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Archiv für die Kategorie ‘Sport’Die Wetteraussichten für die nächsten zwei Wochen sind erschreckend: Sonne, nichts als Sonne und Temperaturen um die 30 °C. Aus unseren für diesen Sommer geplanten Bergtouren wird deshalb erst einmal nichts, denn weder Guido noch ich lieben es, schweißüberströmt in den Bergen herumzulaufen. Statt auf Touren zu gehen, stellen wir uns für die nächste Zeit auf einen sehr gemütlichen Tagesablauf mit gemäßigten Aktivitäten in den Morgen- und Abendstunden und Siesta um die Mittagszeit ein. So starten wir heute erst um 20.20 Uhr zu einem Abendspaziergang auf den Kapf. Immerhin ist es um diese Uhrzeit noch hell genug, um die zahlreichen Brombeeren zu entdecken, die entlang des Weges wachsen: Bei der 400. höre ich auf zu zählen, aber viel mehr kommen eh nicht mehr dazu! Alle meine Mahlzeiten:
Mein Fleischhunger zur Mittagszeit rührt sicherlich vom vormittäglichen Krafttraining her: Ich absolviere je zwei Sätze á 20 bis 30 Wiederholungen an Bauchmaschine, Rückenstrecker, Rückenzug, Rudern sitzend, Adduktoren- und Abduktorenmaschine, Beinpresse, Beinbeuger und Beinstrecker, Butterfly und Butterfly Reverse. Außerdem mache ich einige Dehnungsübungen zum Abschluss des Trainings. Am Nachmittag bilde ich mich in Sachen Fitness theoretisch weiter. Es ist heute merklich kühler als die vergangenen Tage, am Vormittag und am Abend fallen sogar ein paar Regentropfen. Die Bedingungen für einen Aufenthalt in den Bergen sind also gut und Guido und ich besuchen am Nachmittag einen unserer Hausberge, das Rindalphorn. Wir wandern über die Brunnenauscharte hinauf und über die Gündlesscharte hinab: Die Wanderung ist nach dem gestrigen, emotional doch sehr berührenden Tag des Blutmonds Balsam für die Seele. Am Gipfel des Rindalphorns: Meine Seele wird gestreichelt, mein Geist klarer und mein Körper gestärkt: Unterwegs finden wir Blaubeeren, Himbeeren und Walderdbeeren. So sehen meine übrigen Mahlzeiten aus:
Es gibt also ausschließlich Beeren und Früchte. Passt aber wohl, denn mein Immunsystem ist rein gefühlsmäßig nicht ganz auf der Höhe! Gestern Abend habe ich einen Kollegen gebeten, meinen heutigen Dienst im Fitnessstudio zu übernehmen, damit Guido und ich schon am Vormittag zu einer Tour auf den Kleinen Widderstein aufbrechen können. Am Morgen ändern wir jedoch spontan unser Tourenziel und fahren ins Brandnertal bzw. zur Talstation der Lünerseebahn, um von dort aus die Schesaplana zu besteigen. Die Schesaplana ist mit einer Höhe von 2965 Metern der höchste Berg im Rätikon, einer Gebirgsgruppe in den Ostalpen. Über ihren Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen dem österreichischen Bundesland Vorarlberg und dem Schweizer Kanton Graubünden. Der Aufstieg führt über den „Bösen Tritt“ zur der am Lünersee liegenden Douglass-Hütte und von dort aus über die Totalphütte zum Gipfel. Eine Hinweistafel an der Talstation der Lünerseebahn gibt für den Aufstieg eine Zeit von 4 1/2 Stunden an, wir sind nach 2 3/4 Stunden oben. Dicke Wolken, die bis etwa 12.00 Uhr für angenehm kühle Temperaturen sorgen, machen den Aufstieg trotz den 1400 Höhenmetern, die zu überwinden sind, fast zu einem Vergnügen. Später lichtet sich die Wolkendecke und es wird deutlich wärmer. Aber dann sind wir ja schon wieder auf dem Abstieg! Was mich ein bisschen stört, sind die Menschenmassen, die auf dieser Strecke unterwegs sind, denn die Schesaplana ist trotz ihrer Höhe von fast 3000 Metern ein relativ leicht zu besteigender Gipfel, vor allem, wenn man die Bahn benutzt (was wir nicht machen!) oder gar auf der Totalphütte übernachtet. So sieht es auf den letzten Metern hinauf zum Gipfel aus: Das Gipfelpanorama, am rechten Bildrand ist der Brandner Gletscher zu sehen: Noch einmal der Brander Gletscher: Rechts unten im Bild ist ein See zu erkennen, in den ein Teil des Gletschers ausläuft. Die Stelle im Zoom: Man sieht wie gewaltig das Gletschereis aufragt und im Wasser schimmen abgebrochene Eisbrocken! Da der Gipfel der Schesaplana von zahlreichen Menschen belagert wird und wir das Gefühl haben, auf einem Marktplatz zu stehen und nicht auf dem Gipfel eines Berges, halten wir uns nicht allzu lange dort auf und machen uns an den Abstieg bzw. auf den Weg zu einem Nebengipfel, wo wir unsere Gipfelrast einlegen wollen. Ein Weg führt nicht dorthin, aber den brauchen wir auch nicht. Der Blick vom Nebengipfel zurück zum Hauptgipfel: Während unserer Gipfelrast essen wir Aprikosen und machen uns Gedanken darüber, wie es weitergehen soll. Lust, den überlaufenen Weg zurück zur Totalphütte zu gehen, hat nämlich keiner von uns beiden. Guido entdeckt dann auf einer Karte, dass es die Möglichkeit gibt, über den sogenannten Südwandsteig abzusteigen. Zum Steig kommt man über einen in die Schweiz führenden Wanderweg, aber wir machen die Sache etwas komplizierter und wandern über Geröll weglos weiter: Das Laufen über Geröll ist koordinativ sehr anspruchsvoll und man muss immer 100 % bei der Sache sein. Aber wenn nicht gerade ein Brocken unter einem abrutscht, macht es sehr viel Spaß! Ein Schneefeld ist zu Guidos Freude ebenfalls zu überwinden: Ich stehe dem „Abfahren“ über ein Schneefeld immer etwas skeptisch gegenüber. Aber vielleicht gewinne ich mit zunehmender Routine der Sache ja irgendwann auch noch etwas ab. Der Südwandsteig ist mit rotgelben Punkten markiert und stellenweise mit Drahtseilen gesichert: Hier sind wir ganz allein unterwegs und können Ruhe und Einsamkeit genießen. Der Steig mündet im weiteren Verlauf wieder auf den normalen Wanderweg. Beim Blick über die Landschaft erkennen wir jedoch kurz vorher unterhalb der Totalpköpfe eine Pfadspur und machen uns quer durchs Gelände auf den Weg dorthin. Die Totalpköpfe sind drei Gipfel am Rande der Totalp, meist ohne Namen auf den Landkarten. Sie werden deshalb im SAC-Führer „Ringelspitz, Arosa/Rätikon“ nach ihrer Höhe als P. 2713, P. 2587 und P. 2556 bezeichnet. Wir steigen zuerst zum P. 2713 auf und laufen dann weiter zuerst dem Grat folgend, dann absteigend zum P. 2587. Am Fuße dieses Gipfels treffen wir auf einen alten Wegweiser, einen Weg suchen wir allerdings vergebens. Immerhin führt eine Pfadspur hinauf, so dass wir hier ebenfalls einen kurzen Abstecher hinauf machen: Zurück am Wegweiser laufen wir weiter über die Fläche der Totalp ab: Hier wächst kein einziger Grashalm, wahrscheinlich kommt deshalb diese Hochebene zu ihrem Namen. Aber ganz ohne Leben ist selbst die Totalp nicht: Der Blick von der Totalp auf den Lünersee: Am Rand der Totalp treffen wir wieder auf einen offiziellen Wanderweg, der von der Gamsluggen, einer Senke im Ostgrat des Schesaplanamassivs, kommt und zur Totalphütte führt. Hier läuft uns ein Schneehuhn mit seinen Küken über den Weg! Die Totalphütte: Der über der Hütte thronende Gipfel ist der Zirmenkopf (2805 Meter). Für den Abstieg von der Totalphütte hinunter zum Lünersee finden wir ebenfalls einen Weg, auf dem kaum ein Wanderer anzutreffen ist: Der Lünersee rückt näher: Das letzte Stück hinunter zum See verläuft über einen steilen Grashang. Zurück zur Douglass-Hütte wandern wir auf dem Uferweg und von dort aus geht es über den „Bösen Tritt“ wieder zur Talstation der Lünerseebahn. Knapp acht Stunden nach dem Start unserer Wanderung sind wir wieder zurück auf dem Parkplatz. Weitere Daten der Tour: Länge 17 Kilometer, 1550 Höhenmeter (gefühlt sind es mehr!). Was nicht messbar ist, ist der Erlebniswert. Für mich liegt er auf einer Skala von eins bis zehn bei dieser Tour auf zehn, trotz der Menschenmassen auf dem Gipfel der Schesaplana. Danke für diese wundervolle Tour!
Das T-Bone-Steak habe ich vorgestern beim Metzger gekauft. Das Fleisch schmeckt genial, aber was ich nicht mag, ist der Fettrand. Er schmeckt ranzig. Ich habe jedoch Markknochen im Haus, so dass ich nicht nur meinen Fleischhunger, sondern auch meinen Fetthunger stillen kann! PS: Weitere Bilder und Informationen zur Route auf Guidos Seite: Schesaplana (2.965m) und Totalpköpfe Seit ein paar Tagen haben wir zwei weitere Trainingsgeräte im Studio, einen Bosu Ball und einen Schwingstab. Der Bosu Ball ist ein halbrunder Ball, der auf einer ebenen Unterlage montiert ist. Er eignet sich zum Koordinationstraining und zum Training der Tiefenmuskulatur der Wirbelsäule. Es kann sowohl auf der halbrunden als auch auf der ebenen Seite trainiert werden. Der Schwingstab ist ein etwa 1,5 Meter langer, flexibler Stab mit Gewichten an den Enden, der ebenfalls zum Training der Tiefenmuskulatur verwendet wird. Gleichzeitig werden mit ihm aber auch Nacken, Arme und Schulterbereich trainiert. Man kann beide Geräte gleichzeitig verwenden und das probiere ich heute aus: Mit einem Bein auf dem Ball zu stehen und gleichzeitig zu rütteln ist gar nicht so einfach! Nach meinem Dienst trainiere ich außerdem an einigen Geräten meine Kraftausdauer (je drei Sätze á 30 Wiederholungen an Beinpresse, Rückenzug, Butterfly und Butterfly Reverse, Adduktoren- und Abduktorenmaschine, Bauchmaschine sowie Rückenstrecker). Zwei bis drei Übungen führe ich übrigens sehr oft nach meinem Dienst aus, zu längeren Trainingseinheiten kann ich mich meist nicht motivieren. Ein zweites, etwa zehn bis zwanzig, selten bis vierzig Minuten dauerndes Training erfolgt dann am Abend mit Yoga- und Dehnungsübungen. Vor diesem Training benutze ich die Blackroll, die ich aber auch gerne nach Bergtouren zur Entspannung der Beinmuskulatur verwende. Sie kommt also regelmäßig zum Einsatz, auch wenn ich selten darüber schreibe! Mein Speiseplan ist dagegen ein konstanter Teil meiner Tagebucheinträge:
Die Ernährung mit rohen, unverarbeiteten Lebensmitteln ist mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Auch wenn sich einige Illusionen hinsichtlich des Heilungspotentials dieser Ernährungsform zerschlagen haben, ich halte sie nach wie vor für die einfachste und gleichzeitig die genialste sowie zufriedenstellendste aller Ernährungsformen. Eigentlich schade, dass sie immer noch so wenig Anklang findet. Nach dem Dienst im Fitnessstudio, einer Einkaufsrunde und dem Mittagessen sitze ich heute viereinhalb Stunden lang vor meinen Studienunterlagen und lerne. So lange habe ich schon lange nicht mehr durchgehalten. Aber ich habe ja auch einiges nachzuarbeiten, denn die letzten drei Wochen lagen Hefte und Bücher fast unberührt auf dem Tisch. Um 19.00 Uhr geht es dann aber doch noch nach draußen, Guido und ich wandern hinauf zum Hündle: Bei kühlem und regnerischem Wetter sind wir heute allein unterwegs und genießen die Einsamkeit am Berg: Meine Mahlzeiten:
Die Brust vom Lamm kann vom Geschmack her nicht an die vom Zicklein heranreichen, aber immerhin gibt es ein paar Knochenenden zu Knabbern! |