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Archiv für Februar 2016Heute Nacht schlief ich überdurchschnittlich gut. Ich schlief nicht nur von Mitternacht bis etwa 7 Uhr morgens durch, sondern hatte auch wunderbare, sehr realistische Träume. So war ich unter anderem mit dem Einrichten einer Wohnung beschäftigt. Die vormittägliche Einkaufsrunde ließ ich heute ausfallen . Stattdessen startete ich schon um 11.50 Uhr zu einer Wanderung. Mein erstes Zwischenziel war der Bahnhof. Von dort aus fuhr ich mit dem Bus Richtung Talstation Fellhornbahn. Kurz vor der Abfahrt gab der Busfahrer über Lautsprecher bekannt, dass die Fellhornbahn in wenigen Minuten ihren Betrieb wegen einer Sturmwarnung einstellen würde. Mich betraf diese Mitteilung nicht, da ich unten im Tal bleiben wollte. Um 12.25 Uhr stieg ich an einer über die Stillach führenden Brücke aus und hatte dieses Panorama vor Augen: In der Bildmitte unter der hellen Wolke war der Linkerskopf zu sehen. Die anderen Berge um diesen Gipfel herum konnte ich Dank Peakfinder ebenfalls eindeutig bestimmen: Von Links nach rechts waren also Trettachspitze, Mädelegabel, Hochfrottspitze, Bockkarkopf, Steinschartenkopf, Rotgungspitze, Linkerskopf, Rappenseekopf und Hochrappenkopf zu sehen. Ich hoffte allerdings, dass ich die Berggipfel rund um Oberstdorf irgendwann auch ohne Hilfe von Peakfinder benennen konnte! Von der Brücke aus führte mein Weg über den Weiler Birgsau nach Einödsbach. Von dort ging es weiter ins Rappenalptal. Am Taleingang zog ich meine Schneeschuhe an. Allerdings musste ich sie unterwegs zweimal wieder ausziehen, weil auf dem Fahrweg kein Schnee mehr lag: Aber je höher ich kam, desto besser wurden die Bedingungen für eine Schneeschuhwanderung und ab hier waren Schneeschuhe fast ein Muss: An der Breitengehren-Alpe machte ich Kehrt, weil der Wind immer stärker und die Wolken immer dunkler wurden. Mit zügigen Schritten ging es bergab. Die Strecke von Einödsbach zurück zur Bushaltestelle an der Brücke joggte ich sogar locker und hatte das Glück, dass zwei Minuten nach meiner Ankunft ein Bus in Richtung Oberstdorf fuhr. Und Dank der Schließung der Fellhornbahn wegen Sturmwarnung war der Bus fast leer. Sonst beanspruchten zwischen 15.00 und 16.30 Uhr zahlreiche Skifahrer die Sitz- und Stehplätze. Punkt 16.00 Uhr war ich wieder zurück im Appartement. Die Daten meiner Tour ohne die Busfahrt: 3 Stunden Dauer; 13 Kilometer Länge; 430 Höhenmeter. Nachdem ich meinen Rucksack und die Schneeschuhe abgestellt hatte, schnappte ich mir meinen Einkaufskorb und spazierte noch einmal ins Dorf, um die am Vormittag ausgefallene Einkaufsrunde nachzuholen. Ich kaufte Orangen, Mangos, Kakis, Pilze und Avocados. Wie man sah, ging ich lieber täglich einkaufen, als mir große Vorräte zuzulegen. Ich wusste schließlich nie, ob der Bedarf sich von heute auf morgen änderte! Das gab es heute bei mir zu essen:
Von Sturm war am Morgen in Oberstdorf nichts zu sehen und zu hören. Im Gegenteil, die Sonne schien und es wehte ein laues Lüftchen. Auf meiner Einkaufsrunde und meiner nachmittäglichen Wanderung begegnete ich nur freundlichen Menschen. Ich lief zuerst zum Moorweiher und von dort über den Oberstdorfer Golfplatz und Dietersberg zum Christlesee. Der Christlesee war ein auf einer Höhe von 916 Metern liegender Gebirgssee im Trettachtal. Die Quellen, die ihn speisten, hatten im Sommer wie im Winter eine Temperatur von vier bis sechs Grad. Der See fror daher auch im Winter nie zu: Auf dem Rückweg wanderte ich die Fahrstraße entlang, die mich zurück zum Golfplatz und von dort aus über die Loretto-Kapelle nach Oberstdorf führte. Auf der Wanderung fand ich einige essbare Wildkräuter. So konnte ich die ersten Löwenzahnblätter in diesem Jahr genießen: Von einer Pflanze konnte ich sogar die Wurzel herausholen und essen Außerdem fand und aß ich behaartes Schaumkraut, junge Schlüsselblumen und Blätter der Walderdbeere. Diese Pflanze war mir nicht bekannt: Da ihr Geruch neutral war, probierte ich sie. Der Geschmack war unangenehm, so dass ich die Kostprobe wieder ausspuckte. Den Abschluss der Kräutermahlzeit bildete eine Flechte: Ich kehrte am Ende der Wanderung nicht direkt in unser Appartement zurück, sondern machte einen Abstecher zum Buchladen des Ortes. Ich war auf der Suche nach einem Bildband, auf dem alle Gipfel der Umgebung namentlich gekennzeichnet waren. Ich wurde sofort fündig: Allerdings gab es zwei Bände und bis ich mich entschieden hatte, welchen ich nehmen sollte, hatte sich eine solch lange Schlange an der Kasse gebildet, dass ich ohne Buch wieder von dannen zog. Diese Entscheidung erwies sich aber hinterher als richtig. Statt einem Buch kaufte ich nämlich eine App, mit deren Hilfe man Berggipfel weltweit bestimmen konnte. Sie nannte sich „PeakFinder„. Anhand des aktuellen Standortes oder einer manuellen Ortsangabe generierte die App ein Panorama der Umgebung als schwarzweiß Linie: So eine schwarzweiß Linie sah zwar nicht besonders spektakulär aus, erfüllte aber voll und ganz ihren Zweck! Die Daten meiner heutigen Wanderung: Dauer: Drei Stunden, einschließlich des Besuchs des Buchladens; Streckenlänge: 13 Kilometer; Höhenmeter: 300. So sah mein heutiger Speiseplan aus:
Auf meiner morgendlichen Einkaufsrunde kaufte ich übrigens auch ein Päckchen mit Hanfsamen. 50 Gramm davon weichte ich mittags ein. Mal schauen, wie mir dieses Vogelfutter schmeckte. Nachtrag: Dank eines Lesers erfuhr ich, dass es sich bei der unbekannten Pflanze um die Weiße Pestwurz handelte. Um 7.00 Uhr wachte ich auf und stand auf, um 8.00 Uhr fand die erste Mahlzeit statt. Sie bestand aus einer Clementine von 250 Gramm und einer Mango von 380 Gramm. Zwei Stunden aß ich 640 Gramm Kakis. Passend zum bevorstehenden Saisonende ließ der geniale Geschmack nach. Außer einem kurzen Spaziergang durchs Dorf war heute Ausruhen und Erholen in der warmen Stube angesagt. 280 Gramm Gemüsefenchel und 270 Gramm einer Avocado „Fuerte“ bildeten um 15.30 Uhr meine dritte Mahlzeit. Die Abendmahlzeit fand von 19.30 bis 21.00 Uhr statt und bestand aus 110 Gramm Knochenmark von Rinderknochen und 440 Gramm Koteletts vom Lamm. Ich brauchte vor allem deswegen so lange, weil man die Wirbelkörper der Koteletts sehr gut zerkauen konnte. Und das machte ich mit Genuss! Ebenso genial wie die Wirbelkörper schmeckte das Knochenmark vom Rind. Es war das Knochenmark von einem ganz „normalen“ Allgäuer Rind, deshalb war ich gespannt, ob sich im Laufe der nächsten Stunden irgendwelche merkwürdigen Symptome einstellten. Die nächsten zwei Stunden verliefen aber erst einmal ganz „normal“, d.h. ruhig und friedlich. Ob es die Ruhe vor dem für morgen angekündigten Sturm war? Diese Nacht schliefen wir das vorerst letzte Mal in einem Einzimmerappartement. Nach dem Frühstück, das für mich um 9.00 Uhr stattfand und aus 360 Gramm Cherimoyas bestand, zogen wir nämlich in ein Zweizimmerappartement um: So viel Raum zur Verfügung zu haben, war richtig ungewohnt. Sogar eine kleine Küche mit Eckbank gab es hier! Gegen Mittag starteten wir zu unserer täglichen Einkaufsrunde. Bei mir landeten Lammfleisch, Gemüsefenchel, Kakis, zwei Mangos und eine halbe Papaya im Einkaufskorb. Eine Mango von 350 Gramm, 430 Gramm Papaya und eine Kaki von 300 Gramm bildeten um 12.30 Uhr die Mittagsmahlzeit. Eine Stunde später wurde endlich ein sehnsüchtig erwartetes Paket geliefert. Inhalt waren zwei Paar Schneeschuhe, ein Damen- und ein Herrenmodell der Marke Tubbs Flex ALP. So sah das Damenmodell aus: Wir hatten die Schuhe vorgestern übers Internet bei funktionelles.de bestellt, weil sie hier am preiswertesten waren. Sie waren nicht nur preiswert, sie wurden auch schnell und zuverlässig geliefert. Schon auf diesem Streckenabschnitt kam ich ziemlich ins Schwitzen. Der Schnee war verharscht und man sank trotz der Schneeschuhe immer ein bisschen ein. Hier begann der Aufstieg zur Lugen-Alpe: Dieser Streckenabschnitt war so steil, dass wir die Steighilfen zu Hilfe nahmen: Schon das Gehen im flachen Gelände war anstrengend, aber den Berg hinauf kam ich mir vor, wie auf einem Zehn-Kilometer-Lauf. Einem Tempolauf wohlgemerkt, keinem Trainingslauf! Schritt für Schritt kämpften wir uns über kleine Lawinen, Bachläufe und weite Schneefelder nach oben: Ich musste unterwegs immer wieder an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende denken. Er konnte mühelos lange Straßen kehren, indem er sich immer nur auf den nächsten „Wisch“ konzentrierte. Ich nahm ihn mir zum Vorbild und konzentrierte mich immer nur auf den nächsten Schritt. Schließlich war es geschafft, die Lugen-Alpe lag vor uns: Wir benötigten eineinhalb Stunden für den 2,5 Kilometer langen Aufstieg. Es war mittlerweile 17 Uhr und die Sonne am Untergehen. Wir konnten also das vor uns liegende Panorama nur kurz genießen und marschierten dann zügig bergab. Nach nur 35 Minuten lag das Oytalhaus wieder vor uns: Von hier aus stapften wir noch etwa eine halbe Stunde mit den Schneeschuhen über die Wiesen Richtung Oberstdorf und das, obwohl ich ziemlich k.o. war. Aber dieses gleichmäßige Stapfen durch den Schnee war so beruhigend und so wunderschön, dass ich es bis zum letzten Moment auskosten wollte: Um 18.15 Uhr ging es dann über die Straße weiter, es war zu dunkel, um weiter abseits des Fahrwegs zu gehen. Während die Landschaft um uns herum in der Dunkelheit versank, leuchtete über uns der Sternenhimmel auf: Um 19.15 Uhr hatten wir das Zentrum von Oberstdorf erreicht, fünf Minuten später konnten wir die Tür unserer Ferienwohnung aufschließen. Die Daten der heutigen Tour: Dauer: fünf Stunden; Länge: 16 Kilometer; 600 Höhenmeter. Trotz der Anstrengung zog es mich beim Abendessen, das um 19.30 Uhr begann, nicht zum Fleisch, sondern zum Gemüse. 200 Gramm Fenchel bildeten den ersten Gang. Anschließend inspizierte ich die Braunhirse und probierte ein wenig davon. So sahen die Keimlinge heute aus: Was sollte ich sagen, ich war heute vom Geschmack angenehm überrascht und aß 100 Gramm der Keimlinge. Manchmal schien auch Vogelfutter für Menschen interessant zu sein! 100 Gramm Feldsalat bildeten den Nachtisch. Gleich nach der Mahlzeit weichte ich erneut 100 Gramm Braunhirse ein. Als Betthupferl gab es kurz vor Mitternacht eine Kaki von 290 Gramm. Vormittags war ich wie fast jeden Wochentag im Dorf unterwegs und besorgte Nachschub an Kakis, Feldsalat und Fenchel. Das bis zum Nachmittag regnerische Wetter lud zu Arbeiten am PC, wie Beantworten von Mails und Recherchen im Internet ein. Da die Bitte einer Leserin um weitere Informationen zum Thema „tote Zähne“ allgemein interessant war, griff ich das Thema im heutigen Tagebucheintrag noch einmal auf. Zur Einstimmung ein Zitat aus einem Artikel der Zeitschrift „Paracelsus“, der Verfasser ist Dr. Alexander Neubauer, ein Zahnarzt:
Über die Problematik wurzelbehandelter Zähne hatte ich schon vor Jahren mit dem Zahnarzt, der meine Füllungen und Kronen entfernte, gesprochen. Er empfahl mir damals, zu testen, ob mein Immunsystem auf die in die Wurzeln eingebrachten Füllungsmaterialien reagierte. Diese ließen sich nämlich aufgrund der Feinheit der Kanäle nicht mehr entfernen. Der Befund war positiv und damit klar, dass die Zähne gezogen werden mussten, wenn mir meine Gesundheit lieb war. Der 45er war zwar tot, aber nicht wurzelbehandelt, so dass ich ihn vorerst behielt, obwohl der Zahnarzt mir empfahl, ihn ebenfalls zu entfernen. Er hatte in seiner Praxis die Erfahrung gemacht, dass tote Zähne, auch wenn sie nicht wurzelbehandelt waren, langfristig zu Problemen führen konnten. Allerdings lagen ihm keinerlei Erfahrungen mit toten Zähnen bei Rohköstlern vor. Was ich bei meiner Entscheidung damals nicht berücksichtigt hatte: Ein paar Jahre Rohkost machen einen noch nicht zu einem vollkommen gesunden Menschen. Heute würde ich mich daher anders entscheiden. Bei der Internetsuche nach „tote zähne probleme“ fand man zahlreiche weitere Informationen zum Thema. Wer tote Zähne, egal ob wurzelbehandelt oder nicht, im Kiefer hatte, sollte diese Informationen kennen, um eine bewusste Entscheidung treffen zu können. Lagen Autoimmunkrankheiten vor, war die Entfernung von wurzelbehandelten Zähnen auf jeden Fall zu empfehlen. Dass die meisten Schulmediziner, aber auch alternative Heiler dies nicht taten, erstaunte mich immer wieder. Am Vormittag schmolz die weiße Pracht im Dorf also schon wieder dahin. Aber sobald man das Dorf verließ und in höhere Lagen aufstieg, stand man wieder in der herrlichsten Winterlandschaft. So wie auf unserem heutigen Abendspaziergang: So sah mein heutiger Speiseplan aus:
Vor zwei Tagen hatte ich 100 Gramm Braunhirse für 24 Stunden eingeweicht, anschließend das überstehende Wasser abgegossen, sie zweimal kurz gespült und dann auf einem Teller verteilt, um sie zum Keimen zu bringen. Bei den meisten der kleinen Körner waren am Vormittag kleine Wurzelspitzen, die bis zum Abend deutlich länger wurden, zu erkennen. Da der Geruch der Keimlinge angenehm war, probierte ich sie zur Abendmahlzeit. Ihr Geschmack war nussig, aber rechte Begeisterung kam beim Zerbeißen der kleinen Körner nicht auf. Braunhirse schien mir doch eher Vogel- als Menschennahrung zu sein! Ich beließ es daher bei einer Kostprobe und stieg auf Haselnüsse um. Die Haselnüsse hatte ich „erntefrisch“ gekauft und sie drei Monate lang im Kühlschrank gelagert. Die Erdmandeln, die ich am gleichen Tag wie die Braunhirse eingeweicht hatte, beförderte ich in den Müll. Sie rochen verdorben. Nachtrag: Beim Reinigen der Zähne mit der Munddusche am späten Abend kam es zu einem Nachbluten der Wunde des extrahierten Zahns. Das war mir bisher noch nicht passiert. Da es nach dem Verzehr der Haselnüsse auftrat, werde ich den Rest nicht mehr essen, sondern entsorgen. |