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Archiv für die Kategorie ‘Literatur’Heute gab es zwei Mahlzeiten. Die erste um 14 Uhr bestand aus 220 Gramm Wabenhonig sowie 40 Gramm getrockneten Bananen, die zweite um 19.45 Uhr aus 380 Gramm getrocknetem Fleisch vom Hirsch. Aus der Bücherei nahm ich mir gestern einige Zeitschriften mit, darunter diese zum Thema Langlebigkeit: In verschiedenen Artikeln wurde über Versuche an Affen, Ratten, Mäusen, Fruchtfliegen und Würmern berichtet. So stieg die Lebenserwartung verschiedener Tierarten im Labor, wenn man bei einer ausgewogenen Gabe von Nährstoffen die Kalorienzufuhr senket. Die Lebenserwartung von Fruchtfliegen stieg in den nachfolgenden Generationen, wenn sie sich erst zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens fortpflanzten. Welche Aussagekraft hatten solche Versuchsergebnisse für die Langlebigkeit beim Menschen? Ich fand, gar keine. Wer wollte schon als Labortier sein Leben in einer künstlichen Umgebung fristen, um bei karger Kost ein längeres Leben zu erreichen? Oder wer verschob die Zeugung von Nachkommen auf spätere Lebensjahre, damit zukünftige Generationen länger lebten? Der Winter ließ weiterhin auf sich warten, die Temperaturen lagen heute in unserer Region im zweistelligen Bereich. Es war ideales Wetter für Arbeiten im Garten. Zur Stärkung gab es zur Mittagsmahlzeit, die um 13.30 Uhr begann, einige Wildkräuter. Anschließend aß ich 60 Gramm Feldsalat und zweieinhalb Avocados (300 Gramm Nettogewicht). Grünfutter und Avocados, so sah mein Plan aus, mein Appetit machte mir allerdings einen Strich durch diese Rechnung. Satt war ich nämlich nach den Avocados nicht, mehr wollte und konnte ich von diesem Lebensmittel allerdings nicht essen. So vervollständigte ich die Mahlzeit mit knapp 100 Gramm Sesam. Da meine Stimmung am Nachmittag gut war, nahm ich an, dass ich diese Kombination problemlos verdauen konnte. Das Abendessen um 21. 20 Uhr bestand aus 610 Gramm fettem Fleisch vom Wildschwein. Der Fettanteil war allerdings deutlich geringer als gestern und gegen Ende der Mahlzeit ignorierte ich das Fett und aß nur noch Muskelfleisch und weiße Knochenmasse. Die Mahlzeit dauerte eine halbe Stunde. Da ich während der Hausarbeit, speziell beim Bügeln, ganz gerne unterhalten werde, probierte ich heute eine für mich neue Form der Ausleihe, nämlich die „Onleihe“ eines Hörbuchs, aus: Ich lieh mir „Ernährung – was stimmt?“ von Ulrike Gonder aus. Frau Gonder war eine bekannte Befürworterin einer fettreichen Ernährung. Zusammen mit Nicolai Worm hatte sie das Buch „Mehr Fett!“ veröffentlicht. Da konnte ich mitreden! Die Leihfrist betrug vierzehn Tage, die „Rückgabe“ erfolgte automatisch durch das Erlöschen des Nutzungsrechts. 450 Gramm Kakis und 160 Gramm Wabenhonig bildeten morgens um 8.15 Uhr die erste Mahlzeit. Das Mittagessen begann um 13.30 Uhr und dauerte eineinhalb Stunden. In dieser Zeit aß ich 40 Gramm Feldsalat und 160 Gramm Walnüsse. Das Abendessen fand um 19.30 Uhr statt und bestand aus 355 Gramm Fleisch vom Wildschwein mit einem hohen Fettanteil. Jede der heutigen Mahlzeiten war ein Hochgenuss. Was gab es sonst noch zu berichten? Der Personalrabatt, den ich zurzeit im Buchladen bekam, hatte Gott sei Dank noch nicht dazu geführt, dass ich meinen in diesem Jahr radikal reduzierten Bestand an Büchern wieder vergrößerte. Ich holte mir seit einigen Wochen wie in alten Schüler- und Studentenzeiten die Bücher aus der städtischen Bücherei. Bei meinem letzten Besuch entdeckte ich ein Buch mit dem Titel „1 Frau, 4 Kinder, 0 Euro (fast)“ . Auf der Rückseite war zu lesen „Einmal Absturz und zurück.“ Auch wenn es bei mir keinen Absturz, sondern einen freiwilligen Sprung wie beim Magister Ludi Josef Knecht aus „Glasperlenspiel“ von Hermann Hesse gab, musste ich mich mit ähnlichen Problemen wie die damals dreißigjährige Autorin herumplagen. Meine Suche nach einer passenden Arbeit war ebenso abenteuerlich. Morgens um 8.15 Uhr aß ich 480 Gramm Clementinen und eine Stunde später 400 Gramm Kakis. Die nächste Mahlzeit fand um 11.30 Uhr statt und bestand aus 160 Gramm Wabenhonig. Um 15.30 Uhr gab es 230 Gramm Gemüsefenchel und 190 Gramm Esskastanien. 80 Gramm Feldsalat, 420 Gramm Kakis und 350 Gramm Mispeln bildeten das Abendessen. Viel Abwechslung gab es beim Essen zurzeit nicht. Manchmal dachte ich mit Wehmut an die üppigen Bestellungen bei diversen Roh- und Tropenkostversendern zurück. Aber wenn ich mich dann erinnerte, welch ein Chaos ich mir damals erschaffen hatte, nahm ich schnell Abschied von dem Gedanken, erneut eine Bestellung aufzugeben. Mein Leben war seit dem Verzicht auf zweifelhafte Lebensmittel wesentlich ruhiger und entspannter geworden. Ich hatte mittlerweile den Roman „Herr aller Dinge“ von Andreas Eschbach, der sich als Science-Fiction-Literatur entpuppte, fertig gelesen. Die Idee des Helden, mit Hilfe von Nanobots, das waren winzige Roboter, die in der Lage waren, Materie auf der Ebene der Atome und Moleküle zu bearbeiten, allen Menschen ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen, ließ sich leider nicht verwirklichen. Wäre ja auch zu schön. Die Geschichte endete mit dem Selbstmord des Helden und der Vernichtung der Nanobots. Nach dem Ausflug in die Zukunft ging es mit dem nächsten Buch zurück in die Steinzeit: In „Paläopower – Das Wissen der Evolution nutzen für Ernährung, Gesundheit und Genuss“ versuchte die Autorin Sabine Paul zu beschreiben, wie man das Wissen der Evolution für Ernährung, Gesundheit und Genuss nutzen konnte. Ich war gespannt, zu welchen Ergebnissen sie kam. Morgens um 8 Uhr gab es 320 Gramm Orangen und 360 Gramm Clementinen. Eine Stunde später aß ich 100 Gramm Wabenhonig. Die nächste Mahlzeit fand um 15.30 Uhr statt und bestand aus 400 Gramm Clementinen und 350 Gramm Mango der Sorte „Edward“. Das Abendessen begann um 20.15 Uhr mit 140 Gramm Kohlrabi. Es folgten 85 Gramm Feldsalat und 120 Gramm Walnüsse. In der Buchhandlung war es heute sehr ruhig, so dass ich Muße hatte, mir einige aktuelle Titel näher anzuschauen. In einem Buch über Krafttraining ohne Geräte fand ich einige mir unbekannte Übungen. Erstaunt war ich, dass es bei den Nachhilfebüchern in Mathematik nicht nur Bücher für Schüler sondern auch ein Buch für Eltern gab: „Mathe für Eltern: Was Sie wissen müssen, um Ihr Kind zu unterstützen“ nannte es sich. Mein erster Eindruck nach dem Durchblättern: Die Grundlagen der Mathematik wurden hier so anschaulich erklärt, dass ich mich fragte, warum dieses Buch sich nur an die Eltern richtete. |