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Archiv für Februar 2016In der Nacht hatte es weiter geschneit und das Auto lag mittlerweile unter einer ansehnlichen Schneedecke: Ein paar Meter weiter war unser Vermieter damit beschäftigt, den hauseigenen Parkplatz zu räumen: Da ich weder Autofahren noch Schneeräumen musste, war meine Freude über den Schnee ungetrübt. Hier flossen Breitach, Stillach und Trettach zusammen und bildeten die Iller. An der Mündung des Dammbachs ließen wir die Iller links liegen und bogen nach Rubi ab. Rubi war ein Ortsteil von Oberstdorf mit beeindruckenden, alten Bauernhäusern: Von Rubi aus führte unser Weg bergauf: Ein unbekannter Gebirgsbach am Rande des Weges: Kurz vor Erreichen der Gaisalpe bogen wir nach rechts auf den Wallrafweg ab: In einer Winterwunderwelt: Als das Schneetreiben zwischendurch stärker wurde, musste ich an die Menschen denken, die ihr Leben bei der Besteigung des Mount Everests oder anderer Berggipfel aufs Spiel setzten. In den Dokumentationen, die ich in den letzten Tagen gesehen hatte, hatten viele der Bergsteiger Tränen in den Augen, als sie ihr Ziel erreichten. Mir reichte ein Naturerlebnis wie heute vollkommen aus, um mir Tränen in die Augen zu treiben. Mutter Natur, du bist wunderschön!
Beide Avocado-Sorten kamen aus Spanien. Vom Geschmack her passte mir die „Fuerte“ besser. Leider hatte ich von ihr nur noch ein Frucht übrig, Nachschub war aber für nächste Woche in Sicht. Den Feldsalat gab es als Betthupferl. Der Sonnenschein, der uns auf unserer gestrigen Wanderung begleitet hatte, machte für die nächsten zwei Tage Pause. Heute war es fleißig am Schneien, selbst unten im Dorf: Immerhin war Dank des trüben Wetters Gelegenheit, die gestern gemachten Filmaufnahmen zu einem Video zusammenzusetzen: Heute wäre die Tour zum Gipfelkreuz des Schattenbergs nicht mehr möglich gewesen, noch nicht einmal mit Schneeschuhen. Die tägliche Einkaufsrunde ließen wir allerdings trotz Schneefalls nicht ausfallen. Lachs, Champignons, zwei Kohlrabis, Braunhirse und Erdmandeln landeten in meinem Einkaufskorb. Mit der Braunhirse wollte ich einen Keimversuch starten. Auf diese Idee brachte mich ein Beitrag in Angelikas Forum. Die Erdmandeln standen gleich neben der Braunhirse und ich hielt es für eine gute Idee, diese kleinen, nussartig schmeckenden Knollen wieder einmal zu probieren. Nach Recherchen im Internet kam ich aber davon ab. Die Trocknungsmethoden von Erdmandeln schienen mir nicht rohkosttauglich zu sein, auch wenn auf der Packung „raw“ stand. So sah mein heutiger Speiseplan aus:
Die Cherimoyas wurden gestern von einem Versender roher Lebensmittel geliefert. Sie waren perfekt reif, ihr Geschmack genial. Sehr lecker schmeckten auch die Kakis, die ich gestern noch recht fest beim türkischen Obst- und Gemüsehändler gekauft hatte. Sie waren mittlerweile reif genug für den Verzehr. Ein weiterer Leckerbissen war der Lachs. Gestern schief ich ausnahmsweise vor Mitternacht ein und war dementsprechend früh ausgeschlafen, nämlich schon um 7.00 Uhr. Die erste Mahlzeit fand um 8.15 Uhr statt und bestand aus 550 Gramm Kakis, mehr hatte ich leider nicht zur Verfügung. Um 10.00 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Obst- und Gemüsehändler, um weitere Kakis zu besorgen. Eine einzige reife Frucht war noch vorrätig, Nachschub sollte erst nach 11 Uhr eintreffen. Statt Kakis nahm ich mir daher eine Pomelo mit, die es um 10.30 Uhr als zweite Mahlzeit des Tages gab: Hier betrug die verzehrte Menge 730 Gramm. Kurz nach 11.00 Uhr lief ich zusammen mit Guido ein zweites Mal in Richtung Obst- und Gemüseladen. Mittlerweile waren zwar Kakis eingetroffen, aber sie waren alle unreif. Die beim letzten Besuch verschmähte reife und vier unreife Kakis, eine reife Flugmango sowie eine halbe Papaya landeten schließlich in meinem Einkaufskorb. Die Mango, die halbe Papaya und die reife Kaki gab es dann um 12.30 Uhr als dritte Mahlzeit des Tages. Die verzehrten Mengen betrugen 410, 480 und 300 Gramm. Um 13.00 Uhr starteten wir zu einer Wanderung auf den 1700 Meter hohen Schattenberg, der von unserem Balkon aus gut zu sehen war: Den Aufstieg zum Gipfelkreuz hatten wir im August des letzten Jahres schon einmal bewältigt. Damals ging es anschließend sogar weiter bis zum Zeigersattel. Ob wir es heute überhaupt bis zum Gipfelkreuz schaffen würden, war aufgrund der winterlichen Verhältnisse, die in Gipfelnähe herrschten, fraglich. Die ersten Höhenmeter, die über eine Wiese oberhalb des Kühbergs führten, waren allerdings schnee- und eisfrei: Im unteren Bereich gab es für mich als Wegzehrung die ersten Wildkräuter des Jahres, Blüten vom Gänseblümchen, Blätter vom Sauerampfer, Blätter von Walderdbeeren und Blüten vom Huflattich: Etwa ab 1200 Höhenmetern tauchte der erste Schnee auf und ab 1400 Höhenmetern führte der Weg immer wieder über größere und kleinere Schneefelder: Der Aufstieg im weiteren Verlauf: Gut zwei Stunden nach unserem Start in Oberstdorf konnten wir uns in das Gipfelbuch eintragen: Ein letzter Blick Richtung Nebelhorn, dann ging es nach zwanzigminütiger Pause wieder bergab: Latschenkiefern boten auf dem Abstieg immer wieder sicheren Halt: Blick auf das schneebedeckte Felsplateau in 1400 Metern Höhe mit Oberstdorf im Hintergrund: Wieder zurück im grünen Bereich: Die Sonne verschwand hinter der Schlappold-Alpe am Fellhorn: Oberstdorf rückte näher: Wir waren gut vier Stunden unterwegs, legten 7,7 Kilometer zurück und überwanden 860 Höhenmeter. Wie bei unser ersten Besteigung begeisterten mich auch heute der schmale, wenig begangene Pfad und die einfachen Klettereien auf dem Weg zum Gipfel. Nach der Rückkehr in unser Appartement zog ich meine Bergschuhe aus und normale Straßenschuhe an und marschierte das dritte Mal am heutigen Tag ins Dorfzentrum, dieses Mal, um Avocados zu kaufen. Um 18.30 Uhr aß ich dann aber erst einmal 310 Gramm Tomaten, die heute sehr lecker schmeckten und 350 Gramm rote Spitzpaprika. Um 20.00 Uhr ging es das vierte Mal Richtung Dorfzentrum. Ziel war dieses Mal das Kurfilmtheater, gezeigt wurde der 3D-Film „Everest“: Der Film basierte auf einem wahren Ereignis, das sich im Mai 1996 am Mount Everest zugetragen hatte. Damals wurden mehr als 30 Bergsteiger von einem plötzlich aufziehenden Unwetter überrascht. Acht von ihnen starben. Das Buch „In eisigen Höhen. Das Drama am Mount Everest“ von Jon Krakauer, einem Expeditionsteilnehmer, der das Unglück überlebte und Interviews des Regisseurs Baltasar Kormákur mit anderen Beteiligten, bildeten die Grundlage dieses Films. Ich fand ihn heftig und war hinterher emotional so berührt, dass ich die geplante Mahlzeit mit Avocados ausfallen ließ! Die Erinnerungen an die Vergangenheit, die gestern beim Schreiben meiner Geschichte aufkamen, ließen mich bis weit nach Mitternacht nicht zur Ruhe kommen. Damals hatte ich zusammen mit meinen Kindern mühelos ein neues Zuhause gefunden, warum gelang mir das jetzt zusammen mit Guido nicht? Gegen drei Uhr in der Frühe schlief ich endlich ein. Einige zaghafte Sonnenstrahlen, die nach dem gestrigen Regentag den Weg nach Oberstdorf fanden, lockten mich um 9.00 Uhr aus dem Bett. Zwei Stunden später gab es die erste Mahlzeit. Sie bestand aus einer Tomate „Marina“ von 140 Gramm und 110 Gramm Zuckerhut. Sowohl der Obst- und Gemüsehändler als auch Guido waren ganz begeistert von dem Aroma dieser Tomatensorte, meinen Bedarf traf sie allerdings nicht. Der lag eindeutig beim roten Paprika: 370 Gramm aß ich davon mit Genuss. 120 Gramm Feldsalat und eine halbe Stunde Sonnenlicht ergänzten die Mahlzeit. Eine halbe Stunde, in der ich im Reich der Träume unterwegs war: Die Aufnahmen von Freibergsee und Umgebung entstanden auf einer dreistündigen Wanderung nach dem Sonnenbad. Sie führte uns zu Beginn über die Wiesen von Oberstdorf: Anschließend ging es zum Freibergsee, von dort aus über den Alpengasthof Schwand und die Heiner-Klopfer-Skiflugschanze zurück nach Oberstdorf. Die Streckenlänge betrug etwa 12 Kilometer. Nach der Wanderung aß ich um 18.00 Uhr 120 Gramm Fleisch vom Reh und 550 Gramm Fleisch vom Lamm. Den Rest des Abends verbrachte ich mit Internetrecherchen. Unter anderem suchte ich inspiriert von einer Diskussion im Abenteuer-Rohkost Forum über Vitamin D nach „Gebirge Vitamin-D“ und fand folgende Informationen:
Diese Informationen bestätigten meine Überzeugung, dass es kein Urlaub in den Tropen sein musste, um im Winter seinen Vitamin-D-Spiegel aufzubessern. Ein Urlaub im Gebirge tat es auch. |