Archiv für die Kategorie ‘Bergtouren’

geschrieben von Susanne am 4. Juli 2015 um 21.34 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Wandern
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Um 10.55 Uhr starteten Guido und ich mit dem Bus Richtung Hinterstein. Von dort aus wollten wir zur Willers-Alpe aufsteigen und schauen, ob wir bei den hochsommerlichen Temperaturen Lust auf weitere Aktivitäten hätten. Der Bus war am heutigen Samstag wesentlich voller als sonst und auf dem Weg zur Willers-Alpe begegneten uns zahlreiche Wanderer. Besonders große Menschenansammlungen umlagerten die Zipfelfälle. Hier durfte gesprungen und Seilbahn gefahren werden:

Zipfelfaelle_Abenteuer

Zipfelfaelle_Sprung

Zipfelfaelle_Seilbahn

Der Proviant der abenteuerlichen Truppe sah übrigens 100 Prozent rohköstlich aus:

Zipfelfaelle_Verpflegung

Von den Zipfelfällen stiegen wir dieses Mal über den Wildfräuleinstein auf:

Wildfraeuleinstein

In diesen Höhlen lebten der Sage nach die Wilden Fräulein:

Wildfraeuleinstein_Hoehle

Wildfraeuleinstein_Tafel

Auf der Willers-Alpe legten wir eine kurze Trinkpause ein und stiegen dann weiter zum 1872 Meter hohen Zirleseck auf. Hier stellte sich die Frage, wie es weiter gehen sollte: Zur 1990 Meter hohen Rohnenspitze oder auf alpinen Pfaden über das Zehnerköpfle ein weiteres Mal zum 2249 Meter hohen Gaishorn hinauf? Zurück zur Willers-Alpe sollte es auf jeden Fall gehen, weil Guido von dort Käse mitnehmen wollte. Da wir beide noch ziemlich fit waren, entschieden wir uns für die längere Tour auf das Gaishorn. Dieser Weg war wirklich alpin, nicht so wie die vorgestern auf dem Nebelhorn ausgeschilderten Wege. Bis zum Geißeck, einem 2212 Meter hohen Gipfel, ging es immer wieder steil durch Kamine hinauf oder über schmale Pfade eng am Felsen entlang:

Geisseck_Aufstieg_1

Geisseck_Aufstieg_2

Geisseck_Aufstieg_3

Der Weg vom Geißeck zum Gaishorn war dagegen schon fast wieder ein Spazierweg:

Gaishorn

Hier war der Vilsalpsee vom Gipfel des Gaishorns aus zu sehen:

Auf dem Abstieg begegnete uns in der Vorderen Schafwanne diese Herde:

Schafherde_am_Schneefeld

Die Tiere waren wohl aufgrund der sommerlichen Hitze am Eisschlecken bzw. -fressen. Nach dem Überschreiten des Geißeckjochs stürmten wir in einem ziemlich waghalsigen Tempo den Berg hinunter. Ich wollte nicht wissen, was die Wanderer, die wir auf dem Weg überholten, über unsere Rennerei dachten. Dabei war vor allem Trittsicherheit und perfekte Koordination notwendig. Kein Tritt durfte fehlgehen, sonst hätte es auf dem felsigen, schotterigen Weg böse Schrammen gegeben.

Der Lauf ging über einen Zeitraum von einer Stunde und eine Strecke von 3,7 Kilometern, auf der wir uns 700 Meter nach unten bewegten. Dann standen wir gesund und munter vor der Willers-Alpe und legten eine weitere Trinkpause ein. Mit 1,5 Kilogramm Alpkäse im Gepäck ging es dann um 16.40 Uhr weiter nach Hinterstein hinunter. 45 Minuten benötigten wir für diesen Teil der Strecke, das war ein neuer Rekord. Der Bus brachte uns um 17.40 Uhr zurück nach Bad Hindelang. Danke für diese wunderschöne Tour. 🙏🏻

geschrieben von Susanne am 1. Juli 2015 um 23.55 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Wandern
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Für heute war wieder eine kombinierte Fahrrad-Wander-Tour geplant. Wir starteten um etwa 12 Uhr und wie gestern ging es zuerst durchs Hintersteiner Tal bis zum Giebelhaus, wo wir eine halbstündige Pause einlegten:

Giebelhaus_und_Fahrraeder

Anschließend raddelten wir das Obertal bis zur Engeratsgundalpe, die auf 1156 Metern lag, hinauf. Von dort aus ging es zu Fuß weiter. Ziel war der 2280 Meter hohe Große Daumen. Von der Alpe ging es gleich zu Beginn steil die Wiesen hinauf, bei den heutigen Temperaturen eine sehr anstrengende Angelegenheit. Manchmal war ich kurz davor, einfach stehenzubleiben und die Tour abzubrechen. Aber dann kam mir die Geschichte von Beppo Straßenkehrer aus Michael Endes Buch „Momo“ in den Sinn und ich machte das, was er gemacht hatte: Ich konzenrierte mich auf das, was ich gerade zu tun hatte, nämlich einfach einen Fuß vor den anderen zu setzen. Irgendwann stand ich dann endlich neben Guido am Engeratsgundsee auf etwa 1880 Metern. Von dort aus ging es bei etwas milderen Temperaturen weiter steil hinauf bis zum „Türle“. Kurze Zeit später standen wir vor diesem Felsenmassiv:

Grosser_Daumen_Aufstieg

Es war kaum zu glauben, dass dort ein Weg hinauf führen sollte, aber er führte! Um 17 Uhr standen wir endlich glücklich auf dem Gipfel. Während des Aufstiegs waren immer wieder Murmeltiere zu hören und zu sehen, beim Abstieg begegneten wir einer Gämse, die sich durch unsere Anwesenheit in keiner Weise stören ließ:

Gaemse

Der Abstieg war wesentlich einfacher als der Aufstieg, so dass wir immer wieder unsere Blicke schweifen lassen konnten, um die herrliche Aussicht zu genießen:

Hier war der Laufbichelsee zu sehen:

Laufbichelsee

Weiter ging es durch „Auf dem hohen Bichel“:

Auf_dem_hohen_Bichel

Schließlich lag wieder der Engeratsgundsee vor uns:

Engeratsgundsee

Von dort aus ging es den gleichen Weg zurück, den wir aufgestiegen waren, dieses Mal lag er allerdings im Schatten:

Um etwa 19.30 Uhr waren wir an der Alpe, an der wir unsere Fahrräder zurückgelassen hatten und etwa eine Stunde später wieder in unserem Basislager. Insgesamt legten wir in 8,5 Stunden – einschließlich diverser Pausen – 48 Kilometer und 1500 Höhenmeter zurück.

geschrieben von Susanne am 30. Juni 2015 um 23.50 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Bike- & Hike-Touren
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Um 11.15 Uhr starteten wir mit den Leihrädern zu nächsten Tour. Es sollte durch das Hintersteiner Tal zum Giebelhaus und von dort aus je nach Lust und Laune bzw. Kraft weiter durchs Bärgündertal gehen. Hier hatten wir das Giebelhaus vor Augen:

Bis zum Giebelhaus war die Fahrt angenehm, durchs Bärgündertal wurde sie anstrengend, jedenfalls für mich: Die letzten Meter bis zur Point-Hütte musste ich mein Rad wieder einmal schieben. Von der Hütte ging es noch ein kleines Stück mit den Rädern weiter, dann wurde der Weg immer steiler und steiniger, so dass wir sie neben einem Wasserbecken abstellten und zu Fuß weitergingen. Ziel sollte erst einmal der 2007 Meter hohe Himmelecksattel sein. Die Strecke dort hinauf war atemberaubend schön. Teilweise lagen noch Schneefelder über einem Gebirgsbach, der munter den Berg hinabstürzte und zahlreiche Blumen standen in all ihrer Pracht am Wegesrand und an den Hängen. Über allem ragte ein beeindruckendes Bergmassiv:

Bergwiese

Hang_mit_Alpenrosen

Bergmassiv

Außerdem hatten wir das Glück, zahlreichen Murmeltieren zu begegnen. Eines war vor uns unter einen Stein geflüchtet. Ich wartete geduldig mit der Kamera, bis es sich hervorwagte, um zu schauen, ob die Luft wieder rein war:

Murmeltier_unterm_Stein

Nach dem Erreichen des Himmelecksattels stiegen wir weiter zum 2150 Meter hohen Himmeleck und von dort aus zum 2258 Meter hohen Vorgipfel des Schneck auf. Die Aussicht von hier war bei fast wolkenlosen Himmel einfach nur genial, in der Mitte des Panoramas war der Hochvogel zu sehen:

Panorama_Vorgipfel_Schneck

Während ich im Gipfelbuch stöberte, war Guido auf einmal verschwunden. Ich wollte meinen Augen kaum trauen, als ich ihn auf dem Weg zum Hauptgipfel entdeckte:

Schneck_Blick_auf_den_Hauptgipfel

Im Alpenvereinsführer „Allgäuer Alpen“ ist Folgendes zum „Schneck“ zu lesen: „Auf den Übergang zum Hauptgipfel verzichten viele, so ausgesetzt ist der Verbindungsgrat“. Wer sich doch traut, „muss hinab in eine Lücke, in gutem Fels über den messerscharfen, äußerst exponierten Verbindungsgrat (teils Reitgrat) hinauf zum Hauptgipfel“. Ich konnte bei dieser waghalsigen Kletterei nicht zugucken, legte mich ins Gras und schloss die Augen oder bewunderte die neben mir wachsenden Trollblumen:

Trollblume

Gott sei Dank ging alles gut aus, Guido kehrte gesund und munter wieder zu mir zurück! Eine halbe Stunde später begannen wir den Abstieg. Auf halber Höhe erfrischte ich mich an einem Gebirgsbach:

Gebirgsbach

Nach dem gemächlichen Abstieg folgte die rasante Abfahrt und ich konnte es kaum glauben, dass ich Stunden zuvor den ganzen Weg in umgekehrter Richtung hinaufgestrampelt war. Um kurz vor 20 Uhr waren wir wieder zurück im Basislager. Das Ergebnis der heutigen Tour: Wir waren 8 Stunden und vierzig Minuten unterwegs und legten 47 Kilometer sowie etwa 1550 Höhenmeter zurück. 8,6 Kilometer und fast 1000 Höhenmeter waren wir davon zu Fuß unterwegs.

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Schneck (2.268m).

geschrieben von Susanne am 28. Juni 2015 um 23.50 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Wandern
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Heute sollte es auf die Rotspitze gehen, einen 2034 Meter hohen Gipfel, den man ebenfalls von unserem Balkon aus sehen konnte. Der Bus brachte uns um 12.55 Uhr von Hindelang nach Bruck.

Von dort aus führte der Weg ungewohnt gemächlich aufwärts zum Cafe Horn und von dort aus auf einer asphaltierten Straße entlang durch das Retterschwangertal Richtung Häbelesgund, so wie bei der Tour auf den Breitenberg. Am Häbelesgrund trennten sich dann die Wege und es ging weiter zwischen Latschen ins obere Kar – so bezeichnet man kesselförmige Vertiefungen an Berghängen unterhalb eines Gipfels – und schließlich in Kehren über eine große Halde. So weit war alles gut, der Aufstieg war zwar wie immer beschwerlich, bot aber keine besonderen mentalen Herausforderungen. Diese kamen erst später, als wir in einer schmalen Rinne zum Nordgrat hochstiegen:

Nicht nur, dass ich dort meine Hände zur Hilfe nehmen musste, um überhaupt hochzukommen, es polterten auf einmal auch Steine von anderen Gipfelstürmern von oben herunter. Allerdings war die Rinne noch harmlos gegenüber dem, was danach kam. Hier konnte man wenigstens nur in eine Richtung fallen, nämlich nach unten. Weiter oben ging es dann aber auch rechts oder links – oder auch nach beiden Seiten gleichzeitig – direkt nach unten. Ich schaute auf diesem Streckenabschnitt nur noch auf die vor mir liegenden Felsen und hielt immer wieder kurz an, damit der Puls sich beruhigen konnte. Für „richtige“ Bergsteiger war dieser Aufstieg sicherlich der reinste Spaziergang, mich Flachlandmädel gruselte es allerdings gewaltig. Aber schließlich hatte ich es geschafft, ich stand oben auf dem Gipfel:

Die Aussicht war wieder einmal phänomenal. Hier der Blick auf den Kleinen und Großen Daumen:

Rotspitze_Heubatspitze_8

Hier waren die Heubatspitze und die Hohen Gänge zu sehen, über die man zum Breitenberg steigen konnte:

Rotspitze_Heubatspitze_9

Von der Rotspitze aus wanderten wir dann einen schmalen Grat entlang zur Heubatspitze:

Rotspitze_Heubatspitze_10

Diese Strecke bot keine besonderen mentalen Herausforderungen, der Abstieg vom Iseler zum Wiedhag war wesentlich anspruchsvoller. Von der Heubatspitze ging es gegen 17 Uhr über die Mittlere Hasenalpe wieder herunter ins Retterschwangertal. Für mich, nachdem die oberen Steilhänge überwunden waren, einer der schönsten Abstiege der letzten Tage, unter anderem mit Blick aufs Nebelhorn:

Rotspitze_Heubatspitze_12

Rotspitze_Heubatspitze_14

In der durchs Retterschwangertal fließenden Bsonderach konnte ich meine heiß gelaufenen Füße kühlen. Unsere Aktivitäten fanden unter den neugierigen Augen einiger Kühe statt:

Kuehe_am_Berg

Mittlerweile lag das Tal schon im Schatten, während hinter uns die Berge im Licht der Abendsonne leuchteten:

Insgesamt waren wir 7,5 Stunden unterwegs, eineinhalb Stunden davon machten wir Pause. Die Streckenlänge betrug 18,5 Kilometer und es waren 1400 Höhenmeter zu überwinden.

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Rotspitze (2.033m) und Heubatspitze.

geschrieben von Susanne am 26. Juni 2015 um 23.50 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Wandern
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Um kurz vor zwölf Uhr waren Guido und ich startklar für die nächste Tour. Wir fuhren mit dem Bus von Bad Hindelang nach Hinterstein und wanderten von dort aus zum 1813 Meter hoch gelegenen Schrecksee. Der erste Streckenabschnitt führte über eine Straße, die aber nur von Bussen bzw. Anliegern befahren werden durfte, hinauf zum Elektrizitätswerk von Hindelang. Von dort aus ging es auf einem steinigen, steilen Fußweg durch einen Wald bergauf, später über die Weiden einer ehemaligen Alpe. Es waren fast 1000 Höhenmeter zu überwinden, bis wir den traumhaft schönen Schrecksee zu Gesicht bekamen:

Schrecksee_Gaishorn_12

Um den letzten Bus von Hinterstein nach Bad Hindelang zu bekommen, hätten wir von hier aus denselben Weg zurückgehen müssen. Aber weiter durch unbekanntes Gebiet zu wandern, erschien uns wesentlich verlockender. So ging es weiter hinauf bis zur „Hinteren Schafwanne“:

Schrecksee_Gaishorn_15

Von dort aus wanderten wir auf österreichischem Boden mit Blick auf das Tannheimer Tal und den Vilsalpsee weiter:

Schrecksee_Gaishorn_16

Dabei waren sowohl Geröllfelder als auch Schneefelder zu überqueren:

Schrecksee_Gaishorn_20

Schließlich erreichten wir die „Vordere Schafwanne“:

Schrecksee_Gaishorn_22

Statt von hier aus wie ursprünglich geplant direkt zur Willers-Alpe weiterzuwandern, lockte das vor uns liegende Gaishorn so sehr, dass wir einen Abstecher auf den Gipfel machten. Der Abstecher lohnte sich, wir hatten eine fantastische Fernsicht bis ins Alpenvorland im Norden und bis in die tiefsten Weiten der Alpen im Süden:

Schrecksee_Gaishorn_29

Und ich konnte mich wieder einmal zusammen mit einem Gipfelkreuz verewigen lassen:

Schrecksee_Gaishorn_26

Das Gaishorn lag 2249 Meter hoch und war somit der bisher höchste Gipfel, den ich bestieg. Wir hielten uns trotz der wunderbaren Aussicht und milden Temperaturen nicht sehr lange auf. Immerhin war es schon nach 18 Uhr und der Abstieg hinunter ins Tal würde über zwei Stunden dauern. Bei der Willers-Alpe legten wir noch einmal eine kurze Rast ein. Dann ging es nach Hinterstein, wo wir das Glück hatten, mit einem Taxi direkt nach Hause gebracht zu werden. Glück deshalb, weil es nur ein einziges Taxi im Ort gab und der Fahrer kurze Zeit später andere Fahrten zu erledigen hatte.

Insgesamt dauerte unsere Tour acht Stunden, eineinhalb Stunden Pause inklusive. Die zurückgelegte Strecke betrug 21 Kilometer, dabei mussten 1675 Höhenmeter überwunden werden.