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Archiv für die Kategorie ‘Sport’Das heutige Abenteuer beginnt wie das vorgestrige mehr oder weniger direkt vor der Haustür: Dieses Mal steigen Guido und ich aber nicht mit den Skiern, sondern mit den Schneeschuhen den Hang vor unserem Haus hinauf: Der Aufstieg ist Kraft- und Ausdauertraining in einem, denn trotz Schneeschuhen versinken wir bei jedem Schritt tief im Schnee und die Anstrengung treibt den Puls bei mir ganz schön in die Höhe! Nach einem etwas weniger kräftezehrenden Wegabschnitt über einen schneebedeckten Spazierweg geht es über die Weiden des Stießbergs weiter: Nach dem Aufstieg über die Weiden stoßen wir auf den offiziellen Premiumwinterwanderweg „Kapfwaldrunde“: Der Aufstieg durch den Wald ist nicht weniger anstrengend als der über die Weiden: Die Schneeflächen in Gipfelnähe sind unberührt: Auf dem Weg hinunter nach Berg, einem Ortsteil von Oberstaufen, kracht wenige Meter vor uns ein Ast mit Getöse zu Boden: Da haben unsere Schutzengel wieder einmal ganze Arbeit geleistet! Beim Näherkommen sehe ich, dass auf dem Baum Misteln wachsen: Einen kleinen Zweig mit Früchten nehme ich mir als Glücksbringer mit nach Hause. Danke! Beim Abwärtslaufen durch den Tiefschnee hüpft das Herz vor Freude mit: Zum Verlieben schön: Auf dem Weg von Berg zurück nach Oberstaufen können wir die Schneeschuhe ausziehen, denn hier ist geräumt: Das Weiß der Winterlandschaft ist für mich faszinierend, glücklich machend und gleichzeitig beruhigend. Im Internet stoße ich bei der Suche nach „weiß wirkung“ auf die Seite www.lichtkreis.at, auf der unter anderem folgende Zeilen zu lesen sind:
Der Blick zur Mittagszeit vom Balkon hinunter auf die Straße: Das sieht optimal für eine Skitour auf den Kapf aus! Ich schnalle meine Skier direkt vor der Haustür an, Guido auf der anderen Straßenseite: Anschließend geht es über den Steilhang vor unserem Haus nach oben: Wir schreiben mit diesem Aufstieg Geschichte, ich nehme nämlich nicht an, dass dieser Hang schon einmal mit den Skiern begangen wurde! Anschließend stapfen wir weiter durch den Wald und über Weiden immer querfeldein Richtung Gipfel: Der Winterwunderwald: Vom Gipfel des Kapfs aus fahren wir ein Stück über die Weiden ab, dann geht es über einen als Winterwanderweg präparierten Waldweg weiter zu den Sinswanger Skiliften. Diese sind seit heute in Betrieb. Wir kaufen uns spontan eine Karte für eine Stunde und sausen etliche Male die kurze Piste hinunter. Die größte Gaudi ist dabei der sogenannte Raketenlift, der uns dreimal nach oben bringt. Die anderen Male fahren wir mit einem ganz normalen Schlepplift. Der Blick über die Piste: Zurück nach Hause geht es wie auf dem Hinweg durch den Wald und über Weiden und ganz zum Schluss über den Steilhang zurück zu unserem Haus. Hier sind wir schon fast wieder zu Hause, es fehlt nur noch die „Abfahrt“ über den Steilhang: Ich schreibe „Abfahrt“ in Anführungszeichen, weil ich mehr abrutsche als abfahre. Der Steilhang nach Aufstieg und „Abfahrt“ vom Balkon aus gesehen: Nach der Tour bin ich ziemlich k.o., aber total glücklich. Danke für dieses wunderbare Abenteuer! Nachtrag vom 16. Januar 2019: Das Video zur Tour ist fertig: Ein Parkplatz am Rande von Bad Oberdorf bei Bad Hindelang ist der Startpunkt einer nachmittäglichen Wanderung: Guido und ich wandern sehr gemütlich über den Palmenweg zur Iselerplatz-Hütte hinauf und wieder zurück: Kurzes Innehalten auf einer Sonnenbank mit Blick aufs Imberger Horn, links im Bild, und die Nagelfluhkette, rechts im Hintergrund: Der Hirschberg, mein erster Allgäuer Gipfel, bestiegen am 20.06.2015: Der Blick ins Retterschwanger Tal mit Breitenberg und Rotspitze, links im Bild: Der Entschenkopf liegt in der Bildmitte, die Sonnenköpfe und das Imberger Horn sind rechts im Bild zu sehen. Ein Kunstwerk von Mutter Natur: An der Iselerplatz-Hütte: Der Blick von der Hütte Richtung Norden auf den Großen Hirschberg und andere Gipfel: Nach einer kurzen Rast auf einer Sonnenbank an der Hütte geht es wieder zurück ins Tal und anschließend zurück nach Oberstaufen: Das Gaishorn, unser heutiges Tourenziel, stand im Jahre 2015 zweimal auf unserem Tourenprogramm (Vom Schrecksee aufs Gaishorn und Von der Willers-Alpe auf Gaishorn) und einmal im Jahr 2017: Bergtour aufs Tannheimer Gaishorn. Trotzdem fühlt sich die heutige Tour fast wie eine Erstbesteigung an, zumindest auf den letzten Höhenmetern. Der Blick aufs Gaishorn und auf die Willers-Alpe ist mir aber noch wohlbekannt: Genau wie das Zirleseck: Der Weg über das grasbewachsene Zehrenköpfle dagegen schon weniger: Und an diese Klettereien erinnere ich mich gar nicht mehr: Ein Blick hinunter zur Willers-Alpe, im Hintergrund ist die Nagelflugkette zu sehen: Am Gaiseck, einem Gipfel ohne Gipfelkreuz: Der Gipfel des Gaishorns rückt näher: Gut, dass wir dort nicht hinunter müssen: Am Gipfel: Die Stimmung am Gipfel im Licht der untergehenden Sonne ist nicht mit Worten zu beschreiben, genauso wenig wie unser Abstieg im letzten Tageslicht. Deshalb lasse ich drei Bilder sprechen. Das erste zeigt den Abendhimmel über der Zugspitze: Rauhorn und Mondsichel: An der Vorderen Schafwanne: Als auch das letzte Abendrot am Himmel verschwindet und nur noch die Mondsichel und die Sterne am Himmel über uns leuchten, mache ich immer wieder die Stirnlampe aus und genieße die Dunkelheit und Stille um uns herum. PS: Der Tourenüberblick: Unsere heutige Tour führt uns von der Schwägalp hinauf zum Säntis. Der Weg hinauf zum Gipfel ist nicht einmal fünf Kilometer lang, aber auf dieser Strecke müssen fast 1200 Höhenmeter überwunden werden. Es geht daher gleich zu Beginn ziemlich steil hinauf, erst über Weidegelände, dann über Felsen. Der Weg über die Felsen ist sehr gut mit Trittstufen aus Stahl und an einigen Stellen sogar mit Drahtseilen abgesichert. Ein Blick zurück auf unseren Startpunkt mit Säntis-Hotel und Talstation der Säntisbahn: Der einzige flachere, über ein Geröllband führende Wegabschnitt: Der Blick auf den Bodensee vom Geröllband aus: Am Ende des Geröllbands erreichen wir den „Ellenbogen“, von dem aus es wieder steil nach oben zum Berggasthof Tierwis geht: Hier liegt der Berggasthof schon hinter uns: Während der Aufstieg zum Berggasthof im Schatten liegt, begleitet uns auf den letzten Höhenmetern hinauf zum Gipfel herrlicher Sonnenschein und eine spektakuläre Aussicht auf die Churfirsten: In einer solch herrlichen Umgebung steht das Herz wieder einmal weit offen: Ein Blick hinauf zum Gipfel: Die Felslandschaft, ein großes Karrenfeld, das wir auf dem Weg zum Gipfel durchwandern, ist wild zerfurcht und begeistert uns restlos. Eine kleine Klettereinlage am Wegesrand: Der weitere Wegverlauf: Das Geröllfeld unterhalb der Bergstation der Säntisbahn: Auf dem Weg zum Sattel zwischen Girenspitz und Säntis: Aussicht auf den Zürichsee: Auf dem Sattel zwischen Girenspitz und Säntis: Von hier aus geht es drahtseilgesichert den Nordgrat des Säntis entlang, links im Hintergrund ist die Girenspitz zu sehen: Die sogenannte Himmelsleiter führt die letzten Meter hinauf zum Säntis. Das heißt, erst geht es hinab zur Blauschneelücke und dann hinauf zum Gipfel: Weiter oben ist die Leiter ganz schön vereist: Wären die Drahtseile nicht, müssten wir hier unsere Grödel auspacken! Am Ende der Leiter führt der Tierwisstollen weiter Richtung Gipfel: Wieder im Freien können wir ein herrliches Bergpanorama genießen. Hier ist der Altmann, nach dem Säntis (2502 Meter) mit 2435 Metern der zweithöchste Gipfel des Alpsteins, in der linken Bildhälfte zu sehen: Der Blick über den Hohen Kasten und das Rheintal: Ganz im Hintergrund liegt irgendwo der Kapf! Für den Abstieg benutzen wir aufgrund der Tageslänge bzw. -kürze die Bahn. Nach dem Aufstieg durch die urige, wilde Felslandschaft des Säntis ist die Begegnung mit Großstadttouristen in der Bahn ein wahrer Kulturschock. Im Sommer ist der Abstieg zu Fuß der Bahnfahrt sicherlich vorzuziehen! |