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Archiv für die Kategorie ‘Wildpflanzen’Um 13.15 Uhr breche ich wie letzten Dienstag mit Kurgästen zu einer Wanderung auf. Dieses Mal geht es vom Hotel aus zu Fuß zum Bahnhof, dann mit dem Bus weiter zur Talstation der Imbergbahn, mit der Bahn nach oben und anschließend wandern wir rund zweieinhalb Kilometer zur Glutschwanden-Alpe. Dort rasten wir gut eine halbe Stunde, bevor es auf gleichem Weg wieder zurück zur Bergstation geht. 11 Gäste sind heute mit dabei: Der Blick auf die Nagelfluhkette während des Rückwegs: Da bis zur Abfahrt des Busses noch reichlich Zeit ist, spazieren wir von der Talstation aus zur Bushaltestelle in der Dorfmitte. Ein Blick über die am Wegesrand liegenden Wiesen von Steibis: Ist das nicht eine herrliche Farbkombination?
Vogelmiere und Knoblauchsrauke wachsen im Garten. Eierschalen esse ich übrigens etwa dreimal pro Woche, vergesse allerdings meist, sie zu erwähnen. Seit einiger Zeit „esse“ bzw. trinke ich außerdem ein bis drei Teelöffel grüne Tonerde pro Tag. PS: Im Grunde genommen mache ich im Moment das, was ich eigentlich schon lange beruflich machen will: Ich unterstütze Menschen (durch Fitnesstraining und Wanderungen) bei ihrem Wunsch, gesund zu werden bzw. zu bleiben. Die Ernährung spielt dabei allerdings noch keine Rolle. Das darf sich gerne ändern. Zwischen meinen beiden Arbeitseinsätzen im Fitnessstudio und im Garten widme ich mich vor allem der Vorbereitung auf das nächste Seminar mit dem Thema „Diagnostik und Fitnesstraining“ im Monat Juni. Die zwei Studienhefte („Diagnostik und Testmethoden“ sowie „Trainings- und Bewegungslehre“), die ich dafür durcharbeiten will, sind ziemlich umfangreich. Ich hoffe, ich bekomme das in den nächsten Wochen hin. Wenn nicht, verschiebe ich das Seminar. Das ist bis zwei Wochen vor dem Termin möglich. Im Garten dominiert nach Narzissen und Tulpen jetzt die Akelei das Erscheinungsbild:
Quelle: Symbolik der Akelei Eine weitere Schönheit, der Frauenschuh: Ein roter Rhododendron: Rein gefühlsmäßig wächst und blüht alles im Garten weitaus üppiger als im letzten Jahr. Außerdem haben alle Obstbäume und die Johnannisbeersträucher reichlich Früchte angesetzt, ebenso die Walderdbeeren. Das erleben zu können, hinterlässt ein tiefes Glücksgefühl.
So heißt es in Persien und Rabindranath Tagore sagt:
Wie wahr! Nach der Gartenarbeit geht es am Abend zusammen mit Guido noch einmal hinaus. Dabei wandert bis zum Einbruch der Dunkelheit wieder das ein oder andere Wildkraut in meinen Magen. Der Mahlzeitenüberblick:
Die Blätter des Wiesenpippaus schmecken meist sehr bitter. Aber die Blütenknospen sind in kleinen Mengen durchaus genießbar. Sie schmecken für mich nach Zartbitterschokolade! Am heutigen Seminartag geht es wie gestern am Vormittag theoretisch, am Nachmittag praktisch zur Sache. Heutiges Thema sind Übungen mit Kurz- bzw. Langhanteln, Übungen am Kabelzug und Dehnungsübungen. Hier machen wir gerade Mittagspause vor dem riesigen Gebäudekomplex, in dem das Fitnessstudio liegt: Nach Beendigung des Seminars habe ich das Glück, dass mich meine Sitznachbarin zur Linken mit ihrem Auto bis nach Buchloe mitnimmt. So entgehe ich dem nachmittäglichen Chaos am Münchner Hauptbahnhof und bin sogar zwei Stunden früher als geplant zu Hause.
PS: Die zwei „geschenkten“ Stunden nutze ich, um zusammen mit Guido einen Abendspaziergang rund um den Kapf zu machen. So komme ich in den Genuss der Wildkräutermahlzeit. Den Bärlauch hole ich mir aus dem Garten. Seine Saison geht dem Ende zu, die meisten Pflanzen blühen schon. Die Blütenstängel bilden aber durchaus den kulnarischen Höhepunkt der Saison: Sie sind wunderbar knackig und aromatisch. Im Rahmen der Ausbildung zur Fitnesstrainerin (B-Lizenz) nehme ich heute und morgen an einem Geräteseminar in München bzw. Aschheim teil. Die Fahrt nach München beginnt um 6.37 Uhr am Bahnhof von Oberstaufen und dauert gut zwei Stunden. Vom Münchner Hauptbahnhof geht es anschließend mit der S-Bahn weiter bis nach München Riem. Von dort aus sind es noch etwa 15 Minuten bis zum Veranstaltungsort. Jedenfalls rein theoretisch. In der Praxis sieht es so aus, dass die S-Bahn auf halber Strecke wegen Gleisarbeiten (oder was auch immer) nicht mehr weiterfährt. Da ist erst einmal guter Rat teuer, im wahrsten Sinne des Wortes: Damit ich nicht gleich am ersten Tag zu spät komme, nehme ich mir ein Taxi. Das Fitnessstudio, in dem das Seminar stattfindet, ist um einiges weitläufiger als unser Studio in Oberstaufen: Hier handelt es sich eindeutig um ein höherpreisiges Studio. Zusammen mit mir haben sich zum Seminar 18 weitere Teilnehmer angemeldet, alle wesentlich jünger als ich. Der Altersdurchschnitt liegt zwischen 25 und 30 Jahren. Ich fühle mich trotzdem sehr wohl, was vor allem am Referenten liegt, der seine Sache meiner Meinung nach sehr gut macht. Nach einer theoretischen Einführung geht es am Nachmittag praktisch an den verschiedenen Trainingsgeräten weiter. Dabei können sogar alte Hasen wie ich noch etwas lernen. Zum Abschluss des Seminars lernen wir für jeden fürs Fitnesstraining relevanten Muskel noch mindestens eine Körperübung kennen. Den Rückweg finde ich dank einer Schwarzafrikanerin, die ich um Hilfe bitte, weil sie „zufällig“ an der Bushaltestelle steht, problemlos. Da ich bis zur Rückfahrt nach Oberstaufen noch knapp eine Stunde Zeit habe, bummle ich durch den Hauptbahnhof und entdecke einen Karstadt mit einer gut bestückten Obst- und Gemüseabteilung. Hier besorge ich mir als Reiseproviant Him- und Heidelbeeren. Um 19.19 Uhr geht es dann zurück nach Oberstaufen. Ich bin heilfroh, dass ich dem chaotischen Gewimmel entkommen kann. In einer Großstadt wie München zu leben, könnte ich mir nicht vorstellen. Schon nach den paar Stunden Aufenthalt merke ich, dass mein Energieniveau nach unten geht. Gut, dass ich kein Hotelzimmer gebucht habe und mich über Nacht im eigenen Bett erholen kann! So sehen meine Mahlzeiten aus:
Die letzte Mahlzeit läuft ein bisschen chaotisch ab. Ich finde nämlich weder beim Fleisch noch beim Sesam eine Sperre und könnte endlos weiterfuttern. Da hat wohl das Chaos der Großstadt auf mich abgefärbt. Das Thema Auswanderung beschäftigt mich heute nicht mehr, ich bin wieder ganz zufrieden in meinem kleinen, persönlichen Paradies: Der Dienst im Fitnessstudio macht Freude, die Arbeit im Garten ebenfalls und als Krönung des Tages wandern Guido und ich am Abend auf den Hündle und genießen die ruhige, mystische Stimmung, die dort herrscht: Einfach himmlisch. Das gibt es sonst noch zum Essen:
Während der Wanderung probiere ich außerdem ein Blatt vom Wiesenkerbel: Es schmeckt sehr würzig, aber nach mehr steht mir nicht der Sinn. |