Sturmfrei

geschrieben von Susanne am 8. Februar 2016 um 22.20 Uhr
Kategorie: Bayern, Ernährung, Wildpflanzen
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Von Sturm war am Morgen in Oberstdorf nichts zu sehen und zu hören. Im Gegenteil, die Sonne schien und es wehte ein laues Lüftchen. Auf meiner Einkaufsrunde und meiner nachmittäglichen Wanderung begegnete ich nur freundlichen Menschen.

Ich lief zuerst zum Moorweiher und von dort über den Oberstdorfer Golfplatz und Dietersberg zum Christlesee. Der Christlesee war ein auf einer Höhe von 916 Metern liegender Gebirgssee im Trettachtal. Die Quellen, die ihn speisten, hatten im Sommer wie im Winter eine Temperatur von vier bis sechs Grad. Der See fror daher auch im Winter nie zu:

Christlesee_im_Winter

Auf dem Rückweg wanderte ich die Fahrstraße entlang, die mich zurück zum Golfplatz und von dort aus über die Loretto-Kapelle nach Oberstdorf führte. Auf der Wanderung fand ich einige essbare Wildkräuter. So konnte ich die ersten Löwenzahnblätter in diesem Jahr genießen:

Loewenzahn_jung

Von einer Pflanze konnte ich sogar die Wurzel herausholen und essen Außerdem fand und aß ich behaartes Schaumkraut, junge Schlüsselblumen und Blätter der Walderdbeere. Diese Pflanze war mir nicht bekannt:

Pflanze_unbekannt

Da ihr Geruch neutral war, probierte ich sie. Der Geschmack war unangenehm, so dass ich die Kostprobe wieder ausspuckte. Den Abschluss der Kräutermahlzeit bildete eine Flechte:

Flechte

Ich kehrte am Ende der Wanderung nicht direkt in unser Appartement zurück, sondern machte einen Abstecher zum Buchladen des Ortes. Ich war auf der Suche nach einem Bildband, auf dem alle Gipfel der Umgebung namentlich gekennzeichnet waren. Ich wurde sofort fündig:

Buch_Allgaeu_Panoramen

Allerdings gab es zwei Bände und bis ich mich entschieden hatte, welchen ich nehmen sollte, hatte sich eine solch lange Schlange an der Kasse gebildet, dass ich ohne Buch wieder von dannen zog. Diese Entscheidung erwies sich aber hinterher als richtig. Statt einem Buch kaufte ich nämlich eine App, mit deren Hilfe man Berggipfel weltweit bestimmen konnte. Sie nannte sich „PeakFinder„. Anhand des aktuellen Standortes oder einer manuellen Ortsangabe generierte die App ein Panorama der Umgebung als schwarzweiß Linie:

PeakFinder_1

So eine schwarzweiß Linie sah zwar nicht besonders spektakulär aus, erfüllte aber voll und ganz ihren Zweck! Die Daten meiner heutigen Wanderung: Dauer: Drei Stunden, einschließlich des Besuchs des Buchladens; Streckenlänge: 13 Kilometer; Höhenmeter: 300. So sah mein heutiger Speiseplan aus:

  • 7.00 Uhr: 320 Gramm Clementinen
  • 9.00 Uhr: eine Mango von 390 Gramm und eine Kaki von 300 Gramm
  • 13.00 bis 14.00 Uhr: 300 Gramm einer Papaya, zwei Kakis von 610 Gramm und 45 Minuten Lichtnahrung
  • 15.00 bis 16.30 Uhr: diverse Wildkräuter
  • 17.30 Uhr: 310 Gramm Champignons, 750 Gramm Avocados „Pinkerton“, 80 Gramm Feldsalat

Auf meiner morgendlichen Einkaufsrunde kaufte ich übrigens auch ein Päckchen mit Hanfsamen. 50 Gramm davon weichte ich mittags ein. Mal schauen, wie mir dieses Vogelfutter schmeckte.

Nachtrag: Dank eines Lesers erfuhr ich, dass es sich bei der unbekannten Pflanze um die Weiße Pestwurz handelte.

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