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Archiv für die Kategorie ‘Wandern’Gestern waren Guido und ich mit dem Rad unterwegs, also könnten wir heute mal wieder wandern. Ein Ziel ist schnell gefunden: Wir fahren mit Bus und Bahn nach Spinas, einem kleinen Weiler am Südportal des Albulatunnels. Von dort aus wollen das Val Bever erkunden, ein Hochtal, dessen Beginn wir schon von unserer Wanderung über die Furcla Crap Alv her kennen: Von Spinas über die Fuorcla Crap Alv nach Preda. Damals war hier reger Betrieb, aber noch ist Nebensaison und so hoffen wir auf Ruhe und Einsamkeit. Unsere Hoffnung wird nicht enttäuscht: Wir sind heute stundenlang allein unterwegs und können die Schönheit des Tals ungestört genießen: Wir wandern so lange durch das sanft ansteigende Tal, bis der Weg schneebedeckt ist und wir nur noch mit Mühe vorwärts kommen: Ein letzter Blick Richtung Talende: Dann machen wir uns auf den Rückweg: Hier besteht keine Gefahr mehr, nasse Füße zu bekommen: Kurz nach dieser Aufnahme entdecken wir linker Hand ein Rudel Steinböcke. Da wir noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Zuges Richtung Heimat haben, lassen wir uns auf einer genau passend stehenden Holzbank nieder, beobachten die Steinböcke und die vorüberziehenden Wolken: Welch himmlische Ruhe. PS: Unsere Wanderung in bewegten Bildern: Am heutigen Sonntag sind wir im Dischmatal unterwegs. Da der Bus im letzten Viertel des Jahres nur noch bis Teufi und nicht mehr bis nach Dürrboden fährt, bewältigen wir die sieben Kilometer lange Strecke von Teufi nach Dürrboden zu Fuß. Und zurück geht es natürlich auch per pedes! Auf dem Hinweg laufen wir der Sonne entgegen. Es tut so gut, die Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren: Dürrboden selbst liegt im Schatten: Aber gleich hinter Dürrboden können wir entlang des Dischmabachs bummelnd noch ein paar Sonnenstrahlen genießen: Auch auf dem ersten, weglosen Kilometer des Rückwegs begleitet uns die Sonne: Anschließend geht es bis auf ein kurzes Stück im Schatten weiter: Kurz vor Teufi: Unsere Wanderungen begann in Teufi und endet auch hier. Guido und ich wandern heute teils auf Schusters Rappen und teils mit Schneeschuhen von Monstein über die Fanezfurgga ins Sertigtal. Der Blick vom Wanderweg zurück auf Monstein: Hier sind wir oberhalb der Hütten der Oberalp: Auch wenn der weitere Weg hinauf nach Fanezmeder schneebedeckt ist, man kann ihn gut ohne Schneeschuhe begehen, vor allem, weil schon „gespurt“ ist: Für die meisten Wanderer war bei Fanezmeder Schluss, sie sind wieder umgekehrt. Nur einer wagte sich weiter hinauf Richtung Fanezfurgga. Wir ziehen bei Fanezmeder die Schneeschuhe an und folgen dann mal mehr, mal weniger seinen Spuren, die ziemlich genau den Wanderweg markieren: Guido abseits des Weges, aber immerhin stimmt die Richtung: An der Fanezfurgga: Der Blick von der Fanezfurgga ins obere Ducantal: Und hier geht es hinunter: Das untere Ducantal: Wenn wirklich viel Schnee liegt, kann man den Weg, auf dem wir heute unterwegs sind, nicht gehen. Die Lawinengefahr ist hier zu groß. Die Skiroute führt daher auf der anderen Seite des Ducanbachs entlang. Hier steigen wir zum Ducanbach ab, um ihn zu überqueren: Normalerweise führt eine Brücke über den Bach, aber diese wurde demontiert. Und nun, wie kommen wir über das doch recht lebhafte Gewässer? Gut, dass unser „Vorgänger“ dasselbe Problem hatte, so können wir in der Hoffnung, dass er eine geeignete Stelle gefunden hat, seinen Spuren folgen. Guido wagt sich zuerst: Und erreicht tatsächlich mit trockenen Füßen die andere Seite des Bachs. Mir fällt der gewagte Ausfallschritt nicht ganz so leicht wie ihm, aber Gott sei Dank bleiben auch meine Füße trocken. In Sertig Sand hätten wir unsere Wanderung gerne beendet, aber der nächste Bus fährt erst in gut einer Stunde, so dass wir der Straße entlang bis zur Bushaltestelle „Witi“ laufen. Dort steigen wir in den uns entgegenkommenden Bus ein und fahren wieder zurück nach Sertig Sand. Hauptsache, wir sitzen im Warmen und müssen nicht in der Kälte herumstehen. Denn kalt ist es im schattigen Sertigtal! Die Wanderung von Monstein nach Witi über die Fanezfurgga in der Übersicht: Die Temperaturen sind deutlich gesunken und der Himmel ist wolkenverhangen. Trotzdem gehen wir heute nochmals auf eine große Wanderung bzw. Bergtour, der vielleicht letzten in diesem Herbst. Im letzten Jahr sind wir am 2. November immerhin zu unserer ersten Winterwanderung gestartet: Eine erste Winterwanderung. Start der heutigen Tour ist in Davos Frauenkirch. Von dort aus wollen wir hinauf zur Mederger Flue wandern und diese erklimmen. Die Mederger Flue ist ein 2706 Meter hoher Dolomitberg mit einem nordsüdlich, vom Tritt zur Schwifurgga verlaufenden Hauptgrat. Wir wollen von einer zwischen dem Chörbsch Horn und der Mederger Flue oberhalb des Steinig Tällis liegenden Senke über den Ostgrat aufsteigen. Der Aufstieg ist mit T4 bewertet. Erstes Zwischenziel auf dem Weg nach oben ist die Stafel Alp: Von hier aus geht es über den Stafler Berg Richtung Schwifurgga: Der Stern markiert den Stafler Berg, dort hinauf führt der Weg. Hier liegt der Aufstieg über den Stafler Berg hinter uns und die Mederger Flue vor uns: Auf etwa 2400 Höhenmetern verlassen wir den Wanderweg und laufen weglos zur Senke zwischen Chörbsch Horn und Mederger Flue: Der eigentliche Aufstieg über die Ostflanke beginnt: Erst geht über steilen Schutt mehr oder weniger aufrecht nach oben, meine Stöcke sind hier eine große Hilfe, später kommen leichte Kletterpassagen hinzu: Die letzten Meter bis zum Gipfel können wir bequem aufrecht gehend bewältigen. Der Gipfelsteinmann mit Gipfelbuch: Viele Besucher hat die Mederger Flue nicht zu verzeichnen, jedenfalls nicht in den Sommermonaten, das Gipfelbuch stammt noch aus dem Jahr 2010. Das geht besser als erwartet und ziemlich flott stehen wir wieder zwischen Mederger Flue und Chörbsch Horn. Hier überlegen wir kurz, ob wir direkt weiter Richtung Tal absteigen oder aber aufs Chörbsch Horn aufsteigen. Da es noch früh am Tag ist, fällt die Entscheidung zu Gunsten des Chörbsch Horns: Seit wir das letzte Mal hier oben waren, gab es keine weiteren Besucher: Vom Chörbsch Horn steigen wir Richtung Latschüelifurgga ab, Ziel der der Tour ist damit Davos Platz: Der Wanderweg umgeht den Wannengrat, einer Rasenkuppe nordöstlich des Chörbsch Horns. Wir haben heute noch zu wenig Höhenmeter gemacht und laufen darüber: Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter und zurück auf den Wanderweg: Der Weg von der Latschüelifurgga hinunter nach Schönboden, einer Hütte auf rund 2270 Höhenmetern, sieht heute ziemlich mitgenommen aus: Immerhin läuft es sich aber angenehm weich darauf. Oberhalb der Podestaten Alp schaut der Weg wieder „normal“ aus: Hier verdeckt der Strelaberg die Sicht auf Davos: Der Abstieg über die Weiden der Podestaten Alp mit Blick aufs Jakobshorn: Als wir Davos erreichen, liegt der größte Teil der Stadt schon im Schatten: Sechseinhalb Stunden nach Beginn unserer Tour erreichen wir den Bahnhof von Davos Platz und damit die Bushaltestelle. Schön war es, trotz der vielen Wolken. Nach dem gestrigen Ruhetag geht es heute wieder auf Tour: Wir fahren mit dem Postbus Richtung Lenzerheide und starten von der Haltestelle Crappa Naira aus zu einer Wanderung über Crappa Naira, Ruoinas, Hetta de las Nuorsas und Propissi. Von der Bushaltestelle Brienz, Belfort geht es dann wieder zurück nach Hause: Große Teile der Strecke führen über Fahrstraßen, aber zwischendurch kommen wir auch immer wieder in den Genuss von schmalen Waldpfaden. Der Blick zu Beginn der Wanderung auf Alvaneu, im Hintergrund thront der Muchetta: Nach gut sechs Kilometern und fast siebenhundert Höhenmetern im Aufstieg erreichen wir die Hütten von Ruoinas: Der Blick von Ruoinas hinunter ins Albulatal, auf Crap Furo, den Schaftobel von Alvaneu Bad und den Chavagl Grond: Gleich hinter Ruoinas beginnt der steile Aufstieg über einen schmalen Waldpfad hinauf nach Hetta de las Nuorsas. Gott sei Dank sind hier nur 200 Höhenmeter zu überwinden! Ein Kreuz schmückt den Aussichtspunkt von Hetta de las Nuorsas: Im Norden ragt der Piz Mulain auf: Der Blick Richtung Süden auf die Bergüner Stöcke: Für uns geht es Richtung Westen weiter: Ich wäre von Hetta de las Nuorsas gerne nach Propissi Saura gelaufen, eine Ansammlung von Hütten, die wir während unserer Aufenthalte in Lenz oft besucht haben. Aber leider ist der Weg dorthin gesperrt: So bleibt nur der Abstieg über Propissi Sot: Von Propissi Sot geht es über eine Fahrstraße hinunter nach Pigni: Hier kommen zwischen den Bäumen schon wieder die Weideflächen von Alvaneu Dorf in Sicht: Die letzten dreihundert Meter bis zur Bushaltestelle führen über einen schmalen Wanderweg. Die Zeit bis zur Abfahrt des Busses, es sind gut zwanzig Minuten, verbringen wir am Wegesrand im Wald und lassen Duft und Anblick der Nadelbäume auf uns wirken: Der Blick nach oben: Die Wanderung ist Balsam für die Seele. |