Monstein Dorf – Fanezfurgga – Sertig Dörfli

geschrieben von Susanne am 21. September 2025 um 21.40 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Startpunkt unserer heutigen Wanderung ist Monstein Dorf. Das kleine Walserdorf Monstein liegt auf etwa 1625 Meter auf einer Sonnenterrasse südlich von Davos und ist bekannt als das höchstgelegene Dorf im Landwassertal. Mit seinen traditionellen Blockhäusern und Schindeldächern hat es sich bis heute einen ursprünglichen Charakter bewahrt. Monstein ist weithin bekannt für seine kleine, aber feine Bergbrauerei, die als „höchstgelegene Brauerei Europas“ gilt. Hier sind wir schon am Dorfende und blicken über die Dächer von Monstein auf den Alteingrat:

Vom Dorf aus geht es zunächst auf einer asphaltierten Fahrstraße hinauf nach Oberalp:

Blick zurück, im Hintergrund ragt das Lenzer Horn empor:

Nach dem kurzen, asphaltierten Wegstück geht es über einen geschotterten Fahrweg weiter:

Noch strahlen die Lärchen nicht golden, nur die Zwergsträucher sind schon rötlich verfärbt:

Wir erreichen die Hütten der Oberalp:

Die Oberalp liegt auf rund 1900 bis 2000 Meter Höhe. Es handelt sich um ein typisches alpines Weidegelände, das von einem Bergbach durchzogen wird und von sanften Hängen eingefasst ist. Ein Einkehrmöglichkeit darf natürlich nicht fehlen und für viele endet hier schon ihre Wanderung:

Wir marschieren jedoch zügig weiter:

Je höher wir kommen, desto alpiner wird das Gelände und desto schmaler und steiniger der Pfad:

Unterhalb von Fanezmeder säumen Bänder aus Heidel-, Preisel-, und Rauschbeere den Wegesrand. Hier und da hängen noch einzelne, tiefblaue oder rote Beeren an den Sträuchern. Mit zunehmender Höhe treten Arven und Lärchen, aber auch die Beeren zurück und es folgen alpine Rasengürtel:

Ein Blick zurück:

Über die weiten Flächen von Fanezmeder:

Nach dem Anstieg über die Weideflächen führt der Weg durch einen gerölligen Kessel:

Der letzte Anstieg zur Passhöhe:

Auf der Passhöhe, hinter mir liegt die Ducan-Kette:

Und neben mir ragt der Strel auf:

Blick von der Passhöhe auf den Gipfel des Crachenhorns:

Auf der Passhöhe weht ein heftiger Wind, so dass wir uns nicht allzu lange hier aufhalten und über das block- und schieferdurchsetzte Gelände ins Ducantal absteigen:

Beim Abstieg von der Fanezfurgga öffnet sich das Ducantal wie ein karges, glazial geformtes Amphitheater. Das Gelände ist geprägt von Bündnerschiefer, dessen blaugraue bis violett schimmernde Platten ganze Hänge überziehen und nach Regen metallisch glänzen. Zwischen Schuttfeldern und kleinen Moränenrücken entspringen zahlreiche Quellen, die sich zu klaren Rinnsalen sammeln und den mäandrierenden Bach im Talgrund speisen. Es ist eine faszinierende, eindrucksvolle Landschaft:

Die folgenden beiden Bilder zeigen eindrucksvoll die geologische Eigenart des Ducantals unterhalb der Fanezfurgga:

Scharf aufragende Felstürme aus widerstandsfähigem Bündnerschiefer stehen wie Zähne im Vordergrund, während sich dahinter das breite, von Gletschern geformte Trogtal öffnet. Links und rechts ziehen sich weitläufige Schutthalden aus zerbrochenem Schiefer die Hänge hinunter, ein Hinweis auf die ständige Erosionsdynamik dieses brüchigen Gesteins. Der Kontrast zwischen den kargen, grauen Felsflanken und den Weiden im Talgrund macht den besonderen Reiz dieser Landschaft aus:

Hier nähern wir uns dem Ende des Tals:

Der Übergang über den Ducanbach:

Der Ducanbach:

Nach einem kurzen, letzten Anstieg, der uns aus dem Ducantal herausführt, blicken wir ins Sertigtal:

Der Abstieg ins Sertigtal:

Blick auf den Sertiger Wasserfall:

Kurz vor Sertig Sand:

Blick zurück auf Gipfel der Ducankette:

An der Bushaltestelle von Sertig Sand endet die Wanderung. Da bis zur Abfahrt des Busses nach Davos noch etwas Zeit ist, kühle ich meine warmgelaufenen Füße im Sertigbach:

Mein Fazit:
Die Wanderung von Monstein über die Fanezfurgga nach Sertig Sand gehört für mich zu den eindrucksvollsten Herbsttouren in der Region Davos. Der Wechsel von ursprünglichen Walserhäusern und Alpweiden über farbenprächtige Strauchgürtel bis hin zu den schroffen Schieferhängen des Ducantals macht die Route unglaublich abwechslungsreich. Die Lärchen waren noch recht grün und zeigten nur an den Spitzen leichte Verfärbungen – ihr goldgelbes Leuchten wird sich wohl erst in ein bis zwei Wochen voll entfalten, je nach Temperaturen. Dennoch bot die Tour bereits jetzt ein intensives Farbenspiel zwischen rötlichen Beerensträuchern und grauen Schieferhängen. Trotz der Länge und der steilen Abschnitte ist die Tour gut machbar – vorausgesetzt, man bringt Trittsicherheit und eine gewisse Kondition mit.

Toureninfos:

  • Start: Monstein, Dorf
  • Ziel: Sertig Sand
  • Distanz: ca. 13 km
  • Auf-/Abstieg: ↑ ca. 1000 hm / ↓ ca. 800 hm
  • Höchster Punkt: Fanezfurgga, ca. 2580 m
  • Dauer: 5–5,5 Std. reine Gehzeit
  • Anforderung: Bergwanderung T2–T3 (teils steil und schieferig, Trittsicherheit erforderlich)
  • Markierung: rot-weiß, durchgehend signalisiert
  • Beste Jahreszeit: Herbst (September–Oktober), klare Luft und farbige Vegetation
  • ÖV: PostAuto nach Monstein, Rückfahrt ab Sertig Sand nach Davos
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