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Archiv für die Kategorie ‘Schneeschuhtouren’Heute aß ich rund um die Uhr. Die erste Mahlzeit fand schon kurz nach Mitternacht statt:
Bis um 4.00 Uhr lag ich mehr oder weniger schlaflos im Bett. Mir war schlecht, kalt und ich hatte Gliederschmerzen. Es fühlte sich an, als wäre eine Grippe im Anmarsch. Erst nachdem ich ein paar Mispeln aß, konnte ich einschlafen. Um 10.00 Uhr wachte ich auf und alle Beschwerden waren verschwunden. Sehr gut! So wie es aussah, brauchte mein Körper im Moment einiges an Vitamin C, denn seit es keine Hagebutten mehr gab, war mein Bedarf an Zitrusfrüchten deutlich gestiegen. Die letzte Mahlzeit fiel übrigens nur aufgrund der begrenzten Menge so klein aus. In der Nacht hatte es weiter geschneit und jetzt sah es in Oberstaufen endlich wieder so aus, wie es meiner Meinung nach in einem Allgäuer Dorf zur Winterszeit aussehen sollte, tief verschneit und mit meterhohen Schneehaufen an den Häuser- und Straßenecken: Um 13.00 Uhr stapften Guido und ich von der Talstation der Hochgratbahn mit Schneeschuhen hinauf zum Prodel. Mit Schneeschuhen den Berg hinaufgehen fühlte sich in etwa so an wie ein Training auf dem Stepper eines Fitnessstudios. Aber was man in einem Fitnessstudio halt nicht geboten bekam, war die eiskalte, sauerstoffreiche Luft und die wunderschöne Winterlandschaft um einen herum: Selbst bei Temperaturen unter 0°C, Wind und Schneefall kam man beim einem Aufstieg ganz schön ins Schwitzen. Deshalb war am Wendepunkt ganz oft ein Kleiderwechsel angesagt. Und heute war ich wirklich sehr froh, dass ich die dünne Jacke aus und die dicke angezogen hatte. Auf dem Abstieg gerieten wir nämlich in ein heftiges Schneegestöber: Gegen Ende der Tour wurde es dann wieder etwas freundlicher: Wir waren etwa dreieinhalb Stunden unterwegs und fuhren daher erst mit dem Bus um 17.00 Uhr zurück nach Oberstaufen. In der Dämmerung durch den verschneiten, fast menschenleeren Ort nach Hause zu laufen war ein schöner Abschluss unserer Tour. Laut Wetterbericht sollte es in den nächsten Tagen wieder wärmer werden. Regen statt Schnee war vorhergesagt und das bis zu einer Höhe von 2000 Metern. Bei solch trüben Aussichten entschlossen Guido und ich uns am Vormittag spontan, mit dem Bus um 10.45 Uhr zur Talstation der Hochgratbahn zu fahren und von dort aus mit den Schneeschuhen Richtung Gipfel zu stapfen. Um 11.20 Uhr waren wir startklar für den Gipfelsturm. Schon die ersten Höhenmeter ging es steil die Skipiste hinauf: Eigentlich hätten wir es uns ein bisschen leichter machen können, in dem wir den Fahrweg genommen hätten. Aber das wäre nur halb so spannend gewesen. Und am Anfang waren die Kräfte ja unerschöpflich. Hatte ich jedenfalls das Gefühl. Je höher wir kamen, desto höher wurde allerdings die Schneedecke und desto beschwerlicher der Aufstieg. Teilweise versanken wir trotz Schneeschuhen zwanzig bis dreißig Zentimeter tief im Schnee. Das war zum Beispiel solch eine Stelle: Zum Abfahren mit den Skiern sicherlich gut geeignet, zum Aufsteigen mit den Schneeschuhen dagegen weniger! An der Oberen Lauch-Alpe kam bei mir der Impuls auf, nach dem Fahrweg Ausschau zu halten, weil ich spürte, dass meine Kräfte nachließen. Aber Guido stürmte weiter die Piste hinauf und ich hinterher: Allerdings wurde mir schnell klar, dass ich das steile Stück, auf dem Guido unterwegs war, kräftemäßig nicht meistern konnte. Also suchte ich mir einen anderen Weg, der allerdings auch nicht viel leichter zu begehen war. Ich war schon kurz davor, mich in den Schnee sinken zu lassen, nach dem Motto, bis hierher und nicht weiter, als endlich der Fahrweg vor mir lag. Kein Einsinken mehr, nur gleichmäßiges Stapfen war ab jetzt angesagt: Der Seelekopf, das Staufnerhaus und die Porta Alpinae in Sichtweite: Und dann war ich endlich an der Bergstation und konnte das grandiose Panorama genießen: Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich hier die Tour beendet. Aber Guido war schon weitergestürmt. Und nicht nur Guido war am Stürmen, auch der Wind stürmte heftig! Selbst das Gebäude der Bergstation bot keinen Schutz. Hineingehen war übrigens nicht möglich, weil Restaurant und Bahn bis Mitte Dezember geschlossen waren. Also setzte ich mich wieder in Bewegung und folgte Guido bis hinauf zum Gipfel. Wie hatte ich an anderer Stelle schon einmal geschrieben: „Danke Guido, dass du mich an meine Grenzen und darüber hinaus führst!“ Zeitgleich mit uns kam ein junger Mann auf Tourenskiern am Gipfel an und verewigte unsere Erstbegehung des Hochgrats mit Schneeschuhen in einem Gipfelfoto: Von der Talstation der Bergbahn aus bis zum Gipfel des Hochgrats waren es übrigens knapp 1000 Höhenmeter. Nun, auf dem Gipfel waren wir, jetzt mussten wir nur noch wieder herunterkommen. Und zwar möglichst schnell, weil wir den Bus um 15.58 Uhr erreichen wollten. Der Abstieg bis zur Bergstation war noch etwas mühsam, weil wir uns wieder durch Tiefschnee kämpfen mussten: Aber dann ging es auf dem von einer Pistenraupe präparierten Fahrweg in Rekordzeit nach unten: Vom Gipfel bis zur Talstation benötigten wir gerade einmal eineinhalb Stunden, so schnell waren wir im Sommer nie! Aber über Schnee lief es sich auch sehr viel angenehmer und weicher nach unten als über steinige Wege. Wir waren sogar fünf Minuten vor Abfahrt des Busses an der Haltestelle. Ein perfekter Abschluss unserer ersten Schneeschuhtour in diesem Winter! Den Weg von der Bushaltestelle nach Hause legten meine Beine noch klaglos zurück. Aber dann wollten sie nur noch eines: sich ausruhen. Nur gut, dass heute beim Krafttraining ein Ruhetag auf dem Programm stand. Einen Weg konnte ich meinen Beinen aber nicht ersparen, den vom Sofa in die Küche. So sahen meine Mahlzeiten aus:
Nachtrag vom 16. November: Nach dem Schreiben des Tagebucheintrags war um 23.00 Uhr dann nicht nur Ruhe für die Beine angesagt. Die erste Mahlzeit begann um 8.20 Uhr mit einer Ananas „Phuket“: Der Geschmack dieser Sorte war aromatischer als der der „Cayenne“. Der gute Geschmack änderte aber nichts daran, dass nach 160 Gramm schon eine Sperre auftrat. Es folgte die zweite Hälfte der gestern angefangen Pomelo aus Thailand. Sie wog 420 Gramm. Auf meiner morgendlichen Einkaufsrunde besorgte ich mir Pomelos, Mangos, Kakis, roten Spitzpaprika, Cherry-Tomaten, Champignons und Bio-Lachs. Eine Mango von 430 Gramm, zwei Kakis von 670 Gramm und 200 Gramm Bio-Bananen bildeten von 10.50 bis 11.30 Uhr die zweite Mahlzeit des Tages. Zu den Kakis gab es Folgendes zu sagen: Die Saison der Kakis war schon lange zu Ende. Das hieß, dass es sich bei den Früchten, die ich bekam, um Lagerware handeln musste. Das Interessante war, dass sie mir trotzdem sehr gut bekamen. Da schien die Ausnahme wieder einmal die Regel zu bestätigen. Allerdings war mir aufgefallen, dass ich seit einiger Zeit Lebensmittel vertrug, die ich jahrelang nicht besonders gut vertragen hatte. Dazu gehörten zum Beispiel vakuumverpacktes Fleisch, Fleisch vom Rind oder Früchte aus konventionellem Anbau. Ich vermutete hier einen Zusammenhang mit der Entfernung meines toten Zahns Anfang des Jahres. Etwa drei Wochen nach der Entfernung hatte ich nämlich das Gefühl, dass sich mein Gesundheitszustand deutlich besserte. Auch nach dem Verzehr von Lachs traten keinerlei negativen Symptome auf, egal ob es sich um Lachs aus konventioneller oder sogenannter biologischer Zucht oder wilden handelte. Das war eigentlich eine Bestätigung meines Gefühls, dass ein gesunder Körper nicht gleich mit unangenehmen Symptomen reagierte, wenn ein Lebensmittel verzehrt wurde, das nicht ganz einwandfrei war. Es sei denn, es war so denaturiert, wie zum Beispiel genmanipulierter Raps. Der konnte bei Rehen zu schweren Gesundheitsstörungen bis hin zum Tod führen. Ein gesunder Körper entgiftete stattdessen mehr oder weniger unbemerkt, was ihm nicht taugte. Nun, ich werde trotzdem weiterhin auf die Qualität der Lebensmittel achten und einheimische, wilde Produkte bevorzugen. Aber wenn diese gerade nicht zur Verfügung stehen, werde ich auch wieder überregionale Lebensmittel in meinen Speiseplan einbeziehen und schauen, wohin diese mich führen. Um 13.00 Uhr starteten Guido und ich bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel zu einer Wanderung ins Oytal. Ein Frühlingsgruß am Wegesrand: Zu Beginn der Wanderung bekamen auch meine Unterarme ein bisschen Märzensonne ab: Den Blick musste ich immer wieder nach unten richten, sonst hätte ich eine Sonnenbrille aufsetzen müssen. Kurz vor dem Erreichen des Oytal-Hauses: Auf dem Weg zur Guten-Alpe: Hier waren wir schon weit hinter der Guten-Alpe und überquerten den Oybach. Blick hinauf zu den Höfats: Kurz vor dem Lawinenabgang, an dem wir am 30. Januar kehrtmachten: Dieses Mal ließen wir uns allerdings nicht vom Donnern der Lawinen, die von den Südhängen des Tals abgingen, abhalten, den Weg zur Käser-Alpe fortzusetzen. Ein weiterer Lawinenabgang, der zu überqueren war: Der Stuibenfall in Sichtweite: Am Stuibenfall: Der weitere Streckenverlauf: Die Käser-Alpe in Sichtweite: Von der Käser-Alpe war mehr oder weniger nur das Dach zu erkennen, der Rest der Hauses war unter einer dicken Schneedecke verborgen. Statt zur Tür hätte man durch den Schornstein ins Haus einsteigen können. Blick vom Dach der Käser-Alpe Richtung Oytal: Im Talkessel der Käser-Alpe: Um mich herum herrschte Einsamkeit und Ruhe. Gleichzeitig spürte ich eine Lebendigkeit um mich herum, die mein Herz höher schlagen ließ. Wie schön die Welt sein konnte, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Bilder vom Abstieg: Das Oytalhaus in der Abenddämmerung: Blick vom Kühberg Richtung Oberstdorf: Um kurz vor 18.45 Uhr waren wir wieder zu Hause. Zwanzig Minuten später aß ich 280 Gramm Bio-Lachs und 50 Gramm Alge „Ramallo“. Anschließend war ich für zwei Stunden in der Sauna und verarbeitet dort die Eindrücke unserer Tour. Die letzte Mahlzeit des Tages begann um 23.30 Uhr und bestand aus einer weißen Grapefruit von 160 Gramm und einer Pomelo von 850 Gramm. PS: Guidos Tourenbeschreibung und weitere Bilder, einschließlich einer interaktiven Karte: Käseralpe (1.400m). Um sechs Uhr war ich das erste Mal wach, um sieben Uhr stand ich auf und frühstückte 230 Gramm Ananas: Von der Qualität der Frucht war ich enttäuscht. Ich hatte die letzten Male Flugware von meinem Obst- und Gemüsehändler in Trier. Diese Früchte hatten eine gelbliche Farbe, dufteten sehr stark, waren perfekt reif und der Geschmack war, wie man so schön sagte, „vollmundig“. Dieses Exemplar sah aus wie Supermarktware, nämlich grün. Der Duft war „dezent“, der Geschmack so lala, d.h. essbar, aber wahre Begeisterung kam beim Verzehr nicht auf. Die Pomelo (Nettogewicht 850 Gramm), die ich um 9.30 Uhr aß, war da schon wesentlich leckerer. Wesentlich früher als sonst, nämlich schon um 10.40 Uhr, starteten Guido und ich zu unserer heutigen Tour. Im Vorgarten des Vermieters begegnete ich diesen vorwitzigen Krokussen: Wir wollten mit Schneeschuhen bzw. Splitboard wie am 25. Februar die Skipiste des Nebelhorns hinaufsteigen, dieses Mal allerdings bis zur Station Höfatsblick. Nach zwanzig Minuten Fußweg kamen wir am Ende der Talabfahrt an und schnallten Schneeschuhe bzw. Splitboard unter die Füße. Dabei beobachtete uns ein grauhaariger Herr in kurzen Hosen und mit Hanteln in den Händen, kam freundlich grüßend auf uns zu und meinte: „Da habt ihr ja noch was vor, ich habe meine Tour schon hinter mir. Ich bin schon seit sieben Uhr unterwegs. In meinem Alter muss man was für seine Fitness tun.“ Im weiteren Gespräch erzählte er, dass er jeden Morgen unterwegs war und schon seit vierzig Jahren in Oberstdorf lebte. Gespräche mit Ortsansässigen nutzte ich gerne, um unseren Wunsch nach einer Wohnung unter die Leute zu bringen, so auch heute. Er sprach uns Mut zu, wir würden hier schon etwas Passendes finden, wir müssten nur Geduld aufbringen. Nun, ich war ein sehr geduldiger Mensch, aber nach einem halben Jahr Sucherei fragte ich mich manchmal schon, ob wir jetzt nicht langsam genug Geduld bewiesen hatten. Liebes Universum, wie lange sollten wir uns denn noch gedulden? Wirklich ein ganzes Jahr, so wie es mir eine junge Frau im Juni, als wir in Bad Hindelang waren, prophezeit hatte? Der Herr sagte zu, sich bei uns zu melden, falls er etwas von einer Wohnung, die zu vermieten war, hörte. Wenn er uns eine Wohnung vermitteln konnte, wollte er in seiner Lieblingskneipe einen Schnaps auf unsere Kosten trinken, dass wäre dann sozusagen seine Provision. Falls es wirklich dazu kommen sollte, geben wir den Schnaps gerne aus. Dieses Mal machte ich keine Bilder während unseres Aufstiegs, so dass wir statt 60 nur 50 Minuten bis zur Seealpe benötigten. Nach einer Stunde und 55 Minuten waren wir am Sessellift Sonnengehren und nach zwei Stunden 15 Minuten an der Station Höfatsblick. Um nicht ins Schwitzen zu kommen, hatte ich mir dieses Mal für den Aufstieg meine Laufjacke statt der dicken Skijacke übergezogen. Trotzdem waren Unterhemd und Funktions-T-Shirt klatschnass, so dass ich mich in der Toilette der Station erst einmal umgezog, um während des Abstiegs warm zu bleiben. Guido dachte gar nicht an den Abstieg, er wollte weiter bis auf den Gipfel. Ich war unschlüssig, ob ich mitgehen sollte, da ein eisiger Wind wehte, der mir gar nicht gefiel. Ich ließ Guido daher erst einmal allein ziehen und überlegte in Ruhe, was ich wollte. Ich überlegte hin und her, bis plötzlich eine Stimme in meinem Kopf meinte: „Gehe zum Gipfel, das ist der richtige Weg.“ Also marschierte ich los, Guido hinterher. Bis zur Berstation der Koblatbahn, einem Sessellift, war der Aufstieg zwar anstrengend, aber sonst war alles im grünen Bereich. Auf dem Gipfelskiweg fing die Sache allerdings an, reichlich unheimlich zu werden. Der Wind wehte hier noch heftiger und eisiger als vorher schon. Guidos Spuren waren kaum mehr zu erkennen. Und was mir dann auf einmal noch auffiel: Es waren die einzigen Spuren! „Oh Mann, laufen wir hier eine gesperrte Piste hoch?“, schoss es mir durch den Kopf. „Egal“, meldete sich wieder eine Stimme, „lauf jetzt einfach weiter.“ Das machte ich dann auch, vorbei an Schneeverwehungen in allen Größen und fand einmal sogar die Muße, die Kamera herauszuholen: Der Weg sah auf dem Bild sehr friedlich aus, aber das täuschte: Ich fand ihn sehr, sehr unheimlich. Ich brauchte ein halbe Stunde bis kurz unterhalb des Gipfels, dann stieß ich auf Guido, der dabei war, sich für die Abfahrt vorzubereiten. Wir sprachen darüber, dass die Piste wahrscheinlich gesperrt war, aber er wollte trotzdem fahren. Für mich kam ein Abstieg nicht in Frage, einmal am Tag durch ein Sperrgebiet zu laufen, reichte mir. Ich wollte nur kurz zum Gipfelkreuz, bevor es mit der Bahn wieder nach unten gehen sollte: Am Schalter der Bahn wollte ich eine Karte kaufen. Aber Karten für eine Talfahrt gab es laut Auskunft des Bediensteten im Winter nicht. Ob er mich dann auch ohne Karte mitnehmen würde, fragte ich. „Klar doch!“, war seine Antwort. So konnte ich kurze Zeit später in der Bahn Richtung Station Höfatsblick gleiten. Oder vielmehr schwanken, denn der Wind beutelte die Bahn ganz schön. Von oben konnte ich die Guidos Spuren im Tiefschnee erkennen und war mir außerdem sicher, ihn auf der offiziellen Abfahrt der Koblatbahn entdeckt zu haben. Nun, er würde sicherlich lange vor mir im Tal landen, denn von der Station Höfatsblick aus wollte ich mit den Schneeschuhen nach unten wandern. Ich hatte die Schuhe schon an den Füßen und wollte gerade loslaufen, da kam ich auf die Idee, mir die Pistentafel anzugucken und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass die Strecke, die wir vor nicht allzu langer Zeit hinaufgekommen waren, mittlerweile gesperrt war. Ich zog also meine Schneeschuhe wieder aus und wollte zum zweiten Mal am Tag eine Karte für eine Talabfahrt kaufen. Aber am Schalter war niemand. Also ging ich hoch an die Schranke und erzählte dort einem Bediensteten der Bahn von meinem traurigen Schicksal, nicht absteigen zu können. Er schloss daraus, dass ich kein Geld hätte, um mir eine Karte kaufen zu können und nach einem Telefonat mit seinem Chef durfte ich dann ohne Karte die Schranke passieren. Das nächste Mal sollte ich aber Geld mitnehmen. „Mache ich!“ Während ich mit der nächsten Bahn zur Station Seealpe schwebte, erreichte mich ein Anruf Guidos. Er war gerade am Schalter der Station Höfatsblick, um sich eine Karte zu kaufen. Er hatte nicht gesehen, dass die Abfahrt zur Seealpe ebenfalls gesperrt war und war munter den Hang hinuntergefahren. Bis zur Talstation des Sessellifts Sonnengehren. Ab dort war die Abfahrt durch ein Band gesperrt, das nicht zu übersehen war. Er musste daher mit dem Sessellift wieder nach oben fahren und wie ich und alle anderen die Bahn nehmen. Ursache für die Sperrung war übrigens ein Lawinenabgang. Ob die Lawine vielleicht zu dem Zeitpunkt abging, als ich noch am Überlegen war, was ich tun sollte? Vielleicht war der Aufstieg zum Gipfel über eine gesperrte Skiabfahrt tatsächlich das kleinere Übel. Von der Station Seealpe konnten wir Gott sei Dank in aller Ruhe absteigen bzw. abfahren: Um 16.20 Uhr kamen wir dann wieder wohlbehalten in unserem Appartement an. Was für eine abenteuerliche Tour! Aber dank dieses Abenteuers waren alle Gedanken, die mich am Morgen noch beschäftigt hatten, wie weggeblasen. Zehn Minuten nach unserer Ankunft aß ich zuerst 120 Gramm Eiskraut, dann 300 Gramm Lachs (560 Gramm hatte ich auf dem Teller) und zum Schluss 60 Gramm Alge „Ramallo“. Um weiterhin geistig im Hier und Jetzt bleiben zu können, entschloss ich mich, die nächsten vier Stunden in der Sauna der Oberstdorfer Therme zu verbringen. Es waren vier wunderschöne, entspannende Stunden. Zurück im Appartement fing ich um 22.30 Uhr mit der letzten Mahlzeit des Tages an. Sie bestand aus 120 Gramm Knochenmark vom Rind, 360 Gramm Pferdefleisch (ein Rest, der eigentlich für Guido gedacht war, der aber lieber Lachs aß), 60 Gramm fettem Rindfleisch und 140 Gramm Feldsalat. Die Mahlzeit dauerte bis um 23.15 Uhr. Die erste Mahlzeit fand heute um 9.00 Uhr statt und bestand aus 420 Gramm einer Papaya. Auf der morgendlichen Einkaufsrunde kaufte ich Kakis und zwei Kohlrabis. Auf den Kauf von Mangos verzichtete ich, da die Früchte noch unreif waren. Statt Mangos gab es daher zur zweiten Mahlzeit um 11.15 Uhr 400 Gramm Cherimoyas, die mittlerweile dank warmer Heizungsluft herangereift waren und 620 Gramm Kakis. Anschließend gab es 20 Minuten Lichtkost als kleine Vorspeise zu der üppigen Portion, die ich auf unserer heutigen Tour zu mir nahm: Der Hölltobel im Winter: Blick von Gerstruben hinunter ins Tal: Kurz hinter Gerstruben war es an der Zeit, die Schneeschuhe anzuziehen. Der weitere Weg führte durch eine einsame, traumhaft schöne Winterlandschaft: Wir waren die ersten, die nach dem letzten Schneefall bis in den Talkessel hineinwanderten: Der Blick nach rechts: Linker Hand lag die Dietersbach Alpe: In einer solch magischen Umgebung blieb das Gedankenkarussell stehen und man fühlt sich eins mit Mutter Natur! Vier Stunden und fünfundvierzig Minuten waren wir unterwegs und hatten nicht nur Gelegenheit, eine große Portion Lichtkost zu uns zu nehmen: Es gab außerdem frisches Gebirgswasser und reichlich Schnee. 190 Gramm Kohlrabi, 150 Gramm Feldsalat und 780 Gramm Avocados „Fuerte“ bildeten zwischen 19.00 und 19.45 Uhr die dritte Mahlzeit des Tages. Anschließend bestückte ich die beiden Waschmaschinen unseres Vermieters. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle für sein Entgegenkommen. Es erleichterte das Leben in einem Ferienappartement enorm, wenn man die Wäsche nicht mit der Hand waschen musste und außerdem einen Trockner zur Verfügung hatte. |