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Archiv für die Kategorie ‘Schweiz’Um Punkt zwölf Uhr sind Guido und ich wie gestern bereit für die nächste Wanderung. Unser heutiges Ziel ist die auf knapp 2000 Höhenmetern gelegene Hütte von Hetta de las Noursas. Blicke zurück auf Lenz und Piz Toisssa zu Beginn der Wanderung: Der schneebedeckte Wanderweg kurz unterhalb von Propissi Saura: Das Panorama bei Propissi Saura: Auf dem Weg von Propissi Saura nach Hetta de la Noursas: Obwohl die Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt liegen, verströmen die Latschenkiefern wie im Sommer einen milden Duft: Hetta de las Noursas mit Piz Mulain im Hintergrund: Der Panorama Richtung Süden: Bildausschnitt mit Piz Kesch und Piz Üertsch: Den ersten Teil des Abstiegs hinunter nach Brienz erkämpfen wir uns Fußspuren folgend durch kniehohen Schnee: Leider kennt unser Vorgänger aber den Weg ebenso wenig wie wir, so dass wir uns mehr als einmal unter tiefhängenden Ästen bücken oder zwischen den dicht stehenden Bäumen durchquetschen müssen. Aber schließlich ist es geschafft, wir können einem „normalen“, nach Brienz führenden Wanderweg folgen. Von Brienz aus ist es dann noch knapp eine Stunde zurück nach Lenz. Der Blick zurück auf Brienz: Die heutige Strecke, für die wir fünf Stunden benötigen, ist zwar kürzer als die gestrige, weist aber deutlich mehr Höhenmeter auf: Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht starten Guido und ich um zwölf Uhr zu einer Wanderung nach Lenzerheide. Drei Momentaufnahmen, die zu Beginn der Wanderung entstehen: Je mehr wir uns Lenzerheide nähern, desto mehr Schnee liegt auf den Bäumen und Wegen: Der Blick vom Wanderweg auf Piz Danis und Stätzer Horn: Am Heidsee bei Lenzerheide: Der Blick über den Heidsee auf Piz Arblatsch und Piz Forbesch: Lenzer Horn: Parpaner Rothorn mit Trasse der Bergbahn: Auf dem Weg zurück nach Lenz: Je näher wir Lenz kommen, desto schneller werden wir. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, wir es nämlich empfindlich kalt. Mehr Bilder gibt es auf Guidos Webseite: Lenzerheide → Heidsee. Heute ist der vorerst letzte sonnige Herbsttag hier in Graubünden, ab Montag soll es regnen. Guido und ich nutzen ihn, indem wir von Schmitten aus auf den Tiaun wandern. Der Tiaun ist ein Gipfel, der über einen Grat, den sogenannten Tiaungrat, mit der südöstlichen Strelakette, zu der unter anderem das Valbellahorn und der Gugernellgrat gehören, verbunden ist. Laut SAC-Führer „Bündner Alpen 1“ erreicht man ihn von Schmitten aus in dreieinhalb Stunden, die Schwierigkeit wird mit „EB“ = „Erfahrene Bergwanderer“ angegeben. „EB“ bedeutet:
Nun, Guido und ich sind erfahrene Bergwanderer, die Besteigung des Tiauns sollte uns also nicht schwer fallen. Der Postbus Nummer 183 bringt uns um 10.47 Uhr von Lenz aus nach Schmitten, das wir um 11.11 Uhr erreichen. Von der Bushaltestelle aus sind es nur wenige Gehminuten über Asphalt, dann erreichen wir den zur Schmitten-Alpe hinaufführenden Wanderweg. Er führt durch einen lichten, von der Sonne beschienenen und dadurch angenehm duftenden Nadelmischwald steil bergauf. Der Blick von den Hütten der Wiesen-Alpe Richtung Süden auf die Muchetta und das Büelenhorn, links davon ist unser gestriges Gipfelziel der Erezberg zu sehen, dahinter liegen Leidbach- und Älplihorn: Erezberg und Älplihorn im Zoom: Im Norden ist von den Hütten der Wiesen-Alpe neben Guggernellgrat und Guggernell unser heutiges Gipfelziel, der Tiaun, zu bewundern: Der Tiaun und eine vor ihm liegende Rasenschulter, der Hübel: Beim Aufstieg umrunden wir den Hübel und folgen dabei einem zum Sandhubel führenden Wanderweg: Am Fuße des Tiauns verlassen wird den Wanderweg und steigen weglos über das Weidegelände des Südrückens auf: Weiter oben wenden wir uns nach Osten und erreichen schließlich den Südostgrat, dem wir bis zum Gipfel folgen: Auch wenn die Sonne scheint, der Sommer ist vorbei und schon kurz unterhalb des Grats weht der Herbstwind so heftig, dass ich eine Jacke mit Kapuze anziehe, um nicht auszukühlen. Kurzer Fotostopp auf dem Grat: Zu sehen sind von hier aus Spitz Gretli und Sandhubel sowie Hüreli und dahinter aufragend das Valbellahorn: Knapp drei Stunden nach Beginn unserer Wanderung erreichen wir den Gipfel: Wir sind laut aus dem Jahr 2000 stammenden Gipfelbuch heute die ersten und einzigen, die sich hinaufwagen, aber insgesamt wird der Gipfel doch häufiger besucht als vermutet. Das sich von Nordwesten bis Südosten erstreckende Panorama mit Spitzig Gretli, Sandhubel und Hüreli: Das Panorama von Südosten bis Nordwesten mit den Bergüner Stöcken in der Bildmitte, ganz rechts liegt der Guggernellgrat: Guido schaut sich den Tiaungrat, der sich vom Tiaun zum Gugernellgrat erstreckt, näher an: Von diesem gibt es keinerlei Beschreibungen, weder im Internet noch im SAC-Führer. Bei näherer Betrachtung kein Wunder, denn auf der einen Seite bricht er senkrecht ab und auf der anderen bräuchte man Saugnäpfe, um über die steilen Felsplatten laufen zu können. Nach einer kurzen Gipfelrast steigen wir über den Südwestgrat ab, der uns auf den Hübel, eine Graskuppe am Fuße des Tiauns, führt: Der Blick vom Südwestgrat des Tiauns auf den Guggernellgrat: Auf dem Hübel: Der Blick zurück vom Hübel auf den Tiaun: Die Aufstiegsroute über den Südostgrat ist weiß, die Abstiegsroute über den Südwestgrat schwarz markiert. Vom Hübel aus steigen wir weiter weglos zu den Hütten der Schmitten-Alpe ab. Von hier aus führt ein offizieller Wanderweg zurück nach Schmitten: Viereinhalb Stunden nach Beginn unserer Wanderung sind wir wieder in Schmitten, zehn Minuten später bringst uns der Postbus zurück nach Lenz. Die Tour in der Übersicht: PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Tiaun (2.705m). Vom Monsteiner Bahnhof aus wollen wir heute über die Hauder-Alpe und den Geissweidengrat zum 2616 Meter hohen Erezberg wandern. Zuerst geht es über einen Wanderweg steil hinauf nach Monstein und von Monstein aus ebenfalls über einen Wanderweg und ebenfalls steil hinauf zur Hauder-Alpe. Hier liegt die Hauder-Alpe vor uns, im Hintergrund sind der Geissweidengrat und rechts im Bild der Erezberg zu sehen: An der Hauder-Alpe endet der Wanderweg, ab hier geht es weglos weiter, immer der Nase nach und, wie könnte es anders sein, steil hinauf: Die 500 Höhenmeter bis auf den Grat ziehen sich, aber schließlich ist es geschafft, wir stehen auf dem höchsten Punkt des Geissweidengrats auf 2516 Metern. Der Blick vom Grat Richtung Norden geht bis nach Davos: Im Osten liegen Leidbachhorn und Älplihorn: Auf dem Weg zum Gipfel des Erezbergs, im Hintergrund der beiden folgenden Bilder liegt das Älplihorn: Die Gipfelregion des 2616 Meter hohen Erzebergs: Hier machen wir es uns längere Zeit gemütlich, genießen Einsamkeit, Ruhe und natürlich die herrliche Aussicht. Das sich von Nordosten bis Südwesten erstreckende Panorama: Der Blick von Südwesten nach Nordosten: Vom gegenüberliegenden Älplihorn her hören wir ab und zu das Poltern von Steinen. Dank Fernglas sind die Verursacher bald ausgemacht: Es sind drei Wanderer, die über Geröll zum Südgrat des Älplihorns aufsteigen. Dort angekommen machen sie eine längere Rast und verschwinden dann aus unseren Blickfeld Richtung Bärentälli. Bevor wir uns auf den Abstieg machen, bauen wir den Gipfelstock des Erezbergs mit Hilfe eines Klebebands zu einem Gipfelkreuz aus: Der erste Teil des Abstiegs verläuft über den zum Älplihorn führenden Grat: Diesen verlassen wir allerdings schon recht bald und steigen steil über Gras hinunter ins Mitteltälli ab, das uns von unserem Aufstieg zum Älplihorn bestens bekannt ist: Ein Blick zurück: Hier sind wir kurz vor Fanezmeder: Fanzemeder und das Chrachenhorn: Bei Fanezmeder treffen wir auf die drei Wanderer, die zum Südgrat des Älplihorns auf- und übers Bärentälli abgestiegen sind. Der Weg von Fanezmeder hinunter nach Monstein ist weiterhin ein herbstlicher Augenschmaus: Der Blick unterhalb von Monstein zurück aufs Gipshorn: Die letzten Sonnenstrahlen des Tages: Gut sechs Stunden nach Beginn unserer Wanderung erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung, den im Tal der Landwasser gelegenen Bahnhof von Monstein. Die Wanderung in der Übersicht: PS: Danke für diesen wunderschönen Tag. Unser heutiges Tourenziel ist das Gipshorn, das wir vom Gipfel des Crachenhorns schon einmal von weitem bewundern konnten: Der Pfeil zeigt auf das namensgebende Gipsfeld. Das Gipshorn ist laut SAC-Führer „Bündner Alpen 6“ über zwei Routen zu erreichen: Zum einen über den Nordostgrat, zum anderen über den Nidellöffel. Welche Route wir nehmen, wollen wir erst im Laufe der Wanderung entscheiden. Start der Tour ist wieder einmal der Bahnhof von Monstein. Von dort aus wandern wir über Monstein und Inneralp hinauf zur Alpsiedlung Mäschenboden. Der Blick von Mäschenboden talwärts: Bergwärts liegt das Gipshorn vor uns, das sich aber im Gegenlicht nicht gut fotografieren lässt. An der Alpsiedlung Mäschenboden müssen wir uns dann entscheiden, wie es weitergehen soll. Die Wahl der Route fällt schließlich zugunsten des Nordostgrats. Um diesen zu erreichen, wenden wir uns von Mäschenboden aus gegen Osten und folgen durch ein Tälchen verlaufenden Pfadspuren in Richtung Chrummhüreli. Der Blick vom Mäschenboden aufs Chrummhüreli: Das Tälchen: Im Führer steht, dass man der Bachrunse am südlichen Rand aufsteigend folgen soll und das machen wir auch: Da das Gelände steil und das Geröll klein ist, ist dieser Streckenabschnitt für mich sehr anstrengend. Vielleicht wäre der Aufstieg über die andere, grasige Bachseite doch einfacher gewesen. Am Ende des Geröllfeldes treffen wir dann tatsächlich auf Pfadspuren, die vom anderen Ufer kommen und denen wir jetzt weiter folgen. Ab und zu markieren auch Steinmänner den Weg. Der Blick zurück auf die Alpsiedlung Mäschenboden, der Bergzug links im Bild ist das Büelenhorn: Das Chrummhüreli rückt näher: Das Chrummhüreli lassen wir weiter oben links liegen und steigen über Fels Richtung Mäschenfurgga, einem Übergang zwischen Monstein und Val da Stugl, auf. Hier stehen wir kurz unterhalb der Mäschenfurgga und blicken auf den weiteren Aufstiegsweg zum Gipfel des Gipshorns (rechts im Bild): Der schwarze Pfeil markiert die Lage des Gipsfeldes, unserem nächsten Etappenziel. Der schattige Aufstieg über Fels und Schnee zum Gipsfeld: Kurz unterhalb des Gipsfeldes, der schattige Streckenabschnitt liegt hinter mir: Der Berg im Hintergrund ist das Chrachenhorn. Irgendwann liegt dann tatsächlich kein Felsen mehr unter unseren Füßen, sondern Gips: Gips, geologisch auch Gipsspat genannt, ist chemisch ein Calciumsulfat-Dihydrat. Gips zerbröselt nicht nur beim Darüberlaufen, man kann ihn sogar mit den Fingern zerbrechen: Der Blick über den oberen Teil des Gipsfeldes Richtung Norden: Hier sieht man einen Teil des Gipsfeldes und die Gipfelregion des Gipshorns, der Pfeil markiert den weiteren Aufstiegsweg durch eine Geröllrinne: Auf dem Weg zur Geröllrinne, hinter mit liegen die Gipfel von Gletscher Ducan, Chlein Ducan und Hoch Ducan, alles Gipfel über 3000 Meter: Der Aufstieg durch die Geröllrinne ist heikel, immer wieder geraten Steine ins Rutschen. Während ich mich noch mühsam nach oben kämpfe, hat es Guido schon so gut wie geschafft: Aber schließlich stehe auch ich auf dem Nordostgrat und kann den weiteren Aufstiegsweg begutachten. Er sieht von unten betrachtet eigentlich ganz sympathisch aus: Von oben betrachtet allerdings auch ziemlich abenteuerlich: Hier liegt ein wunderschöner Kamin vor mir: Ich bin begeistert, denn ich liebe Kaminkletterei. Weniger begeistert bin ich, als ich sehe, wie es nach dem Kamin weitergeht: Das Abklettern geht dann aber besser als gedacht: Gott sei Dank sehe ich erst hinterher, wie gefährlich diese Stelle ist: Wenn man hier den Halt verliert, fällt man im freien Fall Richtung Tal. Die letzten Meter bis zum Gipfel sind dagegen ein Klacks. Geschafft, ich stehe auf dem 2814 Meter hohen Gipshorn: Der Blick Richtung Nordwesten: Im Nordosten liegen Leidbachhorn, Älplihorn und Chrachenhorn: Im Osten liegt die Ducankette: Der im Süden liegende Piz Platta Roggia: Die Bergüner Stöcke im Südwesten: Nach einer kurzen Gipfelrast geht es auf etwa gleichem Weg zurück. Die hier vor uns liegende Erhebung auf dem Grat umgehen wir, statt sie wie auf dem Aufstieg zu überklettern: Außerdem klettern wir nicht die Geröllrinne ab, sondern folgen dem Nordwestgrat etwas weiter nach unten, bevor wir ihn verlassen. Auf diesem Weg kommt man sicherlich auch leichter noch oben als durch die Rinne. Anschließend queren wir erneut das Gipsfeld und kehren bis zur Mäschenfurgga zurück. Hier steigen wir dann aber nicht durch das Tälchen nach Mäschenboden ab, sondern wandern über Ducanfurgga, Fanezfurgga, Fanezmeder und Oberalp zurück nach Monstein. Auf dem Wanderweg zur Ducanfurgga, vor uns liegt das Chrachenhorn: Der Blick von der Ducanfurgga über das Val da Stugl, im Hintergrund liegen die Bergüner Stöcke: Auf dem Weg zur Fanezfurgga, vor uns liegen Strel und Älplihorn: Der Wanderweg nach Fanezmeder: Nach der imposanten, weißgrauen Felsenlandschaft rund ums Gipshorn begrüßt uns auf dem Weg hinunter von Fanezmeder nach Monstein der goldene Herbst der Bündner Berge: PS: Zu guter Letzt noch ein Bild, der heutige Tagebucheintrag hat ja erst 40: PPS: Beinahe hätte ich die Übersicht vergessen: Jetzt schmücken diesen Beitrag 42 Bilder. |