischmatal um 17.15 Uhr gemütlich sitzend im Postauto. Due Daten der Tour: Weglänge: 9,6 Kilometer; Höhendifferenz: +276 Meter / −1123 Meter. Seit gestern sind die Temperaturen deutlich gefallen – die Tageshöchstwerte liegen bei frischen 13 °C. Perfektes Wanderwetter also, zumal für heute kein Regen angesagt ist. Am frühen Nachmittag brechen Guido und ich zu einer kleinen, aber abwechslungsreichen Tour auf: Von Davos Frauenkirch geht es über Junkerboden und den Würzewald hinauf nach Äbirügg und weiter nach Jatzmeder. Zwar bleibt es trocken, doch die Spuren der vergangenen Regentage sind allgegenwärtig: Die Bergbäche führen noch immer reichlich Wasser und rauschen kräftig talwärts. So wie hier am Zusammenfluss von Landwasser und Sertigbach: Ein Blick zurück auf den kleinen Weiler Junkerboden: Der Wanderweg gleicht hier eher einem Fahrweg: Im Würzewald wird der Weg steiniger, bleibt aber weiterhin breit: Ein schöner Blick zur Stafelalp öffnet sich: Etwa vier Kilometer nach dem Start beginnt der eigentliche Anstieg – der Weg nach Äbirügg wird steil: Der Pfad ist steinig, mit Wurzeln durchsetzt, stark ausgewaschen und in schlechtem Zustand – für uns als Wanderer kein großes Problem, aber als Bike-Strecke fragwürdig. Wir wundern uns, wie oft es hier wohl zu Stürzen kommt, wenn jemand mit dem Vorderrad in einer der tiefen Regenrinnen hängenbleibt. Kurz vor Äbirügg geben die Bäume den Blick frei auf das verschneite Jakobshorn: Die letzten Meter des Anstiegs, im Hintergrund ist der schneebedeckte Gipfel des Rinerhorns zu sehen: Angekommen auf Äbirügg, sehen wir eine Bikerin, die sich gerade für die Abfahrt bereitmacht – wenige Minuten später rauscht sie los: Da kann man nur sagen: Viel Glück! Wir setzen unseren Weg gemütlich in Richtung Jatzmeder fort. Dabei genießen wir die Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite mit den frisch verschneiten Gipfeln von Amselflue und Schwarzhorn – ein schöner Kontrast zu den Wäldern und grünen Wiesen im Tal: Der letzte Wegabschnitt vor unserem Ziel: In Jatzmeder endet unsere Wanderung – von hier aus geht es ganz entspannt mit der Rinerhornbahn zurück ins Tal. Die Daten der Tour: Streckenlänge: 6,6 km; Höhendifferenz: ↑ 600 Höhenmeter. Vor drei Wochen saßen wir das letzte Mal im Fahrradsattel – höchste Zeit also, mal wieder loszuradeln. Da das Wetter weiterhin unbeständig ist, planen wir keine große Runde, sondern entscheiden uns für eine „schnelle“ Fahrt hinauf zur Alp Afiein. Wobei „schnell“ relativ ist: Für die acht Kilometer lange Strecke mit 700 Höhenmetern brauche ich eine Stunde und 45 Minuten. Guido wäre allein deutlich flotter unterwegs – umso schöner, dass er heute an meiner Seite bleibt. 🤗 Zunächst erreichen wir die Schmittner Alp: Von dort geht es weiter bergauf in Richtung Alp Afiein: Alpidylle pur: Der Blick von der Alphütte auf die wolkenverhangenen Bergüner Stöcke: An der Alphütte stellen wir die Räder ab und steigen zu Fuß weiter auf – unser Ziel ist der Hübel: Der 2234 Meter hohe Hübel ist immer wieder ein lohnenswertes Ziel, vor allem an Tagen wie heute, an denen der Tiaun in Wolken gehüllt ist. Ein Blick zurück auf Alp Afiein und Schmittner Alp: Und der Blick zur Berghütte Martrüel sowie zum Hüreli: Auch der Guggernellgrat zeigt sich kurz: Über meinem Kopf verläuft hier der Alpweg zur Alp da la Creusch: Wie immer, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, halte ich Ausschau nach Wildpflanzen – bekannten und neuen. Nicht zu übersehen ist das leuchtend gelb-orange Eberrauten-Greiskraut: So schön es aussieht – es enthält Pyrrolizidinalkaloide wie alle Greiskräuter: Es vermittelt die Botschaft von Klarheit, Grenzbewusstsein und respektvoller Distanz. Lange können wir uns auf dem Hübel nicht aufhalten – aus Westen nähern sich bereits die nächsten Regenwolken. Statt dem Wanderweg folgen wir diesmal einer Querfeldein-Route: Dabei entdecke ich eine blühende Berg-Hauswurz – ein stiller Höhepunkt der Tour: Mit ihren fleischigen Rosetten trotzt sie Wind, Sonne und Kälte in felsiger Höhe – unbeirrbar, zurückhaltend, lebendig. Sie erinnert mich daran, wie viel Kraft in der Stille liegt. Echtes Leben drängt sich nicht auf – es bewahrt, was in ihm steckt. Wieder zurück auf dem Wanderweg: Und zurück auf dem Rad: An der Schmittner Alp: Abfahrt von der Schmittner Alp zum Grünwald: Unser Timing ist perfekt – kaum sind die Räder im Keller verstaut, beginnt es zu regnen. So darf es gerne immer sein! PS: Die Daten der Tour: Weglänge: 17,7 km; Höhendifferenz: ↑↓ 970 Höhenmeter |