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Radtour durch die Tessiner RivieraIn Graubünden herrschen Mitte März vielerorts noch winterliche Verhältnisse. Um ein bisschen Frühlingsluft zu schnuppern, fahren wir deshalb heute ins Tessin. Von Arbedo-Castione aus starten wir zu einer Radtour entlang der Tessiner Riviera – einem rund 15 Kilometer langen Talabschnitt des Ticino zwischen Biasca und Bellinzona. Die ersten Meter auf dem Weg von Arbedo nach Claro gestalten sich noch etwas mühsam. Der Radweg ist wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass wir auf die verkehrsreiche Hauptstraße ausweichen müssen. Doch bald liegen alle Hindernisse hinter uns, und wir radeln entspannt über Feldwege nach Claro: Bei Claro überqueren wir den Ticino und fahren auf der anderen Seite weiter nach Preonzo. Das Dorf liegt am Fuß der Cima dell’Uomo auf rund 250 m Höhe und zählt etwa 600 Einwohner. Die Straßen hier sind noch ziemlich ursprünglich: Gleich hinter Preonzo liegt das Dorf Moleno: Moleno und Preonzo gehörten bereits im Mittelalter zur Grafschaft Bellinzona. Heute ist Moleno im Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) verzeichnet. Nach dem kurzen historischen Abstecher geht es weiter in die Natur – der Weg führt uns durch einen lichten, frühlingshaften Wald: Kurz vor Lodrino eröffnet sich ein schöner Blick über den Ticino: Die Berghänge über Lodrino wirken noch karg und frühjährlich kühl: Lodrino hat sich im Laufe der Zeit mehrfach gewandelt: von der Landwirtschaft über Glas- und Granitindustrie bis zur modernen Infrastruktur mit Flugplatz und Drohnenzentrum. Wir passieren den Ort und werfen noch einen Blick auf den Steinbruch von Lodrino: Der Granitabbau begann hier bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Arbeiten für die Gotthardbahn – über tausend Menschen waren damals beschäftigt. Von Lodrino geht es über Igrana weiter nach Biasca: Am Ortsrand von Biasca: Wir durchqueren Biasca auf der Westseite, vorbei an Wohngebieten, kleinen Rebflächen und schmalen Seitenstraßen. Bei Biasca treffen sich Ticino und Brenno – wir folgen letzterem flussaufwärts ins Valle di Blenio. Am nördlichen Stadtrand stoßen wir wieder auf einen Radweg, müssen bei Loderio aber erneut auf die Straße ausweichen. Eine kleine Abkürzung über einen Feldweg bei Ponte Legiuna bringt Abwechslung: Hier räumen Bagger gerade das Bachbett der Legiuna aus. Kurz darauf erreichen wir Malvaglia: In Malvaglia trennen sich unsere Wege: Während Guido zum „Laghetto della Val Malvaglia“ hinauffährt, spaziere ich durch das Dorf. Ich bin begeistert vom mittelalterlichen Ortsbild mit seinen steilen Giebeldächern, engen Gassen und der romanisch geprägten Kirche San Martino: Ein Blick über die Dächer von Malvaglia: Ich genieße die sanfte Frühlingsstimmung in diesem stillen, geschichtsträchtigen Ort und bin im Nachhinein sehr glücklich über meine Entscheidung – weitere 10 Kilometer und 650 Höhenmeter habe ich mir heute einfach gespart. Zwei Stunden später treffen wir uns wieder, und gemeinsam treten wir die Rückfahrt nach Arbedo an. Wir folgen dabei größtenteils derselben Strecke wie auf dem Hinweg. Bemerkenswert ist, wie sehr sich das Licht verändert hat: Während das Tal der Riviera bei der Hinfahrt in voller Sonne lag, ist es nun fast vollständig im Schatten – die Sonne ist bereits hinter den hohen Westhängen verschwunden. Erst in Arbedo, in der weiter gefassten Ebene von Bellinzona, erreichen wir nochmals ein letztes sonniges Wegstück. Fazit der Tour:
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Diese Seite wurde zuletzt am 11. Juni 2025 um 14.13 Uhr GMT geändert. |