Autor Archiv

geschrieben von Susanne am 7. Juli 2025 um 22.02 Uhr
Kategorie: Ernährung
(0) Kommentare
   
   
   

Vor drei Wochen saßen wir das letzte Mal im Fahrradsattel – höchste Zeit also, mal wieder loszuradeln. Da das Wetter weiterhin unbeständig ist, planen wir keine große Runde, sondern entscheiden uns für eine „schnelle“ Fahrt hinauf zur Alp Afiein. Wobei „schnell“ relativ ist: Für die acht Kilometer lange Strecke mit 700 Höhenmetern brauche ich eine Stunde und 45 Minuten. Guido wäre allein deutlich flotter unterwegs – umso schöner, dass er heute an meiner Seite bleibt. 🤗 Zunächst erreichen wir die Schmittner Alp:

Von dort geht es weiter bergauf in Richtung Alp Afiein:

Alpidylle pur:

Der Blick von der Alphütte auf die wolkenverhangenen Bergüner Stöcke:

An der Alphütte stellen wir die Räder ab und steigen zu Fuß weiter auf – unser Ziel ist der Hübel:

Der 2234 Meter hohe Hübel ist immer wieder ein lohnenswertes Ziel, vor allem an Tagen wie heute, an denen der Tiaun in Wolken gehüllt ist. Ein Blick zurück auf Alp Afiein und Schmittner Alp:

Und der Blick zur Berghütte Martrüel sowie zum Hüreli:

Auch der Guggernellgrat zeigt sich kurz:

Über meinem Kopf verläuft hier der Alpweg zur Alp da la Creusch:

Wie immer, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, halte ich Ausschau nach Wildpflanzen – bekannten und neuen. Nicht zu übersehen ist das leuchtend gelb-orange Eberrauten-Greiskraut:

So schön es aussieht – es enthält Pyrrolizidinalkaloide wie alle Greiskräuter: Es vermittelt die Botschaft von Klarheit, Grenzbewusstsein und respektvoller Distanz.

Lange können wir uns auf dem Hübel nicht aufhalten – aus Westen nähern sich bereits die nächsten Regenwolken. Statt dem Wanderweg folgen wir diesmal einer Querfeldein-Route:

Dabei entdecke ich eine blühende Berg-Hauswurz – ein stiller Höhepunkt der Tour:

Mit ihren fleischigen Rosetten trotzt sie Wind, Sonne und Kälte in felsiger Höhe – unbeirrbar, zurückhaltend, lebendig. Sie erinnert mich daran, wie viel Kraft in der Stille liegt. Echtes Leben drängt sich nicht auf – es bewahrt, was in ihm steckt. Wieder zurück auf dem Wanderweg:

Und zurück auf dem Rad:

An der Schmittner Alp:

Abfahrt von der Schmittner Alp zum Grünwald:

Unser Timing ist perfekt – kaum sind die Räder im Keller verstaut, beginnt es zu regnen. So darf es gerne immer sein!

PS: Die Daten der Tour: Weglänge: 17,7 km; Höhendifferenz: ↑↓ 970 Höhenmeter

geschrieben von Susanne am 6. Juli 2025 um 20.54 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
(0) Kommentare
   
   
   

Wenn ich richtig gezählt habe, ist es unsere dritte Wanderung in diesem Jahr, die uns von Schmitten über den Wiesner Bahnhof durch die Zügenschlucht nach Schmelzboden führt. Diese Route lohnt sich zu jeder Jahreszeit – auch im Sommer, wenn der Schatten der Wälder und die kühle Luft der Schlucht sehr wohltuend sind. Zu Beginn führt der Weg durch den Leidbodenwald:

Bald darauf überqueren wir den Tieftobel:

Bis zum Tieftobel führt der Weg leicht bergab, hinter dem Tobel geht es steil hinauf, dann aber bleibt der Weg bis zum Wiesner Bahnhof auf einer Höhe. Der Blick auf das Wiesner Viadukt fasziniert mich jedes Mal aufs Neue:

Am Wiesner Bahnhof erwartet uns eine friedliche und sehr nostalgische Atmosphäre:

Vom Mobilitätsweg aus bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf den Wasserfall „Bärentritt“:

Der sogenannte Mobilitätsweg, der vom Wiesner Bahnhof nach Schmelzboden (bzw. umgekehrt) führt, ist mit Infotafeln ausgestattet. An den jeweiligen Standorten kann man über eine angegebene Telefonnummer mobil Informationen zu Themen wie Verkehrserschließung und Mobilitätsbedürfnissen früherer und heutiger Zeiten abrufen. Wir haben diesen Service allerdings bisher noch nicht ausprobiert. Inzwischen liegt der Wasserfall hinter uns, und wir befinden uns mitten in der Zügenschlucht. Der Stein unter mir gehört zu einem kleinen geologischen Lehrpfad:

Auf dem Weg durch die Zügenschlucht müssen mehrere Tunnel durchquert werden – eine spannende Abwechslung:

Kurz vor Brombenz öffnet sich die Schlucht:

Ein malerischer Tiefblick auf das Landwasser:

Und schließlich erreichen wir kurz vor Schmelzboden das Ende unserer Wanderung:

In Schmelzboden erinnert vieles an die Zeit des Erzbergbaus. Hier wurden einst Zink- und Bleierze aus dem Silberberg geschmolzen. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der damaligen Bergbausiedlung „Hoffnungsau“ befindet sich heute das Bergbaumuseum Graubünden. Das Museum selbst haben wir noch nicht besucht – aber das ehemalige Erzbergwerk „Silberberg“ zumindest von außen besichtigt: Von Schmelzboden nach Filisur, eine Wanderung über das Erzbergwerk „Silberberg“. Mit dem Postbus treten wir schließlich den Heimweg an und lassen den sonntäglichen Wandertag gemütlich ausklingen.

PS: Die Daten der Wanderung: Weglänge: 11 km; Höhendifferenz: ↑↓ 280 Hm.

geschrieben von Susanne am 4. Juli 2025 um 21.50 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
(0) Kommentare
   
   
   

Auch heute steht wie vorgestern eine Bergauf-Tour auf dem Programm: Wir starten in Davos Platz und wollen über die Ischalp bis hinauf zum Jakobshorn laufen. Gleich zu Beginn gibt es einen Blick zurück auf die Dächer von Davos – das erste Bild entsteht kurz nach unserem Aufbruch:

Das Wetter ist schwülwarm, und der Aufstieg gestaltet sich entsprechend anstrengend, Und das, obwohl der untere Wegabschnitt stellenweise noch etwas Schatten durch den lockeren Baumbestand spendet. Während ich mich Höhenmeter um Höhenmeter hocharbeite, fasse ich spontan den Entschluss, die Wanderung an der Ischalp zu beenden. Kurz unterhalb der Ischalp entsteht dieses Foto:

Hoch mit der Bahn, runter mit dem Rad – normalerweise nicht mein Stil, aber bei diesen Temperaturen hätte ich damit heute gut leben können:

Doch oben an der Ischalp angekommen, meldet sich die Neugier: Ich will unbedingt noch einen Blick auf meinen winterlichen Arbeitsplatz werfen – die Talstation des Usser Isch Express. Der Weg dorthin ist flacher und angenehmer zu gehen, sodass ich diesen Abschnitt sogar genießen kann. Vor Ort ist alles bereit für die nächste Wintersaison. Die altbekannte Hütte, die ich im Winter schon unzählige Male fotografiert habe, macht auch im Sommer eine gute Figur:

Statt den Rückweg anzutreten, zieht es uns weiter bergauf – ich möchte noch einen Blick auf den im Bau befindlichen Speichersee unterhalb des Carjölers werfen:

Im kommenden Winter wird er voraussichtlich gefüllt sein – anders als im Vorjahr, als hier nur eine riesige Grube klaffte. Inzwischen bin ich im Aufstiegsmodus angekommen und überlege kurz, doch bis ganz hinauf zum Jakobshorn weiterzugehen. Ein Blick auf die Uhr macht allerdings klar: Die letzte Talfahrt mit der Bahn würden wir dann verpassen – also wäre der lange Abstieg zu Fuß unausweichlich. Das ist mir für heute eindeutig zu viel. Wir entscheiden uns, bei rund 2.200 Meter Höhe eine kleine Rast einzulegen.

Von dort führt der Rückweg über das Restaurant Fuxägufer (im Sommer geschlossen) und die Carjöler-Bergstation zurück zur Ischalp:

Kurz darauf folgen wir einem schmalen, gut angelegten Wanderweg, der uns zur Ischalp bringt:

Um kurz vor 17 Uhr erreichen wir die Ischalp, gerade rechtzeitig, um die letzten Höhenmeter mit der Bahn zurück nach Davos Platz fahren zu können. Auch wenn wir es heute nicht ganz bis zum Jakobshorn geschafft haben und der Aufstieg streckenweise wirklich zäh war – unterm Strich war es ein gelungener, ruhiger Nachmittag in alpiner Umgebung. :sonne:

PS: Die Daten der Tour: Weglänge: 8.3 Kilometer; Höhendifferenz: ↑ 705 Meter, ↓ 310 Meter.

geschrieben von Susanne am 2. Juli 2025 um 20.57 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
(0) Kommentare
   
   
   

Die heutige Tour startet am Bahnhof Davos Wolfgang auf etwa 1.630 Meter. Von hier führt ein gut ausgebauter Alpweg in gleichmäßiger Steigung über offene Weideflächen und lichte Wälder nach Parsenn. Parsenn ist ein Ski- und Wandergebiet oberhalb von Davos. Der Name geht auf die Alpweide unterhalb des Gotschnagrates zurück. Der Blick zu Beginn der Wanderung über die Landschaft Richtung Klosters:

Der Baumbestand rund um uns ist nicht besonders dicht:

Deshalb sind wir froh, dass die Sonne immer wieder hinter den Wolken verschwindet. Trotzdem ist der Aufstieg eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit. Hier taucht hinter uns der Silvrettagletscher auf:

Nach dem Passieren einiger verstreuter Ställe und Berghütten führt der Weg weiter in Richtung Parsennhütte:

Die Landschaft wird zunehmend alpiner: Die Baumgrenze bleibt zurück, sanfte Grasrücken bestimmen das Bild:

Im Winter verwandelt sich das Gebiet rund um die Parsennhütte in ein ausgedehntes Skigebiet:

Wir laufen nicht bis zur Parsennhütte, sondern biegen vorher Richtung Gotschnagrat ab. Der Blick vom Weg auf den Davosersee:

Oben auf dem Gotschnagrat eröffnet sich ein weiter Blick auf Grüenhorn und Cassana:

Das Grüenhorn war ein Gipfelziel einer Herbsttour im Jahr 2022: Eine Herbstwanderung über Gotschnagrat, Grüenhorn, Weissfluhjoch und Strelapass. Der Blick vom Grat hinunter ins Prättigau:

Die Bergstation der Gotschnabahn:

Da bis zur nächsten Gondel noch etwas Zeit bleibt, spazieren wir ein Stück um die Station herum und genießen noch einmal die Aussicht auf die Gipfel der Silvretta:

Dieses Loch im Erdboden weckt unser Interesse:

Wie tief es wohl hinuntergeht? Das lässt sich von oben kaum erkennen. Dann wird es Zeit für den Abstieg per Gondel. Der Blick aus der Bahn hinunter nach Klosters:

Die Talfahrt mit der Gotschnabahn erfolgt in zwei Etappen: zunächst bis zur Mittelstation Gotschnaboden, dann weiter nach Klosters Platz. Von dort bringt uns die Rhätische Bahn bequem zurück nach Davos Platz. Fazit der Tour: Im Sommer ist sie nur eingeschränkt zu empfehlen – es sei denn, der Himmel ist wie heute weitgehend bedeckt. Der Aufstieg ist technisch einfach und wird mit einem großartigen Panorama auf dem Gotschnagrat belohnt. Wer sich den Anstieg sparen will, fährt am besten gleich mit der Gotschnabahn nach oben. :smile:

PS: Die Daten der Tour: Weglänge: sechs Kilometer; Höhendifferenz: ↑ 650 Höhenmeter; Zeitbedarf; zwei Stunden.

geschrieben von Susanne am 29. Juni 2025 um 22.42 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
(0) Kommentare
   
   
   

Es ist Sonntag, heiß und sonnig, nicht unbedingt ein Tag für große Unternehmungen. Aber gegen eine kleine Bergabwanderung hat keiner von uns beiden etwas einzuwenden. Startpunkt ist wie vor zwei Tagen die Bergstation der Jakobshornbahn. Diesmal steigen wir jedoch nicht nach Davos ab, sondern ins stille Dischmatal. Manche fahren diesen Weg mit dem Mountainbike – gleich zu Beginn des Abstiegs steht sogar eines herum:

Es ist mit einem Schloss gesichert, aber ich hätte es ohnehin stehen lassen – der Abstieg zu Fuß ist mir tausendmal lieber:

Zwar muss man hier jeden Schritt bewusst setzen, doch zu Fuß ist man wesentlich geruhsamer unterwegs – und kann die Fülle der farbenprächtigen Alpenblumen rechts und links des Weges in aller Ruhe bewundern:

Im Winter sieht man gar nicht, wie viel Geröll hier herumliegt – erst im Sommer wird sichtbar, wie wild und ursprünglich diese Landschaft ist:

Im Bereich der Stillbergalpe stoßen wir auf mehrere rechteckige Steinansammlungen – sorgfältig geschichtet, flach gebaut, gleichmäßig über das Gelände verteilt. Es handelt sich um ehemalige Fundamentplatten für transportable Heuhütten oder Vorratsbauten, wie sie einst in vielen Alpregionen Graubündens genutzt wurden.

Im Rätoromanischen nennt man sie „plauns da fainas“. Sie dienten der Zwischenlagerung und Trocknung von Heu auf abgelegenen Wiesen. Die hölzernen Aufbauten wurden im Herbst abgebaut und ins Tal gebracht. Heute sind nur noch die steinernen Plattformen übrig. Eine davon trägt eine rot-weiße Wanderwegmarkierung – und wurde für mich zur improvisierten Bühne für einen kleinen Freudensprung:

Weiter geht es an einem einfachen Unterstand für Weidetiere vorbei:

Ein erster Blick auf die Gebäude der Stillbergalpe:

Unterhalb der Alpe führt der Pfad über einen schmalen Wiesenhang, gesäumt von einer alten Trockensteinmauer:

Diese Mauern wurden einst ohne Mörtel geschichtet, Stein auf Stein, mit viel Geschick und Gefühl für das Material. Sie dienten als Weidezäune, Schutz vor Erosion oder Orientierungslinien in steilem Gelände. Heute erzählen sie von vergangener Alparbeit und bieten zugleich Lebensraum für Eidechsen, Insekten und alpine Kräuter. Hier öffnet sich zum ersten Mal der Blick ins Dischmatal:

Kurz darauf tauchen wir in einen stillen Bergwald ein:

Zwischen Fichten, Farnen und dem gedämpften Licht scheint die Zeit langsamer zu fließen. Man fühlt sich klein – und doch getragen. :herz: Etwa auf 1.700 Meter Höhe erreichen wir unser heutiges Ziel: den Gasthof Teufi – benannt nach dem ursprünglichen, tiefer gelegenen Walserhaus direkt am Bach:

Wegen Hochwassergefahr wurde das Gebäude einst weiter oben neu errichtet – doch der Name blieb: Teufi, vom Rätoromanischen für „tief“ oder „tiefer Ort“. Ankunft im Dischmatal:

Der Name „Dischma“ wiederum stammt aus dem Lateinischen (decimus = „zehnter“) und verweist auf die frühere Bedeutung des Tals als Zehntstation entlang alter Handels- und Säumerwege. Da bis zur Abfahrt des Busses nach Davos noch etwas Zeit bleibt, lassen wir uns auf zwei flachen Steine am Wegrand nieder – und genießen die Stille des Tals:

PS: Die Tour vom Jakobshorn hinunter ins Dischmatal war mehr als nur eine Wanderung durch eindrucksvolle Berglandschaft. Sie war eine Reise durch die Geschichte der Alpwirtschaft und zugleich ein stilles Verweilen in der Natur. :herz: